Hallo!
Na dann, willkommen im Erwachsenenleben!
...obwohl das Erwachsensein eigentlich nichts mit dem IQ zu tun hat.
Aber da Du es schon ansprichst, dass Du Dich um die 130 bewegst, wüsste ich gern, ob das klinisch ist - also ob Du einen Test bei Psychologen o.Ä. gemacht hast, oder ob Du einfach im Internet einen Test gemacht hast, oder ob Du das einfach für Dich so einschätzt.
Das macht schon einen Unterschied, einfach weil es ein bisschen etwas bewegt in Deinem Umfeld.
Bei mir zB war es dann schön, dass ich teilweise nicht mehr in die Schule gehen musste, den Stoff zu Hause selbst erarbeiten durfte und ihn dann der Klasse vortragen durfte. Statt mich dort langweilen zu müssen. Oder coole Projekte machen, oder mit 18 Diplomarbeit schreiben, und zusätzlich durfte ich in mehr Fächern maturieren als vorgesehen, das hat viel Spass gemacht!
Sich "anders" zu fühlen ist zugleich schön und schrecklich. Für mich. Heute noch.
Einsam war und bin ich noch oft. Mit wem denn bitte reden? So in Deinem Alter - abseits von Teeniemagazinen oder Augebrauentratsch? Wenn die Lehrerin einen Witz macht, und Du lachst als einzige. Ich hatte große Sehnsucht, dazuzugehören, nahm es aber in Kauf, nicht dazu zu gehören.
Mein Gott....da gab es die "Supplierliste" im Schuleingang. Das war ein Brett, an dem angeschlagen wurde, in welcher Klasse welcher Lehrer ausfällt, ob Stunden ausfallen und so weiter. Die Supplierliste war ja nicht hinter einer Glasscheibe, das freute mich SEHR, denn ich habe regelmäßig auf Buntpapier politikkritische oder gesellschaftskritische Cartoons dort aufgehängt. Heimlich. Kapiert hat es wohl niemand, jedenfalls nicht die 15 Jährigen Mitschülerinnen, vielleicht aber ein paar Lehrer. Oh und die Deklaration der Menschenrechte, knallrot, an einen ganz bestimmten Lehrer gerichtet, ein sadistisches Arschloch seineszeichens. Er fand ja, über solche Schüler müsse man ein Disziplinarverfahren eröffnen, ein Disziplinarverfahren, hahaha!!
Am nächsten Tag ein Cartoon zur Redefreiheit und Meinungsfreiheit. Gelacht hat er nicht. Erwischt wurde ich nie, nur einmal von meiner Geschichteprofessorin. Sie hat gelächelt, und mich nicht verraten.
Als man gegen diese Person vorging, aus völlig nichtigen Gründen, Neid wohl, war ich die Einzige, absolut einzige unter den Schülern, die für sie aufgestanden ist, und zwar sprichwörtlich in der Versammlung, und gesagt hat: "Das sehe ich nicht so." Und hab meine positive Meinung zu ihrem Unterricht ausgesprochen. Betragensnote bekommen, what else.
So, entschuldige, zurück zu Dir.
Wie geht denn Deine Familie mit Deinen möglichen Begabungen um?
Unterstützen sie Dich?
Ermutigen sie Dich?
Bei mir war das ämlich gar nicht der Fall, im Gegenteil.
"Wahrgenommen" wurde ich nicht. Als ich gefragt wurde, ob ich eine Klasse überspringen will, sagte ich sofort Nein. Damit ich Zeit für meine Familie habe, was ja auch stimmte. Das Kleingedruckte war nur, dass mein Vater Alkoholiker, meine Mutter depressiv, meine Geschwister auch nicht ganz gesund waren. Um die hab ich mich gekümmert, also auch Haushalt und so, Einkaufen, Essen machen usw.
Ich hab dann zu Hause erzählt, dass man mir angeboten hat, die Klasse zu überspringen, ich hätte aber Nein gesagt. Desinteressiertes "Aha" von meiner Mutter.
Wie ist das bei DIR zu Hause?
Woher kommen DEINE Depressionen?
Ich hatte auch welche.
Bei mir war es erst zu Hause die schwierigen Umstände, dann bei Umzug eine neue Schule, in der sehr sehr aggressive Kinder waren, sie haben mich sehr verletzt, ich war ziemlich traumatisiert.
Woher kommen sie bei Dir?
Mein Vater sagt ich bin empathisch, also herzlich, ein fühlsam, das ganze Programm...
Ich bin eig glücklich, hab aber auch Depressionen, naja stört mich Alles nicht...
Ok, also zum "empathischen" Teil - ich bin klinisch HSP, was so etaws nicht einfacher macht.
Was ich gar nicht kapiere: Du schreibst, die Depressionen würden Dich NICHT STÖREN?!
Bitte erklär mir das, das kann ich GAR NICHT nachvollziehen.
Gar nicht.
Alles Liebe, Manana