Kein richtiger Kontakt, weil ich verliebt bin?

skogen

New member
23. Dez. 2021
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Hej liebes Forum,

nach einer gewissen Weile möchte ich hier nun doch mal meine Situation schildern.

Seit gut 1,5 Jahren lebe ich von meiner Exfreundin getrennt. Die Beziehung über war ich häufig sehr 'kopflastig' unterwegs, dementsprechend gab es häufig Probleme, da meine Gefühle mich in die eine Richtung gezogen haben, meine Grübeleien in die andere Richtung. Letztendlich sollte alles, was ich mache 'richtig' sein. Dem 'richtigen Ziel' dienen. Anstatt einfach (unperfekt) zu leben, habe ich versucht durch 'noch ein bisschen mehr Nachdenken' die Erleuchtung zu bekommen und dann zu wissen, was für mich der perfekte Lebensweg ist. Mittlerweile bin ich 29, habe ein paar Dinge ausprobiert (vieles davon gewissermaßen unfrei, weil mein Kopf alles direkt bewertet hat) und bin nun seit letztem Winter endlich im Lehramt-Studium gelandet, wo ich eigentlich immer schon hinwollte / -sollte, was ich mir aber nicht so richtig erlaubt habe. Seit der Trennung von meiner Ex- (mittlerweile besten, das klingt viel besser 🙂 ) Freundin habe ich schon etwas gelernt, mehr zu leben und meine Gefühle, die ja immer schon da waren, auch bewusst wahrzunehmen. Was das anbelangt bin ich echt froh, auch wenn es natürlich hin und wieder einen Grübelei-Rückfall gibt. (Das gehört vielleicht auch einfach dazu... ? 🤔)

Nun ja, eigentlich alles gut, außer... dass ich sehr in eine Mitstudentin verliebt bin, die bereits vergeben ist. Sie ist 8,5 Jahre jünger als ich und ist jetzt in ihr erstes Studium gestartet, während ich schon ein paar Jahre lang studiert habe.

Ich habe sie während der Einführungswoche zunächst in etwas Entfernung gesehen, war von ihr angezogen, bin zu ihr gegangen, habe sie angesprochen, wir haben uns nett unterhalten, ich war bereits hilflos in ihrem Bann, wir reden über Orte und Gegenden, sie sagt: "...ja, da hat mein Freund sein Soziales Jahr gemacht..." -  und mir entgleiten sicherlich alle Gesichtszüge. Danach hakte das Gespräch, glaube ich, kurz. Vielleicht hat sie da schon gemerkt, dass ich sie sehr mag.

Am nächsten Tag fanden noch weitere Einführungsaktionen vom Studium statt. Sie und ich sind letztendlich mit noch anderen Studenten in einer Bar gelandet, wo wir uns auch noch etwas unterhalten haben. Das war auf der einen Seite schön, auf der anderen Seite hat es sich aber auch nicht so gut angefühlt...

Und dann begann kurze Zeit später das Semester. Durch Corona teilweise online und wir beide saßen oft an benachbarten Plätzen in der Uni und haben dort Online-Vorlesungen verfolgt. Vorher und nachher haben wir uns immer unterhalten, viel gelacht und uns allgemein gut verstanden. Auch im Tutorium (wir waren 'zufällig' im selben 🙂 ), hat sie sich neben mich gesetzt und wir haben weiter über alles Mögliche gequatscht. Mitte Dezember haben wir uns dann mit zwei anderen Studenten in der Uni-Bib getroffen um zu lernen. Bis 18 Uhr sind die beiden anderen dann gegangen, einer von ihnen meinte dann noch, ob wir noch weiter machen wollten, ich habe daraufhin gesagt, dass ich 'auf jeden Fall noch ein bisschen was machen wollte' und SIE ist auch geblieben. Wir waren noch vier Stunden dort, anfangs haben wir tatsächlich auch noch gelernt, die letzten zwei Stunden oder so aber wieder nur über alles, was uns so bewegt unterhalten. Irgendwann ist uns die Zeit aufgefallen, wir sind aufgebrochen und ich habe sie zum Bus gebracht. Da ich mir nicht sicher war, ob ich selbst zu der Zeit noch nach Hause kam (wohne etwas vom Studienort entfernt), hat sie mir angeboten, bei ihr in der WG zu schlafen. Das habe ich aber dankend abgelehnt, weil mir das in Anbetracht meiner Gefühle und ihres Beziehungsstatus' zu weit gegangen wäre. In der darauffolgenden Woche habe ich sie gefragt, ob wir uns nochmal zum Lernen treffen wollten, das passte aber ihrerseits zeitlich nicht. 

Während der Ferien haben wir nichts voneinander gehört. Nach den Weihnachtsferien hat sie mir gesagt, dass sie mich am Ende der Ferien angeschrieben hat, ob wir wandern gehen wollten. Daraufhin hätte sie keine Antwort bekommen. Bei mir ist aber auch nie solch eine Nachricht angekommen... Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass die Wander-Initiative nicht grundsätzlich von ihr kam, sondern ich habe sie am Ende unserers Bibliothek-Abends das erste Mal gefragt. Da hat sie gesagt, dass das zurzeit nicht ginge, weil sie teilweise Schmerzen im Bein hätte und dies erst abklären möchte.

In der darauffolgenden Woche haben wir uns dann nochmal zu dritt zum Lernen getroffen, anschließend wollte sie mittags zu sich nach Hause gehen um zu kochen. Ich bin dann ein Stück mit ihr mitgegangen, habe ihr gesagt, dass ich unsere Gespräche immer sehr mag und habe sie gefragt, ob wir nicht zusammen kochen wollten. Das haben wir dann auch gemacht, nachdem wir ca. 5 km zu ihrer WG gelaufen sind (also doch ein bisschen Wandern 😉) Am Nachmittag hat sie mir dann noch ein paar Bücher ausgeliehen, die ich noch nicht gelesen hatte und die sie als 'ihr Heiligtum' beschrieben hat.

Mit dem Ende des Semesters hatten wir dann auch nicht mehr so viel Kontakt. Ich habe sie nochmal wegen des Wanderns angeschrieben, da hat sie geantwortet, dass sie das 'eigentlich liebend gern' machen würde, gerade aber für Klausuren lernen müsse, dass wir ein anderes Mal aber 'liebend gern' wandern gehen könnten.

Dann haben wir nur noch ein bisschen hin- und hergeschrieben, wobei ich gefühlsmäßig meistens der Initiator war.

Jetzt im neuen Semester haben wir uns zweimal in der Uni gesehen und uns jeweils kurz unterhalten. Beim ersten Mal meinte sie 'Ach, du bist ja doch da. Ich hatte dich gestern und heute erst nicht gesehen und wollte schon nachfragen, ob du überhaupt bei den Vorlesungen bist.' Das habe ich erstmal positiv aufgefasst. Viel mehr Kontakt hatten wir aber bis jetzt nicht.

Ich weiß jetzt nicht so wirklich, was ich machen soll. Wenn wir allein zusammen sind, wie bspw. in der Bibliothek, achte ich sehr darauf, sie nicht zu berühren. Damit hätte ich kein Problem, wenn ich sie nur als Freundin sehen würde, aber so wie ich für sie empfinde, geht das für mich nicht. Gleichzeitig suche ich aber auch immer nach Gelegenheiten um mit ihr zusammen zu sein. Wir sehen uns zurzeit nicht häufig und sie schreibt mir auch nicht. Klar, ich könnte ihr schreiben. Aber dann wäre das ja wieder mit dieser 'Verliebtheits-Absicht', was auch nicht richtig wäre, weil sie ja einen Freund hat. Mhm... Das mit ihr ist irgendwie mit keiner Verliebtheit aus meiner Vergangenheit vergleichbar. Ich habe sie gesehen und wusste, dass ich mich in sie verliebe.

Vielen Dank für's Lesen.

skogen         

 
Hallo skogen,

ziemlich langer Text, bei dem erst am Ende deutlich wird:

Klar, ich könnte ihr schreiben. Aber dann wäre das ja wieder mit dieser 'Verliebtheits-Absicht', was auch nicht richtig wäre, weil sie ja einen Freund hat. Mhm... Das mit ihr ist irgendwie mit keiner Verliebtheit aus meiner Vergangenheit vergleichbar. Ich habe sie gesehen und wusste, dass ich mich in sie verliebe...
das sie in einer Beziehung ist und bisher auch "nur" deine beste Freundin? Oder doch "Ex- Freundin" oder wie genau denn nun?

Du getraust dich keinen Körperkontakt usw., weil Du bereits entsprechend mal von ihr gekorbt worden bist? Ich sehe da nicht ganz durch.

 
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Hej Lilly,

meine Exfreundin hat da nichts mit zutun. Hätte sie vielleicht herauslassen sollen um keine Verwirrung zu stiften. Es geht um eine andere Person, die ich seit einem guten halben Jahr durch das Studium kenne. Ich mag sie sehr und möchte weiterhin Zeit mit ihr verbringen, mich mit ihr unterhalten, mich mit ihr treffen etc. Da ich in sie verliebt bin, habe ich aber gleichzeitig ein schlechtes Gewissen und kann mich nicht 'normal freundschaftlich' ihr gegenüber verhalten. Ich weiß halt nicht, was noch ok ist und was zu viel wäre. Deshalb auch der Titel. Ich habe nämlich das Gefühl, dass mir die Verliebtheit da quasi im Weg steht.

Letztendlich möchte ich den Kontakt zu ihr nicht verlieren, denn der macht mich alles in allem glücklicher als dass er mich traurig macht, dass (erstmal ?) nicht mehr daraus wird. 

 
Hallo skogen,

den angehenden Lehrer frage ich jetzt mal direkt:

Da ich in sie verliebt bin, habe ich aber gleichzeitig ein schlechtes Gewissen und kann mich nicht 'normal freundschaftlich' ihr gegenüber verhalten. Ich weiß halt nicht, was noch ok ist und was zu viel wäre...
ergibt das wirklich einen Sinn für Dich?

Du verstellst Dich also "lieber" (brav) um etwas erhalten zu wollen, was es deiner Meinung nach gar nicht gäbe, wärst Du Du selbst?

Ich denke gerade eher so: noch irrationaler geht es gar nicht mehr und wie soll da, egal ob Freundschaft oder "mehr", was gesundes draus erwachsen?

Kann es sein, dass Du dich lieber hinter irratonalen Konstrukten versteckst?

 
Ok, was wäre für dich die Alternative? Ihr sagen, dass ich in sie verliebt bin, dass ich aber trotzdem gerne mit ihr befreundet wäre?

 
Hallo skogen,

Ok, was wäre für dich die Alternative? Ihr sagen, dass ich in sie verliebt bin, dass ich aber trotzdem gerne mit ihr befreundet wäre?
weshalb solltest Du darüber "reden" wollen?

Zunächst einmal wäre doch eher wichtig, dass Du selbst dazu stehst, egal, was kommt bzw. kommen mag.

Außerdem redet man über so etwas nicht, nur weil man darüber ersatzweise versucht Sicherheit zu erlangen bzw. ein Geständnis vom Gegenüber abzunötigen sucht, während man selbst im Weiteren extrem passiv bleibt.

Wie soll das bitteschön "ankommen"? Selbst die "Hose voll" und zu nichts stehen, aber vom Gegenüber darüber ein Geständnis einfordern? Das, wo

es noch nicht einmal einen "Anlass" zu gibt, weil man selbst nichts über eine reine Bekanntschaft/ Freundschaft hinaus "hatte", "pflegte" usw.? Nicht einmal leichte Berührungen usw.?

 
Entweder du kannst diese Freundschaft tatsächlich genießen,  ohne irgendetwas zu erwarten,  oder geh lieber auf Abstand,  weil es gesünder ist.

Eine Weile kann eine solche Freundschaft gut gehen,  aber irgendwann wirst du vermutlich merken,  dass es dir nicht mehr gut tut: weil man träumt und die Träume gehen nicht in Erfüllung. Das kann man leider nicht verhindern. Und dann sollte man den Kontakt meiden. Eine Erklärung oder Entschuldigung ist dann meistens nicht nötig,  es sei denn der Andere fragt explizit danach.

Aber was ist eigentlich deine Frage?

 
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Eine Weile kann eine solche Freundschaft gut gehen,  aber irgendwann wirst du vermutlich merken,  dass es dir nicht mehr gut tut: weil man träumt und die Träume gehen nicht in Erfüllung. Das kann man leider nicht verhindern. Und dann sollte man den Kontakt meiden. Eine Erklärung oder Entschuldigung ist dann meistens nicht nötig,  es sei denn der Andere fragt explizit danach.
Das sehe ich komplett anders. Zum einen bereits darin, ob es hier überhaupt eine echte Freundschaft gibt. Denn, wer meint, den Kontakt zum anderen im Grunde nur zu pflegen, weil er verliebt in dieses sei, ohne, das offen zu leben, täuscht eine Freundschaft nur vor. In Wirklichkeit pflegt er nämlich nur Zusammenkünfte als Mittel zum Zweck.

Das nächste "Problem" wär: pflege ich hingegen tatsächlich eine wahre Freundschaft kann diese sehrwohl über meine kindische Träumerei usw. stehen. Einfach, weil mir der Mensch dahinter eben tatsächlich sehr viel bedeutet und ich gerade nicht zwanghaft über diesen mein Seelenheil und jenes in einer bestimmten Form, suche.

Ist mir ein Mensch von Herzen wirklich wichtig, wird darüber einfach mal unwichtig, ob ich einst in jenen verliebt gewesen sein mag. Weil ich mich nicht als Nabel der Welt betrachte und einzig mein Ego in den Vordergrund stelle.

Nein, dann vermag ich zu akzeptieren, dass dessen Lösung für sein Liebesglück in einer anderen Person, als meiner, liegt und wir uns trotzdem aufrichtig wertschätzen, als wahre Freunde lieben können.

Da braucht man kein "Drama" für und auch kein bloßes Ego-Gehabe.

 
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@Lilly 22 Deine  Antwort verstehe ich irgendwie nicht, sry. Ich versuche ihr kein Geständnis etc. abzunötigen. Ich will ihr auch nicht sagen, dass ich in sie verliebt bin. Die Frage war nur, ob du das für eine Alternative gegenüber dem sich 'brav verstellen' hälst. Ich denke nicht.

@Leela  Ich weiß leider selbst nicht genau, was die Frage ist... 🙂 Wahrscheinlich, ob wir befreundet sein können, ob es 'ok' ist, wenn ich ihr schreibe etc.

Das hängt sicherlich wieder mit dem 'Alles-richtig-machen-wollen' zusammen und ist vielleicht auch das, was du in deiner ersten Antwort meintest, Lilly22. Dass ich nicht so richtig ich selbst bin, weil ich zu viel darüber nachdenke.

 
Hallo skogen,

genau, wie soll dich wer anders "greifen" können, wenn Du lediglich schauspielerische Künste verlautbarst?

Die gesunde Alternative zum Verstellen ist nun mal ganz einfach, zu sich selbst und zu dem, was man fühlt zu stehen. Upps, bekommt man einen Korb drauf? Nun, dann ist dem eben so!  Dann hast Du darüber allerdings auch echte Klarheit.

 
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PS: @skogen

Und nein, es ist eben gerade keine gesunde Alternativ, sich erst hinter allem verstecken und nicht zu sich selbst stehen zu wollen, um dann -aus der Luft gegriffen- mit irgendwelchen Gefühlsgeständnissen daher zu kommen. Und sehr wohl haben diese i.d.R. einzig den Zweck, seine eigene Feigheit dahinter bzw. eigenes Vergeigen, zu vertuschen und das Gegenüber hingegen in ein

Geständnis drängen zu wollen. "Ich bin verliebt in Dich" und nun gestehe mir hier mal ein, dass Du das ebenso bist!

Da wird alles mit übergangen, was in der Natur der Lauf wäre: man steht zu sich selbst, traut sich, nähert sich langsam an, vertraut sich selbst und seinem Gegenüber usw. usf. Nö, prescht bedürftig und feige einfach mal vor und haut auf sein Gegenüber ein, dass -im Gegensatz zu einem selbst- nun mal offen zu was stehen solle usw.

Musst Du nicht verstehen. Kannst Du aber.

 
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Das verstehe ich auch. Wie gesagt, ich will ihr das auch nicht sagen und sie zu 'was nötigen. Ich habe den Zusammenhang deiner Antwort zu meiner Situation nur nicht erkannt. 
Allgemein gebe ich dir Recht, dass es besser ist aufrichtig zu seinen Gefühlen zu stehen, als sich zu verstecken. Nur weiß ich nicht, wie ich das hier machen soll.

Das einfache 'Sein' widerstrebt meiner Grübler-Natur. 🙂   

 
Von daher gebe ich dir gleichzeitig auch nicht Recht, also der grübelnde skogen gibt dir nicht Recht. Aber ich glaube, der hat nur sehr viel Angst davor zu leben.

 
Hallo skogen,

und damit:

Aber ich glaube, der hat nur sehr viel Angst davor zu leben.
verbaut der sich halt selbst alles. Allein deshalb ergibt es auch keinen Sinn, darüber "grübeln" zu wollen, was wäre, wenn...

Diesem "Grübelwahn" steht ja nicht einmal irgendeine Logik zu Fuße! Hinzu kommt, dass zig Ängstler jeweils andere Grübelwahnsinne pflegen mögen.

Eventuell hilft es Dir -in diesem Moment- dir deine eigene Vergänglichkeit vor Augen zu führen. Ich hatte z.B. auch mal einen Mann kennen gelernt -meinen später besten Kumpel-, in dem ich mich echt verliebte, er wohl aber ebenso.

Egal, denn, er bekam jedenfalls "kalte Füße" und meinte daraufhin, max. sei eine Freundschaft möglich. Habe ich da echt mal einen Korb erhalten 😜 ?

Egal, er war mir als Mensch wichtig und den mochte ich. Mein Ego begründete sich auch nicht darüber, ob er mich liebt oder nicht. Also war es für mich, trotz der "Nieder-lage" (Korb) relativ schnell sogar klar, das so akzeptieren zu können und ihn aber dennoch als wahren "Freund" an meiner Seite wissen zu wollen. Und wir wurden daraufhin sogar wirklich "beste Freunde" über ein paar Jahre. Bis er dann ganz plötzlich verstarb. Also aus dem Leben gerissen wurde.

Traurige Sache. Trotzdem bin ich froh über jeden Moment, den wir als wahre Freunde hatten haben dürfen. Jede andere Entscheidung hätte ich definitiv später bereut.

Und klaro, ich habe Männer auch schon mit Körben nach Hause schicken müssen. Wo dem aber eine echte Zunei-gung zugrunde lag, hat sie daraus nie ein Problem, son-dern vielmehr eine tiefe, wahre Freundschaft entwickelt. Dazu gehört m.E.n. aber Offenheit, Ehrlichkeit  und echtes Interesse aneinander, dem jeweiligen Menschen dahinter. Denn selbst, wenn man Gefühle nicht erwidert, so ist es doch schön (und nichts Verwerfliches) wenn wer so für einen empfindet. Deshalb ist man ihm nichts schuldig (wie leider oft Leute so denken). Aber, ob eine wahre Freund-schaft im Anschluss funktioniert oder nicht, hat damit nichts zu tun. Sondern vielmehr damit, ob man den anderen Menschen wirklich mag oder nur sein Ego darüber zu definieren sucht.

 
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täuscht eine Freundschaft nur vor. In Wirklichkeit pflegt er nämlich nur Zusammenkünfte als Mittel zum Zweck.
Ich kann mir vorstellen,  dass eine echte Freundschaft trotzdem möglich ist, wenn man Vieles teilt, d.h. Gemeinsamkeiten hat.

Auch eine Liebesbeziehung funktioniert nicht ohne Freundschaft, warum sollten einseitige Gefühle sie zwingend ausschließen. 

Auch Träume und Wünsche, die nur einseitig sind, müssen kein Hindernis sein, wenn derjenige es aushalten kann.

Das kann sicher nicht jeder, aber ich kann es mir zumindest vorstellen. Ich wette, es gibt viele solche Beziehungen,  man könnte hier eine Umfrage starten.

Ich habe immer gerne davor gewarnt, vor einer solchen Freundschaft. Weil ich selber sehr gelitten habe durch den Kontakt. Aber mir wurde so eine Freundschaft nie angeboten, ich hatte also gar nichts, daher hat es so weh getan. Ich habe das selbst niemals erlebt. Wenn ich die Aussicht auf Freundschaft gehabt hätte, hätte ich vermutlich dankbar angenommen. 😔

Das nächste "Problem" wär: pflege ich hingegen tatsächlich eine wahre Freundschaft kann diese sehrwohl über meine kindische Träumerei usw. stehen
Diese kindischen Träumereien haben schon viele erwachsene Menschen hierher geführt und sie sind nicht etwas,  was man einfach so ablegen kann. Aber wie gesagt, ich glaube, dass sie mit einer Freundschaft trotzdem vereinbar sind, weil einem der Mensch eben so wichtig ist.

Aber es wird nicht in jedem Fall sinnvoll sein, das muss jeder für sich entscheiden. Es kann sich im Laufe der Zeit auch verändern,  wie jedes Gefühl,  es kann vielleicht eine richtige Freundschaft fürs Leben entstehen und der Rest tritt in den Hintergrund und verliert an Bedeutung.  Oder die Gefühle kommen doch dazwischen. Es gibt hier m.E. keine festen Regeln,  die auf jeden anwendbar wären, man  muss es beobachten,  prüfen und reagieren, man muss nicht unbedingt von Anfang an verzichten. 

Ist mir ein Mensch von Herzen wirklich wichtig, wird darüber einfach mal unwichtig, ob ich einst in jenen verliebt gewesen sein mag
Wenn es der Vergangenheit angehört, ist es ohnehin kein Problem.

Ich würde es an der Stelle des TE ausprobieren, möglichst entspannt, ohne Erwartungen, und schauen, wie es sich entwickelt, ob es Sinn hat. Man kann sich immer zurück ziehen.

Wie gesagt, ich will ihr das auch nicht sagen und sie zu 'was nötigen.
Ich bin auch der Meinung,  dass ausdrückliche Liebeserklärungen nicht viel Sinn machen.  Aber glaubst du, sie ahnt nicht mal, dass du etwas für sie empfindest? Das ist eher unwahrscheinlich,  oder?

 
Vielen Dank für eure Antworten.

Mir geht gerade sehr viel durch den Kopf, was ich nicht so richtig in Worte fassen kann. Ich glaube aber, dass mein eigentliches Problem tiefer liegt als die nicht erwiderten Gefühle. Es sind mehr die Grübeleien und 'Gedankenkrämpfe', die ich schon lange mit mir rumtrage. Es ist schon besser geworden und sie war dann damals einfach da und ich war locker und ich selbst. Wir haben uns gut verstanden und dann habe ich mich glaube ich gefühlsmäßig Hals-über-Kopf auf sie gestürzt. Dass das so oder so keine gute Grundlage ist, ist mir bewusst. Jetzt gerade zumindest.

Nichtsdestotrotz mag ich sie auch als Person, also über die Schwärmereien hinausgehend. Deshalb kann ich mir auch vorstellen, dass daraus eine Freundschaft wird, weil wir allgemein viel gemeinsam haben und uns gut verstehen. Das geht nur bei der Verliebtheit und dem Selbstmitleid teilweise unter. Dadurch bin ich gedanklich auch viel mit mir selbst beschäftigt, was zu deinen Ego-Ausführungen passt, @Lilly 22.

@Leela vermutlich ahnt sie, dass ich in sie verliebt bin. Davon will ich aber mein Verhalten nicht abhängig machen. Es ist jetzt einfach, wie es ist.

@LeelaTut mir leid, dass das bei dir mit der Freundschaft nicht geklappt hat.