Das Ende einer Ehe ?

Innana

Benutzer
06. Nov. 2002
36
0
0
Hallo ihr ....

nun frag ich euch einfach mal, denn ich bin mit meinem Latein am Ende.

Es geht um meine Ehe. Im Dezember hätte ich meinen dritten Hochzeitstag und meine Ehe scheint schon zu Ende zu sein.

Ich erkenne in meinen Mann den Mann nicht mehr den ich geheiratet habe. Am Anfang war alles toll - wie bei jeden von euch, aber nach einem halben Jahr fing es dann an.

Mein Mann ging mir aus dem Weg - er mied den direkten Kontakt mit mir und schlief auch nicht mehr mit mir ..... dafür erwischte ich ihn früh morgens am PC wie er sich Anhand von Pornobildern selbst befriedigte. Er ist 34 - also drei Jahre jünger als ich - und dennoch bekommt er "feuchte Träume" - rührt mich aber nicht an. Er scheint also "noch" sexuelle Gefühle zu haben - aber anscheinend will er sie nicht mehr mit mir teilen.

Wie dem auch sei - als ich das bemerkte, rastete ich NICHT aus, sondern redete zwei Tage später (so lange brauchte ich um mich zu beruhigen) mit ihm darüber. Er meinte, das ich einfach zu "gewöhnlich" geworden bin und das "Prickeln im Bauch" würde fehlen. Daher würde er sich zu anderen Frauen hingezogen fühlen. Er stellt sich vor mit diesen Frauen Sex zu haben, aber liebern würde er nur mich *hüstel*

Nun muss ich sagen, daß ich leider die Alleinverdienerin in meiner Familie (Ehemann, Kind und ich) bin. Ich arbeite also von früh bis spät und komme erst gegen 19:30 Uhr nach Hause. Ich versuche alles um meinen Lieben ein schönes Zuhause zu geben - aber .... tja, irgendwas scheint zu fehlen.

Nun fühle ich mich sehr verletzt, denn meine Ehe ist eigentlich mehr eine Zweckgemeinschaft geworden und hat mit Liebe, Sex und Freude nichts mehr zu tun. Ich fühle mich einfach beschissen, denn auch ich habe Gefühle die ich gerne mit meinen Mann ausleben würde - er weist mich aber immer ab mit Begründungen, die ich eigentlich nur von Frauen kenne: "Ich bin müde" - "Ich hab Kopfweh" - "Schatz, nicht jetzt, ich hab keine Lust" usw.

Meine Frage jetzt an euch ...... wäre es nicht besser diese Ehe zu beenden? Wäre es nicht ehrlicher und fairer?

Er könnte dann die Frauen haben nach denen er sich sehnt und ich wäre in der Lage wieder eine neue Partnerschaft eingehen zu können in der auch ich Erfüllung finde - wo ich geliebt, begehrt und angenommen werde.

Was würdet ihr mir raten?

Fragende Grüße

eure Innana

P.S.: Ach ja, ich bin wirklich nicht hässlich *lach* Ich habe eine gute Figur und sehe auch so sehr adrett aus :]

 
Hallo Innana

Wie du aussiehst sollte denke ich mal wirklich keine Rolle spielen. Wenn er dich liebt, dann sollte er dich sowieso immer begehrenswert finden, auch wenn er mal nen Blick (!) auf eine andere riskiert.

Ich versteh eigentlich nicht ganz seine Argumentation. Er ist ja schon Älter und sollte eigentlich wissen, dass das "kribbeln im Bauch" irgendwann aufhört. Das allein ist aber noch lange keine Grundlage für eine Ehe oder Beziehung. Sich mit sowas herauszureden erscheint mir ein bisschen zu einfach.

Auf deine Frage kann ich dir leider keine Eindeutige Antwort geben. Aber wenn du unter der Situation leidest dann denke ich auf jeden Fall, dass es besser ist reinen Tisch zu machen als sich ewig etwas vorzumachen und am Ende ist dann doch nichts erreicht.

Rede aber nochmal mit ihm. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das was er an Argumenten vorbringt wirklich das einzige ist.

Ich wünsch dir auf jeden Fall alles gute,

der Gehörnte :schmatz:

 
Hallo Gehörnter ...

zuerst einmal ein dickes DANKE für deine Antwort *aufschnauf*

Weißt du, das Ganze zieht sich ja schon länger hin und das Vertrauen ist ja wirklich nicht mehr da.

Ich habe so oft mit ihm geredet und oft wurde er bei solchen Gesprächen auch aggressiv. Ich hörte dann auf, weil meine Tochter das ja nicht jedesmal mitbekommen soll. (Genaueres habe ich in Dietmars Thread geschrieben)

Seine Argumente waren meist sehr banal. Entweder es fehlte das "Kribbeln" .... oder es kam die Aussage: "Männer trennen Sex und Liebe - von den anderen Frauen will ich nur Sex - und dich liebe ich" .... oder all so ein Blödsinn.

So richtig bin ich niemals dahintergekommen warum er so empfindet, aber ich habe mir mein eigenes Bild gemacht. Dazu muss man wissen, daß mein Mann in seinen ganzen 34jährigen Leben nie auf sich allein gestellt war. Er lebte immer bei seiner Mama und dann bei mir. Seit seiner Lehre hat er niemals mehr richtig gearbeitet - bis ich ihn zum dozieren brachte und damit zum "freiberuflichen Dozenten" machte. Nach seiner abgeschlossenen Lehre hat er angefangen zu studieren und das tut er auch heute noch (schon das 18te Semester) und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß ich nichts anderes war als sein Mutter-Ersatz und er nie die Frau in mir gesehen hat - und mit seiner Mutter kann man auch nicht ins Bett gehen.

Eine andere Erklärung habe ich leider nicht und glaube mir, ich wäre schon lange weg bzw. hätte ihn rausgeschmissen, wenn nicht meine Tochter so sehr an ihm hängen würde. Er ist zwar nicht der leibliche Erzeuger - aber der einzigste Papa den sie hat und das macht die Situation etwas schwieriger.

Meinst du ich sollte dennoch nochmal mit ihm reden?

Und wenn "Ja" - wie soll ich mit ihm reden?

Ich kann doch nicht einfach auf ihn zugehen und sagen: "Hey, warum gehst du nicht mehr mit mir ins Bett?"

Ich danke dir jetzt schon für deine Antwort - gerade weil du ein Mann bist und mir vieles sicherlich besser erklären kannst.

Liebe Grüße

Innana

 
Hallo Innana

Ich denke also schon dass dein Aussehen für dich wichtig ist, denn in einem gewissen Alter und wenn man Kinder geboren hat ist es nicht mehr selbstverständlich, dass man noch gut aussieht! Es ist auch für dich sehr wichtig, denn nur so hast du ein Selbstbewusstsein und weisst dass es also nicht an dir liegt, wie du umherläufst. Ich kenne das von mir auch! Bin selber auch Mutter und mir ist mein Aussehen sehr wichtig und wenn mich junge Typen (sprich 19-jährige) anmachen finde ich das doch prickelnd (bin ja auch schon 34) noch zudem wenn ich meine Kids gleich dabei habe!

Naja nun zu deinem Thema: Ich finde ein ernsthaftes Gespräch muss her. Ich gehe davon aus, dass du deinen Mann noch liebst. Er holt sich seine Lust auswärts (ist ja nicht verboten), aber lebt sie dann auch nicht einmal mit dir aus!!! :(

An einer Beziehung muss man Arbeiten, sonst verblasst alles nach kurzer Zeit, aber dazu sind nicht alle Menschen bereit!

Ich glaube ich würde ihm eine Therapie vorschlagen, falls er sich eine Ehe weiterhin vorstellen kann, aber er müsste sich ändern!

Falls du mit deinen Gefühlen ihm gegenüber auch im Zweifel bist, dann ist es whs. besser wenn ihr euch trennt, obschon das nicht einfach ist wenn Kinder da sind!

Ich wünsch dir alles Gute

Jessy

 
Liebe Jessy ....

danke dir !

Nun .... mit meinen Aussehen habe ich zum Glück keine Sorgen. Die Schwangerschaft bzw. Mutterschaft sieht man mir zum Glück nicht sonderlich an. Oftmals werde ich selbst noch für 25 Jahre gehalten obwohl ich schon 37 Lenze zähle :) )

Tja, was meinen Mann angeht ...

Ich würde ja zu gerne nochmal mit ihm reden, aber ich habe wenig Hoffnung das es wirklich effektiv was bringt. Ich befürchte das ich wieder die selben alten blöden Antworten bekomme - oder das er gar wieder aggressiv wird und meiner Tochter damit wieder Angst einjagt.

Auf eine Trennung wird es hinauslaufen - ob sie allerdings für immer ist oder nur zeitweise ..... wer weiß.

Das blöde ist nur, ich weiß nicht wie ich das machen soll.

Es türmen sich so viele Probleme damit auf .....

"Was erzähl ich dem Kind?"

"Was mache ich mit meiner Arbeit wenn er nicht mehr auf Nadine aufpassen kann?"

"Von was lebe ich dann, wenn ich nur noch halbtags arbeiten kann und vor allem ..... finde ich so schnell einen neuen Job?"

Fragen über Fragen .... und leider keine Antworten *seufts*

Ich weiß auch garnicht welche staatlichen Hilfen ich vielleicht bekommen kann, wenn ich alleinerziehende Mutter bin. Da muss es doch auch was geben ..... oder ?(

Vielleicht kannst du mir ja einen Tip geben?

Meinst du wirklich ich sollte nochmal mit ihm reden? Irgendwie sehe ich doch noch in ihm diesen liebenswerten Mann, den ich damals geheiratet habe *seufts abgrundtief*

Ich wäre die glücklichste Frau, wenn ich diesen Mann in ihm wieder finden könnte !

Fühl dich lieb umarmt und danke !

Innana

 
seine Argumentationen sind schon irgendwie nachvollziehbar. Als Mann kann man schon besser zwischen Sex und Liebe trennen usw., aber auch nur bis zu einem gewissen grad. Das allein kann es nicht sein.

Ich fände es schon wichtig nochmal mit ihm zu reden. Das wichtigste dabei ist aber, dass ihr ehrlich und fair zueinander bleibt (meine persönliche Meinung. Andere legen mehr Wert auf konfrontation um reinen Tisch zu machen. Nicht mein Ding) Und dann solltest du ihm auch klar sagen, was dir nicht passt, auch wenn es banal oder unbeholfen erscheint.

Das das mit dem Kind Probleme bringen wird kann ich mir vorstellen. Aber es gibt viele Möglichkeiten, und das sollte kein Grund für euer zusammenbleiben sein.

hab mal bissel gegoogelt. Weiß nicht, ob das Zeug was taugt:

http://www.girls-go-job.de/zauberei/finanzhilfen.html

http://www.thieme.de/viamedici/studienort_rostock/studi_mit_kind/regelungen.html

Der Gehörnte

 
hallo,

habe dein problem gelesen und der erste gedanke war auch, wie kann man eine beziehung beenden oder wegwerfen, nur weil das prickeln im bauch nachlässt? es ist doch ganz logisch, dass es nachlässt, wenn alle so denken würden, dann kann doch nie etwas entstehen oder aufgebaut werden.

vor einer trennung ist es besser noch mal alles zu probieren, was helfen könnte die beziehung zu verbessern.vorrausgesetzt dir kiegt sehr viel daran. es ist aber meistens so, dass es daran scheitert, dass der mann in dem falle nicht mit sich reden lässt. alles wird abgeblockt und verdrängt. auch wundert mich, dass er sagt, er würde liebe und sex trennen. das wiederspricht sich doch irgendwie. wenn er das trennen würde, dann würde er doch eigentlich mit dir schlafen und dich dafür nicht mehr lieben. aber wenn er dich liebt, dann muss er dich auch begehren und mit dir schlafen.warscheinlich erzählt er dir das so als ausrede, um dich nicht zu kränken oder so.

ich würde es versuchen deinen partner zu einer fachperson zu schicken, die auf so was spezialisiert ist ( also partnerschafts - oder sexualberatung), wenn das nichts bringt kann die trennung ja immer noch erwogen werden.

bloß, ich weiß, dass probem wird darin bestehen deinen mann erst mal dahin zu bekommen.

im falle einer trennung gibt es genügend staatliche hilfen, mit dene du überleben kannst. du musst dich zwar einschränken, aber das ist dann immer noch besser, als eine destruktive beziehung.

 
@ Gehörnter

Hey flotte Sache deine Hilfen! Ich kann deine Antwort nur unterstützen!

@ Innana

Das Gespräch ist wirklich wichtig, aber bitte wenn das Kind nicht dabei ist!!!!!!! So wie du aber sprichst gibt es wenig Hoffnung für diese Beziehung.

Mit den finanziellen Unterstützungen kann ich dir leider nicht viel sagen (weiss nicht wie das in Deutschland geregelt ist, aber whs. nicht viel anders als bei uns).

Unterstützung wirst du auf alle Fälle kriegen, ich würde aber als 1. für eine Kinderbetreuung schauen, damit du deinen Job im Moment behalten kannst, dein Kind ist ja nicht mehr ganz so klein. Und informier dich auf alle Fälle in deinem Wohnort, was es für dich für Möglichkeiten gibt!

Alles Gute und Kopf hoch, es geht immer irgendwie weiter! :super:

Jessy :trost:

 
Hallo meine Lieben ...

ich habe euren Rat beherzigt und gestern Abend - nachdem Nadine schon lange schlief - ein Gespräch mit meinen Mann geführt. Ok ... besser wäre es, wenn ich sagen würde: "Ich versuchte ein Gespräch zu führen" :(

Wie ich es erwartet habe, brachte es nichts.

Er ging dem Gespräch zuerst aus dem Weg, indem er auf einmal vieeeeel wichtigere Dinge zu erledigen hatte. Auf einmal war das Futter der Katze viel interessanter als das was ich ihm sagte und ich musste ihm von einen Zimmer ins nächste hinterher rennen, weil er sich einfach nicht hinsetzte.

Irgendwann wurde es mir zuviel und ich sagte aus dem Gefühl der Demütigung heraus: "Bis zum 01.12 bist du ausgezogen - ich reiche die Scheidung ein!"

Und wißt ihr wie er reagiert hat?!

Es juckte ihn garnicht - er meinte nur: "Na wenn das deine Entscheigung ist, dann werde ich sie akzeptieren. Ob das mit dem ausziehen allerdings so schnell geht kann ich dir noch nicht versprechen."

Mehr kam nicht .... keine Frage nach "Warum" .... kein "Hey, das kannste nicht machen" ..... rein garnichts. Er nahm es einfach so hin.

Ich fragte ihn auch ob er sich denn noch wohlfühlt und ob er mich denn noch liebt. Ich Rindvieh hätte das niemals fragen sollen - weiß der Geier welcher Teufel mich da ritt, denn ich "bettelte" förmlich danach das er mir den Dolch ins Herz stößt. :mauer:

Ich - die doch immer so selbstbewußt ist - ich blöde Kuh erniedrige mich selbst!!! Bin ich noch zu retten??? :mauer:

Nun ... seine Antwort war dann auch toll. Er meinte: "Klar liebe er mich noch aber Reisende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten".

Könnt ihr euch vorstellen? Er war kalt wie Hundeschnauze. Es berührte ihn nicht die Bohne und ehrlich gestanden, ich glaube seine Worte: "Klar liebe ich dich noch ..." nicht :heulen:

Nun ist es also Fakt .... jetzt ist es raus .... die Ehe ist zuende und ich muss mir jetzt überlegen wie ich es meinem Kind am besten klarmache ohne ihr zu weh zu tun.

Bestimmt wird sie weinen und mich wieder anklagen, daß ich ihr den Papa nehme, denn ihr ist es sehr wichtig eine "Familie" zu haben und daher hängt sie auch enorm an ihren "(Stief-)Papa"

Heute und die nächste Zeit wird er ja noch da sein - daher denke ich mal wird der "Trennungsschmerz" erst später richrig und mit voller Wucht einsetzen. Ich habe jetzt schon Angst davor *zugeb*

Aber dennoch lege ich jetzt - wo ich die Kraft noch habe - nicht die Hände in den Schoß, sondern ich orientiere und informiere mich schon weiter. Momanten überlege ich mir, ob ich mir nicht meinen Traum erfüllen sollte und endlich den Beruf der "Heilpraktikerin" erlernen sollte. Das kann man per Heimstudium machen und da kostet es auch nicht die Welt. Zudem hätte ich was, das mich interessiert und ablenkt.

Tja, ich befürchte, ich werde euch noch längere Zeit in den Ohren liegen und euch vollheulen - daher bedanke ich mich jetzt schon mal bei euch !

Das nur mal schon als Vorwarnung ..... bitte lasst mich jetzt nicht allein - ich hab Angst ! :heulen:

Eure

Innana

 
Hallo Innana,

auch wenn es bei mir wieder die alten Wunden aufreissen wird, möchte ich dir in dieser schweren Zeit gerne zur Seite stehen.

:trost:

Ich habe auch schon eine Scheidung hinter mir mit all den unangenehmen und fiesen Seiten, die auch auf dich zukommen werden. Die Situtation ist zwar nicht 100%-ig vergleichbar, weil du deine Tochter wohl bei dir behalten wirst, aber der Rest passt doch ganz gut: du bist die Alleinverdienerin und wirst aufgrund der nicht mehr als kurz zu bezeichnenden Ehe (>3 Jahre) Unterhalt an deinen Mann zahlen dürfen... 8o

Soweit die Fakten...

Liebe Innana, geh bitte umgehend zu einem Anwalt und lass dich bezüglich weiterer Schritte beraten. Du kannst zwar noch nicht die Scheidung einreichen, denn dazu müsst ihr erst ein Jahr getrennt leben, aber du kannst zumindest Informationen sammeln über deine Rechte als Mutter und über deine Pflichten als sehr wahrscheinlich unterhaltspflichtige Ehefrau... Klingt so richtig scheisse und ist es auch, aber anwaltlicher Rat hilft da sicher weiter. Zusätzlich kann ich dir noch ein paar Buchtipps geben. Falls du Interesse haben solltest, mail mich doch einfach an.

Solltest du den Weg zum Anwalt noch scheuen, schau mal bei www.isuv.de rein. Da findest du auch schon ein paar Hilfen zum Thema Trennung und Unterhalt.

Dass ihm das Wohl der Kleinen - obwohl es ja nicht seine leibliche Tochter ist - so kalt am Arsch vorbeigeht, ist echt die Höhe. Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich nach so einer Vorstellung fühlen musst. Auf der anderen Seite ist diese Kaltschnäuzigkeit aber gerade gut um dir zu zeigen, dass dein Schritt wirklich der richtige war. Von so einem Typen kann man sich nur so schnell wie möglich trennen. Einziger Grund es nicht zu tun, wäre das Wohl deiner Tochter, aber die scheint ihm offenbar völlig egal zu sein...

Oh je, ich muss jetzt erstmal wieder aufhören, denn die Erinnerungen an "meine" schwere Zeit sind nicht gerade lustig... :heulen:

Bereite dich auf jeden Fall auf einen langen, steinigen und traurigen Weg vor, denn Scheidung und Unterhaltsprozesse können sich (fast) beliebig lang hinziehen.

Ich wünsche dir aus tiefstem, schon einmal gebrochenem Herzen alle Kraft dieser Welt, diesen Schritt mit aller Konsequenz durchzuziehen und das beste für deine Tochter daraus zu machen.

Bis bald im Forum

Michael

 
Hallo TragischerHeld ...

oh jeeee .... an all das habe ich ja noch garnicht gedacht 8o

Aber jetzt wo du es sagst - klar, ich muss dem Arsch auch noch Unterhalt zahlen und er ruht sich weiter auf meiner Hände Arbeit aus :mauer:

Glaub mir, allein bei der Vorstellung wird mir schlecht !

Die Kleine ist ihm egal - war es irgendwie schon immer (hätte frau sehen können, wenn frau die augen aufgemacht hätte) und das es ihr jetzt am härtesten kommt ist mir auch klar.

Ich muss nicht nur für mich stark sein - ich muss auch ihr Halt geben - und das wo es mir selbst so Scheiße geht ;(

Ich würde mich auf jeden Fall über die Buchtips freuen, denn ich lese für mein Leben gern und dieses Buchwissen kann mir doch vieles erleichtern - auch wenn es bestimmt sehr "nüchtern" und "sachlich" an die Sache rangeht *seufts*

Ich maile dir diesbezüglich *versprech* wenn ich rausgefunden habe wie ich hier an deine E-Mail-Addi rankomme *verlegen guck*

Kannst du dir vorstellen, daß ich es mir vorhin sogar einigermaßen schön vorstellen konnte - das Ende ?!

Ich stellte mir vor, daß ich nach einer Halbtagstätigkeit ausschau halte ....

den Job wechsel (mein Chef kommt mir sicherlich mit der Kündigungsfrist entgegen) ....

und dann nebenbei - so Abends, wenn die Schatten länger werden und einen die Decke auf den Kopf fällt - mein Studium zur Heilpraktikerin anfange (würde mich gut ablenken und hätte Sinn, weil es mir Spaß macht)...

den finanziellen Verlust wollte ich versuchen durch Wohnungsgeldzuschuss oder so hinzubekommen.

Ich könnte zwar keine Weltreise mit dem Geld machen, aber zum leben würde es ja dann dennoch reichen - stellte ich mir so vor - in meiner Naivität *noch mehr seufts*

Tja - und jetzt erfahre ich, daß ich erst ein Jahr getrennt leben muss :heulen:

Ich sehe eh schon Schwierigkeiten ihn aus der Wohnung zu bekommen, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß er sonderliche Mühe drauf verwendet ein eigenes Zimmer oder so zu finden - wo es doch hier so angenehm ist :evil:

Kann ich ihn eigentlich irgendwie rausklagen? ?(

es grüßt dich eine leicht ernüchternde

Innana

 
Hi Innana,

nun mal nicht alles so schwarz sehen !! Kopf hoch, auch wenn's schwer fällt...

Email-Adressen findest du in den Benutzerprofilen, sofern der jeweilige Benutzer eine angegeben hat... Dazu einfach auf den Namen des Benutzers klicken... et voilà !

Gut, jetzt weiss ich ja, dass du die Buchtipps haben möchtest, also werde ich dir demnächst (heute wirds etwas eng mit der Zeit...) eine PN (persönliche Nachricht) schicken, die du über die PN-Box (oben auf der Seite, zweiter Knopf von links) abrufen kannst. Die Bücherliste direkt ins Forum zu posten ist vielleicht nicht ganz so gut, denn wer weiss, vielleicht liest er mit... und bekommt unnötigerweise gute Tipps...

Zum Thema Unterhalt kann ich ein ähnliches Lied singen. Auch meine Ex lässt mich schön ausbluten, obwohl ich fairerweise sagen muss, dass sie auch zu Kompromissen bereit war und mir nicht alles "was ihr zusteht" (ihre eigenen Worte bei Gericht) aus den Taschen saugt. Keine Ahnung wie das mit deinem Typen werden wird, aber zahlen wirst du wohl müssen. Er muss allerdings seinen Hintern auch mal hochkriegen und arbeiten, denn im Gegensatz zu dir hat er ja keine Kinder, die er erziehen muss. Sie diese Geschichte also nicht ganz so eng, da wird sich sicher noch einiges ergeben...

Und auch die Sache mit dem Getrenntleben ist halb so wild. Es ist ja nicht so, dass ihr weiter in einer Wohnung lebt. Natürlich wird er ausziehen (müssen), und dieses ominöse Trennungsjahr ist vom Gesetzgeber für mögliche Versöhnungen vorgegeben. Könnte ja sein, dass in drei Monaten alles wieder in Ordnung ist (Harhar <grrrr> ). Aber im Grunde ist Getrenntleben schon ein Vorgeschmack auf's Geschiedensein... Du wirst es vor allem an der Lohnsteuerklasse merken: Wechsel von III nach I ist angesagt für das Kalenderjahr nach dem Kalenderjahr des Getrenntlebens. (Kleiner Tipp: Vielleicht erst Anfang Januar 2003 offiziell trennen, dann gilt die III noch fürs ganze Jahr, ansonsten heisst es ab 01.01.2003 Steuerklasse I (oder II wg. Kind) für dich...)

Einreichen der Scheidung geht übrigens auch früher, da die Gerichte auch ihre Vorlaufzeit brauchen. Ich habe die meinige nach sieben Monaten eingereicht, war ok. Aber dazu fragst du lieber einen (Fach-)Anwalt (für Familienrecht). Könnte auch sein, dass es bei euch noch schneller geht, wenn du besondere Härtegründe nachweisen kannst.

Tja, Rausklagen aus der Wohnung... Das ist auch so ein Thema, was ich ungern anspreche. Nicht, weil es mir selbst passiert ist, sondern weil da dem Mißbrauch Tür und Tor geöfnnet sind und ich das eigentlich so nicht akzeptieren kann. Ich versuchs trotzdem mal sachlich: Wenn er dich oder deine Tochter bedroht, schlägt, mißbraucht oder sontigen Scheiß macht, ist er ganz schnell draußen... Allerdings sind diese Vorwürfe schnell gemacht... Überleg dir gut, ob du den Stiefpapa deiner Tochter mit fadenscheinigen Gründen aus der Wohnung werfen lässt, in dem du z.B. behauptest, er hätte sich in Anwesenheit deiner Tochter Pornos angeschaut o.ä. Vordergründig bist du ihn dann zwar los, aber du musst irgendwann einmal deiner Tochter unter die Augen treten können und ihr vielleicht erklären, warum du damals gelogen hast... Nimm das nicht auf die leichte Schulter, ja?

Gib ihm lieber das Gefühl, dass du es ernst meinst, pack ihm seine Koffer und fordere ihn auf zu verschwinden. Mehr nicht ! Meine Ex hatte mir ein Zimmer in der Nähe meiner Arbeitsstätte angemietet und ich fand das extrem erniedrigend und beleidigend. Er wird schon was finden.... Nicht du musst für ihn sorgen, sondern er für sich. Du hast mit dir und deiner Tochter genug am Hals, als dass du ihm auch noch das Leben neu organisieren könntest...

Oh Mann, wenn ich so nachdenke, was ich hier jetzt schreibe, merke ich, dass sich meine Einstellung seit der Scheidung wahnsinnig verändert hat. Aber das liegt vielleicht in deinem speziellen Fall wirklich daran, dass es ihm vollkommen egal ist, was aus deiner Tochter wird. Sie ist die wahre Leidtragende an der Sache und das Schlimme ist, dass sie sich sogar selbst die Schuld daran geben wird... Das klingt vielleicht blöde, aber meine Psychotherapeutin sagte mir damals, dass das ganz normal ist, dass Kinder die Trennung ihrer Eltern als ihre Schuld ansehen und nicht verstehen können, dass sich Mama und Papa nicht mehr lieb haben können.

Ach, was schreib ich denn da ? Ich sollte dich ja eigentlich ein bißchen aufbauen und male dir dazu die vollen Schreckensbilder hin.... Ob das daran liegt, dass ich innerlich immer der Meinung bin, dass es auch einen Weg zurück geben kann ? Ich weiss nicht....

Hoffe ich habe dich nicht noch mehr verwirrt oder entmutigt... Ich möchte dir nur helfen, mit der Sache klarzukommen, deinen Kopf frei zu kriegen und Kraft zu schöpfen.... Ganz ehrlich, es tut mir weh zu sehen, dass wieder ein Kinderschicksal geprägt wird, und es tut mir auch weh zu sehen, dass ein Elterteil darunter ebenso leidet, während der andere Teil ganz cool über den Dingen steht...

Da kann ich nur den Kopf schütteln und eigentlich nur weinen...

Fühl dich fest geknuddelt von mir :trost:

Dein Tragischer Held Michael

 
Lieber Michael ....

ich habe bereits herausgefunden wie ich dir eine Mail zusenden kann und habe dies (mit einem Bild das mich und Nadine zeigt) auch schon getan.

Micha .... glaub mir, ich könnte nur noch heulen. Um Nadine - um mich .... ach einfach um alles. Die Tränen die ich so lange zurückdränge stehen ziemlich hoch .... aber ich lass sie nicht raus, denn ich habe Angst wenn ich einmal mit dem weinen anfange, kann ich nie mehr damit aufhören :heulen:

Ich darf jetzt nicht schwach werden - ich muss durchhalten und schon allein für Nadine da sein - himmel ist das schwer !

Ich weiß nicht ob ich leider - oder Gott sei Dank sagen soll, aber ich könnte Andy (meinen Mann) niemals durch unzutreffende Anschuldigungen aus der Wohnung schmeißen. Das würde ich nicht fertig bringen - warscheinlich, weil ich mir dann selbst nicht mehr in die Augen sehen könnte - geschweige denn meiner Tochter.

Nein, ich mach das so wie ich es gestern schon zu ihm sagte. Er hat bis 01.12 Zeit sich eine kleine Wohnung zu suchen und wenn er die bis dahin nicht haben sollte, werde ich ihm seine Koffer packen und ihn bitten wieder bei seinen Eltern einzuziehen, bis er was gefunden hat.

Ich hoffe immer noch, daß er einen Funken Einsicht oder zumindest "Rücksicht" in sich hat und mich samt der Kleinen nicht unnötig lang leiden lässt.

Naja .... guck mal in dein Mailpostfach - da müsste zwischenzeitlich die Mail von mir da sein *seufts*

Ich danke dir für alles - wirklich, denn ohne Hilfe würde ich wahrscheinlich nicht die Kraft aufbringen wenigstens für meine Tochter da zu sein und bis 01.12 noch gute Mine zum bösen Spiel zu machen.

Danke !!!

Innana

 
Tja, nun verstehe ich die Welt garnicht mehr.

Seit meinen letzten Beitrag sind ja einige Tage vergangen und ich habe mir in dieser Zeit viele Informationen geholt in Bezug auf Scheidung, Unterhalt, Kind usw.

Die Tage waren nicht immer einfach. Emotional war es zwischen optimistisch und depressiv. Ab und an gab es Momente in denen ich mich auf mein "neues" Leben freute - und dann gab es wieder Zeiten, in denen ich mehr in der Vergangenheit lebte und vor Trauer weder ein noch aus wußte. Es war also eine Berg und Talfahrt im regelmäßigen Rhytmus.

Vor zwei Tagen geschah dann das Wunder. Ich hatte mal wieder meine Hochphase und trällerte den ganzen Tag wo mein Mann nicht zuhause war vor mich hin. Ich machte mich hübsch zurecht und erfreute mich an dem was ich im Spiegel sah.

Als mein Mann dann zuhause war machte ich den Vorschlag das wir mal gemeinsam Essen gehen könnten. Er willigte ein und wir gingen in ein italienisches Restaurant. Es war schon ziemlich dunkel draußen und am Tisch brannte die Kerze. Richtig romantisch ..... und schlagartig wurde mir wieder die Vergangenheit und die Gegenwart bewußt.

Als wir wieder zuhause waren fiel ich in ein tiefes Loch und rief einen guten Freund an dem ich mein ganzes bescheidenes Leben am Telefon erzählte.

DAS war ein großer Fehler und das hätte ich niemals machen dürfen, denn der liebe gute Kerl bekam daraufhin mit seiner Frau Ärger.

Ich hatte beim Abendessen nun den Fehler gemacht zwei Bier in sehr schneller Zeit runter zu kippen und dementsprechend angesäuselt war ich dann auch. Nach dem Telefonat mit meinen guten Bekannten sinierte ich noch ein wenig vor mich hin und ging dann ins Bett.

Gestern ging es mir entsprechend mies. Ich war verkatert und mein Kreislauf war im Keller. Ich hatte ja gestern bis auf das Abendessen (war auch nicht viel) garnichts gegessen und nun spürte ich das enorm.

Mein Mann war tagsüber nicht zuhause, aber als er nach Hause kam, setzte er sich zu mir und ...... ich fasse es nicht - er fragte mich, wie es mir ginge. Nicht körperlich, denn das war zu sehen, sondern wie es mir emotional ginge.

DAS war das erste Mal seit ich ihn überhaupt kenne, wo er von sich aus anfing mit mir zu reden - über Emotionen.

Wir redeten lange miteinander und er meinte mittem im Gespräch, daß er sehr wohl weiß was er angerichtet hat und das er sich dafür regelrecht hasse. Er hätte all die Jahre nie so richtig verstanden, was er mir da überhaupt antat.

Ich fragte ihn darauf hin wann ihm denn diese Weisheit überkommen hätte, schließlich hatte ich letztes Jahr deswegen einen Nervenzusammenbruch und da hätte er sehr wohl sehen können, wie sehr mit sein Verhalten an die Substanz geht.

Er meinte daraufhin, daß ihm die Erkenntnis beim letzten Mal gekommen wäre. An diesem Tag hatte ich resigniert und nur noch leise mit ihm gesprochen. Die Trauer in meinen Augen hätte ihn aber eindeutig klar gemacht, wie weh er mir all die Jahre getan hat.

Ihr könnt euch vorstellen das ich gestern nur noch Bauklötze staunde. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl das er wirklich verstand was er in all den Jahren angerichtet hatte. Ich hatte sogar das Gefühl, das es ihm wirklich leid tat und das er wirklich nicht will, daß die Familie auseinander bricht.

Er nannte sein damaliges Verhalten sogar selbst "unreif".

Ich würde ihm so gerne glauben und unserer Ehe nochmal eine Chance geben. Klar, es steckt eine Menge Arbeit drin, um alles wieder heile zu machen - wir müssten beide daran arbeiten und das wäre keine Sache von ein paar Tagen, sondern Monaten.

Aber meint ihr ich solle es wagen?

Fragende Grüße

eure Innana

 
Hi, Innana,

ich denke, ich kann dazu aus eigener Erfahrung beitragen.

Deine Geschichte ist ähnlich wie meine, besser, die Deines Mannes und meine. Meine Frau und ich hatten uns auseinandergelebt, über viele Jahre hinweg. Die Liebe fehlte, das Sexuelle kam zu kurz - ihr fehlte es mehr als mir. Wir haben nie wirklich über unsere Gefühle gesprochen, ich weniger als sie.

Wir gehen - im Gegensatz zu Euch - allerdings beide arbeiten und sind viel länger verheiratet. Wir haben ein Kind.

Meine Frau wollte sich von mir trennen. Das war für mich die Initialzündung, mich zu öffnen. Quasi eine Flucht nach vorne, was hatte ich zu verlieren. Je mehr ich mich öffnete - über mehrere Wochen -, umso näher kam sie mir. Und ich verliebte mich neu in meine Frau, mehr noch als am Anfang. Ich ging wie auf Wolken.

Es half aber letztlich nichts, sie hatte einen anderen Mann, heute leben wir getrennt, weil sie es so wollte.

Was ich Dir sagen will, ist, dass man(n) sich ändern kann, dass man sich neu verlieben kann, wenn man sich öffnet. Wenn Ihr zusammenbleiben wollt und er sich bedingungslos öffnet, kann ich Dir aus meiner persönlichen Erfahrung sagen, dass Eure Ehe nicht am Ende ist.

Liebe Grüße

Bär

 
@ Tragischer Held:

Sorry, aber so ganz stimmt das nicht, was Du über den Unterhalt geschrieben hast. Innanas Mann ist erwachsen, hat eine abgeschlossene Ausbildung und kann arbeiten gehen, um sich selbst zu ernähren. Zudem hat Innana ein Kind zu versorgen. Ich kenne die Fakten nicht und da ich kein Anwalt bin, darf ich auch keine Rechtsberatung geben, aber in so einem Fall muß die Frau keine müde Mark bzw. Euro an den Mann zahlen. Sein Studium ist Luxus und mit 18 Semestern ist er weit über die Regelstudienzeit hinaus. Er wird wohl arbeiten gehen müssen.

Zudem muß doch vermutlich der leibliche Vater der Tochter Unterhalt zahlen. Das richtet sich nach seinem Einkommen und dem Alter des Kindes; allein wird Innana also nicht für die Kinderbetreuung aufkommen müssen...

@ Innana:

Es ist wichtig, daß Du deine Rechte kennst. Nur so weißt Du, was im schlimmsten Fall auf Dich zukommt. Wie kannst Du wissen, daß seine Annäherungsversuche nicht die pure Angst vor dem wirklichen Leben ausdrücken und er sich schon jetzt wieder nach dem bequemen Nest sehnt, das Du ihm bietest? Du hast ihm bisher alles abgenommen. Jetzt steht er das erste Mal vor der Notwendigkeit, seinen Hintern zu erheben und arbeiten zu gehen für ein Dach über dem Kopf und was zu essen.

Vielleicht solltest Du die Gelegenheit ergreifen und eine gewisse Zeit wirklich mal allein leben. Deiner Tochter kannst Du kindgerecht (evt. mit professioneller Hilfe) erklären, daß es manchmal besser ist, sich zu trennen als um jeden Preis zusammenzubleiben. Du bist ihr Vorbild und wenn sie sieht, daß das ein Ausweg aus einer verfahrenen Situation sein kann, in der Du sehr unglücklich bist, wird sie es später viel leichter haben, nach ihren Bedürfnissen zu handeln. Denn sie hat es an ihrer starken Mutter gesehen, daß es geht und daß man nicht leiden muß. Schieb' sie nicht als Grund vor, die Entscheidung nicht durchzuziehen, die Dir unter den Fingern brennt. Du tust Dir und ihr keinen Gefallen damit.

Es ist ja auch nicht ausgeschlossen, daß Ihr euch wieder aneinander annähert. Auch, wenn Ihr im Trennungsjahr lebt, könnt Ihr Versöhnungsversuche unternehmen (mit Zusammenleben). Die Trennungszeit wird dadurch nicht unterbrochen.

Finde raus, was Du für dich möchtest. Wenn dazu eine räumliche Trennung nötig ist (um Abstand zu gewinnen), solltest Du es tun. Bitte ihn, auszuziehen. Wenn er es nicht tut, gibt es auch andere Möglichkeiten. Er muß sich z.B. an der Miete beteiligen, was ihm als Dauerstudent vermutlich recht schwer fallen wird...

Versuch's erst mal auf die Nette. Kriege ein bißchen Abstand von dem Ganzen und beruhige Dich erst einmal, bevor Du weitere Entscheidungen triffst. Kann manchmal Wunder wirken.

Alles Liebe und Kopf hoch! Du hast es verdient, glücklich zu sein.

die Tina

 
Rechtlich ist es meines Wissens so, dass derjenige, der das Kind hat, nicht arbeiten gehen muss, bis das Kind 8 ist.

Derjenige, der das Kind nicht hat, muss eine angemessene Arbeit suchen und Kindsunterhalt zahlen, der sich nach dem aktuellen Einkommen richtet. Ansonsten wird ein Einkommen angenommen, auf das derjenige verklagt werden kann.

Es hängt also davon ab, wer das Kind bekommt!

Bezüglich der Trennung wäre ich nicht so leichtfertig, wieder aus meiner eigenen Erfahrung. Man geht mit einer Ehe und Kind anders um als mit einer "einfachen" Beziehung (bitte nicht falsch verstehen). Man trennt sich nicht so einfach. Noch am Tage des Auszugs meiner Frau waren wir uns nicht sicher, ob wir richtig handelt würden. Zumindest mir war aber klar, dass der Auszug einer endgültigen Trennung gleichkam.

Möglicherweise war auch bei mir die "pure Angst vor dem wirklichen Leben" und "sich nach dem bequemen Nest sehnen" der ausschlaggebende Punkt für meine Öffnung. Diese habe ich bis heute nicht bereut, und ich wäre danach mit meiner Frau aufgrund von Liebe und nicht aus Bequemlichkeit zusammengeblieben.

Liebe Grüße

Bär

 
@ Bär:

Das was Du schreibst, trifft aber nur auf die Fälle zu, in denen beide die leiblichen Eltern sind bzw. der Ehegatte als Vater gilt (z.B. durch Annahme des Kindes)

Wenn man heiratet und die Kinder nicht annimmt (im rechtlichen Sinne), ist man auch nicht wie ein leiblicher Elternteil zum Unterhalt verpflichtet, wenn die Ehe zerbricht. Man kann also auch "nur" die Frau heiraten. Das ist hier vermutlich der Fall.

Wie schon gesagt: ohne genaue Angaben kann man da sowieso nix sagen. Und noch ist das Kind bzw. die Ehe ja auch gar nicht in den Brunnen gefallen...

zu euren rechtlichen Angaben:

Ihr habt das alles irgendwo aufgeschnappt, vielleicht bei euren Scheidungen oder in einem Büchlein "Scheidung leicht gemacht" oder so gelesen oder von euren Anwälten gehört (die Euch in eurem speziellen Fall beraten haben) aber sorry: DAS hier ist ein anderer Fall und Ihr könnt nicht einfach so eure Erfahrungen darauf übertragen. Seid bitte ein bißchen vorsichtig damit. Es gibt tausende von Büchern zu diesem Thema; die gäbe es nicht, wenn das alles so einfach wäre.

Ihr jagt Innana und anderen, die das lesen und vielleicht in einer ähnlichen Situation stecken, unter Umständen eine total unberechtigte Angst ein.

Innana: es gibt sowohl die Möglichkeit der einvernehmlichen Scheidung (billiger, weniger blutig) als auch die spezielle Möglichkeit, einen Mediatoren hinzuzuziehen (zwar auch ein Anwalt aber einer, der zwischen beiden Seiten vermittelt und alles, was man auch friedlich lösen kann, mit Euch vertraglich außergerichtlich klären kann) Es braucht sowieso nur einer von beiden einen Anwalt und es muß wie gesagt auch nicht alles vom Gericht geklärt werden.

Ich schicke Dir gern in den nächsten Tagen ein paar Links; habe nur in den nächsten zwei Wochen mit meinem Examen zu tun :-(

LG und versuch's bitte erstmal friedlich,

die Tina

 
@Tina:

Schön wärs... :D Hier spricht einer, der diese schmerzhafte Erfahrung schon machen durfte.

Berechnungsgrundlage für den Unterhalt von Innana an ihren Ex bildet der "eheliche Lebensstandard". Natürlich muss er arbeiten gehen, kein Zweifel daran, er hat ja kein Kind zu betreuen und ist auch nicht arbeitsunfähig oder so...

Aber wenn Innana als Alleinverdienerin zur Zeit sagen wir 2000 Euro verdient und er nix, liegt sein Anspruch jetzt bei schlappen 1000 Euro (natürlich etwas weniger, weil zunächst der vorrangige Unterhaltsanspruch der Tochter abgezogen wird von Innanas Einkommen. Gehen wir der Einfachhalt halber mal davon aus, dass wirklich 2000 Euro übrig bleiben,ok)

Verdient er jetzt durch eine popelige Arbeit 1000 Euro, ist gut, dann deckt er seinen Bedarf ??... Pustekuchen... Da er schon während der Ehe studiert hat, wird das ebenfalls als "eheprägend" betrachtet, die 1000 werden zu den 2000 addiert und dann durch zwei geteilt: ergibt 1500 Anspruch für ihn, von denen er 1000 selbst deckt... ergo muss Innana noch 500 als "Aufstockungsunterhalt" drauflegen. Das Ganze wendet sich erst, wenn er gleichviel oder mehr verdient als sie.

Das Argument, dass Innana schließlich ihre Tochter versorgen muss, zieht da nur bedingt, denn es war ja gerade so in der Ehe, dass sie gearbeitet hat. Diese Bedingungen werden als prägend definiert... Sie kann sich also jetzt nicht damit rausreden, dass sie wegen Kindesbetreuung weniger arbeiten kann... Leider...

Noch dazu ist sie selbständig, was die Ermittlung der Einkünfte sowieso alles andere als einfach gestaltet.

Tut mir leid, ich bin auch kein Anwalt und glaube immer noch an die Gerechtigkeit vor deutschen Gerichten, aber de facto sieht es so aus... (Das war auch keine Rechtsberatung !!!)

@Innana:

Tut mir leid, dass ich die Fakten hier so hart ausrolle... Ich wollte nur auch mal den anderen hier im Forum klarmachen, dass deutsches Recht nicht so einfach, durchsichtig und vernünftig ist, wie es vielleicht aussehen mag.

Du weisst, ich habe diese Erfahrung bereits hinter mir. Aber du selbst hattest ja auch schon gesagt, dass du auf Opfer finanzieller Art vorbereitet bist. Die Wahrheit wird dich also nicht ganz so hart treffen... Wie es ausgehen wird, weiss jetzt sowieso keiner.

Also Kopf hoch !

Und nochwas zu deinem guten Freund: Ich glaube nicht, dass er ernsthaften Ärger mit seiner Frau bekommen hat. Wenn er ihr nach dem Anruf von dir erklärt hat, um was es alles ging in dem Telefonat, wird sie dafür doch sicherlich Verständnis gehabt haben. Kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es aufgrund eines Hilferufes einer guten Freundin gleich zu Beziehungsproblemen kommt. Vielleicht ganz am Anfang, denn ehrlich gesagt würde ich auch seltsam reagieren, wenn ein alter Freund meiner Frau anrufen und sein Herz bei ihr ausschütten würde. Aber ich hätte danach trotzdem Verständnis dafür, denn dazu sind alte Freunde ja auch da, oder. Mach dir also deshalb keine weiteren Gedanken: Es war sicher kein Fehler ihn angerufen zu haben !!!

Ganz liebe Grüsse

Michael

 
Danke für all eure Antworten. Ihr helft mir sehr um überhaupt ein wenig Klarheit in meine Gedanken und Emotionen zu bekommen.

@Bär: Es tut gut zu hören, daß es nicht nur mir so geht, sondern das es auch andere Menschen ähnliche Sorgen hatten bzw. haben.

Ich wünschte mir, das er sich ändert und mehr aus sich rausgeht. Bisher war ich immer die treibende Kraft, wenn es um Gespräche ging. Er ist mehr der Typ, der gerne den Kopf in den Sand steckt und nichts von sich oder von seinen Gefühlen preis gibt. Daher wunderte es mich ja auch so sehr, daß er gestern von ganz alleine damit anfing.

Irgendwie hatte ich immer das Gefühl das ihn emotionale Gespräche - also Gespräche über Gefühle und Gedanken - annerven und er ihnen liebend gerne aus dem Weg geht. Daher habe ich dann auch irgendwann aufgehört ihn damit zu nerven. Was ich nicht alles schon versucht hatte um aus ihm etwas gefühlsmäßiges raus zu locken - um einfach mal zu hören, wie es ihm geht - innerlich und so - was er denkt, fühlt und empfindet ..... du machst dir keinen Begriff.

Und jetzt ...... einfach aus heiterem Himmel fängt er an mit mir zu reden. Ich fasse es immer noch nicht *kopfschüttel* Ich weiß nicht ob ich dem Braten trauen kann und ob ich mich einfach über diese Entwicklung freuen darf. Irgendwie bin ich noch immer sehr skeptisch.

@Tina: Nun, im laufe der letzten Tage habe ich mich hinreichend über meine Rechte informiert und ich denke mal ich bin doch schon einigermaßen auf dem laufenden. Der Vater von Nadine zahlt keinen Kindesunterhalt, denn offiziell ist er arbeitslos und lebt von Sozialhilfe. Ja, ich weiß, ich ziehe diese Sorte Männer irgendwie an *seufts*

Es stimmt zwar, daß er sich am Unterhalt von Nadine beteiligen müsste, aber er füllt immer schön regelmäßig (1 mal im Jahr) eine Verdienstbescheinigung aus - klemmt den Sozialhilfebescheid mit dran und dann hat er wieder Ruhe.

Das ist aber nicht wirklich schlimm, denn ich verdiene genug für Nadine und mich. Einen Titel habe ich zumindest und Nadine kann - wenn sie denn mag - ihren Erzeuger auf Unterhalt verklagen. Mal sehen ....

Auf den Gedanken, daß Andy jetzt auf einmal "umschwengt" weil ihm die Felle davonschwimmen, bin ich auch schon gekommen. Davor habe ich ja auch Angst. Wenn ich jetzt wieder auf ihn zugehe, dann kann es ja gut sein, daß in zwei, drei Wochen wieder der selbe Mist ist und dann wirke ich unglaubwürdig wenn ich wieder von Scheidung fasle.

Ich überlege mir schon, daß ich mal für einige Wochen auf Kur gehe. Ende diesen Monats muss ich eh ins Krankenhaus und danach möchte mein Arzt mir sowieso eine Rehakur verbraten. Vielleicht kann ich daraus ja eine "Mutter und Kind Kur" machen *überleg*

Die räumliche Trennung wäre bestimmt nicht schlecht um mal etwas Abstand von dem Ganzen zu bekommen und aus der Ferne einiges klarer zu sehen.

Glaubt ihr mir, daß gerede diese Unsicherheit (meint er es ernst oder nicht ?! Welches sind die wirklichen Beweggründe für sein momentanes Verhalten?!) mir ungemein zu schaffen macht?

Was ich mich halt immer noch frage ist, ob ich jemals das Vertrauen in ihn wieder bekommen würde.

Er meinte zwar gestern, daß man ihm jetzt Claudia Schiffer vor dem Bauch binden könnte und es würde ihn nicht interessieren und er möchte von dem ganzen (wortwörtlich) Scheiss nichts mehr wissen - er hasst diese Art an sich.

Aber selbst wenn es jetzt wieder gut werden würde .... würde ich nicht ständig an ihm zweifeln - ihm vielleicht hinterherspionieren um Gewissheit zu bekommen? Würde dieses Verhalten nicht letztendlich den Rest kaputt machen?

Mir fehlt seine Zuwendung und seine Zärtlichkeit, aber wenn er sie mir dann nach Wochen endlich mal geben möchte, bekomme ich den Gedanken nicht aus dem Kopf, daß er lieber mit einer anderen Frau schlafen würde. Ich quäle mich damit selbst, aber ich kann es einfach nicht abstellen und somit habe auch ich mich langsam aber sicher von ihm abgewendet und jedlichen Kontakt schon im Keim erstickt.

Er fehlt mir und ich weise ihn ab - ist das nicht blöd ?! :mauer:

Aber ich konnte den Gedanken nicht ertragen nur "benutzt" zu werden - versteht ihr das?

Ich weiß daran muss ich arbeiten - ich müsste mich ihm wieder nähern und ihm signalisieren das ich ihn nicht abweisen würde, dann würde er vielleicht auch auf mich zukommen.

Danke, daß ihr für mich da seit und mich nicht alleine lasst.

Ich hoffe mal das mein Beitrag nicht zu wirr ist, aber ich weiß einfach nicht was ich tun soll und was das Richtige ist. Ich möchte ihn einerseits nicht verlieren, aber ich möchte auch nicht "auf Teufel komm raus" mit ihm über Jahrzehnte unglücklich verheiratet sein und ständig Zweifel haben müssen, an denen ich langsam aber sicher kaputt gehe.

Liebste Grüße

Innana