Ich habe letztes Jahr jemanden in einer medizinischen Reha Klinik kennengelernt, mit dem ich mich schnell super verstanden habe. Wir haben fast täglich was zusammen unternommen. Ich habe nach einer Zeit gemerkt , wie sehr er mir ans Herz gewachsen ist und konnte kaum einen Tag ohne ihn aushalten. Für ihn war es leider nur eine sehr gute Freundschaft ohne Hintergedanken…. Ich habe versucht damit klarzukommen, weil ich wusste, dass daraus nie mehr würde…. Letztendlich habe ich mir alles durch meine Eifersucht zerstört. Er hat den Kontakt zu mir abgebrochen und mich überall geblockt.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen machen müssen und wie seid ihr damit umgegangen?
Hallo Sxrxh22,
eine ähnliche Erfahrung habe ich auch mal gemacht. Mit dem allerdings kleinen Unterschied, dass der Mann am Anfang selbst verliebt war. Da er damit aber nicht umgehen konnte, eröffnete er mir mithin ehrlich, sich nur eine Freundschaft vorstellen zu können, sollte ich damit ebenso einverstanden sein. Das fühlte sich natürlich erstmal schmerzlich an, da die rosarote Wolke einen Kratzer erhielt.
Aber, ich brauchte nicht lange, um für mich zu wissen, diesen Menschen einfach wirklich zu mögen und ihn nicht wegen einer "bloßen Verliebtheit" aus meinem Leben streichen zu wollen. Das half, nicht nur seine Entscheidung zu akzeptieren, sondern mich überdies sogar darüber freuen zu können, einen guten Freund dazu gewonnen zu haben. Das waren wir dann auch, bis zu seinem Lebensende, das leider viel früher kam, als das normal so denkt. Eine gute Freundschaft ist auch eine Bereicherung, die es nicht an jeder Ecke mal eben so, zu gewinnen gibt.
Ich bereute nicht, dass aus uns kein Liebespaar wurde. Ich hätte es aber bereut, diese tolle Freundschaft nicht gehabt zu haben.
Wenn dein Kandidat dich allerdings schon blockiert hat, wird er wohl der Meinung sein, dass Du seine Entscheidung nicht akzeptieren magst. Ich weiß nicht, ob daraus noch ernsthaft eine echte Freundschaft entstehen könnte. Dazu müsstest Du von deinen Wünschen nach "Mehr" loslassen und ihm überdies auch sein anderes Liebesglück gönnen können. Also nicht nur aus Zweifel einer Freundschaft zustimmen, in der Du weiterhin lediglich versucht bist, ihn als deinen Partner zu gewinnen oder sonstwie von Dir überzeugen zu wollen.
Vielleicht wäre es deshalb wirklich besser, akzeptierst Du diesen "Schluß" jetzt "einfach" für Dich. Lernst daraus für Dich und stellst Dich vor allem Dir selbst, wenn Du ihm dann 1x die Woche noch über den Weg läufst?
Wer sich selbst vergeben kann, kann später auch leicht darüber ins Schmunzeln geraten, betrachtet er seine "Verliebtheits- Irrwege" usw. im Nachhinein. Sich zu verlieben, ist schließlich nichts Schlimmes. Auch dann nicht, erweist sich das als eher einseitig. Denn es zeigt Dir, dass Du es mithin noch kannst und "nur" noch nicht den passenden Gegenpart gefunden hast. Sei froh, dass er es Dir direkt sagte, anstatt Dich z.B. hinzuhalten oder für einen bloßen Ego-Push zu "missbrauchen" usw.
Lerne ferner, auch die Grenzen anderer zu akzeptieren, ohne, dass Du deshalb direkt in Selbstwertprobleme verfällst.