Trennungsschmerz wie lange?

ChaosMaus

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21. Nov. 2022
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Ich weiß, es gibt DIE Antwort nicht ...

Über ein halbes Jahr ist vergangen, und ich wurstle vor mich hin. Bin immer noch traurig, und befinde mich mitten in der Frage, was mich mehr Kraft kostet: "Loslassen und so gut es geht vergessen" oder: "Ich liebe ihn ohnehin immer, ich akzeptiere es so und lebe damit".

Der Zustand dauert ja bereits über 30 Jahre, das mit der Liebe. Über 20 Jahre ohne ihn und ohne Kontakt, nur still im Herzen, dann 10 Jahre zusammen. Es ist sozusagen schon mein Dauerzustand, begleitet mich so lange ...
Deshalb fühlt sich das manchmal akzeptabel an. Im nächsten Moment will ich sofort loslassen. Wäre da nicht so viel Ungesagtes, gelänge es mir vermutlich auch.
Ich schwebe so zwischen diesen beiden Optionen.

Alles, was ich so mache, einkaufen, spazieren gehen, Haushalt, fernsehen, Ausflüge, Dinge schleppen, Rasen mähen ... habe ich sowieso meist allein gemacht, da er kaum Lust dazu hatte. Da fehlt nichts. Nur so eine Stelle im Herzen ist so ... im weiß-auch-nicht-fehlt-mir-liebe-ihn-trotzdem-der-kann-mich-mal-ist-ein-Vollidiot-Zustand.
Ich persönlich finde das von der Zeit her nicht unnormal. Aber das liebe Umfeld ...

Wenn man trauert, meist wird eine Trennung von einem lieben Menschen ja durch den Tod besiegelt, ist es heute leider üblich, dass man nach viel zu wenigen Tagen schon drauf aufmerksam gemacht wird, dass das Leben weitergehe(n muss). Ich habe mal gelesen, meist geschieht das, weil das Umfeld den Schmerz der Person nicht gut aushält, nicht damit umzugehen weiß ... Er stört in gewisser Weise.
Trauert man um einen Menschen, der noch lebt, ist das für viele andere Menschen noch weniger verständlich. Doch alles Ungesagte und auch das vermutete "neue Glück", das "er hat mich längst vergessen", der fehlende Abschied, alles beschäftigt einen meist noch, wenn man der Verlassene ist. Man wurde schließlich, anders als bei Tod, mit Absicht verlassen. Eine Entscheidung also gegen einen selbst.

Bisher waren meine Trennungen immer plötzlich, ohne Erklärung, ohne Möglichkeit zur Aussprache. Das fing mit meinem Vati an, den ich heute noch durch die Tür gehen sehe mit dem Koffer in der Hand, wir waren noch zu klein um zu verstehen, aber wir haben es auch nie aufgearbeitet, und sein Tod kam zu schnell, zu unerwartet, als dass dann noch Zeit gewesen wäre. Man schiebt sowas auch immer schön raus ... Und so ging es weiter im Leben.
In der Liebe habe ich es durchaus mit nachfolgender, weil erbetener, Aussprache schon geschafft. Aber dieser Moment, wenn unerwartet erstmal die Nachricht kommt, dieser in-die-Knochen-fahr-Augenblick der Fassungslosigkeit, der bleibt für immer im Gedächtnis haften.
Und jedes Mal weiß man mehr als je zuvor, man kann eigentlich nichts mehr ändern. Man muß akzeptieren und warten, bis der Kummer vergeht, sich wandelt. Bis wir irgendwie einen Weg gefunden haben, weiterzumachen.
Früher habe ich mich noch gewehrt, gedanklich und auch in Gesprächen usw..

Das Ende von meiner letzten Beziehung habe ich immer irgendwie geahnt, ganz hinten im Schubkästchen, und als ich die Nachricht bekommen habe, war mein erster Gedanke: Jetzt ist es eingetreten. Das war`s. Und ich kann gar nichts dagegen tun. Punkt.
Kein kämpfen oder ungläubiges Augen reiben, nein, es war, wie ich es immer befürchtet hatte, aber nie geglaubt.

Deshalb habe ich mich auch neben all der Traurigkeit ohne Umwege an die "Verarbeitung" gemacht, habe mein "Liebeskummer-Buch" wieder vorgeholt, und "auf ein Neues" reingelesen ...
Gestern habe ich von Eva Strittmatter "Der Schöne" - Obsession angefangen zu lesen, das empfahl mir eine Bekannte schon vor 15 Jahren. Liest sich bissel schwer, weil Gedichtform, aber trifft oft den Punkt. (Unerwiderte Liebe.)

Eigentlich, und das ist der Sinn meines langen Textes, dachte ich, ich wäre nach einem halben Jahr schon weiter in meinem Kopf oder Herzen oder was weiß ich ...
Irgendwas bremst mich aus.

Und nun, warum ich mich damit beschäftige, ist es so, dass eine Freundin dieses "ablenken"-Ding mit mehr Nachdruck gesagt hat und ich deutlich ihr Unverständnis gespürt habe, weil ich immer noch in den Liebeskummer-Seilen hänge.
Das suche ich mir doch nicht aus, aber ich spüre seitdem nicht nur meinen leichten "Druck", den ich mir selbst mache, um endlich mal zu Potte zu kommen, sondern auch den der Freundin.

Zu lange, zu kurz - bei jedem anders. Trotzdem würde ich gern andere Meinungen dazu hören bzw. Erfahrungen, und wie man damit so umgeht, dass nun nicht noch der vermeintliche Druck die Kartenhäuschen, die man sich täglich bastelt, gleich wieder einstürzen lässt.
Gedanken kann man nun mal nicht abstellen.
Ich habe aber auch Angst, in meiner "das-braucht-seine-Zeit-Blase" irgendwann ganz gefangen zu sein.
Es gelingt mir noch nicht, nach vorne zu schauen, aber ich möchte es. Vor allem (weiß nicht, ob das in dem Fall gut oder schlecht ist) kommt die Torschlußpanik irgendwie noch mit um die Ecke, mit "zweite Hälfe 50" muß man kein Genie sein, um zu ahnen, da kommt nicht mehr sooo viel ...

Ergänzung: Es triggert mich, wenn jemand gezielt fragt, oder man darüber nachdenkt, weil jemand was gesagt hat, selbst wenn nur sein Name fällt. Ich will nichts hören, aber natürlich ist das nicht zu 100% möglich. Gefühlt falle ich dann aber immer wieder runter.
 
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Liebe/-r Forum-Nutzer/-in,

es tut mir sehr leid zu hören, dass Sie derzeit so unter Liebeskummer leiden. Sie haben Recht damit, dass es keine richtige oder falsche Antwort darauf gibt, wie lange Trennungsschmerz dauert und wie man damit umgehen soll. Jeder Mensch ist einzigartig und entsprechend unterschiedlich sind auch die Emotionen, welche eine Trennung auslösen kann und wie man am besten damit umgeht.

Es ist verständlich, dass Sie sich zwischen den beiden Optionen "Loslassen und so gut es geht vergessen" oder "Ich liebe ihn ohnehin immer, ich akzeptiere es so und lebe damit" hin-und-her gerissen fühlen. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile und es hängt von Ihrer Persönlichkeit und Ihren Vorstellungen ab, welche Option für Sie am besten ist.

Sie haben auch Recht damit, dass Trauer um eine Trennung oft genauso schwer oder sogar schwieriger sein kann als der Tod eines geliebten Menschen und dass das Umfeld oft nicht darauf vorbereitet ist und entsprechend nicht damit umzugehen weiß. Es ist wichtig, dass Sie sich das eingestehen und sich nicht vom Druck des Umfelds beeinflussen lassen. Es ist auch völlig normal und gesund, auf Ungesagtes zu reflektieren und darüber nachzudenken, was hätte passieren können oder was man noch hätte sagen wollen.

Es ist jedoch auch wichtig, dass Sie langsam aber sicher versuchen, nach vorne zu schauen und das Leben zu leben. Niemand ist "gefangen" in seinem Schmerz und es ist wichtig, dass man sich selbst genug Zeit gibt, aber auch aktiv daran arbeitet, um das Gefühl des Kummer zu bewältigen. Natürlich können Gedanken nicht abgeschaltet werden, aber man kann lernen, damit besser umzugehen und sich nicht in ihnen festzusetzen.

Es ist gut, dass Sie sich voll und ganz auf die "Verarbeitung" konzentrieren und Dinge tun, die Ihnen Freude bereiten. Es ist auch okay, wenn man ab und zu einen Rückschlag hat und sich traurig oder niedergeschlagen fühlt - das gehört zum Heilungsprozess. Wichtig ist nur, dass Sie liebevoll und geduldig mit sich selbst umgehen und nicht versuchen, Ihre Gedanken und Emotionen zu unterdrücken oder zu verdrängen.

Es kann auch sehr hilfreich sein, sich mit Freunden oder einer Therapeutin/ einem Therapeuten auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Es ist wichtig, dass Sie nicht isoliert sind und sich nicht alleine fühlen.

Ich hoffe, dass Ihnen diese Worte in irgendeiner Weise helfen konnten und wünsche Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg der Heilung.

Beste Grüße,

Ihr Chatbot.
 
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Liebe ChaosMaus
Natürlich habe ich keinen Rat. Kann wieder nur von mir selbst erzählen.
Meine Kindheit war von familiärer Seite nicht so der Hit. Ich habe eine Schulfreundin beneidet deren Eltern sich haben scheiden lassen. Das war damals eher unüblich. Nun ja. Die katastrophale (heute sagt man wohl toxische) Beziehung meiner Eltern ist sicher auch der Grund warum meine ältere Schwester und mein älterer Bruder was an der Klatsche haben (sag ich mal so lapidar). Ich bin sehr verspätet und daher völlig ungewollt auf die Welt gekommen. Was hat das aus mir gemacht? Ich hatte eine lange Zeit kaum Empathie für die, die mich "wollten". Ich war stets bemüht nicht zuviel Gefühl in Beziehungen zu stecken. In weiser Vorraussicht, das nichts ewig hält. Das alles was verliebt beginnt, sich irgendwann sowieso in Luft auflöst oder ins Gegenteil fällt. Lieber gleich allein, wie irgendwann von einer Liebe Abschied nehmen zu müssen. Das war mein Mantra. Dein Mantra ist der Liebeskummer. Oder besser gesagt den Liebeskummer pflegen. Du bekämpfst ihn nicht wirklich. Du badest darin. Es ist deine Begleitung.
Verstehe das nicht falsch. Ich meine das nicht abwertend.
Mittlerweile, in meinem "hohen" Alter habe ich doch noch den passenden Deckel zu mir gefunden. Und es gibt tatsächlich Augenblicke, da gerate ich in Panik, ich könnte ihn verlieren. Durch Tod z. B. oder kA. Solche Gefühlsregungen gab es bei mir früher nicht.
Aber da ist noch etwas, seit knapp 5 Jahren ist da noch einer in meinem Kopf. Seit knapp 5 Jahren behaupte ich, ich will ihn vergessen. Seit knapp 5 Jahren ist mir bewusst wie falsch ich mich verhalte. Seit knapp 5 Jahren schreibe ich regelmäßig in mein Tagebuch...das war es jetzt. Seit knapp 5 Jahren probiere ich immer mal wieder was neues, diverse Dinge, Handlungen zum Loslassen aus.
Ich kann nur sagen...hoffentlich geht das nicht wie bei dir, noch 15 Jahre so😘.
 
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Rede mit dieser Freundin nicht darüber, wenn sie es nicht versteht, es gibt Leute, die es verstehen. Hier werden dich manche verstehen, deine Freunde und Verwandte müssen nicht unbedingt wissen, wie weit du gerade bist. Man kann auch still trauern.
Und man bleibt manchmal lange in diesem Zustand zwischen Trauern und Loslassen, irgendwann trauert man nicht mehr 24 h,/Tag und wenn es weniger ist, ist es erträglich. Man kann auch nicht wirklich beschließen, loszulassen, es kommt vermutlich irgendwann von alleine. Deine Trauer ist ein Teil von dir, versuche sie anzunehmen und sie wird dich nicht mehr ununterbrochen quälen.
 
Vielen Dank für eure Antworten.
Liebe ChaosMaus
Natürlich habe ich keinen Rat. Kann wieder nur von mir selbst erzählen.
Meine Kindheit war von familiärer Seite nicht so der Hit. Ich habe eine Schulfreundin beneidet deren Eltern sich haben scheiden lassen. Das war damals eher unüblich. Nun ja. Die katastrophale (heute sagt man wohl toxische) Beziehung meiner Eltern ist sicher auch der Grund warum meine ältere Schwester und mein älterer Bruder was an der Klatsche haben (sag ich mal so lapidar). Ich bin sehr verspätet und daher völlig ungewollt auf die Welt gekommen. Was hat das aus mir gemacht? Ich hatte eine lange Zeit kaum Empathie für die, die mich "wollten". Ich war stets bemüht nicht zuviel Gefühl in Beziehungen zu stecken. In weiser Vorraussicht, das nichts ewig hält. Das alles was verliebt beginnt, sich irgendwann sowieso in Luft auflöst oder ins Gegenteil fällt. Lieber gleich allein, wie irgendwann von einer Liebe Abschied nehmen zu müssen. Das war mein Mantra. Dein Mantra ist der Liebeskummer. Oder besser gesagt den Liebeskummer pflegen. Du bekämpfst ihn nicht wirklich. Du badest darin. Es ist deine Begleitung.
Verstehe das nicht falsch. Ich meine das nicht abwertend.

Ja, das sehe ich ebenso, ich kann Dir nur zustimmen. Das ist dieses: "Ich will ja loslassen, aber woran halte ich mich dann fest?" Ich habe noch nicht gefunden, woran ich mich (fest~)halten könnte. Ähnlich wie Menschen, die Dinge sammeln, und nur in einer übervollen Wohnung Sicherheit finden. Dinge verlassen einen nicht. Oder Raucher, Essgestörte, Alkoholiker ... Alle brauchen einen Halt. Sucht sucht. Etwas. Jemanden.
So ist es mit meinem Kummer. Wenn ich ihn loslasse, habe ich Angst, mich noch nicht auf das Neue einlassen zu können, die Tür aufzumachen, die schon auf mich wartet.
Ich habe Angst, wieder zu fallen. Dann doch lieber den schon bekannten Kummer weiter haben, den kenne ich.
Ähnlich wie Du es von Dir schreibst. Es hält ja doch nichts länger ...

Andererseits muß man auch verstehen, ein wenig zumindest, um verzeihen, abschließen, beenden zu können. Nicht nur halbherzig.
Und ich verstehe nicht, wie ich so viele Jahre dermaßen blind und bescheuert sein konnte. Ich habe nie verstanden, warum ich diesem Menschen als einzigem vertraut habe, seit wir uns kennengelernt haben, vor 40 Jahren. Und gerade dieser Mensch ent-täuscht mich so sehr. Da können seine Gefühle, so es sie jemals gab, nicht echt gewesen sein.
Und falls doch, verstehe ich nicht, wie man dann so Scheiße sein kann und der andere einem so egal sein kann von einem Tag auf den anderen.
Und weil ich das nicht verstehen kann, drehe ich mich im Kreis.


Mittlerweile, in meinem "hohen" Alter habe ich doch noch den passenden Deckel zu mir gefunden. Und es gibt tatsächlich Augenblicke, da gerate ich in Panik, ich könnte ihn verlieren. Durch Tod z. B. oder kA. Solche Gefühlsregungen gab es bei mir früher nicht.
Aber da ist noch etwas, seit knapp 5 Jahren ist da noch einer in meinem Kopf. Seit knapp 5 Jahren behaupte ich, ich will ihn vergessen. Seit knapp 5 Jahren ist mir bewusst wie falsch ich mich verhalte. Seit knapp 5 Jahren schreibe ich regelmäßig in mein Tagebuch...das war es jetzt. Seit knapp 5 Jahren probiere ich immer mal wieder was neues, diverse Dinge, Handlungen zum Loslassen aus.
Das kann ich mir gar nicht richtig vorstellen, wenn ich einen Partner habe, denke ich an keinen anderen, oder ich trenne mich.
5 Jahre sind eine lange Zeit ...
Aber das soll nicht schlecht gemeint sein von mir, ich kenne es ähnlich, ich habe mal mehrere Jahre an einen Mann gedacht, weil wir uns sehr mochten, er aber vergeben war ... Was wäre gewesen, wenn - und solche Gedanken eben.

Ich kann nur sagen...hoffentlich geht das nicht wie bei dir, noch 15 Jahre so😘.
Nee, vor 15 Jahre hatte ich nur die Buchempfehlung wegen meines damaligen Ex-Freundes. ;)
Jetzt ist es ein halbes Jahr her.


Rede mit dieser Freundin nicht darüber, wenn sie es nicht versteht, es gibt Leute, die es verstehen. Hier werden dich manche verstehen, deine Freunde und Verwandte müssen nicht unbedingt wissen, wie weit du gerade bist. Man kann auch still trauern.
Diese Freundin ist die einzige unserer "gemeinsamen Freunde", die nach mir gefragt hat / sich gemeldet hat nach der Trennung. Da sie "uns" kennt, kann ich mit ihr ganz gut reden, ohne alles irgendwie zusätzlich erklären zu müssen. Und sie hat sich sehr lieb gekümmert. Also zwei oder drei Mal haben wir geredet, das ist für meine Verhältnisse, was Freunde angeht, schon sehr viel, und es bedeutet mir auch sehr viel.
Eine andere Freundin hat ebenfalls gefragt, allerdings hatte sie gleichzeitig andere (schwerwiegende) Probleme, deshalb blieb es bei dem einen Mal. Was ich verstehe.

Und das war`s. Mehr wirkliche Freunde gibt es nicht, Verwandte sowieso nicht, außer meinen Kindern. Denen kann ich aber auch nicht dauernd in den Ohren liegen, das ist klar.
Also nicht wirklich Anlaufstellen ... Aber mit irgend jemand muß ich auch mal reden, ich bin sonst immer "still" gewesen, was sowas betraf. Aber ich habe eben festgestellt, wie mich das wieder zurückwirft.
Doch gar nicht reden, vergraben und verdrängen, also wie immer halt, das möchte ich nicht mehr, weil das nicht gut ist. Bin ich auch zu alt dafür.
Ich kann nicht mehr wie früher denken, das wird schon noch, vielleicht in fünf Jahren oder zehn ... aufgrund meines Alters. Ich weiß, das klingt bescheuert, aber ich kann das im Moment auch nicht wirklich ändern. Ich habe bissel Panik. Mein Vati war nur reichlich ein Jahr älter als ich jetzt, als er so schnell gehen musste ... :cry:
Vielleicht deswegen, ich weiß nicht.
 
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Ich meine nicht, dass du mit der Freundin nicht mehr reden sollst, nur nicht über deinen Liebeskummer, wenn sie kein Verständnis dafür hat, dass du noch trauerst.

Vielleicht schaust du dich um nach einer Selbsthilfegruppe?
Wie wäre es damit, neue Leute kennenzulernen?. Hast du Zeit? Man kann viele interessante Kurse an der VHS o.ä. machen. Oder Yoga, oder Tanzschule?

Manchmal ist es viel einfacher, sich Fremden anzuvertrauen, weil man bei Freunden oft das Bedürfnis hat, ihre Erwartungen zu erfüllen, sie nicht zu belasten o.ä.

Sterben können wir alle jederzeit, jeder Tag kann der letzte sein, daran muss man nicht unbedingt dauernd denken..Du lebst heute und hier und solltest dich darauf konzentrieren. Ich habe auch das Problem, dass ich mich nicht wirklich erholt habe von meinem "Erlebnis"😅, habe dauernd schlechte Träume und richtige Alpträume usw. Und schlechte Tage.. Was Trauer und Traurigkeit angeht, habe ich aber irgendwann realisiert, dass es besser ist, sie zu akzeptieren. Es hat wohl einen Grund, warum ich so fühle und nicht mehr die bin, die ich mal war. Jeder ist anders und ich kämpfe nicht mehr gegen diese Schwäche, weil es bisher nicht viel gebracht hat. Ich bin halt ein trauriger Mensch geworden durch eine nicht so schöne Erfahrung, aber in irgendeiner Weise hat es mich auch bereichert, ich habe mich verändert und nicht alles daran war so schlecht, ich kann besser den Kummer anderer Leute verstehen und fühlen, ich lebe viel bewusster und lerne viel mehr als davor.
Es ist nicht alles negativ und ich bin froh und dankbar, dass ich diese positive Seite erkenne.
Torschlusspanik und Sorgen vor der Zukunft usw. werden dir kein bisschen helfen, im Gegenteil, sie hindern dich daran, etwas Sinnvolles zu machen, sie bremsen dich.
Versuch jeden Tag etwas Schönes zu machen, auch wenn es nur eine Kleinigkeit sein soll und konzentriere dich darauf, es zu genießen, vielleicht findest du etwas, was dich wirklich erfüllt, so etwas kann Wunder bewirken.
 
Sterben können wir alle jederzeit, jeder Tag kann der letzte sein, daran muss man nicht unbedingt dauernd denken..Du lebst heute und hier und solltest dich darauf konzentrieren.

Das stimmt natürlich. Ich erreiche (hoffentlich) nächstes Jahr das Alter, in dem mein Vati völlig unerwartet gestorben ist. Da muss man nicht oft dran denken. Überhaupt an die Eltern ... Und mit noch nicht mal 60 Krebs - das kann alle jederzeit treffen, das stimmt ebenso, da sollte man sich keine Gedanken machen.
Die Zeit mit den Erinnerungen, jedes Jahr, oder Jahrestage, alles ausradieren.

Ich hoffe, Du kannst die Ironie in den Zeilen erkennen.
Vermutlich hast Du Deine Eltern noch. Früher hätte ich viel zu viel erklären wollen, heute warte ich einfach ab, bis derjenige selbst in die Situation kommt. Dann weiß er meist von allein, worüber man geredet hat. ;)
Doch "leider" - also für mich leider, ich sehe es manchmal zugegeben etwas wehmütig- werden diese Eltern dann recht alt, und da ist es manchmal leichter, als wenn sie mehr oder weniger "aus dem Leben gerissen" werden. Mit Krankheiten, die für jeden von einem Tag auf den anderen ein Todesurteil bedeuten (können, wenn zu lange unerkannt).

Liebe Leela, gerade solche Aussagen sind es doch, die einen zweifeln lassen, ob man schon zu lange "trauert" oder was auch immer. Gerade solche (mißverständlichen) Aussagen bringen Menschen an ihre Grenzen, weil sie anderen zuliebe nach außen wieder funktionieren (müssen) ...

Natürlich muß ich nicht jeden Tag unentwegt und bewußt daran denken. Manches spielt sich auch im Hintergrund ab, man merkt es nicht so sehr, aber irgendwas läßt einen in eine bestimmte Stimmung kommen.
Mir ging es vor einigen Tagen sehr schlecht (emotional), ich konnte es mir nicht erklären. Klar, der Liebeskummer, aber der ist doch gleich geblieben.
Hinterher fiel mir auf, dass es Tage in den Wochen waren, als meine Mutti im Koma lag. Vielleicht, vielleicht! spielte das in meinem Unterbewußtsein eine Rolle. "Da war doch was, am xx. xx und am yy.yy -Tag".
Manche stecken sowas weg oder verdrängen es erfolgreich, ich denke an Jahrestagen dran und an die Zeit davor, so in der Art: Heute vor x Jahren war das, als er / sie noch lebte, und wir alle nichts ahnten. Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass nur ich so denke. Wenn man nicht mehr dran denkt, das nennt man dann wohl vergessen.

Was Trauer und Traurigkeit angeht, habe ich aber irgendwann realisiert, dass es besser ist, sie zu akzeptieren. Es hat wohl einen Grund, warum ich so fühle und nicht mehr die bin, die ich mal war. Jeder ist anders.

Das ist auch gut so.
Ich selbst möchte aber die Traurigkeit (irgendwann) nicht mehr akzeptieren. Zu oft ... Ich war die, der man immer gesagt hat "lach doch mal" ... :sick:
Die immer "ein Gesicht zieht" , immer gefragt wurde, ob sie "schlechte Laune hat" usw. Ich war und bin oft traurig, über mich, das Leben, was ich selbst versaut habe, über fehlende Chancen bei meinen Kindern, über die Gnadenlosigkeit, wenn jemand "anders" ist. Aber wegen so einem Vollidioten will ich nicht ewig traurig sein. Dann hätte er zudem noch gewonnen in dem, was er immer gesagt hat. (Du wirst immer an mich zurückdenken und Dir wünschen, Du hättest mich wieder ... blabla)
Ich möchte für meine Kinder nicht mehr so viel traurig sein. Da ich weiß, wie weh ihnen das tut und tun wird. Meine Mutti war oft traurig. Und auch als erwachsenes Kind fand ich das unendlich schwer.

:)
 
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Gerade solche (mißverständlichen) Aussagen bringen Menschen an ihre Grenzen, weil sie anderen zuliebe nach außen wieder funktionieren (müssen) ...
Für mich war uns ist es besser, dass ich nach außen gut funktioniere, dass ich nicht allen zeige, wie es mir geht. In der Arbeit z.B. bin ich meistens fröhlich, lache viel mit den Leuten und es geht mir da immer recht gut, man denkt an andere Sachen. Das war am Anfang undenkbar, aber jetzt, nach über 3 Jahren, klappt es gut.
Ich würde jetzt niemals allen zeigen, dass mich etwas belastet o.ä., das erfahren nur wenige. Über kleine Sorgen und Probleme rede ich gerne mit allen, aber immer mit einem Lächeln
im Gesicht. Für alles andere habe ich das Forum. Auch mein Kind kriegt nichts davon mit. So hält man ein gewisses Gleichgewicht und versinkt nicht in dieser Traurigkeit.. Das Leben ist trotzdem schön und man kann trotzdem viele nette Sachen machen, mit anderen etwas unternehmen und es genießen.
Unterbewußtsein eine Rolle. "Da war doch was, am xx. xx und am yy.yy -Tag".
Manche stecken sowas weg oder verdrängen es erfolgreich, ich denke an Jahrestagen dran und an die Zeit davor, so in der Art: Heute vor x Jahren war das, als er / sie noch lebte, und wir alle nichts ahnten. Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass nur ich so denke. Wenn man nicht mehr dran denkt, das nennt man dann wohl vergessen.
Das verstehe ich, ich kenne solche Tage und Gedanken, wichtig ist, dass du nicht nur trauerst, du brauchst Ausgleich dazu, sonst wirst du psychisch krank. Wenn die Gedanken kommen, dann ist es so, wenn der Tag aber gut beginnt, sollte man es nutzen.

Was Liebeskummer angeht, bin ich auch erfahren und gezeichnet. So etwas kann sehr lange weh tun, erwarte also am besten nichts, das ist normal, dass es einen ewig begleitet.
Ich habe am Anfang gedacht, dass mir das Ganze nur passiert ist, weil ich einsam war und mich unbewusst nach Liebe gesehnt habe. Irgendwann ist mir aber klar geworden, dass es nicht so ist. Ich brauche keinen Partner und sehne mich nicht nach Liebe.
Zufällig bin ich damals jemandem begegnet, der anders war als alle anderen, besonders liebenswert, das ist alles.
Und alle anderen sind mir gleichgültig und ich suche nichts mehr und brauche nichts.
Warum trauerst du? Wegen dem Mann ? Ist er es wert, nicht wirklich, oder? Oder weil du verlassen/verletzt wurdest? Oder weil du Angst hast, alleine zu sein? Was ist der eigentliche Grund? Es ist wichtig, es zu erkennen.
Es hilft oft, auch wenn nur kurz, bei klarem Himmel die Sterne zu sehen, man realisiert, wie winzig und unbedeutend alles ist, bzw. Wir sind, wie kurz alles bleibt, mir hilft es immer.
 
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Warum trauerst du? Wegen dem Mann ? Ist er es wert, nicht wirklich, oder? Oder weil du verlassen/verletzt wurdest? Oder weil du Angst hast, alleine zu sein? Was ist der eigentliche Grund? Es ist wichtig, es zu erkennen.
Ich versuche, das zu analysieren. Eben um es zu erkennen u. zu verstehen, damit ich mir verzeihen kann. Sich selbst zu verzeihen ist am schwersten, habe ich mal gelesen.

Ich trauere, weil ich 40 Jahre an einen Mann gedacht u. geglaubt habe, voller Liebe, der es nicht wert war. Der mein vollstes Vertrauen hatte, das ich noch nie vorher od. danach jemandem geschenkt habe, außer meinen Kindern, so vollkommen u. bedingungslos. Ich hatte dieses Gefühl vom ersten Moment an, ich kann es bis heute nicht erklären, u. irgendwie fand er mich ja auch sympathisch. Sowas kann doch nicht ohne Bedeutung sein. Erklären kann man sowas auch nicht. Liebe eben - habe ich geglaubt. Oft, wenn ich ratlos war, in der Zeit ohne jeglichen Kontakt, habe ich gedacht, wie würde es x machen, was denken ... ach ja, ich weiß, ihm würde es gefallen, was ich gerade tue, die anderen können mich alle mal - wichtig ist mir dieser x!

Wir hatten mal ein Date, es war umwerfend (ohne Sex), dann haben wir uns fast 20 Jahre nicht gesehen, u. als wir uns dann zufällig über den Weg gelaufen sind, war alles, als hätten wir uns erst gestern verabschiedet.
Ich habe ihm alles geglaubt, er kann Menschen sehr gut "für sich gewinnen", man kann auch manipulieren sagen, aber egal, ich wußte, was mein Herz fühlt u. will, u. ich glaubte ihm jedes Wort. Vor allem, weil er ein Typ Mann ist, der es nicht nötig hat, sich mit einer Frau abzugeben, die er nicht liebt. Er findet immer was, wenn er will.

Er war sozusagen mein Leben, er hat mich immer begleitet, zumindest in Gedanken.
Als wir dann zusammengekommen sind, war es nicht so, wie ich es erträumt hatte, weil wir einfach da weitergemacht haben, wo wir uns 20 Jahre zuvor verabschiedet hatten ... Ich war glücklich und liebte, aber er dachte noch an seine Ex (er hat sich getrennt). Ich habe es ertragen, weil ich ihn nicht drängen wollte. Ich dachte, es wird schon alles kommen, wie es sein soll. Ich hatte Geduld bei ihm, und ich hatte noch nie Geduld!
Ich habe mich 10 Jahre geduldet, habe wirklich an seine Liebe geglaubt, hatte nie Zweifel, es war alles so klar wie niemals vorher, da habe ich immer irgendwelche Haken gesucht, diesmal nicht. Ein wunderschönes Gefühl, obwohl ich nicht glücklich war über die Form unserer Beziehung. Kein zusammen wohnen u. so ...

Und zuletzt war gar nichts schlecht, er redete vom zusammen wohnen u. gab mir den Schlüssel währd. seines Urlaubs mit seinem Sohn, wegen Post und so, u. schreibt mir dann aus dem Urlaub die Trennungsnachricht. So plötzlich.

Und genau das tut man nicht, wenn einem ein Mensch jemals etwas bedeutet hat.
Im ersten Moment - ok. Aber irgendwann später fragt man viell. mal nach, meldet sich nochmal, wenn einem der, den man verlassen hat, etwas wert war. Und da gehe ich auch kein Stück davon ab. Niemand würde einen ehemals, so wie es bei uns scheinbar war, so sehr geliebten Menschen von einem Tag zum anderen verlassen u. nie eine Aussprache suchen, würde alles für immer so stehen lassen, ohne irgend ein Wort ... Nach so vielen Jahren und so viel erlebtem ...

Selbst ein Mann, der mich nie aufrichtig geliebt hat, hat sich zu ein paar Worten durchgerungen, nachdem er sich getrennt hat. Und ER, der immer für Ehrlichkeit, Fairness u. Rücksicht für sich geworben hat, der macht es bei mir so, obwohl er es vorher nach jeder Trennung geschafft hat, mit seinen ExWeibern in Kontakt zu bleiben. Ausgerechnet bei mir, seiner angeblich größten Liebe, vergißt er seine Höflichkeit?

Nein, ich kann nicht glauben, dass er mich jemals geliebt hat. Er hat mich gebraucht, um jemand zu haben, wenn ihn seine Freunde oder seine Ex verkuppeln wollten, er kannte mich ja, wußte, ich bin eher eine, die nicht aufmuckt, die ihn einfach nur liebt und deshalb bei ihm bleibt.
Er hat ein übergroßes Selbstbewußtsein, aber auch eine Art, dass man ihm alles glaubt.

Langsam dämmert mir, wie sich Menschen fühlen müssen, die nach 30, 40 Jahren Ehe einfach, oft ohne Erklärung, verlassen werden. Das ganze Leben auf einen Menschen ausgerichtet, u. dann war alles entweder eine Lüge oder zumindest muß man irgendwie einen Weg finden, obwohl man alles glaubte, geregelt zu haben.

Es fühlt sich an wie immer - plötzlich, ohne Vorwarnung verlassen. Kindheit spielt da eine Rolle u. fast alle, die aus meiner Famiie schon gegangen sind, fast alle plötzlich. Und man bleibt verzweifelt zurück.
Und er macht das mit mir, aber im Gegensatz zu den Menschen, die gehen mußten, ist er freiwillig von mir gegangen, hat mich einfach mit allem hängen lassen, WILL nicht mit mir reden. Sein Vati z. B. im Pflegeheim, ich habe alles mit durchgemacht, die Wohnung mit beräumt, mich gekümmert u. vor allem mit gelitten u. jetzt ist alles weg. Aber meine Gefühle nicht.

Solange die Kinder noch klein sind, muß man funktionieren, aber wenn sie aus dem Haus sind, man sich ohnehin neu ordnen muß, fällt es noch schwerer.
Früher habe ich mich auf diese Zeit in gewisser Weise gefreut, ab 50 neu durchstarten ... haha. So wird es einem eingeredet, weil keiner sagen will, wie Scheiße die Wechseljahre sein können u. d. die Zipperlein, die man bekommt, da auch nicht mehr verschwinden.
Mein "ExSchwiegervater" (immer gut im sozialen Umfeld integriert, aktiv, angesehen) hat es mal gut auf den Punkt gebracht: Man findet in der Gesellschaft einfach nicht mehr statt. Man wird nicht mehr (an)gesehen.

So viele Dinge, wofür auch das Geld fehlt, Reisen ... Es gibt einiges, was definitiv nicht mehr stattfinden wird in meinem Leben. So viele, tlw vertane, Möglichkeiten.

Ja, um zurück zum Punkt zu kommen, warum ich trauere: Ich bin traurig, weil ich mir mein Leben lang etwas vorgemacht habe, u. vor allem, weil ich es schon immer hätte sehen können u. müssen u. erkennen. Zum Beispiel haben ehemalige Kollegen gesagt, sie wüßten, ich liebte ihn schon immer, das haben sie schon damals mitgekriegt - aber niemand hat gesagt, er liebte mich.
Ich bin traurig, weil ich selbst Schuld bin, ich habe mir etwas eingeredet u. konnte ahnen, es ist nicht gut für mich. Es paßt nicht.
Ich trauere um die vielen Stunden, die ich nicht bei meiner Mutti war, die meine Hilfe auch gebraucht hätte, oder in denen ich nicht bei meinem Sohn war, sondern bei seinem Sohn, u. er im Gegenzug nie mit zu meinen Sachen gekommen ist.

Vor allem trauere ich um dieses Vertrauen, welches ich verloren habe. Ihm kann ich niemals wieder vertrauen, aber das ist egal, ich trauere darum, dass ich auch mir nicht mehr vertrauen kann, meinem (Bauch~)Gefühl, was mich all die Jahre getrogen hat u. auch wieder nicht, im Unterbewußtsein war immer ein Warnhinweis, aber nur schwach. Und dieses angebliche, beidseitige Gefühl, das "konnte" ich doch nicht ignorieren ...
Aber ich habe mich geirrt. Vor allem habe ich keine Konsequenzen gezogen, wenn er zum tausendsten Mal von seiner Ex geschwärmt hat, u. ich saß daneben.

Ich bin traurig, weil ich mein Leben dermaßen versaut habe, ich selbst, niemand anders, aber ich kann mir nicht verzeihen. Nichts. Das macht mich so traurig. Eine Chance, wie alle, ein Leben, u. dermaßen in den Sand gesetzt. Dem Richtigen keine Chance gegeben, weil ich keinem vertraut habe, d. er MICH meint. Nur dem Einen. Dem Falschen. Der mir so das Messer in den Rücken gestoßen hat.
Vorher noch gefragt, was ich tun würde, wenn ... aber ich habe nichts geschnallt, er hat ja auch gleich anschließend gelogen, er würde nie ...
Ich war so blind.
Er hat mir mein Vertrauen genommen.
Er hat die ganze Zeit in meinem Herzen gewohnt, u. ich fühle mich jetzt darum betrogen. Auch (vor allem?) um den freundschaftlichen Aspekt, denn Freundschaft wäre mir jetzt mit ihm nicht mehr möglich, selbst wenn er das wollen würde.
Ich habe zwischendurch geliebt, ja, aber als "Freund" war er mir immer wertvoll.

Nein, um IHN trauere ich nicht. Ja, Liebe ist noch da, warum auch immer, aber kein Vertrauen. Niemals wieder. Ich könnte brechen, wenn ich an seine Worte denke aus der Trennungsnachricht, Geschwafel, aber in meinem Herzen wohnt er weiter. Total bekloppt.
Ich frage mich heute, warum ich ihn nicht verlassen habe, aber ich weiß ja die Antwort. Weil ich ihn immer geliebt habe.
Warum sind denn viele Menschen ein Leben lang zusammen? Die streiten bestimmt auch mal, aber sie lieben sich wohl auch. Nicht alle, aber einige schon.
Ich trauere, weil ich es mal besser machen wollte als meine Eltern, u. ich habe es nicht geschafft. Weil ich zu dumm war.

Aber "nur" in der Partner-Hinsicht. Über die schönen Dinge wie meine Kinder bin ich glücklich. Aber an dieser Stelle hier geht es um die Traurigkeit.

Es hilft oft, auch wenn nur kurz, bei klarem Himmel die Sterne zu sehen, man realisiert, wie winzig und unbedeutend alles ist, bzw. Wir sind, wie kurz alles bleibt, mir hilft es immer.
Da stimme ich Dir zu.
Ich bin auch glücklich, wenn ich z. B. im Garten wurstle.

Mir ist bewußt, d. es ganz andere Menschheitsprobleme gibt als meinen kleinen, albernen Liebeskummer u. einen Menschen dazu, der das gar nicht verdient, dass ich überhaupt noch an ihn denke. Auf der anderen Seite, wenn man seine Gefühle wegdrückt, wenn man es wollte und auch könnte, würde die Kälte in der Welt umso größer.

Ich bin mal nach einem Streit mit dem Zug hunderte Kilometer allein zurückgefahren aus einem Urlaub, ich habe die ganze Zeit, den ganzen Tag, nur geweint. Im Zug, beim umsteigen, immer. Ich konnte nichts dagegen tun.
Und da hat mich ein junges Mädchen ganz lieb, etwas unsicher, angelächelt. Ich konnte damals nicht zurücklächeln, ich habe mich verschämt weggedreht, und doch vergesse ich dieses Lächeln nicht. Das sind diese Dinge, um die die Welt nicht ärmer werden darf. ☀️
🌈☀️🌤️💫
 
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Es ist nicht albern. Du hättest auch nichts anderes machen können, ohne dass du es bereut hättest. Ich bin heute nicht in der Lage, dir zu antworten, aber ich werde diese Woche noch schreiben. Es ist nicht alles so negativ, wie du es siehst. Und was war und nicht rückgängig gemacht werden kann, sollte man akzeptieren, das ist der einzige Weg.
💚
 
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Sich selbst zu verzeihen ist am schwersten, habe ich mal gelesen.
Du machst dir Vorwürfe, als ob du irgendetwas anders hättest machen können. Das ist aber nicht der Fall, sonst hättest du es anders gemacht, es schneller erkannt, schneller beendet usw. Das war aber nicht möglich und es ist auch völlig nachvollziehbar, dass du einiges verdrängt hast, schließlich ging es um dein Glück, damals, aus deiner Perspektive gab es keine andere Option, du wolltest doch diese Beziehung und warst glücklich, damit ist es völlig nachvollziehbar.
Man macht sich immer etwas vor, glaubt an etwas, was nicht da ist, man sieht etwas, was man sehen möchte, dabei ignoriert man alles, was dazu nicht passt oder man hat die Hoffnung, dass sich das noch ändert. Das ist menschlich, eine Art magisches Denken, viele denken so, zumindest die Träumer unter uns😅 Das tun wir jeden Tag, um zu überleben.

ich wußte, was mein Herz fühlt u. will, u. ich glaubte ihm jedes Wort. Vor allem, weil er ein Typ Mann ist, der es nicht nötig hat, sich mit einer Frau abzugeben, die er nicht liebt. Er findet immer was, wenn er will.
Es kann aber sein, dass er nie so wirklich liebt, nicht aufrichtig lieben kann, nicht so wie du, dass er Frauen eher für seine Zwecke benutzt. Vielleicht hat er die Beziehung mit dir anders beendet, weil er wusste, dass er sozusagen die Liebe deines Lebens war, dass es schwieriger sein wird, als mit den anderen, vielleicht hatte er Angst vor deiner Reaktion, oder keine Lust darauf.

Wenn er es aber tatsächlich anders gemacht hat als mit den anderen, dann vermutlich eben deswegen, weil er genau wusste, wie sehr dich die Trennung verletzen würde.

Da er offenbar nicht besonders sensibel ist, wäre es nicht so viel besser, wenn er es dir persönlich gesagt hätte und bereit gewesen wäre, deine Fragen zu beantworten. Jedes Wort von ihm hätte dir noch mehr weh getan. Es ist extrem schwierig, in so einer Situation, das Richtige zu sagen. Auch wenn du jetzt der Meinung bist, es wäre erträglicher für dich, er hätte sich entschuldigt und dies oder jenes gesagt, glaube mir: Hätte er es gesagt und getan, hätte es dich genauso getroffen und du würdest dadurch kein bisschen mehr verstehen oder weniger leiden. Du würdest dich fragen, wie er so etwas sagen kann usw.
In so einer Situation gibt es keine gute Lösung und deswegen ist er geflüchtet.
Und zuletzt war gar nichts schlecht, er redete vom zusammen wohnen u. gab mir den Schlüssel währd. seines Urlaubs mit seinem Sohn, wegen Post und so, u. schreibt mir dann aus dem Urlaub die Trennungsnachricht. So plötzlich.
Das soll typisch sein, Menschen, die es tun, haben die Entscheidung bereits getroffen, wollen sich aber noch einmal vergewissern, ob das das Richtige ist, wollen quasi erleben, wie es sich anfühlen würde, wenn sie es lassen würden, der letzte Test.
Und genau das tut man nicht, wenn einem ein Mensch jemals etwas bedeutet hat.
Im ersten Moment - ok. Aber irgendwann später fragt man viell. mal nach, meldet sich nochmal, wenn einem der, den man verlassen hat, etwas wert war. Und da gehe ich auch kein Stück davon ab
Menschen verhalten sich nicht immer logisch, oder edel, oder so, wie wir es für richtig halten. Das Problem sind unsere Erwartungen, man denkt, hätte der Mensch ein bisschen Gewissen, Mitgefühl, irgendwelche menschliche Gefühle, wäre er anders damit umgegangen, aber das ist nichts weiter als unsere Vorstellung davon, wie es ablaufen müsste. Ich habe mich auch gefragt, warum ich gequält werden musste und gedemütigt, aber offenbar ist das, was in meinen Augen unnötig und grausam war, für den anderen genau der Richtige Weg. Würde es mir helfen, seine Beweggründe zu kennen 🤷🏼‍♀️ vermutlich nicht, ich würde sie vermutlich nicht nachvollziehen können.
Er sah es anders, sein gutes Recht, verstehst du, was ich meine? Menschen sind, wie sie sind, wir dürfen nichts erwarten, ganz bestimmt nicht, dass sie so denken und handeln wie wir.
Ich bin traurig, weil ich selbst Schuld bin, ich habe mir etwas eingeredet u. konnte ahnen, es ist nicht gut für mich. Es paßt nicht.
or allem trauere ich um dieses Vertrauen, welches ich verloren habe. Ihm kann ich niemals wieder vertrauen, aber das ist egal, ich
Usw. Du trauerst und das ist an sich sinnvoll, man muss sich mit seinen Gefühlen auseinandersetzen. Aber um diese Zeit brauchst du nicht zu trauern, von Schuld kann man hier auch nicht reden, weil du mit jemandem zusammen warst, den du geliebt hast, davon können viele nur träumen, das war eine sinnvolle Entscheidung. Es war nicht perfekt und hat nicht gehalten, aber alles hat irgendwann sein Ende und es war eine gute Zeit.
Es waren nicht alles Fehler und das, was man im Nachhinein als Fehler betrachtet, war ohnehin unvermeidbar.
Du kannst jetzt auch daraus lernen, dazu sind Fehler da: Konzentriere dich jetzt auf dich und deine Kinder, wenn du zu viel trauerst bestrafst du dich selbst und auch sie für etwas, wofür niemand etwas kann, was unvermeidbar war. Du hast noch viel Zeit, in der du noch schöne und sinnvolle Sachen machen kannst, wenn du sie nicht vergeudest.
Ich habe sehr gelitten und jeder Gedanke an diese Zeit tut mir weh, aber irgendwann denkt man nicht ununterbrochen daran.
Habe ich dir schon das Trauer-Buch empfohlen? Es ist wichtig, daran zu arbeiten, weil es gefährlich werden kann, es ist ein Teufelskreis: je mehr du darüber nachdenkst, desto tiefer gräbt es sich in deine Synapsen hinein, desto schwieriger wird es, es loszulassen. So kann man sogar verrückt werden. Es muss etwas passieren, was deine Gedanken umlenkt, deine Aufmerksamkeit. Dabei können dir vielleicht deine Kinder helfen oder eine Selbsthilfegruppe, oder eine neue Beschäftigung. Vielleicht könntest du etwas ehrenamtlich machen, Kindern bei Hausaufgaben helfen o.ä.? Glaube mir, du brauchst dringend so etwas. Es kann auf die Dauer deine Gesundheit schädigen, ich weiß, wovon ich spreche, mein Herz hat diese Anstrengung nicht unbeschadet überstanden.
 
Wie geht es dir? Hat sich etwas geändert?
Manchmal braucht man mehr Zeit, um Sachen zu verarbeiten..
 
Wie geht es dir? Hat sich etwas geändert?
Hallo und erstmal bitte ich um Entschuldigung, dass ich so lange nicht geantwortet habe. 🙈
Ich habe Deine Zeilen damals gelesen, und sie haben auch in mir gearbeitet. 😌

Ich weiß nicht wirklich, wie es mir geht.
Anders.
Inzwischen war ich (mit Kind) auch im Urlaub, es war fantastisch. Ich habe eine Erholung gespürt, aber der Alltag hatte mich schneller wieder, als ich gedacht habe. 🧐

Ich denke daran, wie gut es mir in bestimmten Situationen geht, weil ich machen kann, wie ich es will. Keine Rücksicht auf angepi**te "Freunde", usw..
Wenn ich an ihn denke, fallen mir nur die schlechten Dinge ein. Realistisch betrachtet gab es kaum was schönes, weil es ja nun nicht wahr war, und einzig und allein meine Liebe hat mich alles rosa sehen lassen.

Sobald eine Erinnerung kommt (ein Wort, ein Lied, eine Gegend mit Erinnerungen), kommen erst positive Gedanken, danach gleich die Tränen.

Ich denke viel daran, wie oft ich lieber meine Mutti hätte besuchen sollen, statt ihn.
Sein Bruder (parteiisch, klar) hat gesagt, so sei Liebe eben ... Was ja gar nicht stimmt, denn Liebe ist nicht so. Es sind die Menschen, die sie dazu benutzen, um ihr handeln zu rechtfertigen.
Liebe an sich ist schön und heilt, sie verletzt nicht.

Ich höre Musik von vor 35 Jahren, denke daran, wie ich damals gelebt habe, weiß noch, wovon ich geträumt habe, was ich gemacht und gedacht habe, kannte ihn schon, und denke natürlich daran, wie ich an ihn gedacht habe ...
Wie ich mir mein Leben erhofft habe (nicht mit ihm).
Und bei denselben Liedern denke ich das alles aus damaliger und heutiger Sicht und weiß, das erfüllt sich alles nicht mehr, was ich mir erhofft hatte.
Das ist seltsam, so ein Rückblick.
Man schaut quasi auf sein Leben, und kann aber nichts machen, um irgendwas zu ändern.
Auf der anderen Seite bin ich nicht so traurig wie damals oft, als ich alleinerziehend abends in meinem Zimmer und später der eigenen Wohnung stundenlang Musik gehört und die Zeit verträumt habe, als das Kind im Bettchen war. 🙂

Es scheint so wenig, was ich getan habe.
Es ist so endgültig, die Träume, das, was ich erlebt habe ...

Manchmal erfüllt mich dabei eine Ruhe, und manchmal heule ich dabei Rotz und Wasser.

Ich weiß nicht, ob das gut ist. Wer in der Erinnerung mehr Freude hat, ist alt ... usw., irgendwie so geht der Text. 🥸
 
Der Schmerz ist die Reaktion auf Erinnerungen, an schöne und an böse, alle können weh tun. Das Gute ist, dass wir nicht in diesem Zustand stehen bleiben können, wir verändern uns jeden Tag, auch wenn nur minimal. Nach längerer Zeit, sind es ja nur Erinnerungen an Erinnerungen und die verblassen dann irgendwann.. wenn man nicht an Demenz erkrankt und in deinem Leben nichts völlig Außergewöhnliches passiert, dann werden solche Erinnerungen nicht komplett ausgelöscht sein, aber irgendwann kommen sie selten und tun nicht mehr so schrecklich weh. Einige bleiben dennoch und man soll sich damit anfreunden. Es gibt einige wenige Menschen und Ereignisse, die wir nie ganz vergessen werden. Frieden schließen ist die einzige Lösung.
ich alleinerziehend abends in meinem Zimmer und später der eigenen Wohnung stundenlang Musik gehört und die Zeit verträumt habe, als das Kind im Bettchen war. 🙂
Echt? Ein Kindchen im Bettchen kann jeden Mann dieser Welt ersetzen 😉
 
Im Grunde sind die Männer alle nicht so toll, eigentlich verzichtbar 😄 nur leider sind wir so programmiert, dass wir uns einsam fühlen ohne sie. Vermutlich ist es nicht einmal biologisch, sondern eine kulturelle Sache. Die haben uns das eingeredet, rückständige Kulturen machen aus Frauen unsichere, einsame und unvollständige Wesen.. Ich kannte viele Frauen, die aus dem Grund Beziehungen eingegangen sind, die sie gar nicht glücklich gemacht haben, v.a. oft mit Männern, die nicht nur egoistisch und rücksichtslos waren, aber - was am schlimmsten ist- dumm, intellektuell unterlegen. Braucht man das unbedingt 🤔Alles ist im Kopf letztendlich. 😉 Ein wenig Feminismus kann nicht schaden.
Hast du im Alltag auch etwas verändert? Eine neue Beschäftigung?
 
nur leider sind wir so programmiert, dass wir uns einsam fühlen ohne sie.
Aber auch NUR wenn Jemand nicht auf Frauen steht.
Im Ernst, aus welchem Taschenbuch hast Du das oder hast Du Dir ausgedacht.
Auch Erinnerungen werden nie gelöscht oder überschrieben, es kommen nur immer wieder neue hinzu, die unwichtigeren kommen in einem Archiv.
Manchmal wäre bei langanhaltenden Liebeskummer wohl Amnesie eine Lösung um zu vergessen.
Ich denke, falls und wenn man sich eines Tages urplötzlich neu verliebt, ich glaube dann hat man diesen Schmerz daran verloren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das meine ich, manches kann man nicht vergessen. Sie meisten Menschen, die uns mal begegnet sind, vergessen wir wieder, Namen, Gesichter, Gespräche.
Manches prägt uns aber so stark, dass immer etwas übrig bleibt. Aber nicht die ursprüngliche Erinnerung, die ist schon längst verfälscht und entspricht nicht dem, was wir damals erlebt haben. Wir rekonstruieren und verfälschen weiter..
Ja, wenn man auf Frauen stehen würde, wäre das Leben viel einfacher 😅
 
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Reaktionen: Sonnenschein aus HE