Du bringst es auf den Punkt - in der heutigen Zeit wird das so interpretiert, weil sich alle miteinander vergleichen und jeder besser sein möchte als der andere.
Ich habe das früher auch gemacht, und rausgekommen ist dabei das mein Selbstvertrauen so im Keller war, dass ich halb depressiv wurde. Liebe Gesellschaft (und damit mein ich jetzt nicht euch, weil ich nicht weiss ob ihr das tut sondern die Allgemeinheit, hört auf euch immer und überall zu vergleichen.
Dann kommt ein Kommentar wie "Ich bin hochsensibel" auch nicht abgrenzend rüber. Ich frage jetzt nochmal: Kommt das auch abgrenzend rüber, wenn ich hier schreibe: Ich bin sportlich? (ja ich bin wirklich sportlich, und damit in dieser Richtung anders als der Durchschnitt) Jeder ist irgendwo und irgendwie anders als der Durchschnitt. Und wer sensibel genug ist, der kann aus beiden meinen Texten herauslesen, dass ich damit kein einziges mal impliziere damit besser zu sein als jemand anderes.
Ich bin dankbar dafür, ja, ist doch schön. Wird es einem nicht mehr gegönnt stolz auf etwas zu sein? Müssen wir alle demütige Mauerblümchen sein die vorgaukeln gleich zu sein wie alle anderen? Keiner ist gleich wie der andere, alle haben ihre stärken und schwächen und jede stärke ist auch eine schwäche sowie jede schwäche eine stärke sein kann.
Dann setzt das ganze bitte mal in den Kontext und lest die Ursprungsfrage: "Hochsensible kennen lernen". Keine Sorge ich bin sensibel genug nicht durch die Welt zu laufen und allen unter die Nase zu reiben, dass ich Hochsensibel bin. In meinem "echten" Leben wissen das genau 4 Menschen. Warum? Ja weil ich es eben unteranderem genau deswegen nicht in die Welt hinaus posaune.
Aber ich kann nicht auf solch einen Post antworten, wenn ich nicht sage, dass ich ebenfalls Hochsensibel bin. Und Leute die ähnlich ticken können sich so nicht finden, wenn sie dem keine Bezeichnung geben. Ich gehe hier davon aus, dass Leute die das hier lesen und auf den Post klicken entweder selber Hochsensibel sind oder an dem Thema interessiert. Und nicht Leute die davon betupft sind, wenn andere darüber reden wie sie sind und was sie können. Tut mir Leid, aber dann ist man wirklich selber Schuld, wenn man auf den Beitrag klickt weil im Titel steht "Hochsensible Leute kennen lernen". Und wenn mans aus irgend einem Grund nicht lassen kann es trotzdem zu tun dann soll man bitte das Kommentieren lassen. Leben und leben lassen!
Ich finde es echt traurig, dass man sich nicht über sein Wesen (hm jetzt suche ich schon neutrale Wörter um niemandem hier auf die Füsse zu treten) unterhalten und sich darüber austauschen kann, wie man ist ohne dass man dafür gerade verurteilt, schubladisiert und auseinander genommen wird.
In dem Sinne, nein Rosenkatze hat nicht sensibel reagiert im Gegenteil. Das war aufs tiefste unsensibel den Leuten gegenüber die hier andere Menschen kennen lernen wollten, die vielleicht ähnlich ticken, vielleicht mit ähnlichem zu kämpfen haben und ähnliche Qualitäten haben. Denn in diesem Thema geht es NICHT um Abgrenzung, nicht darum dass jemand besser ist als jemand anderes, es geht nicht darum über den Begriff zu diskutieren. Es geht einfach nur darum, dass ein Hochsensibler Mensch das Bedürfnis hat Menschen kennen zu lernen, die es auch sind. Genau wie irgendwo ein Sportler einen anderen Sportler kennen lernen will oder ein Handwerker einen andere Handwerker.
Rosenkatze hat vielleicht selbst-sensibel reagiert. Aber es gibt eben verschiedene Arten von Sensibilität und eine sensible Person spürt wie sich etwas für sich selber anfühlt, aber eben auch für andere. Und damit sollte sie auch abschätzen können, was in welcher Situation gerade mehr angepasst ist, ob man auf seine eigenen Gefühle oder auf jene der anderen Rücksicht nehme sollte. Und ob einem vielleicht die eigenen Gefühle nicht sogar gerade trügen...
Und es tut mir Leid, aber in einem Thema über Hochsensible geht man nicht einfach hin und prangert alle an. Ich habe hier, im Gegensatz zu Rosenkatze, mit meinem ersten Post, niemanden angegriffen und in kleinster Weise andere als schlechter oder mich als besser betitelt. Ich habe nicht davon geredet dass Schicki-Micki-Tanten weniger sensibel sind, ich urteile nicht über Menschen nach ihrem Aussehen oder ihrem Job. Ihr redet davon wie verletzend es für andere ist, wenn ich hier über eine Begabung spreche (was ich im übrigen wichtig finde, weil viele Hochsensible haben gerade in ihren Teenager Jahren MÜHE haben damit umzugehen und das als etwas positives zu sehen, es kann verdammt nochmal echt die Hölle sein, also lasst es uns wenigstens geniessen, wenn wir es akzeptiert und schätzen gelernt haben). Aber habt ihr euch mal überlebt wie verletzend es ist dafür angeprangert zu werden, wenn man stolz auf etwas ist, dankbar für etwas ist.
Ja, es gab Jahre wo ich mich gehasst habe dafür so zu sein. Sensibel. Und ja anders als die anderen.
Und nein liebe Rosenkatze, ich gehe nicht dahin zurück wo ich mich mit allen anderen gleich setze, wo ich so sein muss wie alle anderen. Denn ich bin es nicht. Ja ich unterscheide mich von anderen Ich bin anders. Wir alle sind anders. Keiner ist gleich, wir sind ALLE individuell. Und wenn die Leute das endlich kapieren würden, dann hätten es Hochsensible nicht so schwer, weil dann würden in der Schule nicht einfach alle der "Chefin" nachlaufen und sich gleich verhalten (ja bei mir war das so, und bei vielen die ich kenne auch). Dann würde ein intelligentes Kind nicht extra schlechte Noten schreiben um nicht als Nerd zu gelten und ein sportliches Kind würde nicht damit aufhören um "normal" zu sein. Anders zu sein ist nicht das gleiche wie besser zu sein, es heisst nur, dass man die Begabung an einem anderen Ort hat als alle anderen. Und alle andern aber auch. Gewisse Begabungen sind häufiger, andere seltener. Alle sind wichtig.
Ich habe mich als Teenager ausgegrenzt und anders gefühlt. Weil ich nicht verstanden habe und andere auch nicht. Es ist schwer als hochsensible Person, weil unsere Begabung (ach das mögt ihr ja nicht, unser "anders-sein") sich auf einen Bereich bezieht der eben stark mit Interaktion und Charakter zu tun hat. Darum fühlt man sich sehr schnell eben anders (NICHT besser) und man wird verdammt schnell ausgeschlossen. Aber wenn man das mal verstanden hat, verstanden hat, warum man ist, wie man ist, und akzeptiert, dass man eben in diesem Bereich anders ist, dann hört das auf. Weil dann hört man auf zu vergleichen, man hört auf zu schubladisieren, man hört auf abzugrenzen, sich selber und andere (ja als Teenager habe ICH MICH abgegrenzt, schlechter gefühlt als andere, NICHT besser). Dann fängt man an den Menschen als Menschen zu sehen, als ganzes. Mit stärken und schwächen in verschiedenen Bereichen die auch ineinander gehen. Und dann hat man auch kein Problem mehr damit, dass andere in gewissen Bereichen einfach wirklich besser sind als man selber, oder anders. Hochsensible sind in gewissen Bereichen besser - in anderen schlechter. Als Mensch sind sie weder das eine noch das andere. Und das müsst ihr unterscheiden, eine Begabung zu haben heisst nie ein besserer Mensch zu sein als ein anderer.
Ich habe meine Schwäche zur Stärke gemacht, dass geniesse ich und darauf bin ich stolz. Und wenn hier irgendjemand ein Problem damit habt dann lasst euch gesagt sein: ich hab das nicht geschenkt bekommen sondern mir erarbeiten müssen.
So das musste jetzt gesagt sein. Wers zu Ende gelesen hat, danke euch. Wer nicht, naja den hats nicht genug interessiert. Wer noch immer findet, dass das alles eingebildet und abgrenzend klingt, der ist meiner Meinung nach noch immer daran sich zu vergleichen oder sieht Hochsensibilität nicht als eine von vielen möglichen Begabungen an, sondern als "anderes Wesen". Denkt doch mal darüber etwas nach
Zum einhundertsten Mal es ist eine Eigenschaft oder Begabung oder wie ihre es auch nennen wollt, genau wie sportlich zu sein oder handwerklich begabt oder logisch veranlagt. Nicht jeder der über seine Begabungen redet findet sämtliche Menschen dumm oder schlechter. Das tun eingebildete und die gibt's überall, unter den Handwerkern, wie Sportlern, wie Hochsensiblen. Und als Sportlerin habe ich eine Wut auf jeden Sportler, der sich damit besser fühlt als andere. Weil wers seine Begabung wirklich liebt und ihr nachgeht, der tut das nicht wegen den anderen, oder um besser zu sein, sondern einzig und alleine für sich selber.
Ich bin jedenfalls mit diesen Worten hier raus, ich habe gesagt, was ich zu sagen habe und ich glaube das war genug.
@ fegy du darfst mich gerne per PN anschreiben, wenn du Interesse hast.