Kreditrückzahlung bei Trennung

Anne19804

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21. Nov. 2021
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Hallo zusammen,ich würde gerne eure Meinung zu folgender Überlegung hören, da ich unsicher bin ob das ok ist was ich denke. Zuerst die Hintergründe: Ich (41) bin seit Juli 2020 in einer Beziehung mit einem Mann (49). Dieses Jahr im April habe ich meine Wohnung aufgegeben und bin in sein Haus eingezogen, das er vor einigen Jahren mit seiner zwischenzeitlich verstorbenen Frau gekauft hat. Wir teilen uns alle Kosten 50:50, inklusive der Kreditkosten für das Haus. Ich verdiene zwar ca. 25% mehr als mein Freund, aber das sollte hier nicht den Ausschlag geben da wir die Kosten ja zu gleichen Teilen verursachen.Momentan überlegen wir, das Haus zu modernisieren. Dazu wollen wir einen gemeinsamen Kredit aufnehmen. Da es um viel Geld geht, möchte ich aber vorher Klarheit darüber haben, was im Falle einer Trennung passiert. Aus meiner Sicht wäre es fair, im Fall der Trennung zum einen die Kreditkosten für das Haus zurück zu erhalten, die ich bis zur Trennung gezahlt habe und zum anderen an der Wertsteigerung des Hauses teilhabe. Zusätzlich würden mir die bis zur Trennung von mir für den Modernisierungskredit gezahlten Raten zustehen (und ebenfalls ein gewisser Betrag für die zusätzliche Wertsteigerung) und mein Freund müsste den verbleibenden Kredit alleine zahlen. Findet ihr diesen Gedanken richtig?Ich habe schließlich das Haus eine Zeit lang gemeinsam mit ihm abbezahlt und hätte in der Zeit als Single genauso gut Eigentum erwerben und von der Wertsteigerung profitieren können. Durch die Beteiligung an den Krediten gehört mir doch quasi auch ein Teil des Hauses, wenn man es genau nimmt, oder? Ich wäre dankbar zu wissen wie ihr darüber denkt.Liebe Grüße,Anne

 
Durch die Beteiligung an den Krediten gehört mir doch quasi auch ein Teil des Hauses, wenn man es genau nimmt,
Hallo!

Das müsste doch theoretisch notorisch abgesichert werden. Denn wenn Du nicht mit im Grundbuch stehst, bin ich der Meinung das Dir vom Haus nichts zusteht oder? Zumindest würde ich das Alles schriftlich festhalten und mich absichern.

LG

 
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im Fall der Trennung zum einen die Kreditkosten für das Haus zurück zu erhalten,
Dafür bezahlst du keine Miete oder? 

Ich würde an eurer Stelle unbedingt eine Beratung aufsuchen; gibt sicher Notare, die auf Konkubinat spezialisiert sind und alles sauber regeln. 

 
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Nein, meine Miete zahle ich ja in der Form dass ich den Kredit für das Haus mit abbezahle. Die Nebenkosten zahle ich auch zur Hälfte mit. Wenn wir die Modernisierung angehen werden wir das auf jeden Fall notariell festhalten, damit ich im Trennungsfall aus dem Kredit raus komme. Mir geht es hier im wesentlichen darum, eure Meinung zu der Rückforderung meiner Kreditraten plus x% wegen der Wertsteigerung des Hauses zu erfahren. Ist das moralisch vertretbar? Mein Freund meinte als wir das angesprochen haben, dass er sich ein wenig wie eine Kapitalanlage fühlt, bei der man Rendite macht wenn man sich trennt. 

LG

Anne

 
hm, ich verstehe dein Freund auch... Mal extrem anders gedreht: Er ist Hauseigentümer und durch dein Anteil an den Krediten "mietest" du dich in seinem Haus ein.... 

Wenn ich eine Mietwohnung verlasse bekomme ich das Geld das ich an Miete gezahlt habe ja auch nicht zurück über. 

Und du wohnst ja auch in dem Haus und profitierst davon.
Und da er der Hauseigentümer ist nehme ich an der Kredit läuft über ihn und das Risiko und alles auch. z.B. auch jenes das Haus nicht mehr tragen zu können im Falle einer Trennung, du kannst dann einfach gehen und Geld mitnehmen. Er müsste dich ausbezahlen und das Haus weiter tragen... Versetz dich doch so rum mal in ihn rein. 

Aber das vielleicht einfach mal als komplett umgedreht.
 

Ich würd ich da auch mal mit nem Anwalt zusammen setzen der da auch schon Erfahrung hat und mal schauen was in so einem Fall üblich ist. Und es dann entsprechend vertraglich regeln. 

Schlussendlich ist es etwas das du mit deinem Freund ausmachen musst und wie es für euch beide stimmt. Ich finds wichtig sich da jeweils aber auch in den andern hinein zu versetzen und sich mal vorstellen, wie es wäre, wenn es umgekehrt wäre. 

Was trägt er für Risiken, was ist seine Situation etc. 

Und dann dass mal in aller Ruhe und gegenseitigem Verständnis anschauen und durchdiskutieren und was ihr für Möglichkeiten habt. Schlussendlich gibt's ja auch nicht nur du bekommst alles zurück oder nichts sondern ich nehme an man kann da auch individuelle Lösungen finden und vertraglich absichern. 

 
Mir geht es hier im wesentlichen darum, eure Meinung zu der Rückforderung meiner Kreditraten plus x% wegen der Wertsteigerung des Hauses zu erfahren. Ist das moralisch vertretbar? Mein Freund meinte als wir das angesprochen haben, dass er sich ein wenig wie eine Kapitalanlage fühlt, bei der man Rendite macht wenn man sich trennt. 
So wirkt dein Beitrag leider auch auf mich.

Aber davon mal ganz abgesehen, unterliegt auch ein Haus einem Alterungsprozess, womit Investitionen von heute, solltet ihr euch in 10 Jahren trennen, zum Zeitwert abgerechnet werden.

Wie du dabei auf eine Wertsteigerung die dir zustehen könnte kommst, erklärt sich mir nicht.

Ein Grundstück stellt eine Kapitalanlage mit Wertsteigerung dar, nur darauf kannst du, ohne ins Grundbuch eingetragen worden zu sein, keinen Anspruch erheben. 

Gruss, Suppe 

 
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Die Wertsteigerung betrifft ja auch das Haus. Seit dem Erwerb das Haus meines Freundes durch die allgemeine Marktentwicklung bereits nach 6 Jahren um 25% im Wert gestiegen. Wenn ich mir jetzt Eigentum zulegen würde, gehe ich davon aus dass dies sich ebenso entwickeln würde. Eine weitere Wertsteigerung des Hauses ergibt sich durch die Modernisierung. 

 
Die Wertsteigerung betrifft ja auch das Haus. Seit dem Erwerb das Haus meines Freundes durch die allgemeine Marktentwicklung bereits nach 6 Jahren um 25% im Wert gestiegen. 
Und was hast du davon ? Genau, nix.

Wenn ich mir jetzt Eigentum zulegen würde, gehe ich davon aus dass dies sich ebenso entwickeln würde. 
Du legst dir mit deinem Einzug in sein Haus aber kein Eigentum zu.

Eine weitere Wertsteigerung des Hauses ergibt sich durch die Modernisierung. 
Wer modernisiert und verkauft, macht Gewinn.

Wer modernisiert und wohnen bleibt, wohnt schön, aber eben auch ab.

 
Hallo Anne!

Im Moment bewohnst Du das Eigentum Deines Freundes und beteiligst Dich an den Kosten. Nennen wir es mal “Miete ohne Mietvertrag“, d. h. keine Forderungen, aber auch keinerlei Ansprüche.

Und dieses relativ einfache, überschaubare und unkomplizierte Konstrukt willst Du nun nach noch nicht mal anderthalb Jahren Beziehung aufblähen?  ;-))

Nun gut, ich verstehe (hoffentlich) schon, dass es Dir in erster Linie um eine Art finanzieller Sicherheit geht, aber so wie Du Dir das vorstellst, wird es vermutlich sehr kompliziert, da mehrere Aspekte zu berücksichtigen sind.

Den Kredit könnt Ihr (höchstwahrscheinlich) problemlos zu zweit aufnehmen, denn welche Bank verzichtet schon gerne auf eine Kuh, wenn sie zwei melken kann?! Ihr steht dann in einem sogenannten Außenverhältnis zur Bank und untereinander selbst in einem Innenverhältnis, in dem Ihr auch alles nach Eurem Belieben regeln könnt - davon will die Bank allerdings nix wissen, denn die bekommt die Kohle so oder so von Euch, besser gesagt von Dir und von Deinem Freund, da Ihr dann beide den Kreditvertrag unterschrieben habt, also völlig unabhängig von Euren evtl. “internen Absprachen“.

So, dann hättest Du also auf einen Schlag einen Haufen Schulden, aber noch keinen einzigen Gegenwert. Das müsste irgendwie separat geregelt werden, z. B. durch Kauf (Achtung Grunderwerbssteuer) oder durch Schenkung (Achtung Schenkungssteuer und kaum Freibetrag, da nicht verheiratet).

Daneben gäbe es noch andere Möglichkeiten von z. B. Gründung einer GmbH bis hin zur Heirat.

Puh... und die Wertsteigerung des Hauses ist bestimmt vorhanden, aber lässt sich letzten Endes wohl auch nur durch ein Gutachten festlegen... vermutlich sogar zwei, weil der Gutachter Deines Freundes viel weniger ansetzen wird als Dein Gutachter, wetten?!  ;-))

Wäre es im Moment nicht sinnvoller, das Haus weiterhin (samt aller Kosten) auf ihn laufen zu lassen, dafür im Gegenzug “Miete“ zu zahlen und parallel irgendwo anders für Deine persönliche Rendite zu sorgen? Könnte dann ja später immer noch ins Häuschen gesteckt werden...

Jedenfalls gäbe es dann “im Falle eines Falles“ keinerlei Streitpunkte.

 
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Aus meiner Sicht wäre es fair, im Fall der Trennung zum einen die Kreditkosten für das Haus zurück zu erhalten, die ich bis zur Trennung gezahlt habe und zum anderen an der Wertsteigerung des Hauses teilhabe. Zusätzlich würden mir die bis zur Trennung von mir für den Modernisierungskredit gezahlten Raten zustehen 
Hallo Anne19804

Aus meiner Sicht ist es fair im Falle einer Trennung, die Kreditkosten und die gezahlten Raten des Modernisierungskredit, zurück zu bekommen.

Das Thema "Wertsteigerung zurück" ist wohl eher eine persönliche Einstellung und für mich eher befremdlich. 

Ihr lebt zusammen in seinem Haus.

Du hast die Stellung einer Mieterin und Partnerin die sich an den Nebenkosten beteiligt. Es ist nur gerecht im Falle einer Trennung , das er dir die Kreditkosten und den Modernisierungsaufwand  zurückerstattet. Warum willst du mehr?

In meiner ersten Ehe war ich als Ehefrau gezwungen in einer Baugemeinschaft mit Brüder und Vater, Teilhaberin zu sein. Nach der Scheidung wurden mir meine Beiträge ausgezahlt. Es wäre mir nicht in den Sinn gekommen auch eine Wertsteigerung der Immobilien zu verlangen.

 
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[...] eher befremdlich.


...naja, finde ich jetzt nicht, denn Wertsteigerung oder auch -minderung spielt bei Auflösung gemeinsamen Eigentums immer irgendwie eine Rolle, in diesem Fall hier gibt es jedoch (noch) kein gemeinsames Eigentum.

Anne möchte (wenn ich das richtig verstanden habe zumindest) einen Teil davon erwerben/erhalten/übernehmen und ist bereit, dafür auch die Kosten zu übernehmen... auf denen sie aber im Falle einer Trennung nicht sitzen bleiben möchte.

Es geht hier also nicht um Bereicherung oder "über den Tisch ziehen", sondern im Gegenteil um Fairness und klare, gemeinsam vereinbarte Regeln. Nur: wie bewerkstelligen?

Das ist in der momentanen Konstellation gar nicht so einfach und man sollte sich, sofern man dies auch wirklich will, mehrere Möglichkeiten genauer anschauen und konsequent durchspielen.

Das dauert bestimmt ein Weilchen... gut so, denke ich, denn lieber nix überstürzen. Eilt doch auch nicht, oder?

Oder ist der angedachte Kredit in beträchtlicher Höhe... sechsstellig oder so?

 
Du musst zum Anwalt gehen.

Das, was du ihm an Kreditraten bisher quasi als Miete zahlst ist im Zweifel weg,  ohne Anspruch auf irgendeinen Ausgleich,  du hast das Haus genutzt und Miete, die du anderweitig hättst zahlen müssen,  erspart.

Natürlich hättest du als Single stattdessen eine eigene Immobilie kaufen können und von der Wertsteigerung profitiert.  Dafür hättest du aber genau das machen müssen,  oder mit deinem Freund einen entsprechenden rechtlich wirksame Vereinbarung treffen können.  Man kriegt ja nichts dafür,  was man hätte machen können,  aber doch nicht gemacht hat. Es wird manchmal mit stillschweigenden Abreden,  Treu und Glauben argumentiert,  aber mit wenig Aussicht auf Erfolg. Sind die Raten viel höher als die ortsübliche Miete gewesen?

Du willst ihn dann aber nicht verklagen,  sondern nur bitten?

Wenn er tatsächlich bald mit Gewinn verkauft, kann er natürlich aus Dankbarkeit teilen.  Nur hätte er diesen Gewinn ja auch ohne dich gemacht,  weil er auch ohne dich den Kredit weiterhin gezahlt hätte. 

Wenn er nicht verkauft,  ist die Wertsteigerung da, aber der Gewinn doch nur hypothetisch,  weil es in 10Jahren wieder 10% weniger sein kann.

 
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  • Thanks
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