Offene Beziehung auf die Ferne, ich weine nur noch

jkndr

New member
07. Apr. 2018
1
0
0
Hallo zusammen!

Ich bin 21 Jahre alt , männlich und habe übers Internet eine Frau in Südamerika kennengelernt. Sie war für 2 Monate hier und wir beide verliebten uns schon davor ineinander. Nun ist sie seit November wieder in ihrer Heimat und obwohl wir bevor sie kam des fast täglich gesexted haben (etc.) und auch während sie hier war ein sehr ausgeptägtes Sexleben hatten wollte Sie danach plötzlich nicht mehr auf die Ferne intim werden. Wir haben oft darüber geredet, es lief schlussendlich jedoch immer nur auf die Aussage ˋˋdas reicht mir einfach nicht mehr´´ hinaus.

Nun habe ich ein sehr starkes sexuelles Bedürfnis, nach langem hin und her kam dann heraus, dass wir auch in zukunft nicht mehr auf die Ferne intim werden und besuchen kann ich sie erst im nächsten Jahr. Ich sagte ihr also, dass ich das nicht könnte und irgendeine Form von intimität in meinem Leben brauche. Lange rede, kurzer Sinn auf ihren Vorschlag hin haben wir nun eine offene Beziehung, damit wir unsere sexuellen Bedürfnisse befriedigen können.

Das Problem bei dem ganzen ist, dass es mich auffrisst, ich permanent depressiv und traurig bin und es hasse, dass sie mit anderen Männern schläft. Nun stecke ich in der Situation, dass ich sie nicht verlieren will, was aber definitiv passieren wird, falls sie rausfindet, dass unser arrangement für mich so nicht funktioniert, weil damit unser letzter Ausweg ins nichts verläuft. Daher halte ich gute Miene zu bösem Spiel, lange kann ich diese Fassade nicht mehr aufrechterhalten. Unsere Gespräche haben sich auch wahnsinnig verschlechtert, ich erzähle kaum noch etwas von mir und sie fragt kaum noch nach. Hat irgendwer einen Rat für mich? Mir ist klar, dass ich es beenden sollte, ich suche jedoch nach Ratschlägen, die sie inkludieren.

 
Warum lässt du dich auf so etwas ein? 

Du hast es ausprobiert und merkst, es taugt nicht für dich. Ich hatte auch schon eine Beziehung mit jemandem, der Monogamie für widernatürlich hält. 

Diese Info kam leider erst mit einiger Verzögerung. 

Ich bin dann widernatürlich. Aus voller Überzeugung. Wenn man in so etwas Grundlegendem so völlig unterschiedlich tickt, hat das meiner Meinung nach keine Zukunft. Für mich hat das genauso wenig mit Liebe zu tun, wie für andere eben Sex unbedingt mit Liebe zu tun haben muss. 

Für mich steht da dann was zwischen zwei Menschen, was ich nicht möchte, wenn ich mit jemandem zusammen bin. Außerdem beschleicht mich Ekel beim Gedanken daran. Vermutlich bin ich auch zu besitzergreifend, ich möchte in einer Beziehung nicht teilen und auch nicht geteilt werden. 

Allerdings sind Entfernung und Enthaltsamkeit für mich auch keine Probleme, was bei dir ja anders zu sein scheint. 

Du schreibst, der Vorschlag kam von Dir. Bei meiner Beziehung mit dem nicht monogam veranlagten Mann war es auch so, dass er sich zwar das Recht auf Offenheit herausgenommen hat, bei mir jedoch komplett ausgerastet ist, bei allem was nach Nebenbuhler aussah. Dabei habe ich dieses Recht, was er in die Beziehung zunächst ohne Absprache eingeführt hatte, nie in Anspruch genommen. Einmal, als wir länger getrennt waren, habe ich jemanden geküsst. Das hält er mir bis heute vor, obwohl wir längst getrennt sind. 

Die beiden nochmaligen kurzen Beziehungsversuche, die darauf folgten, hätten wir uns schenken können. 

Für mich kann ich sagen, dass nicht-exklusive Beziehungen für mich nicht in Frage kommen. 

Aber das muss jeder für sich selber wissen. Für Viele klingt die vermeintliche Freiheit so lange gut, bis der Andere sie in Anspruch nimmt. 

Alles Gute für euch! 

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Korrektur: wie für andere Sex nicht unbedingt mit Liebe zu tun haben muss. 

Sex kann sicherlich auch OK sein. Ist aber nichts im Vergleich zu körperlicher Liebe. 

 
Hallo. Ich kann gut verstehen, dass das für dich sehr schwierig ist. Sich aber für jemanden zu verbiegen bringt nichts. Du bleibst dir selber nicht treu, wenn du dich auf etwas einlässt, das für dich nicht stimmt. Liebe und Sex bedeutet doch, dass man das tut was für BEIDE stimmt. Es braucht bestimmt sehr viel Kraft, aber ich empfehle dir, diese "offene" Beziehung zu beenden, denn sie macht dich sonst kaputt und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Eine Beziehung sollte in allen Bereichen erfüllend und schön sein. Wenn ein Beziehungsmodell für jemanden ein Zwang ist, dann ist das nichts Schönes. Wünsche dir viel Kraft und drücke dich.