Eiskalt abseviert

Mädelsabend:
Du weißt, wie es gemeint ist...
Und was ist mit dem Telefon? Kaputt? Funkloch? Störung?
Na immerhin eine Mail... wobei man ja schon fast befürchten muss, dass lediglich "Hallo zu" drinne steht.


Na, wenn man schon eine Stunde unterwegs sein muss, um einen Anwalt zu Gesicht zu bekommen, dann hat man auch eine ungefähre Vorstellung von den Frauen dort...

Dann hast du schon einen weiteren Punkt auf der To do Liste: Kontakt zu anderen Frauen knüpfen!

Siehste, Chancy, da hätten wir dann schon etwas gemeinsam! Let's do it! ;-))
 
Ich wohne hier ziemlich im Abseits da war und ist es schwierig Freundinnen zu finden.

Aber vieleicht habt ihr ja anderweitig eine Idee.

Ihr habt keine Ahnung wieviel Überwindung mich das schreiben der E-Mail gekostet hat.

Es hört einfach nicht auf weh zu tun. Ihn jeden Tag zu sehen, zu hören......
Und eine Wohnung ist auch nicht in Aussicht....entweder zu teuer oder zuweit weg.
 
Ihr habt keine Ahnung [...]

Oh doch - aber davon hast Du keine Ahnung. Noch nicht.
Deshalb auch immer wieder diese Anstupser, damit Du es Dir nicht in Deinem Loch gemütlich machst, aus dem Du doch eigentlich raus möchtest... oder?!

Und lass' das mit der Wohnungssuche... wenn sich Dein Mann mit einer Gespielin austoben möchte, dann soll er gucken, wie er das organisiert. Noch seid ihr verheiratet und Du bist doch nicht so blöde und hilfst ihm dabei auch noch... Mensch, Du hast vier Kinder in die Welt gesetzt! Dagegen ist die jetzige Situation doch ein Klacks! Eins nach dem anderen - aber dranbleiben! Das wird schon...
 
Wieso solltest Du jetzt freiwillig das Feld räumen? Dafür gibt es doch gar keinen Grund - jedenfalls nicht für Dich.
Möchtest Du Dich trennen - nein. Also bleib'.
Möchte er sich trennen - ja. Also, soll er tun... ist doch nicht Dein Problem... jedenfalls nicht direkt. Indirekt natürlich schon, da ja auch noch eine minderjährige Tochter mit im Haushalt lebt.
Wie stellt er sich das eigentlich vor? Bliebe sie bei ihm oder bei Dir?

Siehste, deshalb Anwalt: ich hoffe, Du hast einen fähigen kontaktiert, der Dir in Ruhe und nüchtern die juristische Sachlage erklären wird. Du wirst danach höchstwahrscheinlich weniger Angst haben.

Emotional ist's natürlich schwieriger... aber hey, freust Du Dich nicht insgeheim wieder auf eine Zeit mit einem Hund? :–))
 
Freiwillig das Feld räumen möchte ich ja eigentlich auch nicht. Nur wie soll das weiterhin funktionieren?
Ich kann mich ja nicht mal mehr frei im Haus bewegen. Jedesmal habe ich Angst ihm über den Weg zu laufen, denn danach bin ich am Boden zerstört.

Meine Tochter würde zu mir kommen.

Ob der Anwalt fähig ist wird sich zeigen. Er hat noch nicht geantwortet.

Für einen Hund habe ich berufsmässig keine Zeit mehr, was ich ihm auch gesagt habe, denn dass waren auch seine Befürchtungen.
 
Nur wie soll das weiterhin funktionieren?

Nicht, dass wir uns falsch verstehen: selbstverständlich kannst Du ausziehen, wenn Dir alles zu viel wird (und sofern Du eine neue Bleibe findest) - aber Du musst nicht.
Ist das nicht toll?!
Ja, es gibt weiß Gott Tolleres, aber es nimmt zumindest mal etwas Druck aus dem Kessel.
Und Du hast einen Job. Das gibt auch einen gewissen Rückhalt.

Ob der Anwalt fähig ist wird sich zeigen.

Korrekt. Ist ja zunächst eine Beratung, aber Du bekommst zumindest mal ein Gefühl... und vermutlich sogar ein besseres als das momentane.
Versteck' Dich nicht!
 
Ja, Job ist eigentlich super, doch im Moment überfordert er mich, denn ich bin eigentlich die soziale Auffangstadion.
Bin deshalb auch erstmal bis Freitag krankgeschrieben.
 
Deine momentane Situation ist beschissen, keine Frage.
Gerade deshalb nicht den Kopf hängen lassen sondern die Ärmel hochkrempeln und dort anpacken, wo Du auch tatsächlich anpacken kannst, nicht dort, wo Du gerne anpacken würdest.

Das ist nicht einfach, erfordert Geduld, beinhaltet Rückschläge und Frustration usw.
Aber Du denkst und tust es für ein lohnendes Ziel, nämlich irgendwann aus dieser beschissenen Situation in eine viel besseren zu rutschen.

Die Veränderungen im Leben (der Hund stirbt, die Kinder ziehen aus, der Partner trennt sich, die Firma geht pleite, die Lieblingsserie wird eingestellt, der alte Baum vor dem Fenster wird gefällt, das Auto hat einen Totalschaden... oder wie aktuell bei mir: die Fernbedienung vom Fernseher gibt ihren Geist auf. Weltuntergang!) gehören dazu. Jammern bringt da wenig bis gar nix.

So, Du arbeitest also in einem Stadion - aber kein Anwalt weit und breit... komisch... ;-))
 
Ich arbeite im sozialen Bereich und wohne in einem 90 Personen Dorf. Um in eine etwas grössere Stadt zu kommen muss mann halt immer eine längere Fahrt in kauf nehmen. Und mein Auto gibt tatsächlich den Geist auf.
 
Vielleicht einen neuen Job suchen, wo geht denn deine Tochter zur Schule? doch nicht im 90-Seelen-Dorf.
 
Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Doch in meinem Alter wohl nicht so einfach.

Meine Tochter muss mit dem Postauto zur Schule fahren. Im Sommer beginnt ihr letztes Schuljahr was die ganze Situation zwecks Umzug ziemlich erschwert.

Aushalten oder fortziehen. Eine andere Option habe ich nicht mehr.
 
Da wo die Schule ist, ist auch mein Arbeitsplatz. Und dort kriegen mich keine zehn Pferde hin.
Dort kennt jeder jeden und ich wäre für längere Zeit der Geprächsstoff. Nein Danke
 
Wieso Gesprächsstoff, kennst du die Leute? Wenn ja: werden sie es doch sowieso erfahren, wenn nicht, ist es egal. Und sie müssen doch nichts über den Grund der Trennung erfahren und es sollte dir egal sein, was die denken. Leute trennen sich dauernd, es ist keine Schande, oder lebst nicht in Europa?
Also: Diese Ehe hat dir eindeutig geschadet, du hast dich von der ganzen Welt isoliert und hast wohl nicht mitbekommen, dass sich das Leben seit den 60-ern verändert hat.
Wenn die Omas in dem anderen Dorf über dich reden, dann wirst du einfach nicht zuhören, irgendwann trennt sich das nächste Paar und wirst abgelöst.
Wie kommst du überhaupt auf solche Gedanken, was hast du in den letzten 25 Jahren gelesen und geguckt??
Es ist doch perfekt, dass die Schule und dein Arbeitsplatz im selben Ort sind, das ist ein perfekter Grund , um hinzuziehen.
Ist dein Mann jünger als du?
 
Ja, ich kenne die Leute. Hier kennt jeder jeden. Und davon brauche ich Abstand.

In so einem kleinen Dorf lebt man isoliert. Aber bis jetzt hat mich das nicht gestört. Hatte ja alles was ich brauche.

Mein Mann ist zwei Jahre älter.
 
Und du meinst, niemand darf etwas erfahren, ist es umsetzbar? Warum ist dir wichtig, was sie denken? Manche werden es verstehen, die anderen, die reden, sind blöd. Eine Freundin von mir hat sich gerade von ihrem LGef. getrennt, bzw. er von ihr, sie wohnen hier im Ort, ca. 17.000 Einwohner, in einem Mehrfamilienhaus, sue ist gerade umgezogen. alle um sie herum wissen es, weil sie ein gemeinsames Kind haben, das sie jetzt besuchen kommt. Ich habe mit ihr gesprochen und kein einziges Mal hat sie über Nachbarn gesprochen, oder ich an die in dieser Situation gedacht, der Gedanke ist völlig abwegig. Ehrlich gesagt, hätte ich mir ernsthaft Sorgen gemacht, wenn das jetzt ihr Hauptproblem wäre. Oder überhaupt erwähnenswert. Sie gibt sich auch die Schuld an der Trennung, aber das ist oft üblich bei Frauen in diesem Alter, sie ist 45.
Sie haben übrigens eine Trennungstherapeutin, vielleicht wäre es auch für dich etwas? Um die Situation besser zu verstehen, dich nicht auf das falsche zu konzentrieren, wie der arme Hund und die völlig unwichtige Meinung fremder Leute.