Habe den Wunsch alleine weiterzuleben

wnw777

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26. Mai 2025
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Hallo!

Ich (m,50) bin mit meiner Frau nun schon seit über 20 Jahren zusammen. Doch in den letzten Monaten wurde der Wunsch, sich zu trennen und meinen Weg alleine weiterzugehen, immer stärker. Durch diverse Konflikte wurde dieser Wunsch zusätzlich verstärkt.

Warum und vor allem warum erst nach so langer Zeit? Ich habe da sehr viel drüber nachgedacht und unsere gemeinsamen Jahre reflektiert.

Meine Frau war schon immer der dominantere Part von uns zwei, eher extrovertiert und in vielerlei Hinsicht das krasse Gegenteil von mir. Das hat sich auch in unserer Beziehung von Beginn an gezeigt, ich habe mich immer sehr an sie drangehängt und mich von ihr leiten lassen. Ich bin Konflikten um des Friedens willen auch immer eher aus dem Weg gegangen, hab oft Ja gesagt, wenn ich eigentlich Nein sagen wollte und mich oft zurückgenommen. Aus heutiger Sicht betrachtet, habe ich mich dadurch selbst immer mehr verloren.

Aktuell weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, wer ich außerhalb unserer Beziehung bin. Ich weiß nicht, wohin ich möchte, was ich gerne tun würde, was ich noch erreichen und erleben will in meinem Leben.
Bitte nicht falsch verstehen, hab einen Job mit dem ich glücklich bin und auch so einige Hobbies, die mir Spaß machen, aber auch für diese hätte ich gerne mehr Zeit. Also ein zusätzlicher Faktor, der meinen Wunsch verstärkt. Leider haben meine Frau und ich auch keinerlei gemeinsamen Interessen, die uns verbinden würden. Außer dem Reisen, aber das allein ist halt auch nicht abendfüllend.

Wahrscheinlich will ich deshalb aus meiner Beziehung ausbrechen, auf eigenen Beinen stehen und selbstbestimmt, eigenverantwortlich, frei und unabhängig leben.

Das hatte ich nämlich nie.

Ich habe nie allein gelebt, musste nie Verantwortung für mich selbst und mein ganzes Leben übernehmen. Hab zuerst in der Ausbildungszeit bei meinen Eltern gelebt und als es ins Berufsleben ging, war ich schon mit meiner Frau zusammen und wir sind dann bald mal zusammengezogen und haben uns ein Haus gekauft.

Aber ich schaffe es nicht, mich zu trennen, weil ich natürlich noch viele Gefühle für meine Frau habe und wir durch das Reisen Spaß zusammen haben. Aber mir ist einfach klar geworden, dass ich trotz aller Liebe nicht so weiterleben kann und will. Ich fühle mich in der Beziehung einfach stark eingeengt, fremdgesteuert und eine Beziehung schließt natürlich ein Leben, so wie ich es mir gerade wünsche, aus. Zumindest sehe ich keine Möglichkeit, das irgendwie unter einen Hut zu kriegen und ehrlich gesagt will ich es auch nicht, denn das wäre ja wieder ein Kompromiss.

Kurz gesagt: Ich bin unglücklich und sehe keinen Weg, wie ich das verändern könnte in unserer Beziehung.

Ich habe auch immer wiederkehrende Albträume, in denen ich irgendwo eingesperrt bin. Immer öfters fahre ich mit dem Auto einfach nur so rum, höre die Musik, die mir gefällt und es ist jedes mal ein unglaubliches Gefühl von Freiheit.

War von euch schon mal jemand in derselben Situation und wie seid ihr damit umgegangen?
 
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Hast du über all das schon mal mit deiner Frau gesprochen?

Aber so oder so und kurz & bündig: du hast nur ein Leben - geh und leb deine Träume!

Ansonsten bist du irgendwann mal an einem Punkt, andem du dich fragst : was wäre gewesen wenn.. wie hätte mein Leben sein können? Hätte ich doch nur..

Natürlich ist das kein leichter Schritt, aber was ist die Alternative wenn du so weitermachst? Du wirst noch unglücklicher und irgendwann wahrscheinlich krank davon - physisch oder psychisch - willst du das?

Über 20 Jahre sind eine lange Zeit, da verändert man / n sich. Und auch wenn eine Trennung folgt, ist die Beziehung deshalb nicht gescheitert - aber vielleicht hat sie einfach das Ablaufdatum erreicht! Simple as that! Zumal du keine Kinder erwähnst und ich deshalb davon ausgehe, dass ihr kinderlos seid.

Wenn du den finalen Schritt scheust könntest du ja auch eine Auszeit erbeten und dir eine eigene Wohnung nehmen?

Etwas Mut gehört dazu - aber höchste Zeit dass du lernst, für dich und deine Bedürfnisse einzustehen!

Viel Glück - ich weiss du wirst es nicht bereuen!
 
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War von euch schon mal jemand in derselben Situation und wie seid ihr damit umgegangen?
Es war bei mir vieles ähnlich und doch hatte meine Frau nicht den dominanten Part. Wir waren wirklich gleichberechtigt und halfen uns gegenseitig, je nachdem was der andere besser konnte. Man kann sich aber auch unterordnen, weil man keinen Streit möchte - bis es dann eben zu viel wird. Es hat bei mir sehr lange gedauert, aber ich habe mich dann schließlich getrennt.

So, wie Du Deine Situation schilderst, kann ich Dir nur Mut machen, auch wenn es kein leichter Schritt ist. Finanziell habe ich mich deutlich verschlechtert (meine Frau verdiente das Geld), aber das war es mir wert. Ich möchte es mit @chouchou01 sagen:
Etwas Mut gehört dazu - aber höchste Zeit dass du lernst, für dich und deine Bedürfnisse einzustehen!
 
Wenn ich diese Möglichkeit hätte - alleine zu leben - würde ich nicht lange überlegen. Das Leben ist kurz.
 
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Hast du über all das schon mal mit deiner Frau gesprochen?
Nein, ein diesbezügliches Gespräch ist noch offen.
Aber so oder so und kurz & bündig: du hast nur ein Leben - geh und leb deine Träume!

Ansonsten bist du irgendwann mal an einem Punkt, andem du dich fragst : was wäre gewesen wenn.. wie hätte mein Leben sein können? Hätte ich doch nur..
Genau, und das macht mir eine wahnsinnige Angst.
Natürlich ist das kein leichter Schritt, aber was ist die Alternative wenn du so weitermachst? Du wirst noch unglücklicher und irgendwann wahrscheinlich krank davon - physisch oder psychisch - willst du das?

Über 20 Jahre sind eine lange Zeit, da verändert man / n sich. Und auch wenn eine Trennung folgt, ist die Beziehung deshalb nicht gescheitert - aber vielleicht hat sie einfach das Ablaufdatum erreicht! Simple as that! Zumal du keine Kinder erwähnst und ich deshalb davon ausgehe, dass ihr kinderlos seid.
Stimmt, wir haben keine Kinder. Im Falle einer Trennung fallen da natürlich einige Dinge weg (Sorgerecht, Unterhaltszahlungen usw.)
Wenn du den finalen Schritt scheust könntest du ja auch eine Auszeit erbeten und dir eine eigene Wohnung nehmen?

Etwas Mut gehört dazu - aber höchste Zeit dass du lernst, für dich und deine Bedürfnisse einzustehen!

Viel Glück - ich weiss du wirst es nicht bereuen!
Der finale Schritt fällt mir deshalb so schwer, weil wir ja so eigentlich ganz gut miteinander funktionieren. Wir plaudern miteinander, lachen, machen hin und wieder einen Ausflug, unternehmen was mit Freunden, gehen ins Kino.

Aber wie gesagt, ich bin trotzdem unglücklich, weil ich einfach selber nicht mehr weiß, wer ich bin, was ich möchte, wo ich im Leben noch hin will. Ich hab das Gefühl, dass ich mich in meinem Leben nie so richtig die Gelegenheit hatte, mich selbst kennenzulernen.

Es wäre um einiges einfacher, wenn da keine Gefühle mehr wären.

Aber bei allem was wir gemeinsam unternehmen, steht bei mir automatisch dieses Fragezeichen im Kopf. Mache ich das jetzt deswegen, weil ich es selbst auch 100%ig will oder mache ich das nur, weil sie das gesagt/vorgeschlagen hat und sage nur deswegen nicht nein um eventuellen Konflikten aus dem Weg zu gehen? Auch eine Frage, die ich mir oft stelle: Angenommen ich wäre allein, hätte ich das dann auch gemacht?

Was ich auch total hasse, sind diese Pflichtveranstaltungen, z.B. Geburtstagsfeiern oder Partys von Leuten, zu denen ich eigentlich gar keinen Bezug habe. Ja, ich finde die Freunde meiner Frau alle sehr nett, aber ich würde jetzt nicht unbedingt allein was mit dem einen oder anderen unternehmen.

Ich hab mich selbst irgendwie total verloren, bei den gemeinsamen Dingen weiß ich einfach nicht mehr, wo sie aufhört und ich anfange.
 
Es ist jetzt schon eine Weile her. Meine erste Ehe! Wir hatten trotz Gegensätze, auch viele Gemeinsamkeiten. Unser Hobby Motorradfahren. Die Weltanschauung! Ach ja, wir waren dicke Freunde. Konnten gemeinsam lachen und weinen. Trotzdem wurde ich immer mal wieder und immer öfter "allein" gelassen. Kurz vor Terminen, sei es Urlaub, Geburtstage, Verabredungungen gewesen, hatte er irgend etwas anderes zu tun. Er hat sogar seine Maschine verkauft, obwohl er wusste wie wichtig mir das war. Ich habe es dann laufen lassen. Es wurde mir regelrecht egal. Bin mit Freundinnen in Urlaub, alleine auf Veranstaltungen und mit anderen Motorrad gefahren. Wir hatten kaum noch Streit miteinander, da ich wusste ich kann da nichts ändern. Bis mir klar wurde, wir haben uns auseinander gelebt. Wir sind uns wichtig als Mensch und als Gesprächspartner. Mehr nicht mehr. Ich habe ihn tatsächlich eher als Freund oder Bruder im Geiste gesehen. Nicht mehr als Mann mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Mir war völlig klar das ich nach einer Scheidung finanziell kleinere Brötchen backen muss. Aber darum ging es mir nicht. Das war mir egal. Seine Zukunftspläne waren nicht meine. Und wenn man sich das mal eingesteht, dann geht es auch nicht mehr weiter. Ich habe eine Trennung auf Probe vorgeschlagen. Er hat eingewilligt. Und es dann bereut und wollte sein Verhalten ändern. Aber für mich war es ein Befreiungsschlag. Es gab kein Zurück.
Wir sind heute noch gut miteinander. Waren noch häufig gemeinsam mal essen oder ein Bier trinken. Seine jetzige, dritte Frau hat dem ein Ende gemacht. Nicht schlimm. Alles gut.
 
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Es ist jetzt schon eine Weile her. Meine erste Ehe! Wir hatten trotz Gegensätze, auch viele Gemeinsamkeiten. Unser Hobby Motorradfahren.
Tja, das wäre schön wenn wir wenigstens ein gemeinsames Hobby hätten, mit dem wir einen Teil unserer Freizeit verbringen könnten. Keine Ahnung, warum mich das eigentlich nie so gestört hat wie jetzt. Vermutlich weil ich mit meinen eigenen Hobbies zufrieden war.
Wir sind heute noch gut miteinander. Waren noch häufig gemeinsam mal essen oder ein Bier trinken.
Das freut mich sehr für Dich :) Falls es wirklich zur Trennung kommen sollte, würde ich mir auch sehr wünschen, dass das trotz des riesigen Schmerzes langfristig gesehen im Guten ablaufen und vielleicht ja doch eine Freundschaft bleiben kann.

Zwischendurch stelle ich mir natürlich vor, wie mein Leben nach der Trennung aussehen würde. Ich würde erst mal zu meinen Eltern ziehen, sie wohnen in einem großen Haus ganz in der Nähe und seitdem meine Geschwister und ich ausgezogen sind, ist da natürlich viel Platz frei geworden.

Meine Frau würde ich selbstverständlich nicht allein mit allem sitzen lassen. Finanziell würde sich nichts ändern, denn ich will ja nicht, dass sie durch die Trennung auch noch eventuelle finanzielle Mehrbelastungen stemmen muss. Wir verdienen beide recht gut und ich weiß, dass sie es finanziell auch allein schaffen würde. Aber ich würde trotzdem weiterhin meinen Beitrag leisten wollen, bis wir eine langfristige Lösung in Bezug auf das Haus gefunden haben.

Ich wäre natürlich jederzeit für sie da wenn sie mich braucht und würde sie selbstverständlich weiterhin bei allem rund ums Haus unterstützen. Es gibt da die eine oder andere Sache, die nur ich tun kann, weil sie Angst vor Spinnen hat.

Aber ob sie das alles überhaupt will, kann natürlich nur sie selbst entscheiden.

Tja, und ansonsten würde ich mich natürlich auf mich selbst konzentrieren. Mal aufschreiben, was ich gerne tun und erleben würde, wo ich hin will in meinem restlichen Leben. Ich kann mir auch gut vorstellen, öfters alleine zu verreisen, denn es gibt da so einige Orte, die ich gerne besuchen würde. Auch das ist etwas, das ich noch nie in meinem Leben gemacht habe und daher wird es allerhöchste Zeit.
 
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Vielleicht machst du jetzt schon eine Urlaub alleine, um zu schauen, wie es sich anfühlt, ob es wirklich das ist, was du dir davon versprichst.
 
Vielleicht machst du jetzt schon eine Urlaub alleine, um zu schauen, wie es sich anfühlt, ob es wirklich das ist, was du dir davon versprichst.
Wir sind kürzlich erst von einer dreiwöchigen Fernreise zurückgekehrt und Ende August ist ein einwöchiger Urlaub in Griechenland geplant.

Allein war ich wie gesagt noch nie im Urlaub und wenn ich ihr diesen Wunsch offenbare, dann geht sicher die Diskussion um die Frage los, warum ich das auf einmal machen will, da ich das in den letzten 20 Jahren ja nie getan habe.
Ich treffe mich seit einigen Monaten alle paar Wochen mal mit einer ehemaligen Arbeitskollegin auf einen Kaffee und jedes mal wenn mich die Kollegin anschreibt und fragt, wann wir uns wieder treffen, bricht bei uns beiden der dritte Weltkrieg aus.
Eben auch aus dem Grund, weil ich mich in den letzten 20 Jahren nie mit anderen getroffen habe. Dabei mache ich das alles transparent, ich sage ihr immer, wann und wo ich mich mit ihr treffe und mittlerweile hat sie die Kollegin auch persönlich auf einer Feier, die ich bei uns zu Hause veranstaltet habe, kennengelernt.

Sie ist nicht sehr begeistert von ihr und hat irgendwie den Eindruck, dass sie mich anhimmelt. Auch dass wir uns immer zu zweit treffen, ist ihr ein Dorn im Auge, weil das immer so einen Dating-Charakter hat aus ihrer Sicht. So richtig eskaliert ist die Situation, als mich die Kollegin beim letzten Treffen zu zweit gefragt hat, ob wir nicht mal zusammen Billard spielen wollen (ich hatte das irgendwann mal erwähnt und offenbar hat sie sich das gemerkt)

Das war meiner Frau dann "too much" und sie ist ausgerastet, als ich ihr daheim dann erzählt habe, dass mich die Kollegin gefragt hat, ob wir mal Billard spielen gehen.
Keine Ahnung, vielleicht spielt auch der Altersunterschied eine Rolle, die ehemalige Kollegin ist um 15 Jahre jünger als ich und meine Frau bezeichnet sie als "Girlie"
 
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Sie ist eifersüchtig, die Trennung wird nicht einfach. Deswegen solltest du sie vielleicht vorbereiten. Wenn du sagst, dass du alleine in den Urlaub willst, weil du Ruhe und Zeit brauchst, um nachzudenken, wird sie sich entsprechend Gedanken machen.
Du brauchst nicht tu diskutieren, du sagst ihr, dass du es unbedingt brauchst und danach mit ihr sprechen wirst. Sie sollte wissen, dass es eine Krise ist. Es gibt nichts Schlimmeres, als jemanden mit so einer Entscheidung komplett zu überraschen und zu überfordern. Man reagiert anders, wenn man vorbereitet ist, sonst kann es hässlich werden und alle bereuen es im Nachhinein. Vielleicht gibt es schon aus deiner Sicht genug Hinweise, aber sie verdrängt es offensichtlich, was nicht ungewöhnlich ist. Sie rechnet vermutlich gar nicht mit deiner Entscheidung, wenn du aufhörst, mit ihr zu streiten und zu diskutieren, wird sie den Ernst der Lage ggf. eher erkennen.
 
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Sie ist eifersüchtig
Das auf alle Fälle, und ich kann sie ja auch irgendwie verstehen. Dass ich mit der ehemaligen Kollegin in Kontakt bleiben will, war ja grundsätzlich kein Problem für sie, nur ist das aus ihrer Sicht inzwischen etwas mehr als "Kontakt halten"
Sich alle paar Wochen in trauter Zweisamkeit stundenlang (wir reden hier von 2-3h) zu treffen und nun auch gemeinsam Billard spielen gehen zu wollen, stellt für sie schon etwas mehr dar, als nur ein oberflächlicher Kontakt.
Wenn du sagst, dass du alleine in den Urlaub willst, weil du Ruhe und Zeit brauchst, um nachzudenken, wird sie sich entsprechend Gedanken machen.
Und ich kann mir auch schon ungefähr vorstellen, was sie sagen würde "Ach, Du willst alleine Urlaub machen.....wartet das Girlie dann schon dort oder holt sie Dich vor der Haustür ab?"
 
Ich treffe mich seit einigen Monaten alle paar Wochen mal mit einer ehemaligen Arbeitskollegin auf einen Kaffee und jedes mal wenn mich die Kollegin anschreibt und fragt, wann wir uns wieder treffen, bricht bei uns beiden der dritte Weltkrieg aus.
Eben auch aus dem Grund, weil ich mich in den letzten 20 Jahren nie mit anderen getroffen habe. Dabei mache ich das alles transparent, ich sage ihr immer, wann und wo ich mich mit ihr treffe und mittlerweile hat sie die Kollegin auch persönlich auf einer Feier, die ich bei uns zu Hause veranstaltet habe, kennengelernt.
Habe sowas wie ein Déjà-Vu - erinnert mich sehr an die Geschichte von dn..

Es gibt nichts Schlimmeres, als jemanden mit so einer Entscheidung komplett zu überraschen und zu überfordern.
Sehe ich genau so. Je früher du beginnst, transparent zu sein, sie über deine Wünsche und Bedürfnisse zu informieren, desto besser!

Du kannst das nicht aussitzen - du musst Farbe bekennen!
So richtig eskaliert ist die Situation, als mich die Kollegin beim letzten Treffen zu zweit gefragt hat, ob wir nicht mal zusammen Billard spielen wollen (ich hatte das irgendwann mal erwähnt und offenbar hat sie sich das gemerkt)
Du bist nicht ihr Eigentum! In einer gesunden Beziehung sollte sowas Platz haben. Es sei denn, die Eifersucht deiner Frau ist nicht unbegründet und du empfindest mehr als Kollegschaft für diese Frau?! Ist sie Single?
 
Habe sowas wie ein Déjà-Vu - erinnert mich sehr an die Geschichte von dn..
wer ist dn?
Sehe ich genau so. Je früher du beginnst, transparent zu sein, sie über deine Wünsche und Bedürfnisse zu informieren, desto besser!

Du kannst das nicht aussitzen - du musst Farbe bekennen!
Ja das denk ich auch, sonst sitz ich wirklich irgendwann da und mach mir Vorwürfe nicht schon früher gehandelt zu haben.
Du bist nicht ihr Eigentum! In einer gesunden Beziehung sollte sowas Platz haben. Es sei denn, die Eifersucht deiner Frau ist nicht unbegründet und du empfindest mehr als Kollegschaft für diese Frau?! Ist sie Single?
Es ist aus meiner Sicht eine Freundschaft. Ob sie aktuell Single ist, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Als wir noch zusammengearbeitet haben, hat sie mal was von einem Partner erzählt, aber seither nie wieder. Es hat auch keine Bedeutung für mich, ob sie Single ist oder nicht. Ich will mich hin und wieder mit ihr treffen weil wir uns eben gut verstehen, aber ich empfinde nicht mehr für sie als Freundschaft.
 
Was sind deine nächsten Schritte?
Tja, nicht einfach das alles. Meine Frau scheint bereits zu merken, dass irgendwas nicht stimmt, weil ihr eben aufgefallen ist, dass ich oft einen sehr traurigen Eindruck mache. Aber ich hab irgendwie noch nicht den Mut gefunden, die Karten auf den Tisch zu legen. Ich sage dann immer, dass ich eben schlecht schlafe und schlecht träume, deswegen erschöpft bin und dass der bedrückte Eindruck wahrscheinlich daher kommt.
Das mit den Schlafstörungen und Albträumen ist noch nicht mal gelogen, denn das stimmt ja.

Mein Kontakt zu der ehemaligen Arbeitskollegin ist natürlich auch ein Thema zwischen uns. Erst gestern hat sie mich wieder angeschrieben und gefragt, ob ich demnächst mal wieder Zeit für einen Kaffee oder eben Billard habe. Ich hab ihr geantwortet, dass ich privat derzeit etwas verplant bin und es ein andermal sicher besser passt. Weil ich eben genau weiß, das meine Frau wieder an die Decke geht, wenn ich ihr davon erzähle. Sie war von den vorherigen Treffen schon nicht sonderlich begeistert, aber seitdem die Kollegin in den Augen meiner Frau da einen Gang höher geschalten hat (nicht mehr nur Kaffee trinken, sondern nun auch Billard), ist das ein echtes Reizthema.

Aber eigentlich wollte ich ihr nicht absagen, ich will mich mit ihr treffen, Spaß haben ohne deswegen dauernd rumdiskutieren zu müssen.

Das sind dann die Momente, in denen ich einen ganz intensiven Trennungswunsch habe. Einfach um frei zu sein, um mein Leben so gestalten zu können wie ich es will. Ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen, ob das mit den Planungen oder Gefühlslagen von jemand anderem zusammenpasst oder nicht.

Aber es ist halt nicht leicht, wir sind eben doch schon sehr lange zusammen, es sind viele Gefühle füreinander da und so viele schöne Erinnerungen. Manchmal denke ich an eine Paartherapie, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das was bringt, weil dadurch das eigentliche Problem nicht gelöst werden kann (der Wunsch zu mir zu finden, rauszufinden was ICH möchte, was ICH erreichen will usw.)
 
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Ich sage dann immer, dass ich eben schlecht schlafe und schlecht träume, deswegen erschöpft bin und dass der bedrückte Eindruck wahrscheinlich daher kommt.
Das mit den Schlafstörungen und Albträumen ist noch nicht mal gelogen, denn das stimmt ja
Ja, vielleicht nicht ganz gelogen, bringt dich aber keinen Schritt weiter, es ist eher kontraproduktiv, sie jetzt zu beruhigen. Sag ihr, dass du nicht glücklich bist (und nach einer Lösung suchst.)
 
Nein, wir haben keine Kinder, hatten uns bewusst dagegen entschieden, weil wir eben lieber reisen und flexibel sein wollten.
Ja, vielleicht nicht ganz gelogen, bringt dich aber keinen Schritt weiter, es ist eher kontraproduktiv, sie jetzt zu beruhigen. Sag ihr, dass du nicht glücklich bist (und nach einer Lösung suchst.)
Ja, das ist mir natürlich klar, dass das auf Dauer nichts bringt. Ich werde sie bald mal damit konfrontieren müssen, dass ich eben sehr unglücklich bin. Sonst kann sich ja nie was ändern und es geht immer so weiter und irgendwann ist es vielleicht zu spät.
 
Aber eigentlich wollte ich ihr nicht absagen, ich will mich mit ihr treffen, Spaß haben ohne deswegen dauernd rumdiskutieren zu müssen.
Dann tu es zukünftig auch nicht mehr - egal ob du die Ehe weiterführen wirst oder nicht. Du bist nicht das Eigentum deiner Frau und wenn sie nicht damit umgehen kann, darf sie bei sich hinschauen!

Manchmal denke ich an eine Paartherapie, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das was bringt, weil dadurch das eigentliche Problem nicht gelöst werden kann (der Wunsch zu mir zu finden, rauszufinden was ICH möchte, was ICH erreichen will usw.)
Ich finde das eine super Idee - eine Paartherapie ist nicht nur dazu da, Paare in der Beziehung zu stärken, sondern gerade auch in einem Trennungsprozess sehr nützlich! Hilft bei der Kommunikation - und da scheint bei euch trotz 20 Ehejahren noch Luft nach oben zu sein.

Du hast mehrere Möglichkeiten:

- du lebst weiterhin ein Leben, das nicht mehr deines ist, deiner Frau zuliebe
- du bleibst bei ihr, ziehst zukünftig die Ego-Karte und setzt deine Wünsche rigoros durch, egal was sie sagt. Dafür brauchst du aber ein dickes Fell und viele Nerven
- du trennst dich und machst endlich, was sich dein Herz und deine Seele wünschen

Eine kleine Hoffnung besteht, dass sie einlenkt und dir mehr Freiheiten zugesteht, wenn die Trennung über ihr schwebt.. die Frage ist, ob dir das genügt.. ich vermute nicht..

Deshalb meine Empfehlung: lieber eine Ende mit (vorübergehendem) Schrecken, als ein… du weisst schon!
 
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