Liebeskummerforum die zweite

Mischel

Erfahrener Benutzer
20. Jan. 2010
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hallo

es ist frisch und ich bin ganz durcheinander. Vor 7 Jahren war ich nach einer gescheiterten Beziehung hier im Liebeskummerforum und bekam auch gute Gedanken und Hilfen. Ich lernte bald darauf eine Frau kennen, die ca.250. km von meinem Wohnort entfernt lebte. Sie war eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern (damals 13 und 15 Jahre alt). Es dauerte eine ganze Weile bis wir als Paar zusammen kamen. Wir trafen uns öfters und dann regelmäßig und verstanden uns immer besser. Irgendwann waren wir dann auch zusammen. Von den Kindern wurde ich gut angenommen, sie freuten sich, dass es der Mutter wieder gut geht. Mit der Zeit war natürlich das Zusammenziehen auch ein Thema. Und da mag zumindest ein Grund des Scheiterns liegen. Sie konnte/ wollte nicht zu mir ziehen, wegen der Kinder (das würde sich auch nicht ändern wenn sie erwachsen sind, meinte sie) und ich konnte nicht so einfach weg aus beruflichen Gründen. Ich bin in einer Schule verbeamtet und würde bei einem Wechsel in ein anderes Bundesland den Beamtenstatus verlieren. Sie wollte das auch nicht, dass ich diese Sicherheit in meinem Alter aufgebe. Ich bin heute 58 Jahre und wollte bis 60 dort in der Schule noch arbeiten, dann mir etwas anderes bei ihr suchen. Was in unserer Beziehung sehr gut klappte war, dass wir gut miteinander auch über Probleme reden konnten und viel miteinander lachen konnten. Nicht gut lief dass wir immer weniger Sex hatten, (am Ende vielleicht 1 mal im Monat), sie unter Stress stand (alleinerziehend, Probleme im Job, und Probleme mit ihrer Schwester). Ich unterstützte sie (bestärkte sie Kurse zu machen, die sie interessierte, half im Haushalt, griff ihr finanziell unter die Arme, hatte bei Sorgen von ihr immer ein offenes Ohr). und da gab es im Geben und Nehmen sicherlich ein Ungleichgewicht, was mich aber nicht störte. Auch fuhr ich jedes Wochenende zu ihr, sie kam fast gar nicht mehr zu mir (1-2 mal im Jahr). Auch das mag mit eine Rolle spielen. Ich bin ein relativ fürsorglicher Mensch, der sich freut, wenn es der Partnerin gut geht. Wahrscheinlich war ich in manchen Punkten zu wenig egoistisch und stellte mich zu schnell hinten an. Ich hatte in den Jahren häufiger den Albtraum, dass wir getrennt seien, ohne dass ich einen Grund wusste. Und das ist jetzt eingetroffen. Komischerweise hatte ich ein mulmiges Gefühl als sie ihrerseits jetzt in Kur ging. Ich besuchte sie nach einer Woche und in der zweiten Woche kamen ihre Kinder. Ich wollte dann dieses Wochenende wieder kommen. Bis Mittwoch schien alles in Ordnung zu sein (wobei Männer oftmals die Zeichen nicht sehen). Am Donnerstag war sie relativ kühl am Telefon. Am Freitag sprachen wir uns mittags und sie erzählte, dass sie bei einer Nachtwanderung mitmacht. Normalerweise hätte sie später noch ein - gute Nacht- geschickt, aber es kam nichts. Am Samstag verpasste ich einen Anruf von ihr, rief aber zurück und sprach aufs Band. Keine Antwort. Auch nachmittags und abends kam von ihr nichts (ich war erst unruhig, dann zunehmend sauer und am Ende besorgt) wenn ich bei ihr anrief. Heute Morgen erreichte ich sie. Sprach das alles an und bekam zur Anwort "Mir tut es so leid, dass du so leidest". Sie wisse momentan nicht was sie wolle. Ihr würde die Intensität in der Beziehung fehlen. Wir würden uns verstehen, wären auch inniglich miteinander verbunden, aber es fehle was. Ich solle ihr Zeit geben. Meine Frage: "wie ist denn jetzt der Status, sind wir noch zusammen?", beantwortete sie mit: "das sollten wir nicht am Telefon besprechen". Das ist ja deutlich finde ich. Sie hat noch zwei Wochen Nachkur übrigens. Natürlich fragte ich, ob sie jemanden kennen gelernt habe. Das sei es nicht, sondern die oben erwähnten Gründe. Ich bohrte nach. Ja, da sein jemand mit dem sie sich gut versteht, aber das sei nur ein guter Freund. Da sei nichts gewesen. (das glaube ich ihr. Ich habe aber leider nicht gefragt, ob sie sich verliebt hat). Ich sagte ihr, dass ich mich jetzt nicht mehr melde, damit sie Ruhe hat. (in den zwei Wochen wird sie eh abgelenkt sein, wie es dann zu Hause ist mit den ganzen Erinnerungen, weiß ich nicht). Ihr würde es auch total schlecht gehen. Sie würde auch leiden.

 Ich wüsste nicht, wie ich aktiv um sie kämpfen könnte. Es tut so brutal weh und die Erinnerungen rauschen durch den Kopf und brennen im Herzen. Ich kann nicht schlafen, nicht essen. Kann nicht alleine sein, kann nicht unter anderen sein. Spazieren tut gut, das ist das Einzige. Habe Leute mit denen ich reden kann, was auch ein wenig erleichtert. Verhalte ich mich richtig, wenn ich mich nicht melde? Gibt es eine Chance dass wir die Kurve kriegen? Ich kann es nicht fassen.

 
Lieber Mischel,

fühl Dich mal gedrückt. 

Du bist 58 Jahre alt. Und sie? Weshalb ist sie zur Kur? 

ihre Kinder sind jetzt 20 und 22 Jahre alt, richtig? Leben sie noch bei ihr oder stehen sie auf eigenen Füßen? 

Eine Fern- oder Wochenendbeziehung hat eigene Besonderheiten. Es braucht viel Vertrauen und eine gute Kommunikation. 

Deine Verwirrung kann ich gut nachvollziehen. So wie Du es beschreibst kann ich mir aber auch vorstellen, dass sie auf der Kur zum Nachdenken gekommen ist. 

Kann es sein, dass es Teil ihres Heilungsprozesses ist, sich und ihr Leben in Frage zu stellen? 

Kann es sein, dass sie Angst vorm Alleinsein hat und  der Auszug der Kinder Ihr Angst macht? 

Ich kann Dir nicht sagen ob Deine Sorgen zu weit gehen. Mir würde es vermutlich genauso gehen. Wenn Du jedoch davon ausgehst, dass es aus ist, dann könntest Du alles was sie jetzt äußert so auslegen. Du schreibst, dass ihr gut miteinander reden könnt. Dann fahr zu ihr und rede mit ihr. Das Ende der Kur abzuwarten, wäre für mich eine einzige Quälerei. 

Wenn Du die Zeit jedoch nutzen möchtest, um Dir selber darüber klar zu werden was Du willst, dann würde ich ihr das auch mitteilen. 

Alles Gute, pitsch 

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Pitsch 

Ich danke dir erstmal für deine Antwort. Zu deinen Fragen: Meine Freundin??? ist 51 Jahre alt. Ihre Kinder leben beide noch zu Hause. Der Sohn macht gerade Abi, die Tochter ist in der Ausbildung. Das erhöht den Stresspegel von ihr natürlich auch. Wir sind uns von Einstellungen und Werten sehr ähnlich und ich weiß dass sie nicht so Hals über Kopf sich in eine Affäre oder sowas stürzen würde. Deshalb stürzt alles gerade besonders heftig auf mich ein. 

es sein, dass sie Angst vorm Alleinsein hat und  der Auszug der Kinder Ihr Angst macht? 
Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Aber gebe ich dann eine 7jährige Beziehung auf? Dieser Mann, der nur ein Freund ist, wohnt immerhin auch eine Stunde von ihr entfernt. 

Wenn Du jedoch davon ausgehst, dass es aus ist, dann könntest Du alles was sie jetzt äußert so auslegen.
Ja, ich pflege da vielleicht einen Zweckpessimismus. Freunde und Leute aus meiner Familie sehen das auch nicht ganz so düster wie ich. Sie meinen dass sie in der Kur mal sich nur auf sich besinnen kann, auf einer Wolke schwebt und spätestens nach der Kur dann zu Hause aufwacht. 

Dann fahr zu ihr und rede mit ihr.
Sie hat mich um Zeit gebeten und ich glaube es ist besser ich lasse sie ihr. Wenn ich hinfahre übe ich wahrscheinlich Druck aus und das kann nach hinten losgehen. Dass die 14 Tage eine Qual werden, tja, da muss ich irgendwie durch. 

Wenn Du die Zeit jedoch nutzen möchtest, um Dir selber darüber klar zu werden was Du willst, dann würde ich ihr das auch mitteilen. 
Das muss ich in jedem Falle, wenn sich die Wege auf ein Weiterführen der Beziehung auftun. Wir könnten dann beide nicht so machen, als sei nichts gewesen. Und ein Gespräch wird es (nach der Kur) noch geben. Spätestens wenn/falls ich meine Sachen holen muss.

Ich wünsche dir eine gute Nacht, Mischel

 
Es sind jetzt zwei Tage vergangen. Ichhabe einen riesen Berg Zeit, die endlos langsam verläuft. Ich war am Sonntag spazieren, redete mit Freunden. Das tat gut. Gestern, am Montag ging ich zur Arbeit, hatte Kreislaufprobleme. Ich kann einfach nicht schlafen und das merkt mein Körper so langsam. Ich aß bis zum Nachmittag nur ein halbes Brötchen und das musste ich mir reinzwängen. Erst wollte ich mich von der Arbeit krank melden, dann blieb ich, um abgelenkt zu sein. Nachmittags war ich beim Arzt. Der hörte mir gut zu, nahm sich viel Zeit. Er verschrieb mir was gegen meine ausgebrochene Depression und schrieb mich krank. Abends gings mir relativ gut. Ich konnte sogar mit Appetit essen. Ich telefonierte noch ein bisschen und ging früh ins Bett um Schlaf nachzuholen. Ich schlief auch recht schnell ein, wachte aber gegen halb eins auf. Und die Maschinerie setzte sich in Gang. Denken immer denken. Bilder die ich nicht sehen wollte, Fragen auf die es keine Antwort gab. Wo sind wir falsch abgebogen? Wo hätte man was retten können? Ich schrieb mit einem Freund, der noch wach war, eine Stunde lang whattsapps. Er  schrieb mir ein paar Dinge bei denen ich teilweise schlucken musste (du hast zugelassen dass es für sie langweilig wurde), die aber richtig waren. Ich verbrachte anschließend eine unruhige Nacht. Heute morgen ging es mir dann wieder total schlecht. Es war als würde mich ein Tier von innen her auffressen. Wieder kaum geschlafen, wieder fast nichts essen können. Als ich bei der Arbeit war  (mit dem Arzt hatte ich ausgemacht, dass ich daheim bleiben kann, aber auch arbeiten gehen kann wenn ich möchte) übermannte mich die Verzweiflung. Ich schilderte meiner Chefin kurz die Situation und dass ich heim gehen möchte. Dabei hatte ich auf einmal die Tränen in den Augen stehen, Ich fuhr heim und ertappte mich, dass ich nachdenkenderweise die Hand über die Augen gelegt hatte. Gar nicht im Bewusstsein, dass ich auf der Autobahn bin. Zuhause legte ich mich hin und schlief eine Stunde, was gut tat. Ich weiß ich muss da irgendwie durch. Aber es ist so schwer. Vor allem wenn man dann wieder Rückfälle erlebt.

 
ich habe jetzt einen langen Brief geschrieben. Für mich um einiges zu sortieren, für sie dass sie sieht, dass ich mir Gedanken mache. Ich habe darin die Beziehung angeschaut und versucht die Stresspunkte (die mir teilweise gar nicht so bewusst waren) gedanklich zu bearbeiten, die sich in Gesprächen mit Freunden rauskristallisiert haben. So lasse ich ihr die gewünschte Zeit (sie kann den Brief lesen wann sie will) aber ich zeige, dass mit nicht alles egal ist. Ich habe keine Ahnung welche Wirkung der Brief hat, aber mir geht es jetzt besser. 

 
So, nun haben wir heute nochmal telefoniert. Sie hat endgültig Schluss gemacht. Sie hätte keine tiefen Gefühle für mich. Ich müsse das doch auch gemerkt haben. (sie war tatsächlich nicht so anschmiegsam gewesen, aber so Phasen gab es immer mal. Wenn ich sie drauf ansprach, sagte sie es wäre der Stress). Ich versuchte zu kämpfen, zählte die Sachen auf, die schön waren und uns verbunden haben, ich verstand nicht dass sie mir keine Chance gab (ich schlug Paarberater vor), sie hat die Entscheidung einsam getroffen und mir dann mitgeteilt. Ich kenne diese Frau gar nicht mehr. Sie war so kalt am Telefon. Ich wüsste nicht, was ich in einer Beziehung besser machen könnte. Perfekt gibt es nicht, Aber die wesentlichen SAchen brachte ich meiner Meinung nach mit,. Ich sagte ihr, dass ich sie liebe, aber das kam nicht an. Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass sie mir gar nicht richtig zuhörte.  Sie habe vielleicht nie so richtig tief für mich empfunden. (das kriegt ich nach 7 Jahren zu hören). Irgenwann sah ich ein, dass es keinen Zweck hat. Ich fragte nach dem weiteren Ablauf, weil ich noch meine Sachen bei ihr habe. Ich will mich von ihren Kindern verabschieden, so wie auch vom Vermieter, zu dem ich einen guten Draht hatte. Ich bin momentan gar nicht traurig. Aber konsterniert und wütend zugleich. (den Brief hatte ich übrigens nicht abgeschickt, da bin ich jetzt froh drum.)

 
Lieber Mischel,

fühl Dich gedrückt. 

Ich finde gut, dass Du einen Brief geschrieben hast. Mir hilft so etwas immer, um mich und meine Gedanken zu sortieren. Oft ist er auch genau dafür geeignet und weniger für die Person, um die es geht. 

Du bist jetzt in einer Schockphase, die Trauer kommt später. 

Leg nicht alles auf die Goldwaage, was sie erzählt hat. Derjenige, der den Schritt einer Trennung, ausspricht, ist oft nur einen Schritt weiter als der andere. Vielleicht liest Du Dir die kleine Liebeskummer-Fibel durch? 

Wenn jemand die Trennung will, wäre es sehr unfair, wenn er dem anderen Hoffnungen macht. Es würde nur noch schmerzhafter, wenn man in tiefen Gefühlen schwelgt. Gleich ob es stimmt oder nicht wird man also eher erzählen, dass man gar nicht weiß ob oder wann man richtig verliebt war. 

Wer 7 Jahre mit jemandem verbracht hat, hat/hatte Gefühle. Ist die Intensität wichtig? Wenn ja, wofür? 

Ich wünsche Dir innere Ruhe,

pitsch 

 
Liebe Pitsch

Danke für deine Zeilen. 



 Nach dieser Nach,t in der in mir die Wut brannte, kommt jetzt wieder die unendliche Traurigkeit durch. Ich möchte so gerne das Rad der Zeit zurück drehen, um etwas anders machen zu können. Man weiß ja nie wie es dem anderen gerade geht, aber man denkt ja dann immer: mir gehts schlecht und der/ dem anderen geht es gut.
Sie fragte gestern anfangs wie es mir ginge. Schwankend, antwortete ich. Auf meine Rückfrage sagte sie: besser!
Das Ende meiner letzten Beziehung damals war hart, aber das war keine glückliche Beziehung gewesen. Wie ich da jetzt durch kommen soll...ich weiß es nicht. Ich schlafe kaum und wenn dann nur kurz. Wenn ich dann aufwache, bin ich erstmal orientierungslos und weiß nicht, ob das wahr ist. Dann stürzt alles auf mich ein. 
 

 
Hallo Pitsch

Ich wollte mir die Liebeskummer Fibel anschauen. Aber außer der Einleitung sind die Seiten nicht abrufbar: Es kommt die Meldung:

Die aufgerufene Seite existiert leider nicht
Fehlercode: 1S160/2 )

Außer auf der Startseite, wie kann man an diese Fibel kommen? Ich weiß noch von vor 7 Jahren dass sie wirklich sehr hilfreich ist.
Liebe Grüße Michael
 
Lieber Mischel,

versuch es mal über diesen Link: 



Wenn Du Deine Sachen hast, mach Dir fürs erste klar, dass es nicht nur glücklich war. Das ist keine Beziehung. So wie keine nur unglücklich ist. Alles hat seine Zeit. In einer Trennung gibt es Phasen da sieht man nur das tolle, das nun Vergangenheit ist. Es wird auch eine Zeit kommen, da siehst Du nur die Dinge, die Dich geärgert haben. Das gehört alles zum loslassen. Irgendwann pendelt es sich ein. Das ist der Zeitpunkt an dem man dankbar sein kann - für alles schöne genauso wie das unschöne. 

Lass Dir Zeit. Es wird gut. 

Alles Gute, pitsch 

 
Liebe Pitsch

Über den link klappt das auch nicht. Ich kann nur den Teil von Dave lesen. Den Idex kann ich zwar auch lesen, aber die einzelnen Teile nicht öffnen. Dann kommt die Meldung, die ich oben beschrieben habe. 

Mir ist das mit dem Glücklich-Unglücklich sein schon klar. Und ich habe in dem Brief (den ich nicht abgeschickt habe) sehr wohl die Parts gesehen, wo ich zurück stecken musste, die nicht so toll waren. Im Prinzip bin ich schon dankbar für diese insgesamt 7 sehr schönen Jahre. Dennoch kommt es immer wieder wie Wehen immer wieder hoch. Weiterhin kann ich kaum schlafen, wache nach Träumen wieder auf und denke für einen Moment, dass alles ok ist. Dann kommt die Keule. Ich war heute bei Nachbarn zum Frühstücken und wir redeten lange. Das tut natürlich gut, aber eben auch nur immer eine Zeitlang. 

Machs gut, liebe Grüße Mischel

 
Hallo Mischel

Puh, das ist ziemlich heftig.

Du hattest keine Chance, irgend etwas anders zu machen oder zu verändern. Sie wollte dir diese Möglichkeit auch gar nicht geben, denn für sie ist alles klar. Und logisch kam das wie ein Hammer für dich. Fair wäre gewesen, wenn sie schon vorher mit dir über ihre Gefühle gesprochen hätte, damit du nicht so unvorbereitet gewesen wärst.

Versuch dich vom Gedankenkarusell abzulenken, meistens zieht das nur noch mehr runter. Vielleicht hast du ein spannendes Buch oder kannst Sport machen oder sonst was, was dir Freude macht. Schaff dir kleine Oasen, die dir wirklich guttun. Auch wenn es nur für ein paar Minuten sind. Davon kannst du dann zerren, wenn es wieder mit voller Wucht ins Bodenlose geht.

 
Liebe Pitsch

Über den link klappt das auch nicht. Ich kann nur den Teil von Dave lesen. Den Idex kann ich zwar auch lesen, aber die einzelnen Teile nicht öffnen. Dann kommt die Meldung, die ich oben beschrieben habe. 

Mir ist das mit dem Glücklich-Unglücklich sein schon klar. Und ich habe in dem Brief (den ich nicht abgeschickt habe) sehr wohl die Parts gesehen, wo ich zurück stecken musste, die nicht so toll waren. Im Prinzip bin ich schon dankbar für diese insgesamt 7 sehr schönen Jahre. Dennoch kommt es immer wieder wie Wehen immer wieder hoch. Weiterhin kann ich kaum schlafen, wache nach Träumen wieder auf und denke für einen Moment, dass alles ok ist. Dann kommt die Keule. Ich war heute bei Nachbarn zum Frühstücken und wir redeten lange. Das tut natürlich gut, aber eben auch nur immer eine Zeitlang. 

Machs gut, liebe Grüße Mischel

 
Liebe Bergwelt

Danke dass auch du dir Gedanken gemacht hast und zu meinem Eintrag etwas geschrieben hast. Dass ich keine Chance hatte stimmt und das ist einfach traurig und unfair. Ich rede viel mit Freunden und Bekannten, ich mache meinen Sport, weiß also schon ganz gut, wie ich damit umgehen kann. Dennoch tut es brutal weh und kommt auch immer wieder hoch. Aber irgendwann wird das weniger werden und dann werde ich das geschafft haben. Vom Kopf her ist mir das klar. Mein Herz dagegen blutet und blutet....

Liebe Grüße Mischel

 
Ich hatte an Donnerstag noch mit einem gemeinsamen Freund telefoniert, der als so eine Art Thearapeut arbeitet. Der wurde regelrecht sauer und meinte, dass kann sie doch so nicht machen, Da gehören doch Gespräche dazu. Er schlug vor, mit ihm nochmal ein gemeinsames Gespräch zu führen, ich solle ihr deshalb nochmal eine sms zusenden. Da ich weiß, dass sie ihn schätzt, machte ich das. Klar, um vielleicht doch noch was zu retten, oder um zumindest Erklärungen zu erhalten. Zwei Tage hörte ich nichts, dann kam heute die Antwort; "Hallo Mischel, ich möchte das nicht. Gruß L" Ich war geschockt von dieser Kälte. Ich glaube hätte ich ihr das vor 4 Wochen erzählt, sie wäre genauso fassungslos gewesen, wie ich. Was ist denn mit dieser Frau innerhalb von zwei Wochen passiert? Ich glaube jetzt auch nicht, dass es mit einem Mann zusammen hängt. Denn dann tut es einem leid und man schreibt emotionaler. Das war auch jetzt der letzte Versuch an sie heran zu kommen. Allerdings wüsste ich schon gern, was passiert ist. 

Nachdem ich gestern Abend (ich guckte bei einem Freund einen Film) wieder total durchhing, gehts es mir heute besser. Ich war mit einem anderen Freund frühstücken, feierte bei einer Freundin Geburtstag. Spiele mit verschiedenen Gedanken (eine Eigentumswohnung zu kaufen, vielleicht sich einen Hund zulegen, mehr Tennis zu spielen, Freundschaften zu aktivieren usw. Ich schrieb mich, man kann davon halten was man will, bei einer dating Agentur ein. Weniger weil ich denke eine neue Beziehung zu finden, eher um etwas zu tun. Und wenn ich jemanden zum mal ausgehen, oder telefonieren finde, ist das auch schon recht. So geht es mir jetzt relativ gut. Weiß allerdings nicht, ob und wie diese letzte sms noch durchschlägt. 

Liebe Grüße Mischel

 
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Ich hatte eben nochmal das Erlebnis besonderer Art. Von ihrer 22jährigen Tochter kam eine Whatsapp, “Hallo Mischel, wie gehts so? Liebe Grüße.” Ich dachte, sie hätte die Neuigkeit von ihrer Mutter gehört. Und fragte per whatsapp, ob ich sie anrufen könne. Wollte eben sagen, dass ich das auch bedaure und sie (die Kinder) total mag.  "Klar," kam die Antwort. Am Telefon dann merkte ich, dass sie gar nichts weiß. Sie plauderte fröhlich übers Kochen und solche Sachen. Es fiel mir schwer, aber ich sagte ihr nichts. Einerseits spürte ich einen Widerstand ihr was vorspielen zu müssen, andererseits ist es die Aufgabe ihrer Mutter zu sagen, dass sie sich getrennt hat. Dazu kommt, dass wenn in einer Woche ihre Mutter da ist, die Kinder ihr Fragen stellen können. Hätte ich heute was gesagt,  wären sie, die Kinder, genauso ratlos zurück geblieben wie ich. Ich denke, dass das richtig von mir war. Es war aber so ein Gefühl...ich kann es nicht beschreiben. Ein Stück Normalität in meiner nicht mehr normalen Welt. Ich badete in ihrer Sympathie und Freundschaft, die ich spürte. Ich möchte gerne den Kontakt zumindest eine Zeitlang zu den Kindern halten.
 

 
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