Prostutition

Schinken

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11. Sep. 2013
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Was haltet ihr von diesem offenen Brief einer Prostituieren in der sie über Freier herzieht?

Ich persönlich finde es schon etwas arm, wenn man für Sex zahlen muss, vor allem wäre es für mich nichts, da ich immer daran denken müsste, dass vor ner halben Stunde da ein fetter 50 Jähriger drübergerutscht ist - eklig. Ich verurteil allerdings auch keinen der es macht aus welchen Gründen auch immer.

Zu dem offenen Brief. Wer ist armseeliger? Jemand der für Sex zahlt oder jemand der seinen Körper über Jahre hin verkauft nur weil man sich zu bequem ist im Einzelhandel oder wo auch immer zu arbeiten und dann über die "Kunden" herzieht. Für mich ist die Frau die wirklich armeseelige und ehrlose Person in der Geschichte.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kennst du die Motive der Frau? Ich nicht. Aber egal wer nun armseliger ist, spricht sie eine wichtige Sache an, die sich wie ich hoffe in unsrer Zeit verändern wird. Sexualität ist was Göttliches, und gehört auch so behandelt meiner Meinung nach. von Mann und Frau natürlich. ich red nicht von religiösem Heiligtum oder dem ganzem Schmarren, sondern von der Natürlichkeit des Menschen. Hoffentlich enden in diesem Zuge auch all die unwahren Darstellungen von weiblicher Lust, wie sie in Pornos oft sehr merkwürdig und Männerorientiert dargestellt wird. Glaub mir, die Medien sind den Frauen keine Hilfe, wenn s darum geht in intimen Momenten den Mund auf zumachen und zu sagen, was gefällt... ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Männer auch davon profitieren, wenn die Sexualität wieder mehr ins natürliche Gleichgewicht kommt.

P.s. links sind nicht erlaubt ;-)

 
Die Motive sind mir relativ egal. Wer sich für diese Form von Arbeit entscheidet der darf sich im Anschluss nicht beschweren.

 
Schön dass du auch auf den Rest eingegangen bist. Sicher darf man sich beschweren. Freie Meinung...

 
Sie beschwert sich doch nicht. Es steht doch ganz genau darin, dass sie mit ihren Freiern abrechnet. Fühlst du dich jetzt in deinem Ego gekränkt, dass du so reagierst?

Niemand kennt ihre Motive oder ihre Geschichte. So ganz freiwillig ist sie da sicherlich nicht gelandet. Und wenn du glaubst, dass sich solche Frauen "zu fein für die Supermarktkasse" sind, kann ich nur sagen, dass du das in Dtl anno 2013 auch hast. Nur in einer anderen Form. Ich kann dir sehr gern Adressen von "Frauen" zukommen lassen, die sich für ein paar Cent Hartz IV mehr und Unterstützung vom Staat prostituieren und Männer mit einem Kind hereinlegen nur um sich große Wohnungen - oder bei mehreren Kindern sogar Häuser!!! - tolle Klamotten und endlos Freizeit (denn diese "Damen" gehen in den nächsten 20 Jahren nicht mehr arbeiten!) leisten zu können. Im übrigen auch auf deine Kosten, wenn du aus Dtl kommst. Denn die Damen leben auf Kosten des Steuerzahlers. Ich finde so etwas wesentlich verwerflicher, als eine Frau, die zur Prostituierten wird, weil sie vielleicht in einer Notlage ist. Die Dame aus dem Artikel hat es "nur" drei Jahre (1997-2000) gemacht, woraus eigentlich erkennbar ist, dass sie damit vielleicht z.B. ihr Studium finanziert hat. Das ist z.B. in Berlin keine Seltenheit, dass sich Studentinnen damit etwas nebenbei verdienen. Manche rutschen ab und kommen nicht mehr aus dieser Branche heraus.

Sie zieht auch nicht über ihre Kunden her. Weder benennt sie einen namentlich noch erwähnt sie Praktiken, mit denen bestimmte Freier ihr zugeordnet werden können. Sie spricht nur auf eine ganz feine und subtile Weise das Ego solcher Kunden an. Sie zeigt auf, wie klein, mies und hässlich Menschen werden können, wenn sie für eine Leistung Geld bezahlen. Dieser Artikel hätte ebenso gut von einer Kassiererin, Kellnerin oder Pflegerin geschrieben worden sein. Denn auch in solchen Berufen erleben Frauen das großkotzige Auftreten von denen, die bezahlen. Wobei die Tätigkeit einer Prostituierten noch einen Zacken schärfer ist, da es physisch und psychisch an die Substanz geht.

Es wird genug Männer geben, die sich durch diesen Artikel in ihrem Ego angegriffen fühlen. :D

Ich verteufele Prostitution nicht. Wenn es sie nicht geben würde, gäbe es wesentlich mehr Gewalt gegen Frauen. Man muss auch mal die Kehrseite der Medaille sehen... :cool:

 
Ich möchte hier gar nicht beginnen zu diskutieren. Da ich meine Bachelorarbeit zum Thema der Strassenprostitution mache, will ich nur anmerken, dass dir so ein abschliessendes moralisches Urteil mit deinem Wissensstand wohl leichter fällt, aber das ist deshalb keineswegs richtig. Anders sieht man das Ganze, wenn man persönliche Geschichten von Frauen kennt und sich auch mal mit deren Beweggründen auseinandergesetzt hat. Ich vertrete weder die Ansicht, dass alle Frauen, die als Sex Workerinnen tätig sind, Opfer vom Patriarchismus sind, noch bin ich der Meinung, dass die Entscheidung, diesen Beruf auszuüben, immer total aus freien Stücken geschieht.

Und dazu, dass jemand "zu bequem ist, im Einzelhandel zu arbeiten": Hier in der Schweiz beispielsweise ist es als AusländerIn schwierig bis unmöglich, hierher zu kommen und einfach im Einzelhandel tätig zu werden. Die Personenfreizügigkeit begünstigt es sehr, in die Strassenprostitution einzusteigen, da das eine selbstständige Erwerbstätigkeit ist.

Falls dich das Thema wirklich interessiert, würde ich mich mal ein bisschen besser informieren, bevor du hier so absolute Urteile fällst :)

(Und schreib' doch wenigstens das Wort 'Prostitution' richtig :D .)

 
Ich stell mal den Artikel ohne Link hier herein (wenn es keine Probleme damit gibt):

...

"Ich ekelte mich vor Euch und Euren Fantasien"Die Dänin Tanja Rahm hat mehrere Jahre als Prostituierte gearbeitet. In einem offenen Brief schreibt sie, was sie bei ihrer Arbeit empfand und dachte – und rechnet mit ihren Freiern ab.

Lieber Sex-Käufer,

falls Du glaubst, dass ich jemals Lust auf Dich hatte, liegst Du schrecklich falsch. Nicht ein einziges Mal bin ich mit Lust zu meinem Job gegangen. Das Einzige, das mich beschäftigt hat, war, schnelles Geld zu verdienen. Verwechsle das nicht mit leicht, denn leicht war das nicht. Aber schnell, ja. Weil ich viele Tricks lernte, wie Du so schnell wie möglich kommst – sodass ich Dich, auf mir, unter mir oder hinter mir, so schnell wie möglich wieder loswerden konnte.

Nein, auch während des Sex empfand ich keine Lust. Ich war nur gut darin, Dir das vorzuspielen, weil ich das viele Jahre lang umsonst üben konnte. Tatsächlich kann man das auch als Multitasking bezeichnen, denn während Du da lagst, waren meine Gedanken an einem anderen Ort. Ein Ort, an dem ich mich nicht darum kümmern musste, dass ich es Dir erlaubt hatte, meine Selbstachtung aus mir herauszusaugen.

Wenn Du geglaubt hast, dass Du mir einen Gefallen getan hast, weil Du mich für eine halbe oder ganze Stunde bezahlt hast, irrst Du Dich. Ich wollte Dich nämlich nur schnell rein und schnell wieder raus haben.

Wenn Du geglaubt hast, Du wärst ein Heiliger, weil du mich fragtest, was so ein niedliches Mädchen wie ich denn da mache, dann hast Du Deinen Heiligenschein verloren, als Du mich kurz darauf gebeten hast, mich auf den Rücken zu legen – um dann durch Deine Berührungen meinen Körper mit blauen Flecken zu markieren, als sei es Dein Revier. Ich habe es vorgezogen, wenn Du Dich flach hinlegtest und mich meinen Job machen ließt.

Wenn Du geglaubt hast, Du könntest bei mir Deine Männlichkeit stärken, indem Du versuchtest, mir einen Orgasmus zu bescheren, dann solltest Du wissen, dass ich Dir den Höhepunkt goldmedaillenreif vorgespielt habe. Ich habe ihn so gut gefälscht, dass die Telefonistin am Empfang vor Lachen fast vom Sofa fiel, wenn ich aus dem Laden ging. Womit hattest Du denn gerechnet?

Ich hatte nur Verachtung für Dich übrig

Du warst vielleicht Nummer drei, Nummer fünf oder Nummer acht an diesem Tag. Glaubtest Du wirklich, dass ich mental oder physisch angetörnt werden kann von einem Mann, den ich mir nicht selbst ausgesucht habe? O nein. Mein Unterleib brannte. Von Gleitcreme und Kondomen.

Und ich war müde. So müde, dass ich mich zwingen musste, die Augen offen zu halten, während mein Gestöhne routiniert ablief.

Falls Du geglaubt hast, dass Du für ein freundliches Schwätzchen oder für Loyalität bezahlt hast, dann musst Du umdenken. Deine Verteidigungsreden waren mir gleichgültig. Ob nun Deine Frau eine Beckenringlockerung hatte und Du ja nicht ohne Sex auskommen konntest oder Du andere dämliche Erklärung für Deinen Besuch bei mir und die Tatsache hattest, dass Du mich für Sex bezahlt hast. Wenn Du geglaubt hast, dass ich dafür Verständnis hatte, dann log ich. Ich hatte nur Verachtung für Dich übrig. Gleichzeitig hast Du etwas in mir zerstört, du hast nämlich Zweifel in mir gesät.

Zweifel, dass alle Männer so zynisch und untreu sind wie Du. Wenn Du mein Aussehen gelobst hast, meinen Körper oder meine sexuellen Fähigkeiten, hättest Du genauso gut auf mich spucken können. Du hast nicht den Menschen dahinter gesehen. Du hast nur das gesehen, was Deiner Illusion der geilen Frau mit der nicht zu stoppenden Sex-Lust entspricht.

Die Dinge, die ich hören wollte, hast Du einfach nicht gesagt. Im Gegenteil: Du hast nur das gesagt, was Du selbst hören wolltest. Dinge, die Deine Vorstellungen bestätigten und die bewirkten, dass Du der Frage aus dem Weg gehen konntest, wie ich im Alter von 20 Jahren dort gelandet war. Das war Dir völlig egal. Denn Du hattest nur ein Ziel: Deine Macht zu beweisen, indem Du mich bezahlst und meinen Körper benutzt, wie es Dir gerade gefällt.

Wenn plötzlich ein wenig Blut am Kondom klebte, lag es nicht nur an meiner Menstruation, die gerade eingesetzt hatte. Es lag daran, dass mein Körper eine Maschine war, die nicht einfach abgeschaltet werden konnte, nur weil ich so etwas wie einen Zyklus habe.

Darum habe ich einen Naturschwamm in meinen Unterleib eingesetzt, damit ich mich weiter aufs Laken legen konnte. O nein, ich ging nicht nach Hause, nachdem Du nach Hause gegangen bist. Ich habe weitergearbeitet und dem nächsten Kunde genau die gleiche Geschichte erzählt. Und Ihr wart alle zusammen so von Eurer eigenen Geilheit besessen, dass Ihr Euch auch nicht von einem kleinen Tropfen Blut stoppen ließt.

Du warst drohend und grob

Wenn Ihr mit verschiedenen Hilfsmitteln, mit Unterwäsche oder Sexspielzeug gekommen seid und erotische Rollenspiele spielen wolltet, hat die Maschine in mir übernommen. Ich ekelte mich vor Euch und vor Euren teilweise kranken Fantasien. Das habe ich auch getan, wenn Ihr über Euer ganzes Gesicht gegrinst und behauptet habt, dass ich wie eine 17-Jährige aussehe. Dass Ihr weit über 50, 60 oder 70 Jahre alt wart, hat es nicht besser gemacht.

Wenn Du in regelmäßigen Abständen versucht hast, meine Grenzen zu überschreiten, indem Du mich geküsst oder Finger in mich gesteckt oder das Kondom ausgezogen hast – selbst wenn Du ganz genau wusstest, dass das nicht erlaubt war –, hast Du meine Fähigkeit getestet, mich zu wehren. Und Du hast es ausgenutzt, wenn ich nicht deutlich genug war oder viel zu nachsichtig. Das hast du auf eine kranke Weise ausgenutzt, wenn Du beim nächsten Mal ausprobiert hast, wie viel Macht Du hattest und wie weit Du meine Grenzen überschreiten konntest.

Wenn ich dann endlich Nein gesagt und Dir klargemacht hatte, dass Du nicht wiederkommen solltest, wenn Du meine Grenzen nicht akzeptierst, dann hast Du Deine Ehre wiederhergestellt, indem Du mich in meiner Rolle als Prostituierte erniedrigt hast. Du hast von oben herab mit mir gesprochen, warst drohend und grob.

Wenn Du Sex kaufst, sagt es sehr viel über Dich aus, Deine Ansichten über Menschen und über Deine Sexualität. In meinen Augen ist es ein ziemlich großes Zeichen von Schwäche, selbst wenn Du es mit einer kranken Form von Macht und Status verwechselst. Du glaubst, Du hast ein Recht dazu. Die Prostituierten sind ja ohnehin da. Aber weiß Du was?

Die Prostituierten sind nur da, weil Männer wie Du einem gesunden und respektvollen Verhältnis zwischen Männern und Frauen im Weg stehen. Die Prostituierten existieren nur, weil Männer wie Du sich berechtigt fühlen, ihre sexuellen Bedürfnisse in den Körperöffnungen anderer Menschen zu befriedigen.

Du musst ein frustrierter Mann sein

Die Prostituierten sind nur da, weil Du und Deine Gleichgesinnten behaupten, dass Eure Sexualität es fordert, ständig Zugang zu Sex zu haben, wann immer es Euch passt. Prostituierte gibt es nur, weil Ihr ein frauenverachtendes Weltbild habt und Ihr mehr an Euren sexuellen Bedürfnissen interessiert seid als an dem Verhältnis, in dem diese sexuellen Ausschweifungen stattfinden.

Wenn Du Sex kaufst, heißt das, dass Du den Kern Deiner eigenen Sexualität nicht gefunden hast. Ich finde, das ist schade für Dich. Wirklich. Dass Du so mittelmäßig bist zu glauben, Sexualität handelt davon, einen Orgasmus in einer fremden Scheide zu bekommen. Und wenn keine in Reichweite ist, ist sie doch nicht weiter weg als der Weg mit dem Auto in eine Straße, in der eine Frau auf die wartet, die Du dafür bezahlst, Dich in einer Plastikhülle in eine ihrer Körperöffnungen entleeren zu dürfen. Du musst ein verschmähter und frustrierter Mann sein.

Ein Mann, der es nicht schafft, tiefe und nahe Beziehungen herzustellen, in denen Verbundenheit mehr zählt als ein Höhepunkt. Ein Mann, der seinen Gefühlen nur durch einen Orgasmus freien Lauf lassen kann. Der es nicht schafft, über seine Gefühle zu sprechen, sondern sie lieber in seine Geschlechtsteile drückt, aus denen sie dann abfließen können. Gleichzeitig muss Deine Männlichkeit auf einem ziemlich niedrigen Stand sein. Ein maskuliner Mann würde sich niemals selbst erniedrigen und für Sex bezahlen.

Was Deine Menschlichkeit angeht, so glaube ich an das Beste, auch in Dir. Ich weiß, dass tief in Dir drin auch ein Gewissen schlummert. Dass Du Dich im Stillen schon gefragt hast, ob das, was Du machst, ethisch und moralisch in Ordnung ist.

Ich weiß auch, dass Du Dein Handeln verteidigt und gerechtfertigt hast, indem Du mich gut behandelt hast, lieb und zuverlässig warst, nie gemein oder etwa meine Grenzen überschritten hast. Aber weißt Du was? Das nennt man Ablehnung von Verantwortung.

Lass uns rufen, dass Sex keine Ware ist

Du weigerst Dich, die Realitäten zu sehen. Du redest Dir ein, dass die, die Du kaufst, keine Handelsware sind. Dass diese Frauen nicht zur Prostitution gezwungen sind. Vielleicht denkst Du tatsächlich, das Du mir einen Gefallen tust oder mir eine Atempause verschaffst, wenn Du über Wind und Wetter plauderst oder mich ein bisschen massierst, bevor Du meinen Unterleib penetrierst. Aber das war kein Gefallen. Was Du getan hast, hat meinen Verdacht erhärtet, dass ich nichts mehr wert bin. Dass ich nur eine Maschine bin, die es verdient hat, dass andere meine Sexualität ausbeuten.

Ich habe viele Erfahrungen über Prostitution gesammelt. Das versetzt mich in die Lage, Dir diesen Brief zu schreiben. Aber es ist auch ein Brief, den ich lieber nie geschrieben hätte. Es sind Erfahrungen, die ich lieber nie gemacht hätte. Selbst wenn ausgerechnet Du glaubst, ein netter Kunde gewesen zu sein. Es gibt keine lieben Kunden. Es gibt nur Kunden, die das negative Selbstbild von Frauen verstärken.

Willst Du Dich nicht für mich interessieren und mich als den Menschen sehen, der ich bin, jenseits von meinem Äußeren? Lass uns einen Neuanfang machen für die Zukunft: Lass uns zusammen mit unseren Freunden, unseren Freundinnen, unseren Arbeitskollegen, unseren Chefs, unseren Politikern und nicht zuletzt den Prostituierten im Chor rufen: Sex ist Privatsache. Es gehört zum Privatleben.

Lass uns rufen, dass Sex keine Ware ist, aber dass es großes menschliches Leid gibt, wenn es wie eine solche angesehen wird. Lass uns in die Welt rufen, dass Geld und Sex nicht zusammengehören, sondern dass Sex unter ganz anderen Gesichtspunkten stattfinden sollte. Dann gewinnst Du meinen Respekt wieder, und ich werde Dich als den Menschen ansehen, der Du bist – und nicht als Sexkunden, der sich von einer Illusion leiten lässt.

Herzliche Grüße, Tanja Rahm

Die Autorin, geboren 1977, lebt als Therapeutin und Autorin in Køge, südlich von Kopenhagen. Sie arbeitete von 1997 bis 2000 als Prostituierte. Der Text erschien zuerst auf ihrem Blog (tanjarahm.dk) und wurde anschließend von der norwegischen Zeitung "Aftenposten" veröffentlicht.





Übersetzung aus dem Norwegischen: Per Hinrichs






Quelle: DIE WELT vom 13.01.2014

 
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Reaktionen: Tinky
Manchmal tut so ein Artikel schon gut oder sich etwas von der Seele zu schreiben. Passiert hier im forum auch andauernd.

Lieber schinken, falls du mal bei ner prostituierten warst oder es dich anmacht, frauen zu erniedrigen- als sexobjekt zu sehn, das tun noch mehrere hundertausend menschen und hat auch was mit fantasien zutun. es gibt genauso Frauen, die ebenfalls auf sowas stehen. Diese Frau hier eben nicht. Lass sie doch. Wie du mit deiner Sexualität umgehst liegt bei dir.

 
Wo ist dein Problem? Sie schreibt doch nur die Wahrheit.

Ich Wette diese Damen erleben mehr Abschaum als du dir vorstellen kannst.

Auf meinen Heimweg Nachts komme ich beim Straßenstrich vorbei und du kannst mir glauben wenn ich dir sage, FREIWILLIG gehn dort vielleicht 2% Geld verdienen, denn wenn du genau hinsiehst, siehst du die Zuhälter.

Ich traue mich nicht über diese Frauen ein Urteil zu fällen.

Armseelig sind für mich Menschen die über etwas Urteilen, aber keine Ahnung haben wieso es Frauen als Prostituierte arbeiten.

 
Sie beschwert sich doch nicht. Es steht doch ganz genau darin, dass sie mit ihren Freiern abrechnet. Fühlst du dich jetzt in deinem Ego gekränkt, dass du so reagierst?
Ich weiss noch nicht wohin ich den Beitrag stecken soll..einfach nur dumm oder schäbig.

Niemand kennt ihre Motive oder ihre Geschichte. So ganz freiwillig ist sie da sicherlich nicht gelandet. Und wenn du glaubst, dass sich solche Frauen "zu fein für die Supermarktkasse" sind, kann ich nur sagen, dass du das in Dtl anno 2013 auch hast. Nur in einer anderen Form. Ich kann dir sehr gern Adressen von "Frauen" zukommen lassen, die sich für ein paar Cent Hartz IV mehr und Unterstützung vom Staat prostituieren und Männer mit einem Kind hereinlegen nur um sich große Wohnungen - oder bei mehreren Kindern sogar Häuser!!! - tolle Klamotten und endlos Freizeit (denn diese "Damen" gehen in den nächsten 20 Jahren nicht mehr arbeiten!) leisten zu können. Im übrigen auch auf deine Kosten, wenn du aus Dtl kommst. Denn die Damen leben auf Kosten des Steuerzahlers. Ich finde so etwas wesentlich verwerflicher, als eine Frau, die zur Prostituierten wird, weil sie vielleicht in einer Notlage ist. Die Dame aus dem Artikel hat es "nur" drei Jahre (1997-2000) gemacht, woraus eigentlich erkennbar ist, dass sie damit vielleicht z.B. ihr Studium finanziert hat. Das ist z.B. in Berlin keine Seltenheit, dass sich Studentinnen damit etwas nebenbei verdienen. Manche rutschen ab und kommen nicht mehr aus dieser Branche heraus.
Wie gesagt, andere kellnern, andere gehen huren. Ich hab auch studiert und bin nicht Callboy geworden, sondern hab richtig gearbeit. Für manche hier scheinbar unvorstellbar. Wer seinen Körper verkauft und sich danach aufregt, dass er nur als Sexobjekt gesehen wird bzw. der hat sie nicht alle. Im übrigen, was soll sie den sonst sein? Die Leute gehen nicht zu einer Hure weil sie ihren Charakter so toll finden, sondern es geht um Sex - Punkt.

Sie zieht auch nicht über ihre Kunden her. Weder benennt sie einen namentlich noch erwähnt sie Praktiken, mit denen bestimmte Freier ihr zugeordnet werden können. Sie spricht nur auf eine ganz feine und subtile Weise das Ego solcher Kunden an. Sie zeigt auf, wie klein, mies und hässlich Menschen werden können, wenn sie für eine Leistung Geld bezahlen. Dieser Artikel hätte ebenso gut von einer Kassiererin, Kellnerin oder Pflegerin geschrieben worden sein. Denn auch in solchen Berufen erleben Frauen das großkotzige Auftreten von denen, die bezahlen. Wobei die Tätigkeit einer Prostituierten noch einen Zacken schärfer ist, da es physisch und psychisch an die Substanz geht.
Ach Gottchen, ich mach für Geld die Beine breit und dann sind die Anderen die das in Anspruch nehmen klein und mies. Was ist die gute Frau dann bitteschön? Ich hab für diese Frau nur Geringschätzung übrig.

 
Kannst du machen. Kannst Menschen dafür verurteilen was sie tun sogar ohne dich in diese hineinzuversetzen. Leider geht dir da ganz viel an Schönheit flöten in deinem leben wenn du so was machst. Aber nur zu.

 
Ich wiederhole mich nochmals. Es braucht mir keiner erzählen er bekommt keinen normalen Job. Der Job ist dann sicher nicht so gut bezahlt wie ne Hure aber man behält sein Ehrgefühl. Die Frau hat sich bewusst dagegen entschieden weil ihr die Kohle wichtiger war, was soll da dieses nichtssagende Gefühlsgeschwurbel?

Das kann sie ja von mir aus auch gerne machen, aber sich dann zu wundern/kritisieren, dass man als Stück Fleisch angesehen wird ist mit naiv sehr wohlwollend umschrieben.

 
Willst du ja auch gar nicht hören dass es Menschen gibt, die keinen anderen Ausweg gesehen haben. Sicher bist du jemand, dem so was natürlich nie passieren würde, bist eben was besseres und hast dich noch nicht in einer solchen Notlage befunden. Was hast n du eigentlich dagegen, dass jeder Mensch was besonderes und einmaliges ist? Ist dein ego so bedürftig, dass es sich angegriffen fühlt, weil ein anderer Mensch sich als Mensch sieht?

 
Wie oft regen sich Leute in anderen Jobs über Kunden, Mitarbeit oder den Chef auf? Ist doch nichts anderes. Man weiß doch nie welches Schicksal einen zu so einem Schritt treibt. Es gibt so viele Zwangsprostituierte und ich glaube kaum, dass es darum geht, dass man für andere Jobs zu faul ist.

Ich weiß von einer Frau die heimlich ihren Körper verkauft hat, um teure Medikamente für ihren kranken Mann kaufen zu können, die die KK nicht bezahlt hat.

Was regst du dich eigentlich so künstlich auf? Nimmst du regelmäßig den Dienst solcher Damen in Anspruch und bist jetzt erschüttert, weil sie nicht total geil auf dich sind? Dein Niveau hat vermutlich selbst im Keller noch Höhenangst. :rolleyes:

 
Willst du ja auch gar nicht hören dass es Menschen gibt, die keinen anderen Ausweg gesehen haben.
Dass das Blödsinn ist haben wir schon vor einigen Posts festgestellt

Sicher bist du jemand, dem so was natürlich nie passieren würde, bist eben was besseres
Korrekt

und hast dich noch nicht in einer solchen Notlage befunden.
Doch aber ich bin nicht anschaffen gegangen sondern hab mich mit normaler Arbeit rausgezogen

Was hast n du eigentlich dagegen, dass jeder Mensch was besonderes und einmaliges ist? Ist dein ego so bedürftig, dass es sich angegriffen fühlt, weil ein anderer Mensch sich als Mensch sieht?
Du redest viel, sagst aber gar nichts.

 
Sunshine, der Spruch ist geil :D .

Das ich dir nichts sage, sagt mir viel. Mir ist piepegal was du über frauen oder menschen oder dein ego denkst, reg dich halt auf über diese frau oder solche sichtweisen. Viel erfolg! ;-)

 
Ich weiss noch nicht wohin ich den Beitrag stecken soll..einfach nur dumm oder schäbig.
Warum wirst du so aggressiv? Es ist doch naheliegend, dass du dich durch den Artikel persönlich angegriffen oder betroffen fühlst, wenn du dich so äußerst.

Wie gesagt, andere kellnern, andere gehen huren. Ich hab auch studiert und bin nicht Callboy geworden, sondern hab richtig gearbeit. Für manche hier scheinbar unvorstellbar. Wer seinen Körper verkauft und sich danach aufregt, dass er nur als Sexobjekt gesehen wird bzw. der hat sie nicht alle. Im übrigen, was soll sie den sonst sein? Die Leute gehen nicht zu einer Hure weil sie ihren Charakter so toll finden, sondern es geht um Sex - Punkt.
Interessant. Deiner Meinung nach ist es also okay, wenn sich "Frauen" auf Kosten der Allgemeinheit prostituieren und auch noch andere Menschen hereinlegen und das auch noch zu Lasten von Kindern und gegen Prostituiete hast du etwas, obwohl die z.B. Steuern zahlen? Wie verkehrt doch die Welt ist. :rolleyes:

Und was heißt "richtig gearbeitet"? Ich wohne in einer Universitätsstadt und weiß daher, dass Studentenjobs Luxus sind. Im Moment trifft das Märchen vom jobbenden Studenten nicht immer so zu. Einfach weil es zu wenig Jobs gibt. Wenn es bei dir anders war, kannst du doch froh sein.

Ach Gottchen, ich mach für Geld die Beine breit und dann sind die Anderen die das in Anspruch nehmen klein und mies. Was ist die gute Frau dann bitteschön? Ich hab für diese Frau nur Geringschätzung übrig.
Worüber beschwerst du dich? Dann mach es doch einfach einmal und urteile dann über diesen Job. Wenn es so leicht ist, sollte das doch für dich kein Problem sein. Mit deinen Äußerungen machst du ja schon den Eindruck, als würde es dich persönlich betreffen. War sie mal deine nette Urlaubsbekanntschaft? ;) Dänemark ist nun nicht so sehr weit weg und Studenten reisen billig. ;)

Ich wiederhole mich nochmals. Es braucht mir keiner erzählen er bekommt keinen normalen Job. Der Job ist dann sicher nicht so gut bezahlt wie ne Hure aber man behält sein Ehrgefühl. Die Frau hat sich bewusst dagegen entschieden weil ihr die Kohle wichtiger war, was soll da dieses nichtssagende Gefühlsgeschwurbel?Das kann sie ja von mir aus auch gerne machen, aber sich dann zu wundern/kritisieren, dass man als Stück Fleisch angesehen wird ist mit naiv sehr wohlwollend umschrieben.
Ich denke, du hast einfach noch zu wenig Berufs- und Lebenserfahrung. Du verbindest Prostitution mit Sex und Sex mit Spaß. Es gibt auch ganz andere Spielarten, die nichts mehr mit Sex und Spaß zu tun haben.

Woher weißt du eigentlich, wieviel eine Prostituierte netto verdient? ?( Hast du da etwa Insiderwissen? :D

Und zum Jammern ... Ich erinnere nur daran, wei die Lokführer, die Zugbegleiter, die Flugbegleiter, die Fluglotsen, die Kapitäne, die Arbeiter bei Amazon, ... usw. rumgejammert haben. A...L...L...E jammern. Sagst du zu allen, dass sie sich andere Jobs suchen sollen?

Oder hast du schon einmal Leiharbeiter bei Opel erlebt? Dazu gibt es wunderbare Videos bei youtube, die sehr schön zeigen, dass die Leute wie Vieh gehalten werden. Willst du einem Familienvater erzählen, er sei an dem Job selbst daran schuld, nur weil er seine Familie ernähren will und kurzfristig nichts anderes findet? Geh mal hin und sag ihm das. :D Du gehst nur einmal dort hin. :D

Ich glaube nicht, dass du wirklich die Problematik des Geldverdienen MÜSSENS kennst. Ja, Frauen haben nun mal den kleinen "Vorteil", dass, wenn sie gar nichts finden, immer noch in der Branche eine Möglichkeit haben. Aber meinst du wirklich, dass es ihnen Spaß macht? :cool:

Ärgere dich nicht so über den Artikel. Wenn er dich nicht betrifft, ist es nur ein bedrucktes Stück Papier. Es wäre natürlich nicht schlau von dir, wenn du dank deines Studiums eine Karriere in der katholischen Kirche anstrebst und im Internet so eine Diskussion entfachst. Das könnte deinen Karriereambitionen Abbruch tun. ;)

Also schön locker durch die Hose atmen und ganz ruhig bleiben. ;) :super:

 
Naja Frauen prostituieren sich ja aus verschiedenen Gründen, oft aus rein einer Notsituation heraus oder weil sie gezwungen werden ... ich finde es immer schwierig, Frauen, die so etwas tun zu verurteilen ... nicht jede tut es weil sie es aus Spaß macht. man muss da selbstverständlich immer ein wenig differenzieren. Schade, dass man auf den Link zu dem brieg nicht zugreifen kann. Würde ich ja schon gerne mal lesen.

 
Ich frage mich gerade, ob nicht der Mensch armseliger ist, der sich damit brüstet, noch nie für Sex bezahlt zu haben. Muss er dann nicht eine Frau anlügen, wenn er nicht verliebt ist. Ja, wie will er denn sonst an eine Frau rankommen, wenn er nicht verliebt ist?

Dann lügt er sie an und erschleicht sich unter vorgeschobenen Tatsachen den Sex mit einer Frau, die eventuell in ihn verliebt ist und nutzt dann ihre Gefühle aus, wohl wissend, das sie nicht mit ihm schlafen würde, wenn er sie nicht mögen würde. Das gilt natürlich auch umgekehrt für Frauen.

Oder es gibt auch Personen, die einen Tauschhandel betreiben. Auch in einer Beziehung, da wird gesagt, wenn du mit mir schlafen willst, dann bekomme ich aber auch dies oder das und der Partner geht bereitwillig darauf ein. Also, wie man es dreht und wendet, Sex ist ein riesiges Geschäft.