Sich selbst austricksen / sich im Weg stehen

Minusch

Rebell
26. Mai 2005
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hey, ich benötige mal Tipps. Und zwar merke ich, dass ich nach langer Zeit endlich mal wieder offen für was ernsteres wäre. Allerdings hab ich schon fast vergessen, wie man das anstellt. Bzw. solange ich nichts ernsthaftes wollte, musste man sich eben auch nicht unbedingt seinen Ängsten/Problemen stellen. Das ging ganz gut mit denen..

Nun, ein lockeres Gespräch anzufangen (zumindest online) kann ich ganz gut, nur wenns dann halt realistischer wird und es um ein Telefongespräch oder Treffen geht, merke ich, dass ich selbst zu mache. Sprich, das Ganze mich dann abschreckt. Ich kenn das Gefühl. Ich nenn es ehrlicherweise mein Fluchtinstinkt. :schief: Der ist bei lockeren Dingen ja durchaus praktisch, aber wenn man wen kennenlernen will eigentlich gar nicht. Und das Mühsame ist, ich kann mich dann erst nach längerer Zeit aufrappeln und mich überwinden.

Kennt ihr vielleicht kleine Kniffs und Tricks, wie man sich bei Dingen, wo man sich selber im Wege steht, überlisten kann? Ein andauerndes "gib ihm eine Chance" etc. vor sich hersagen ist auf Dauer etwas anstrengend und nicht so hilfreich.

Oder habe ich einfach keine Geduld mit mir:confused:

 
Villeicht brauchst du einfach noch Zeit? Hast du schon mal an das gedacht? Das du doch noch nicht so bereit dafür bist, wie du denkst?

Weil wenn man was will, und wirklich offen dafür ist, dan kommt das von ganz alleine da hat man keine Zweifel mehr, ich bin auch in einer schwierigen Lage, ich und mein Freund haben sich vor einem Monat getrennt, und mir fällt es total schwer mich auf andere Männer auch nur irgendwie einzulassen, noch nicht mal schreiben ist drin, und dabei hab ich einfach gemerkt das ich selbst noch nicht bereit dazu bin!

Also lass dir Zeit, das kommt dan schon von ganz allein :)

 
Wie soll jemand auf dich zu gehen, wenn du es nicht zulässt? Du musst das ganze etwas lockerer sehen und nicht krampfhaft nach etwas suchen. Klar ist es so, dass man jemand festes sucht. Aber wenn du gleich mit den Gedanken daran gehst, dass muss jetzt aber klappen, wird es doch auch nichts. Versuch doch einfach mal belanglos zu flirten. Wenn du jemanden beim Einkaufen siehst oder wo auch immer (im Idealfall sitzt du in der Bahn/Bus und er steht "auf der anderenSeite", dann brauchst du keine Angst haben, dass er dich ansprechen könnte) und er ist dir vom Aussehen her sympathisch, dann lächele ihn doch einfach mal an und seh, was passiert. Wenn er zurück lächelt, gibt dir das auch wieder ein bisschen Bestätigung.

 
Ja ich will in erster Linie jemand einfach mal nur kennenlernen. Offen bleiben. Zuzulassen, dass da mehr werden könnte aber nicht muss. Aber selbst dafür muss ich überwinden.

Aber danke für die Antworten. und Tekkla, ja, ich konnte heute mittag gerade ein Lächeln erwidern auf der Strasse. Wenigstens geht das noch.

 
wie läuft es mittlerweile bei dir mit dem offener werden bzw zulassen?

meine beste freundin wurde nach 7 jahren verlassen und hat sich 2 jahre unbewusst dagegen gesperrt jemandem näher zu kommen. den nettesten und hübschesten typen lies sie abblitzen mit der ausrede, sein hintern wäre zu fett gewesen... es war also wirklich heftig bei ihr mit diesem selbstschutz...

ich denke da kommt man nur ganz kleinschrittig heraus... man muss abwägen ob man lieber allein bleibt oder das risiko von zurückweisung eingeht... man kann natürlich auch dem gesprächspartner sagen, dass man bedenken hat weil scheiß erfahrungen hinter einem liegen... kann auch helfen! kann aber auch verschrecken... zumindest die, die es nicht so ernst meinen. ;)

 
Ich hab in meinem Leben festgestellt, daß es mir ähnlich geht- Jemanden anzusprechen traue ich mich nicht. Es gibt Phasen, wo ich mich einfach so überwinde, mutwillig diesen Schritt gehe, mein ganzes Herz in die Hände nehme und es einfach mache, egal was die Konsequenzen sind, weil ich dann wahrscheinlich schon zu lange gelitten oder verstockt in einer Ecke gesessen habe oder weil ich feststelle, daß mein Gegenüber sich anderen Dingen zuwendet oder gar nichts davon weiß, was ich so denke und empfinde.

Jemanden, den ich nicht kenne, spreche ich auch nicht an. So ist das. Ich denke mir immer- bloß niemanden belästigen! Ich bin zu unbedeutend, als daß sich jemand mit mir abgibt. Was ist schon an mir dran, was andere nicht auch haben, oder sogar mehr und besser. Nenne es Schüchternheit, geringes Selbstvertrauen, Beziehungsunfähigkeit, Fluchtinstinkt, Angst verletzt zu werden... Egal wie Du es nennst, es läuft immer auf das Gleiche hinaus. Manchmal hilft es einfach nichts- dann zwinge ich mich dazu, es doch zu tun! Obwohl ich verletzt werden könnte, enttäuscht, verhöhnt, verlacht und blöd angeschaut. Auch wenn ich mich lächerlich mache, unbeliebt, verletztlich. Aber oft bringt dieses "Sich zwingen" Klarheit, neue Wendungen, neue Erkenntnisse, Erfolge (und wenn es nur der Erfolg der eigenen Überwindung ist).

Nicht darüber nachzudenken, was passieren könnte, sondern es machen. Wie heißt es so schön? Probieren geht über Studieren!

 
Danke für deine Worte. Ja, nicht darüber nachdenken und einfach probieren. Sehr oft leichter gesagt als getan. Aber ich versuche es und werde es durchaus weiterversuchen.