Abschied vom Sexleben mit Mitte Vierzig

Velvet

New member
28. Feb. 2022
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Hallo,
 
Ich möchte Euch über mein gespaltenes Verhältnis zu Sex erzählen. Vielleicht hat jemand ein Tipp zu meinem Dilemma.
 
Als ich mit 17 meinen ersten Freund hatte, war ich etwas enttäuscht: “Wie jetzt? Das soll der schöne, geile Sex sein, von dem die ganze Welt schwärmt?” Ich hatte keine Schmerzen oder so, aber schön war es trotzdem nicht. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass es ein körperliches/gesundheitliches Problem ist, denn selbst Hand anlegen funktionierte durchaus. Während meiner Partyjahre mit Anfang zwanzig hatte ich auch One-Night-Stands. Nicht wegen der sexuellen Befriedigung, sondern für’s Ego. Teilweise habe ich mich auf Männer und Praktiken eingelassen, die ich heute lieber aus meinem Gedächtnis streichen würde, aber irgendwie war ich immer auf der Suche, ob es nicht doch etwas gibt, dass auch mir gefällt.
 
Inzwischen bin ich seit 15 Jahren glücklich verheiratet. Nach der anfänglichen Verliebtheit wurde der Sex zunehmend weniger. Für mich war es inzwischen normal, dass ich nichts spürte und mein Mann (er ist 10 Jahre älter als ich) wurde auch ruhiger. Wir konnten problemlos darüber sprechen und es hat für uns beide gestimmt nur noch selten zusammen zu schlafen.
 
Als ich 40 wurde hat mir mein Gynäkologe geraten die Anti-Baby-Pille abzusetzen. Und ein paar Monate später ist etwas in mir erwacht. Ich hatte plötzlich Bock auf Sex; ein mir bisher völlig unbekanntes Gefühl. Mein Mann war nicht abgeneigt unser Sexleben wieder zu intensivieren und so wurden wir wieder aktiv und haben auch neues ausprobiert. Die erhofften Höhenflüge blieben bei mir aber leider aus. Ich kann nicht genau beschreiben an was es liegt. Nach so einer langen harmonischen Beziehung ist die sexuelle Anziehung natürlich nicht mehr wie am Anfang, das Prickeln fehlt. Oder vielleicht harmonieren wir sexuell einfach nicht und haben es früher, wegen meiner Unlust, nicht gemerkt.
 
Früher habe ich ihm zuliebe mitgespielt. Das war für mich völlig okay, ich hatte ja keine Schmerzen sondern fand Sex einfach ein bisschen doof. Jetzt aber frustriert mich die Situation dermassen, dass ich gar keinen Sex mehr will, obwohl ich enorme Lust verspüre. Ich würde gerne meine früheren Erfahrungen noch einmal ohne den negativen Einfluss der Anti-Baby-Pille erleben. Das geht natürlich nicht; ich werde meine Ehe nicht auf’s Spiel setzten für eine sexuelle Erfahrung. Heisst im Klartext, ich kann mich mit 45 von meinem Sexleben verabschieden. Klar, ich kann selber Hand anlegen. Ich bin aber schon öfter danach in Tränen ausgebrochen. Die Situation belastet mich enorm und manchmal wünsche ich mir die Anti-Baby-Pille bzw. die Unlust wieder zurück, aber die gesundheitlichen Risiken sind in meinem Alter wohl zu hoch.
 
Wie lange muss ich wohl mit dieser Lust noch leben? In welchem Alter legt sich das?
 
 
Hi,

ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe? Du hast Lust, aber nicht auf deinen Mann?

 
Hi Serene

Ja, so kann man das ganze eigentlich zusammenfassen. Obwohl wir eine harmonische Ehe führen, uns gegenseitig super ergänzen, viele gemeinsame Interessen haben und zusammen alt werden wollen. 

 
Ich kenne das Problem. Man kann aber etwas dafür tun, dass man mit demselben  Partner Lust verspürt. Ich finde es wichtig, immer wieder mal auf Distanz zu gehen, indem man z.B. mal getrennt verreist und unter der Woche auch mit anderen Menschen was unternimmt. Zu viel Nähe kann die Lust töten.

Dann gibt es Tantra und und. Verschiedene Ratgeber zeigen viele Wege auf, wie es besser werden kann

 
Die fehlende Distanz war wirklich ein Thema, das aber auch erst in den letzten Jahren aufkam. Die Corona-Zeit war sicher nicht hilfreich diesbezüglich. Seine ganzen Geschäftsreisen sind weggefallen, wir waren beide im Home-Office und verreisen war nicht möglich. Ich habe das angesprochen und versuche mir jetzt immer wieder Zeit für mich alleine zu nehmen. Er hat das verstanden, war aber doch ein kleines bisschen gekränkt (auch wenn er es nicht offen zugibt).

Den Versuch, unser Sexleben wieder zu reaktivieren haben wir ja schon gemacht (wenn auch ohne Tantra...). Fehlende Lust ist ja nicht das Problem, Date-Nights mit anschliessendem schicken Hotel, genügend Zeit.... hat alles nichts genützt. Im Gegenteil, je öfter wir das probiert hatten, desto niedergeschlagener war ich danach. Früher war ich nach dem Sex einfach froh, wenn er vorbei war. Jetzt bin ich spitz aber unbefriedigt (Mensch klingt das doof, aber ich kann es nicht anders beschreiben...). Und inzwischen bin ich halt so weit, dass ich dieser Situation komplett aus dem Weg gehe.

 
Ich würde an deiner Stelle Tantra ausprobieren; für dich alleine. Achte darauf, einen seriösen Anbieter zu finden. Kannst auch zu einer Frau gehen. 

Lies dich zuerst ins Thema ein. 

 
Hallo Velvet,

ich halte nichts davon, Beziehungen schön zu reden, die nicht schön sind!

Lust auf den anderen, Sex usw. gehören zu den Grundpfeilern einen guten

Beziehung. Was willst Du da bitteschön mit "Tantra" dran ändern, bekommst

Du bei deinem Partner einfach kein nasses Höschen?

Sorry, aber, dann passt dein Partner einfach nicht wirklich zu Dir! Vergeude

nicht noch mehr deiner "Lebenszeit"!

Mädchen/ Frauen werden immer noch all zu gern zu groß gezogen, dass sie sich möglichst unkompliziert "anpassen". Du hast einfach nur gemerkt, dass das nicht deins ist! Also lebe einfach endlich nur dein Leben, anstattt brav angepasst , dafür aber frustriert sein zu wollen.

 
Hallo Velvet,

ich halte nichts davon, Beziehungen schön zu reden, die nicht schön sind!

Lust auf den anderen, Sex usw. gehören zu den Grundpfeilern einen guten

Beziehung. Was willst Du da bitteschön mit "Tantra" dran ändern, bekommst

Du bei deinem Partner einfach kein nasses Höschen?

Sorry, aber, dann passt dein Partner einfach nicht wirklich zu Dir! Vergeude

nicht noch mehr deiner "Lebenszeit"!

Mädchen/ Frauen werden immer noch all zu gern zu groß gezogen, dass sie sich möglichst unkompliziert "anpassen". Du hast einfach nur gemerkt, dass das nicht deins ist! Also lebe einfach endlich nur dein Leben, anstattt brav angepasst , dafür aber frustriert sein zu wollen.
Auch sorry,

Deine Antwort @Lilly 22 finde ich totaler Quatsch!

Es gehört doch mehr zum gemeinsamen Leben wie toller Sex.

Wenn man den hat, kann man sich glücklich schätzen. Hat man den nicht, dann fehlt tatsächlich etwas. Aber deshalb verlasse ich nicht meinen Partner und mein Leben.

Es ist doch durchaus möglich das man etwas anderes ausprobiert. Sei es Tandra, sei es nur mit sich selbst. 

Liebe @Velvet, 

Dein Problem ist durchaus nachvollziehbar. Als ich den ersten richtig guten Sex hatte, hab ich diesem tatsächlich auch nachgeweint, da ich der Meinung war, sowas passiert mir nie wieder. Und ich hatte Beziehungen und war traurig das es im sexuellen Bereich einfach nichts war und ich durchaus darauf verzichten könnte.

Aber nach 15 Jahren guter, harmonischer Ehe, stelle ich die doch nicht in Frage. Da würde ich fast behaupten ehelicher Sex wird überbewertet und würde tatsächlich "alternativen" für mich suchen. 

 
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Reaktionen: Rosenkatze
Hallo Sonnenschein

Danke für Deinen Input. Ich dachte schon, ich sei einfach zu altmodisch… meine Ehe hinschmeissen, weil einer der Pfeiler wackelt käme für mich nicht in Frage und wird wohl kaum der Weg in ein glücklicheres Leben sein. Ich weiss ganz genau, was ich an meinem Mann habe und dass ich mich glücklich schätzen kann, einen solchen Partner an meiner Seite zu haben. Das heisst aber natürlich nicht, dass unsere Ehe perfekt ist.

Ich glaube, das Gefühl etwas verpasst zu haben, hätte ich wahrscheinlich auch wenn ich heute mit einem anderen Mann verheiratet wäre. Zu der Zeit als wir zusammengekommen sind stand ich nun mal unter dem negativen Einfluss der Pille. Es war für mich rückblickend gar nicht möglich eine Beziehung aufzubauen, in der Sex ein wichtiger Grundstein ist, weil Sex für mich total unwichtig war.

Manchmal denke ich, dass ich in einer Midlife-Crisis stecke. Seit ich 40 bin, kommt mir immer wieder der Gedanke „Der Zug ist abgefahren“. Nicht nur in Bezug auf Sex, sondern auch bei anderen Themen wie Beruf, Hobbies, Freundschaften etc…..  Das belastet mich, aber ich habe die Hoffnung, dass es nur eine Phase ist, die auch wieder vorübergeht. Deshalb stell ich mir die Frage, wie lange diese Lust auf sexuelle Erfahrungen andauert, bevor ich mich wieder auf anderes konzentrieren kann.

 
Liebe Velvet

Gut möglich das es eine Art Midlife-Crises ist. Gut möglich das es an der Pille liegt. Ich war schon immer eher die verklemmte, hatte aber auch Phasen an denen es ganz anders war. Ich kann es nicht festmachen was jeweils der Auslöser war, aber das absetzen der Pille empfand ich als Befreiung. Dann folgte die Spirale. Erst war es super, dann fürchterlich. Immer so Phasen wo mir Überhaupt nicht nach Sex war, dann wieder ständig. Nochmal anders war es als meine Gebärmutter entfernt wurde. 

Ich glaube es sind die weiblichen Hormone die das irgendwie steuern. Ich verstehe deine Gedanken und deine Traurigkeit wenn du da etwas vermisst. Aber welche Beziehung ist schon 100%😉. Ich finde 75-80% ist super. 

 
Hallo Velvet,

Zu der Zeit als wir zusammengekommen sind stand ich nun mal unter dem negativen Einfluss der Pille. Es war für mich rückblickend gar nicht möglich eine Beziehung aufzubauen, in der Sex ein wichtiger Grundstein ist, weil Sex für mich total unwichtig war...
ohne Pille (künstliche Hormonmanipulation) und mit einem dann anderen Mann, wäre es vielleicht damals schon ganz anders gekommen, mit deiner Lust. Viele Frauen kommen erst mit um die 30 langsam auf den Höhepunkt der Selbstentfaltung usw., erleben hier erst, erste Orgasmen und ihre sexuelle Freiheit (Selbstbestimmtheit). "Guter Sex" definitiert sich schließlich nicht nur über den Akt ansich, sondern bedeutet gerade ja auch, körperliche Harmonie, inniger Austausch und einander Vertrauen (Hingabe/ Geben usw.) auf ganz anderer Ebene. "Anziehung und Lust aufeinander" bedeutet in einer Liebesbeziehung schließlich auch, sich wirklich riechen zu können. Man bindet sich darüber nicht nur ständig neu aneinander, sondern tauscht -auf körperlich-emotionaler Ebene- Glückshormone aus usw.

"Altmodisch" dürfte es meiner Meinung nach eher sein, einer Frau mit Abschluß der Familienplanung ihre Sexualität absprechen zu wollen. Sie also mit gerade mal "45" als sexloses Wesen betrachten zu wollen, das in einer "Krise" sein müsse, empfindet es dennoch sexuelle Lust.😉

 
Also zum Thema Pille kann ich auch nur sagen, dass dies bei mir auch für enorme Unlust gesorgt hatte. Mein Ex bestand aber darauf, dass ich sie weiter nahm, weil er dann keinen Gummi nehmen misste und weil ich aus seiner Sicht erträglicher war (= weniger Stimmungsschwankungen). Als ich die dann nach der Trennung abgesetzt hatte fühlte ich neues Leben in mir. Und ja ich gehe auch auf die vierzig zu und das mit der Partnerschaft ist für mich erledigt. Ich denke aber, wenn die sexuelle Befriedigung ein Anliegen ist, dann sollte dies auch in einer Beziehung/Ehe besprochen werden können. Es muss die Möglichkeit zum Kompromiss geben. Man kann zuerst versuchen das mit dem Partner wieder zu beleben, vielleicht gemeinsam ein Partnertausch oder was auch immer gefällt. Jedenfalls gibt es viele Möglichkeiten. Das ganze aber zu unterdrücken hilft nicht den Partner mehr zu begehren, sondern schürt eher die Ablehnung.