Narzissmus / "Opfer"

Auch wenn nur sie meine Frage beantworten könnte und ich wohl diese Frage nie wirklich befriedigend beantwortet bekomme, mag ich sie dennoch stellen.
Wenn wir keine Antworten finden, müssen wir lernen mit den Fragen zu leben. Ich kann dir wirklich nicht sagen, was bei euch der Fall war, das würde ich mir auch nicht anmassen.

Hast Du vor Deiner Therapie eine Deiner Partnerinnen wirklich geliebt? Oder war die Beziehung und das Zeigen von Zuneigung auch nur Manipulation und Kompensation?
Das ist eine sehr schwierige Frage. Ja ich habe meine Partnerinnen geliebt, aber unterschiedlich intensiv. Dann wiederum stellt sich die Frage, warum ich sie geliebt habe. Liebe erfüllt wie vieles andere auch immer einen Zweck. Ich kann dir leider nicht mit Sicherheit sagen, ob ich sie geliebt habe um mich besser zu fühlen, weil sie mir wichtig waren oder weil es einfach romantische Gefühle waren, um die Fortpflanzung aus biologischer Sicht zu gewährleisten. (Ironischerweise habe ich keine Kinder (Zum Glück!(Auch wenn ich wirklich gerne welche möchte!  :D  Aber damit warte ich lieber bis ich auch ein guter Vater sein kann und meine Probleme nicht vorlebe. ))) 

Liebe ist in meinen Augen wie die Religion, man kann versuchen sie zu beschreiben, mit vielen Leuten darüber sprechen, aber trotzdem niemals wirklich Beweise auf den Tisch legen. Ich denke das geht aber nicht nur Leuten mit NPS so, sondern allen. Wenn ich nur auf meinen Bauch höre und diese Frage beantworte, dann sage ich klar ja; Ich habe sie geliebt. 

Was ich dir aber sagen kann, und das tue ich sehr gerne weil es mich befriedigt und ermutigt:

Je mehr ich an meinem Problem gearbeitet habe, umso stärker wurden diese Liebesgefühle. Ich denke ich kann mich mittlerweile viel besser auf einen anderen Menschen einlassen und seine Bedürfnisse wirklich ernst nehmen und nicht nur als Notwendigkeit betrachten, um an meinen Nutzen zu gelangen.

Kurzum:

Je mehr ich weg von der NPS komme, umso mehr kann ich lieben. Geliebt habe ich aber immer.

Ich hoffe das ist verständlich formuliert, es ist wirklich nicht ganz einfach das richtig zu beantworten. Falls du konkretere Fragen hast, einfach her damit :)

 
Eine andere Frage habe ich nicht mehr. Ich habe mich über die Jahre sehr mit mir und dieser Beziehung auseinander setzen müssen um das was da geschehen ist für mich aufarbeiten zu können. Das ist für mich abgeschlossen. Manchmal kommt ein Moment in dem es mich traurig macht. Das alles und das es unmöglich war eine glückliche Beziehung zu leben. Wenn ich ehrlich bin, am liebsten würde ich irgendwann erfahren, dass es bei ihr nie Liebe war. Hätte vieles für mich erleichtert.

Danke für Deine Antwort und meinen Respekt und meine Anerkennung für diesen mutigen Weg den Du eingeschlagen hast. Ich weiss sehr genau wie hart und schwierig das ist.

Bist in Ordnung! :)

 
  • Like
  • Thanks
Reaktionen: Rosenkatze und piet
Wenn ich ehrlich bin, am liebsten würde ich irgendwann erfahren, dass es bei ihr nie Liebe war. Hätte vieles für mich erleichtert.
Das kann ich irgendwie gut verstehen, tut mir sehr Leid dass du da immer noch ein Stück dran hängen geblieben bist. Manchmal wünschen wir uns eine Antwort und wenn wir sie bekommen, kommt die erhoffte Erlösung trotzdem nicht. Ich denke du solltest versuchen zu sehen, dass du nicht einfach nur benutzt wurdest, hey, das hat auch was Gutes :)

Danke für Deine Antwort und meinen Respekt und meine Anerkennung für diesen mutigen Weg den Du eingeschlagen hast. Ich weiss sehr genau wie hart und schwierig das ist.
Vielen Dank, solche Bestätigungen geben mir immer wieder Kraft und Hoffnung, dass ich es irgendwann in eine normale Balance aus Egoismus und Altruismus schaffe!

Dito! :)  

 
Ich habe heute kein Problem mehr damit, wenn ich nur benutzt wurde. Tatsächlich gibt es fast nur Beziehungen in der wechselseitig projiziert wird und der Andere Projektsfläche ist. Hab kein Ego mehr, was man verletzen kann und somit blieb auch keine Verletzung übrig. Was übrig blieb, war aber Liebe. Die bleibt dann trotzdem und ich werde sie immer mit mir tragen. Das ist auch okay.

Manchmal, wenn auch nicht mehr oft, erscheint noch eine gewisse Wehmut über das was war und was daraus hätte werden können. Als sie in Therapie war, wurde es besser und zwischen uns tatsächlich so richtig gut. So, dass es für Beide die grosse Nummer war. Aber ihr Drang zur Destruktivität war wohl zu stark. Sie fing an ihre Therapeutin zu instrumentalisieren und ist auf einen Schlag komplett in alte Muster gefallen, hat irgendwann die Therapie und wortlos die Beziehung zu mir abgebrochen.

Es blieb dann so und ich hab nie Antworten darauf bekommen.

Akzeptiert hab ich es längst. Verstanden aber nie. Glaube auch nicht, dass ich das je werde. Aber auch das ist in Ordnung.

Sind wohl ab und an ein paar Nachwehen die ich da immer noch habe.

Ich habe gesehen, dass Du im SMS Thread einer Deiner verflossenen geschrieben hast. Hattest Du mal das Bedürfnis das persönlich zu tun?

 
@Charlies_Berta

Ich denke das ist eine gesunde Einstellung, bis auf den Teil an dem du glaubst du hättest kein Ego mehr - jeder hat ein Ego. Ich wette auch deines kann heute noch verletzt werden, du hast es vermutlich nur mittlerweile gut abgeschottet. Ob das auf Dauer gesund ist, kann ich nicht beurteilen, dazu kenne ich deine Geschichte einfach nicht. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du zufrieden bist, du scheinst viel durch gemacht zu haben und hast es verdient, Ruhe einkehren zu lassen und dich auf die schönen Seiten des Lebens zu konzentrieren! :)

Ich habe gesehen, dass Du im SMS Thread einer Deiner verflossenen geschrieben hast. Hattest Du mal das Bedürfnis das persönlich zu tun?
Ich würde es ihr gerne sagen, kann ich aber nicht. Sie hat jegliche Kontaktmöglichkeit blockiert und plötzlich vor der Tür zu stehen würde sie sehr verärgern. Sie meinte, irgendwann würde sie den Kontakt wieder akzeptieren, bis dahin muss ich ihren Wunsch nach Ruhe akzeptieren.

 
  • Like
Reaktionen: Wolkenschieber
Mir ist vollkommen klar, dass Du auf die Egosache da mit einer schultherapeutischen Sicht ran gehst. Ist ganz in Ordnung.

Bei mir ist nichts abgeschottet, im Gegenteil, ich bin offener als irgendwann vorher in meinem Leben. Da ist einfach kein Ego und nichts was man verletzen kann. Da war auch nie eins. Bei Dir auch nicht. Würde aber den Rahmen sprengen.

Finde es gut, dass sie sich schützt und auch, dass Du den Mut hast persönlich auf sie zuzugehen.

 
  • Like
Reaktionen: Minusch
Mir ist vollkommen klar, dass Du auf die Egosache da mit einer schultherapeutischen Sicht ran gehst. Ist ganz in Ordnung.

Bei mir ist nichts abgeschottet, im Gegenteil, ich bin offener als irgendwann vorher in meinem Leben. Da ist einfach kein Ego und nichts was man verletzen kann. Da war auch nie eins. Bei Dir auch nicht. Würde aber den Rahmen sprengen.


Ich habe bisher viele Erfahrungen gesammelt, und noch viele weitere noch nicht. Ich denke um das zu verstehen bin ich vielleicht einfach noch zu jung, also bleibt mir nur die "schultherapeutische Sicht", ausserdem kann man wohl manche Dinge nicht durch eine Erklärung verstehen sondern nur durch die eigene Auseinandersetzung damit. Ich bin gespannt ob ich dir irgendwann diesbezüglich folgen kann. :)

 
Das ist auch ein ganz anderes Thema. Gehört nicht in diesen Thread. Ich reiss es hier im Forum aber hier und da mal an wo es eben sich ergibt. Tatsächlich ist es für mich aber unnötig das irgendwie zu verbreiten, ergibt sich einach in manchen Threads und der Ein oder Andere auf der Suche nach sich selbst, fragt mich dann halt auch mal.

Ich hab gar nichts gegen Schultherapie, die hat seinen Nutzen. Zählt für mich eben einfach unter 'schöner Träumen'.

Das Ego ist aber nur eine Illusion. Die als vollkommen real erlebt wird. Manch einer hat das Glück, diese Illusion zu durchschauen. Man verliert dadurch zwar das Ego nicht, in so fern mag ich Dir recht geben, der Gedanke dass da was wäre erscheint weiter hin und ab und zu sogar der Glaube, das da was wäre. Aber es ist unmöglich für mich, dass sich da was festsetzt. Schuld. Täterschaft. Verletzungen. Für mich verfliegt das alles nach und nach. Braucht seine Zeit, jahrzehnte lange Konditionierungen benötigen ihre Zeit sich aufzulösen. Bin auf meiner Suche anderen begegnet, die ebenfalls diese Erfahrung machten.

Ein Fall erst vor kurzem über den ich sehr dankbar bin das miterleben zu dürfen. Schwerer Borderline Fall. Hat sich mühevoll mit 10 Jahren Therapie unter Anstrengung aus dem Sumpf holen können. Aber sein Leben war trotzdem anstrngend, dauernde Selbstkontrolle usw.

Alles auf einen Schlag irreversibel in Ordnung gekommen. Weil eben all das Gedanken und Geschichten sind. Was einem passiert ist. Usw. Wird das Ego erkannt als das was es ist, ein sich selbst bestätigender Gedanke, der nichtmal kontrolliert werden kann weil gar kein Denker da ist, löst sich zwangsläufig in Folge alles auf was als sogenannte Erfahrungen am Ego haften. Und dann auch die gesamten Kompensationsmechanismen. Da muss man nicht mal was tun.

 
  • Thanks
Reaktionen: Wolkenschieber