Sorry, die Geschichte ist etwas lang. Aber doch viel zu kurz, denn ich könnte einen ganzen Roman draus schreiben:
Meine grosse Liebe lernte ich vor vier Jahren kennen, als ich noch ins Gymnasium ging und kurz vor dem Abschluss stand. Ich wohnte zusammen mit drei Kollegen in Basel, sie hatte ziemlich üblen Streit mit ihren Eltern und flüchtete fast täglich zu uns, um schweigsam und traurig in unserer Stube zu sitzen und sich zu betrinken. Ich redete damals oft mit ihr, immer über Bücher, denn wir lesen beide gerne und etwa das gleicheund es war immer der einfachste Weg, miteinander ins Gespräch zu kommen...
Damals sind ziemlich viele Dinge zusammengekommen. Einer meiner besten Freunde hat sich umgebracht, ich hatte die Schule fertig, hatte viel zu viel freie Zeit und stürzte in eine Depression, die ich bis heute noch nicht überwunden habe. Ich hatte Angst vor meiner Sehnsucht. Zog mich in mein Zimmer zurück. War abweisend, kalt. Als sie mir einmal lange direkt ins Gesicht blickte, sagte ich ihr, sie solle damit aufhören, ich Idiot. Aber es war mir zu intensiv und zu unklar, denn ihr Blick war ernst.
So verloren wir uns, bevor wir uns überhaupt nahe gekommen waren. Wir haben uns dann lange nur oberflächlich gesehen, aber es gab mir jedesmal einen Stich ins Herz. Ich hatte Angst vor ihr, die grösste Angst, die ich in meinen Leben je kannte. Einmal begenete ich ihr zufällig auf der Strasse. Sie ging an ein Konzert und fragte mich, ob ich mitkommen würde. Ich sagte wütend nein, ich würde ohnehin nur in einer Ecke sitzten. Und sie: "Wir können ja auch zusammen in einer Ecke sitzen." Ich blieb bei meinem Nein -wieder der verdammte Idiot! :mauer:
In diesem Herbst nun ist alles anders geworden. Und doch beim Alten geblieben. Sie ging neu an die Universität und fragte mich, ob ich ihr helfen könne. Seither besuchten wir einige Vorlesungen zusammen, und ich habe mich zum zweiten mal in sie verliebt. Diesmal flüchtete ich nach vorne statt nach hinten, lud sie mehrmals zu mir zum Essen ein. Es waren für mich die schönsten Abende, die ich je erlebte... Wir haben stunendlang miteinander gelacht und geredet, über unsere Kindheit, über Bücher, über unsere Träume, nur nicht über unsere Liebe...
Wir sind beide sehr schüchtern und leben beide schon lange, viel zu lange ohne Liebesbeziehung. Sie hat Anspielungen gemacht, von denen ich nicht weiss, wie ich sie verstehen soll. Da gab es eine Uni-Stunde, in der die Dozentin reihum von jedem wissen wollte, wie wir das Wort "Leidenschaft" definieren würden. Ich war der erste in der Reihe und meinte, es sei ein heftiges Gefühl unklaren Ursprungs. Sie sass neben mir und sagte, sie sei der gleichen Meinung, nur gehöre für sie nicht nur das Gefühl, sondern auch die Tat dazu. Sollte das eine Aufforderung sein? Da gab es ein Abendessen, wo sie mir erzählte, wir seien uns ähnlich... Und immer wieder sagt sie mir, sie habe ein schlechtes Selbstbewusstsein. Schliesslich habe ich bemerkt, dass sie unter Kollegen oft von Dingen erzählt, die sie von mir erfahren hat...
Also alles positive Zeichen. Trotzdem, ich bin nicht sicher.
Denn irgendetwas stimmt nicht. Jetzt sind Semesterferien, das heisst, wir sehen uns nicht mehr "automatisch" an der Uni, sondern müssten etwas abmachen, um uns zu treffen. Und sie meldet sich nicht! Und ich habe Angst, ihr anzurufen.
Ich schwanke zwischen drei Erklärungen hin und her. Erstens: Ich bin ihr egal. Zweitens: Sie hat meine Liebe bemerkt und findet es blöd. Drittens: Sie hat genau das gleiche Problem wie ich, sie liebt mich und hat Angst davor.
So darf es doch nicht zu Ende gehen! Ich will dieser Liebe eine Chance geben. Was könnte ich verlieren? Ich habe mir gedacht: Wenn ich es ihr nicht sagen kann, muss ich ihr eben einen Brief schreiben. Aber ist das nicht ein bisschen blöd?
Meine grosse Liebe lernte ich vor vier Jahren kennen, als ich noch ins Gymnasium ging und kurz vor dem Abschluss stand. Ich wohnte zusammen mit drei Kollegen in Basel, sie hatte ziemlich üblen Streit mit ihren Eltern und flüchtete fast täglich zu uns, um schweigsam und traurig in unserer Stube zu sitzen und sich zu betrinken. Ich redete damals oft mit ihr, immer über Bücher, denn wir lesen beide gerne und etwa das gleicheund es war immer der einfachste Weg, miteinander ins Gespräch zu kommen...
Damals sind ziemlich viele Dinge zusammengekommen. Einer meiner besten Freunde hat sich umgebracht, ich hatte die Schule fertig, hatte viel zu viel freie Zeit und stürzte in eine Depression, die ich bis heute noch nicht überwunden habe. Ich hatte Angst vor meiner Sehnsucht. Zog mich in mein Zimmer zurück. War abweisend, kalt. Als sie mir einmal lange direkt ins Gesicht blickte, sagte ich ihr, sie solle damit aufhören, ich Idiot. Aber es war mir zu intensiv und zu unklar, denn ihr Blick war ernst.
So verloren wir uns, bevor wir uns überhaupt nahe gekommen waren. Wir haben uns dann lange nur oberflächlich gesehen, aber es gab mir jedesmal einen Stich ins Herz. Ich hatte Angst vor ihr, die grösste Angst, die ich in meinen Leben je kannte. Einmal begenete ich ihr zufällig auf der Strasse. Sie ging an ein Konzert und fragte mich, ob ich mitkommen würde. Ich sagte wütend nein, ich würde ohnehin nur in einer Ecke sitzten. Und sie: "Wir können ja auch zusammen in einer Ecke sitzen." Ich blieb bei meinem Nein -wieder der verdammte Idiot! :mauer:
In diesem Herbst nun ist alles anders geworden. Und doch beim Alten geblieben. Sie ging neu an die Universität und fragte mich, ob ich ihr helfen könne. Seither besuchten wir einige Vorlesungen zusammen, und ich habe mich zum zweiten mal in sie verliebt. Diesmal flüchtete ich nach vorne statt nach hinten, lud sie mehrmals zu mir zum Essen ein. Es waren für mich die schönsten Abende, die ich je erlebte... Wir haben stunendlang miteinander gelacht und geredet, über unsere Kindheit, über Bücher, über unsere Träume, nur nicht über unsere Liebe...
Wir sind beide sehr schüchtern und leben beide schon lange, viel zu lange ohne Liebesbeziehung. Sie hat Anspielungen gemacht, von denen ich nicht weiss, wie ich sie verstehen soll. Da gab es eine Uni-Stunde, in der die Dozentin reihum von jedem wissen wollte, wie wir das Wort "Leidenschaft" definieren würden. Ich war der erste in der Reihe und meinte, es sei ein heftiges Gefühl unklaren Ursprungs. Sie sass neben mir und sagte, sie sei der gleichen Meinung, nur gehöre für sie nicht nur das Gefühl, sondern auch die Tat dazu. Sollte das eine Aufforderung sein? Da gab es ein Abendessen, wo sie mir erzählte, wir seien uns ähnlich... Und immer wieder sagt sie mir, sie habe ein schlechtes Selbstbewusstsein. Schliesslich habe ich bemerkt, dass sie unter Kollegen oft von Dingen erzählt, die sie von mir erfahren hat...
Also alles positive Zeichen. Trotzdem, ich bin nicht sicher.
Denn irgendetwas stimmt nicht. Jetzt sind Semesterferien, das heisst, wir sehen uns nicht mehr "automatisch" an der Uni, sondern müssten etwas abmachen, um uns zu treffen. Und sie meldet sich nicht! Und ich habe Angst, ihr anzurufen.
Ich schwanke zwischen drei Erklärungen hin und her. Erstens: Ich bin ihr egal. Zweitens: Sie hat meine Liebe bemerkt und findet es blöd. Drittens: Sie hat genau das gleiche Problem wie ich, sie liebt mich und hat Angst davor.
So darf es doch nicht zu Ende gehen! Ich will dieser Liebe eine Chance geben. Was könnte ich verlieren? Ich habe mir gedacht: Wenn ich es ihr nicht sagen kann, muss ich ihr eben einen Brief schreiben. Aber ist das nicht ein bisschen blöd?