"Sinnloses Grenzengepushe", singt Casper mir in mein Ohr, während ich das "Inmittendrin" geklaut habe von "Ein Blog von Vielen"; neue Lektüre, die vieles anstößt. Habe ich noch eigene Wörter?
Heute ist einer dieser Tage, an dene ich nicht raus möchte. Mich nicht erklären könnensollenmüssenwill. Die Schreiberin des oben genannten Blogs sagt dazu, dass sie "noch keine Haut habe", wenn sie sich so fühlt. Ich fühle mich "raw", wie rohes Fleisch, bloßgelegt vor der Welt und schmerzhaft auch vor mir selbst.
Alles ist anstrengend, sogar das Schreiben, obwohl ich genau dieses gerade brauche, das Fließen der Worte in mir nach außen, für das Innen, für das Außen, aber vor allem für das Außen. Gleichzeitig geht es mir so auf und an die Nerven, dieses Erklären, Rechtfertigen, Klarmachen. "Ich bin ein Mängelexemplar", sage ich zu meiner Therapeutin, und lache dabei. Dabei ist das nicht witzig, und auch nicht zum Lachen. Dauernd dieses Gefühl von "Es ist so nicht okay, wie es ist." Ich bin so nicht okay, wie ich bin. Was ich fühle, denke, wahrnehme, wird immer doppeltdreifach von mir seziert, auf Rechtefertigung untersucht, auf kausale Zusammenhänge auseinander genommen. Ist es okay, dass ich nicht okay bin? Dass ich erschöpft bin, dass alle Klänge und alles Licht mir zu viel wird, ich die Vorhänge nicht aufmachen möchte?, auch um die Welt draußen zu halten, weil sie drinnen vom Innen zu viel abverlangt. "Typisch Depression", denkt eine kleine Stimme, vielleicht die der Therapeutin, aber es ist nicht nur das. Ich funktioniere die ganze Zeit, und das verdammt noch mal gut.
Und heute will ich nicht. Mehr. Funktionieren. Ich will nicht an's Telefon gehen, wenn eine Freundin anruft, egal, was sie hat oder möchte. Denn sie wollen ja immer was. Ich will nicht. Vor allem mich nicht erklären müssen. Immer dieses "Aber warum ist das gerade so?" Weil. Darum. Punkt. Fühlt sich auch für mich vor mir nicht okay an, und das ist die Wurzel des Problems mit der Abgrenzung. "Ah, ja, weil du krank bist." (Wahlweise "behindert", aber weder krank noch behindert traut sich einer zu sagen. Ich ja auch nicht.) Nein, oder vielleicht. Aber ändert das was daran, _dass es mir so geht? Nein. Meine Realität, gefühlt und ge/er-lebt ändert sich nicht auf magische Weise, weil ich sagen kann: "Guck' mal, ich bin beschädigte Ware." Ich habe eine Diagnose, gut, drei, aber was bringt das für meine gelebte Realität? Verständnis muss erarbeitet werden, ich muss (mich) erklären, verteidigen. Und dann dieses "Wow, du machst das aber gut, dafür, dass.." Kotz. Ja, mache ich, aber ändert das was an der gequälten Lebenszeit, die ich oftmals verbringe? Wird durch verständnisvolles Nicken (nein, du weißt nicht, wie es mir wirklich geht!) und mitleidsvolle Blicke meine Lebensrealität erleichtert, habe ich dadurch weniger Not? Nein.
Und heute ist so ein Tag, wo es mir reicht. Ich werde trotzdem all die kleinen, erlernten, technischen Dinge tun, die helfen sollen. Wird es was bringen? Vermutlich ja. Meine Ohnmacht nimmt es trotzdem nicht von mir.
Heute ist einer dieser Tage, an dene ich nicht raus möchte. Mich nicht erklären könnensollenmüssenwill. Die Schreiberin des oben genannten Blogs sagt dazu, dass sie "noch keine Haut habe", wenn sie sich so fühlt. Ich fühle mich "raw", wie rohes Fleisch, bloßgelegt vor der Welt und schmerzhaft auch vor mir selbst.
Alles ist anstrengend, sogar das Schreiben, obwohl ich genau dieses gerade brauche, das Fließen der Worte in mir nach außen, für das Innen, für das Außen, aber vor allem für das Außen. Gleichzeitig geht es mir so auf und an die Nerven, dieses Erklären, Rechtfertigen, Klarmachen. "Ich bin ein Mängelexemplar", sage ich zu meiner Therapeutin, und lache dabei. Dabei ist das nicht witzig, und auch nicht zum Lachen. Dauernd dieses Gefühl von "Es ist so nicht okay, wie es ist." Ich bin so nicht okay, wie ich bin. Was ich fühle, denke, wahrnehme, wird immer doppeltdreifach von mir seziert, auf Rechtefertigung untersucht, auf kausale Zusammenhänge auseinander genommen. Ist es okay, dass ich nicht okay bin? Dass ich erschöpft bin, dass alle Klänge und alles Licht mir zu viel wird, ich die Vorhänge nicht aufmachen möchte?, auch um die Welt draußen zu halten, weil sie drinnen vom Innen zu viel abverlangt. "Typisch Depression", denkt eine kleine Stimme, vielleicht die der Therapeutin, aber es ist nicht nur das. Ich funktioniere die ganze Zeit, und das verdammt noch mal gut.
Und heute will ich nicht. Mehr. Funktionieren. Ich will nicht an's Telefon gehen, wenn eine Freundin anruft, egal, was sie hat oder möchte. Denn sie wollen ja immer was. Ich will nicht. Vor allem mich nicht erklären müssen. Immer dieses "Aber warum ist das gerade so?" Weil. Darum. Punkt. Fühlt sich auch für mich vor mir nicht okay an, und das ist die Wurzel des Problems mit der Abgrenzung. "Ah, ja, weil du krank bist." (Wahlweise "behindert", aber weder krank noch behindert traut sich einer zu sagen. Ich ja auch nicht.) Nein, oder vielleicht. Aber ändert das was daran, _dass es mir so geht? Nein. Meine Realität, gefühlt und ge/er-lebt ändert sich nicht auf magische Weise, weil ich sagen kann: "Guck' mal, ich bin beschädigte Ware." Ich habe eine Diagnose, gut, drei, aber was bringt das für meine gelebte Realität? Verständnis muss erarbeitet werden, ich muss (mich) erklären, verteidigen. Und dann dieses "Wow, du machst das aber gut, dafür, dass.." Kotz. Ja, mache ich, aber ändert das was an der gequälten Lebenszeit, die ich oftmals verbringe? Wird durch verständnisvolles Nicken (nein, du weißt nicht, wie es mir wirklich geht!) und mitleidsvolle Blicke meine Lebensrealität erleichtert, habe ich dadurch weniger Not? Nein.
Und heute ist so ein Tag, wo es mir reicht. Ich werde trotzdem all die kleinen, erlernten, technischen Dinge tun, die helfen sollen. Wird es was bringen? Vermutlich ja. Meine Ohnmacht nimmt es trotzdem nicht von mir.