Eifersüchtig auf seine Ex Freundin

Jana123

New member
04. Feb. 2022
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Hallo,

ich weiß einfach nicht mehr weiter und je mehr ich Versuche meine Eifersucht zu verdrängen, desto schlimmer wird es. Es macht mich extrem traurig und tut sehr weh. Ich habe hier im Forum schon einige Beiträge zum Thema Eifersucht auf die Ex-Freundin des Partners gelesen. Da nichts zu 100% auf meine Situation zutrifft, habe ich nochmal ein neues Thema hier erstellt. Ich hoffe das ist ok.

Erstmal ein paar Fakten:

Ich bin 26, hatte von 18-22 eine lange aber eher toxische Beziehung. Danach hatte ich nur noch bedeutungslose Liebschaften und keine festen Beziehungen mehr. Das liegt meiner Meinung nach vor allem an der vorangegangenen Beziehung und an meinem Selbstwertgefühl, was stark in der letzten Beziehung gelitten hat.

Mein Freund ist 28, hatte ebenfalls eine längere 3-Jährige Beziehung, die vor über 4 Jahren beendet wurde. Zwischen der alten Beziehung und unserer jetzigen Beziehung hatte er nur eine sehr kurze Beziehung die er selbst nicht mal Beziehung nennt, da sie so kurz war.

Jetzt zum Eifersucht-Thema. Ich hole mal ein bisschen aus:

Vor ungefähr einem Jahr haben mein Freund und ich uns kennengelernt und nach einer recht langen Kennenlernphase (ca. halbes Jahr) sind wir zusammen gekommen. Am Anfang lief alles super, und wir waren super happy. Vor allem haben wir sehr ähnliche Wertevorstellungen, vom Zwischenmenschlichen her passt es auch super. Wir haben zwar wenig gemeinsame Interessen, aber das hat mich zu Anfang kaum gestört, da wir beide recht offen und neugierig für Neues sind, und bisher immer Aktivitäten gefunden haben die uns beiden Spaß machen.

Natürlich hat man das ein oder andere Mal über die Ex-Beziehungen des jeweils anderen geredet, wie man das eben häufig macht beim Kennenlernen. Das waren aber nie detaillierte Erzählungen. Ich war damals auch überhaupt nicht Eifersüchtig, sondern habe mich sogar gefreut jemanden zu daten, der bereits eine 3-Jährige Beziehung hinter sich hat und somit wohl durchaus bereit ist sich zu binden.

Nachdem wir dann zusammengekommen sind und uns somit auch schon ein bisschen besser kannten, fing es aber nach ein paar Wochen an, dass er immer wieder hier und da ein paar Details von seiner Beziehung mit der Ex-Freundin erzählt hat. Teilweise sind das Details, die ich am liebsten gar nicht erfahren hätte, aber mir jetzt trotzdem einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ein ganz präsentes Beispiel z.B: Wir waren erst wenige Wochen zusammen und haben miteinander geschlafen. Nachdem er "fertig" war legte er sich neben mich und erzählte mir wie aus dem Nichts, dass er ein Mal während dem Sex gleichzeitig einen Orgasmus mit seiner Ex-Freundin gehabt hatte und dass das total schön gewesen sei. Das hat mich sehr verletzt, aus verschiedenen Gründen: Warum denkt er an so eine Situation mit seiner Ex genau dann, nachdem er gerade mit seiner neuen Freundin geschlafen hat? Und warum muss er mir das unbedingt erzählen? Ich weiß, dass er es nicht böse gemeint hat, aber eigentlich wusste er, dass ich nie beim Sex direkt zum Orgasmus komme und das selbst sehr schade finde. Auch sonst hat er schon einige Details von seinem Sexleben mit der Ex erzählt, bis ich ihm irgendwann gesagt habe, dass ich das nicht möchte. Seitdem ist es auch deutlich weniger geworden. Das Problem ist, dass ich durch die vielen Details ein genaues Bild im Kopf habe, wie es zwischen den beiden wohl abgelaufen ist, und irgendwie selbst das Gefühl habe, nicht mit der Ex-Freundin mithalten zu können. Ein weiteres Problem für mich ist, dass er und seine Ex Freundin relativ viele gemeinsame Interessen hatten und auch ein gemeinsames Hobby hatten, was sie mehrmals die Woche zusammen ausgeübt haben. Zudem hat er schon öfter gesagt dass er zu der Zeit, als er mit seiner Ex-Freundin zusammen war, sehr sehr glücklich war und dass es sie sehr geliebt hat. Als ich ihn relativ zu Anfang mal direkt darauf angesprochen habe, warum sie sich dann eigentlich getrennt haben, wenn alles so perfekt war, meinte er, dass es langweilig wurde und die beiden etwas neues brauchten. Die Ex hatte es zwar zuerst angesprochen, aber mein Freund sagte, dass er schon ähnlich dachte und auch nicht mehr so viele Gefühle gehabt hatte und daher auch nicht um sie kämpfen wollte. In nachfolgenden Gesprächen, wo es wieder um dieses Thema ging, konnte ich aber doch raushören, dass die Trennung wohl nur von der Ex-Freundin ausging und er sie eigentlich noch liebte. Er fiel in ein sehr tiefes Loch und ist sogar deswegen für sein Master-Studium nach Berlin (500km entfernt) gezogen, um sich davon abzulenken (das hat er selbst gesagt). Diese Gespräche gehen übrigens in 95% der Fälle von ihm aus, also er fängt an, durch eine anderes Thema, über das wir gerade reden, auf seine Ex zu sprechen zu kommen.

Insgesamt geben mir diese ganzen Punkte und insbesondere das Wissen, dass er so eine tolle Zeit mit ihr hatte, das Gefühl, nicht mit der Ex-Freundin mithalten zu können. Sie war seine erste große Liebe und in meinem Kopf zumindest auch die Liebe seines Lebens. Ich denke mir in jeglichen Situationen, dass er nie mit mir so glücklich sein kann wie er es mit seiner Ex-Freundin war. Z.B. erzählt er regelmäßig noch von seinem früheren Hobby, das er zusammen mit der Ex ausgeübt hat, wie toll er das fand und dass es ihm fehlt. Oder eben was er alles mit ihr im Bett gemacht hat, was ja so toll war mit ihr. Und das macht mich ziemlich fertig. Insbesondere in Situation, in denen ich durch seine Erzählungen oder anderen Triggern an sie erinnert werde, wirft mich das völlig aus der Bahn. Teilweise macht mich das tage- oder sogar wochenlang extrem traurig. Zusätzlich macht es mir in solchen Momenten extrem schwer Gefühle für ihn zuzulassen. Es ist teilweise so, als würde ich einfach wieder auf 0 gepolt werden und müsste meine Gefühle wieder von neu aufbauen für ihn. Es kam auch schon 2 Mal vor, dass ich so fertig war, dass ich schon kurz davor war, alles zu beenden, um diese Traurigkeitsgefühle nicht mehr ertragen zu müssen.

Übrigens bin ich nur eifersüchtig auf ihre gemeinsame Vergangenheit. Er wohnt jetzt z.B. auch wieder in seiner Heimatstadt, wo auch die Ex wohnt, und sieht seine Ex noch mehrmals im Jahr in einer Gruppe, da sie gemeinsame Freunde haben. Das macht mir tatsächlich recht wenig aus, weil ich ihm da schon vertrauen kann, dass er sich nicht mehr für sie interessiert (das hat er mehrmals von sich aus gesagt). Außerdem macht mir die kurze Beziehung, die er noch kurz vor mir hatte, auch überhaupt nichts aus. Er meinte zwar mal, dass er die Freundin aus der kurzen Beziehung auch geliebt hat, aber diese sehe ich aufgrund der Kürze der Beziehung trotzdem nicht als „Bedrohung“. Das Problem ist für mich wirklich diese Kombination aus erster großen Liebe und mehrjährige Beziehung, die mir das Gefühl geben, meinen Freund niemals so glücklich zu machen, wie sie es damals getan hat. Außerdem fühle ich mich aufgrund meines eher schlechten Selbstwertgefühls auch nicht so hübsch wie sie, was nochmal das Gefühl verstärkt, nicht mithalten zu können. (Ja, ich bin dumm, ich habe sie auf Instagram gesucht und mir ihre Instagram Fotos angeschaut… Sie entspricht genau dem Beuteschema von meinem Freund (hat er mir mal erzählt) und ich bin eigentlich eher das Gegenteil).

Ich möchte diese Gefühle so unglaublich gerne loswerden oder wenigstens lernen, besser damit umgehen zu können. Leider fällte es mir sehr schwer, so offen meinem Freund davon zu erzählen, da ich nicht als die blöde eifersüchtige Freundin dastehen will. Er weiß mittlerweile, dass ich es nicht mag wenn er so viele Sachen über die Ex-Beziehung erzählt, und da hat er sich glücklicherweise auch stark zurückgenommen. Außerdem kennt er meine generellen Zweifel, dass wir nicht perfekt zusammenpassen (aufgrund der Interessen) und dass mich das teilweise sehr traurig macht und ich das Gefühl habe, ihn nicht glücklich machen zu können. Er geht auch wirklich toll damit um und ich merke, wie wichtig es ihm ist, dass ich glücklich bin und es mir gut geht. Dass diese Gedanken aber auch zum großen Teil mit seiner Ex zusammen hängen, habe ich ihm bisher aber verschwiegen.

Habt ihr Tipps, wie ich mich verhalten soll? Welche Gedanken würden mir helfen, besser mit solchen Triggern umzugehen? Und was haltet ihr von der Idee, wenn ich beim nächsten Treffen mit der Freundesgruppe (und der Ex) auch einfach mal dabei bin? Ich weiß genau dass das sehr unangenehm für mich wäre, aber vllt könnte es ja auch hilfreich sein um zu merken, dass sie auch nur ein normaler Mensch ist wie ich, und mittlerweile ihr eigenes Leben mit neuem Freund usw. lebt.

So, es tut mir leid für den langen Text. Falls ihr es bis zum Ende geschafft habt, schonmal vielen vielen Dank für eure Zeit. Ich hoffe, dass ich hier vielleicht ein paar von euch hilfreiche Tipps haben.

Liebe Grüße,

Jana

 
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Ich finde,  du kannst ihm direkt sagen,  dass du diese Geschichten nicht immer wieder hören möchtest, es ist legitim und hat mit Eifersucht nicht zu tun, v.a. intime Details,  nach denen du gar nicht fragst. Andererseits kannst du daran erkennen,  wie oft er daran noch denkt, ggf. wird es irgendwann aufhören  und wenn du ihm verbietet, darüber zu sprechen,  wirst du den Moment nicht erkennen. 

Vielleicht ist nur die Tatsache , dass sie sich von ihm getrennt hat,  die Ursache dafür,  dass er die Beziehung jetzt idealisiert.  Es hat ihn verletzt und unsicher gemacht,  zumal es seine erste  große Liebe war. Wenn du entscheidest,  das auch künftig zu ertragen,  dann denk daran, dass es eher daran liegt,  dass er verlassen wurde, dass es unfreiwillig war und er das Gefühl hat, etwas unfreiwillig verloren zu haben. 

Und wenn man etwas verliert, wenn dir etwas weggenommen wird, erscheint es wertvoller, als es wirklich war.

Es ist einfacher zu vergessen, wenn man z.B. etwas verschenkt, als wenn wenn dir die Sache weggenommen wird.

Ist sein Hobby für dich so uninteressant,  dass du es nicht ab und zu ihm zuliebe zusammen mit ihm machen kannst? 

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für deine Worte, Leela!

Hälst du es denn generell für bedenklich, wenn er nach über 4 Jahren noch so oft daran denkt? Mich irritiert das ein wenig. Wobei das oft keine langen Geschichten sind, sondern eher viele kleine Details, mit denen ich in Summe aber nicht gut umgehen kann.

Dass er die Beziehung idealisiert, weil sie sich damals getrennt hat, ist eine interessante Sichtweise. So habe ich tatsächlich noch gar nicht darüber nachgedacht! :) Es macht schon irgendwie Sinn, da er ja eigentlich jetzt nicht mehr an ihr interessiert ist. Vllt redet er genau deswegen so oft darüber, weil er es idealisiert.

Auf der anderen Seite kann ich förmlich spüren, wie glücklich er damals war, wenn er manche Sachen erzählt. Das ist ja irgendwie das Hauptproblem, dass ich ihn auch genauso glücklich machen möchte aber das Gefühl habe es nicht schaffen zu können.

Ist sein Hobby für dich so uninteressant,  dass du es nicht ab und zu ihm zuliebe zusammen mit ihm machen kannst? 
Doch, ich würde es sogar gerne mal ausprobieren, nicht nur ihm zuliebe! Er meinte nur leider schon öfter, dass ihm solche Dinge oft keinen Spaß machen, wenn die anderen es nicht können. Es geht ums Tanzen. Das hat ihm damals wohl auch nur mit seiner Ex Spaß gemacht und danach auch nicht mehr... Aber wenn die Covid-Lage wieder was besser ist wollten wir mal zusammen eine neue Tanzart, die wir beide noch nicht kennen, ausprobieren.

 
Tanzen ist nicht so schwer, du wirst es schon lernen, Übung macht den Meister,  ich habe mir da was anderes vorgestellt 😂 Autorennen, Fallschirmspringen o.ä.

4 Jahre sind viel Zeit, aber manche Erinnerungen,  Erlebnisse prägen uns für lange oder gar für immer.

Vielleicht würde er das Gleiche dir gegenüber empfinden,  wenn du dich trennen würdest. Vielleicht spürt er deine Unsicherheit und betrachtet es als selbstverständlich,  dass du bei ihm bleibst und weiß daher nicht zu schätzen,  was er hat. Oder er hat es nicht gelernt, das dem Gegenüber zu sagen, sprich er kann es nicht kommunizieren,  dass er mit dir genauso glücklich ist.

Was idealisieren angeht: Erinnerungen sind per definitionem nichts Objektives und nichts Konstantes. Du erinnerst dich in Wirklichkeit nicht an die Geschehnisse von damals,  also auch nicht an die Gefühle von damals,  sondern an deine letzte Erinnerung diesbezüglich. Jedes mal, wenn du an etwas denkst,  wird es ausgegraben und ergänzt,  da, wo durch längere Zeiträume Lücken entstanden sind. Das geschieht unbewusst,  so dass man manchmal an Ende glaubt,  sich an etwas zu erinnern,  was sich so gar nicht zugetragen hat. Deswegen sind Zeugenaussagen unzuverlässig.  Man rekonstruiert und konstruiert,  nach Jahren ist alles ziemlich verändert, alles durch die innere Einstellung zu den Ereignissen  und Menschen, durch deine Bedürfnisse, deine Persönlichkeit stark beeinflusst.  Zu diesem Thema gibt es dicke Bücher. 

Er war in den Jahren nach ihr unglücklich und tröstete sich mit den Erinnerungen an die schönen Momente, alles andere hat er verdrängt,  auch die Tatsache,  dass die Trennung nicht einvernehmlich war. Manche machen das so, andere umgekehrt,  konzentrieren sich auf das Schlechte. Für dich wäre besser, er würde das nicht dauernd wiederholen und verfestigen.  Vielleicht wäre es daher besser,  wenn er es nicht laut ausspricht 🤷🏼‍♀️ ich weiß es nicht,  mit etwas Glück wird er diese Erinnerungen durch eure gemeinsamen Momente ersetzen.

An deiner Stelle würde ich es offen ansprechen,  dass es mich verletzt.. dass du dir Gedanken machst, wie eure Zukunft aussehen wird, wenn es so bleibt. Du kannst nicht lernen,  es zu überhören,  solange es dich verletzt. Und es wird dich vermutlich immer verletzen, solange du Gefühle für ihn hast. Vielleicht sollte er es wissen? 

(Aber ich kann mich täuschen,  einem netten Jungen Mann muss ich 2 mal am Tag schreiben auf seine Frage: "bist du sicher?"- nein, wie kann ich mir sicher sein, kann keine Gedanken lesen😅)

 
Tanzen ist nicht so schwer, du wirst es schon lernen, Übung macht den Meister,  ich habe mir da was anderes vorgestellt 😂 Autorennen, Fallschirmspringen o.ä.
Ja, vllt hast du recht. 😄 Und dabei nicht so viel drüber nachdenken, dass es das gleiche auch mit seiner Ex gemacht hat - ich will ja nicht ein einfacher Ersatz sein.

4 Jahre sind viel Zeit, aber manche Erinnerungen,  Erlebnisse prägen uns für lange oder gar für immer.

Vielleicht würde er das Gleiche dir gegenüber empfinden,  wenn du dich trennen würdest. Vielleicht spürt er deine Unsicherheit und betrachtet es als selbstverständlich,  dass du bei ihm bleibst und weiß daher nicht zu schätzen,  was er hat. Oder er hat es nicht gelernt, das dem Gegenüber zu sagen, sprich er kann es nicht kommunizieren,  dass er mit dir genauso glücklich ist.
Ja, gerade dadurch dass es seine erste Freundin war sind das natürlich nochmal besondere Erlebnisse und viele erste Male, die man nicht vergisst. Das stimmt schon und geht wahrscheinlich vielen so. Ja tatsächlich ist es nicht sein größtes Talent, dem Gegenüber Gefühle zu kommunizieren und Komplimente zu machen. Schon blöd, objektiv gesehen weiß ich, dass ich mich natürlich nicht davon abhängig machen soll. Trotzdem würde es in den Situationen wo ich viel am Zweifeln bin durchaus helfen...

Danke auch für den Text bzgl. Erinnerungen. Ich kenne mich in dem Bereich nicht aus, von daher sind das tolle Ansätze, die mir helfen meinen eigenen Blickwinkel etwas zu erweitern und besser verstehen zu können.

An deiner Stelle würde ich es offen ansprechen,  dass es mich verletzt.. dass du dir Gedanken machst, wie eure Zukunft aussehen wird, wenn es so bleibt. Du kannst nicht lernen,  es zu überhören,  solange es dich verletzt. Und es wird dich vermutlich immer verletzen, solange du Gefühle für ihn hast. Vielleicht sollte er es wissen? 
Es kostet wirklich Überwindung aber ich denke auch, dass das wohl der beste Weg sein wird!

 
Hallo,

ich weiß einfach nicht mehr weiter und je mehr ich Versuche meine Eifersucht zu verdrängen, desto schlimmer wird es. Es macht mich extrem traurig und tut sehr weh. Ich habe hier im Forum schon einige Beiträge zum Thema Eifersucht auf die Ex-Freundin des Partners gelesen. Da nichts zu 100% auf meine Situation zutrifft, habe ich nochmal ein neues Thema hier erstellt. Ich hoffe das ist ok.

Erstmal ein paar Fakten:

Ich bin 26, hatte von 18-22 eine lange aber eher toxische Beziehung. Danach hatte ich nur noch bedeutungslose Liebschaften und keine festen Beziehungen mehr. Das liegt meiner Meinung nach vor allem an der vorangegangenen Beziehung und an meinem Selbstwertgefühl, was stark in der letzten Beziehung gelitten hat.

Mein Freund ist 28, hatte ebenfalls eine längere 3-Jährige Beziehung, die vor über 4 Jahren beendet wurde. Zwischen der alten Beziehung und unserer jetzigen Beziehung hatte er nur eine sehr kurze Beziehung die er selbst nicht mal Beziehung nennt, da sie so kurz war.

Jetzt zum Eifersucht-Thema. Ich hole mal ein bisschen aus:

Vor ungefähr einem Jahr haben mein Freund und ich uns kennengelernt und nach einer recht langen Kennenlernphase (ca. halbes Jahr) sind wir zusammen gekommen. Am Anfang lief alles super, und wir waren super happy. Vor allem haben wir sehr ähnliche Wertevorstellungen, vom Zwischenmenschlichen her passt es auch super. Wir haben zwar wenig gemeinsame Interessen, aber das hat mich zu Anfang kaum gestört, da wir beide recht offen und neugierig für Neues sind, und bisher immer Aktivitäten gefunden haben die uns beiden Spaß machen.

Natürlich hat man das ein oder andere Mal über die Ex-Beziehungen des jeweils anderen geredet, wie man das eben häufig macht beim Kennenlernen. Das waren aber nie detaillierte Erzählungen. Ich war damals auch überhaupt nicht Eifersüchtig, sondern habe mich sogar gefreut jemanden zu daten, der bereits eine 3-Jährige Beziehung hinter sich hat und somit wohl durchaus bereit ist sich zu binden.

Nachdem wir dann zusammengekommen sind und uns somit auch schon ein bisschen besser kannten, fing es aber nach ein paar Wochen an, dass er immer wieder hier und da ein paar Details von seiner Beziehung mit der Ex-Freundin erzählt hat. Teilweise sind das Details, die ich am liebsten gar nicht erfahren hätte, aber mir jetzt trotzdem einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ein ganz präsentes Beispiel z.B: Wir waren erst wenige Wochen zusammen und haben miteinander geschlafen. Nachdem er "fertig" war legte er sich neben mich und erzählte mir wie aus dem Nichts, dass er ein Mal während dem Sex gleichzeitig einen Orgasmus mit seiner Ex-Freundin gehabt hatte und dass das total schön gewesen sei. Das hat mich sehr verletzt, aus verschiedenen Gründen: Warum denkt er an so eine Situation mit seiner Ex genau dann, nachdem er gerade mit seiner neuen Freundin geschlafen hat? Und warum muss er mir das unbedingt erzählen? Ich weiß, dass er es nicht böse gemeint hat, aber eigentlich wusste er, dass ich nie beim Sex direkt zum Orgasmus komme und das selbst sehr schade finde. Auch sonst hat er schon einige Details von seinem Sexleben mit der Ex erzählt, bis ich ihm irgendwann gesagt habe, dass ich das nicht möchte. Seitdem ist es auch deutlich weniger geworden. Das Problem ist, dass ich durch die vielen Details ein genaues Bild im Kopf habe, wie es zwischen den beiden wohl abgelaufen ist, und irgendwie selbst das Gefühl habe, nicht mit der Ex-Freundin mithalten zu können. Ein weiteres Problem für mich ist, dass er und seine Ex Freundin relativ viele gemeinsame Interessen hatten und auch ein gemeinsames Hobby hatten, was sie mehrmals die Woche zusammen ausgeübt haben. Zudem hat er schon öfter gesagt dass er zu der Zeit, als er mit seiner Ex-Freundin zusammen war, sehr sehr glücklich war und dass es sie sehr geliebt hat. Als ich ihn relativ zu Anfang mal direkt darauf angesprochen habe, warum sie sich dann eigentlich getrennt haben, wenn alles so perfekt war, meinte er, dass es langweilig wurde und die beiden etwas neues brauchten. Die Ex hatte es zwar zuerst angesprochen, aber mein Freund sagte, dass er schon ähnlich dachte und auch nicht mehr so viele Gefühle gehabt hatte und daher auch nicht um sie kämpfen wollte. In nachfolgenden Gesprächen, wo es wieder um dieses Thema ging, konnte ich aber doch raushören, dass die Trennung wohl nur von der Ex-Freundin ausging und er sie eigentlich noch liebte. Er fiel in ein sehr tiefes Loch und ist sogar deswegen für sein Master-Studium nach Berlin (500km entfernt) gezogen, um sich davon abzulenken (das hat er selbst gesagt). Diese Gespräche gehen übrigens in 95% der Fälle von ihm aus, also er fängt an, durch eine anderes Thema, über das wir gerade reden, auf seine Ex zu sprechen zu kommen.

Insgesamt geben mir diese ganzen Punkte und insbesondere das Wissen, dass er so eine tolle Zeit mit ihr hatte, das Gefühl, nicht mit der Ex-Freundin mithalten zu können. Sie war seine erste große Liebe und in meinem Kopf zumindest auch die Liebe seines Lebens. Ich denke mir in jeglichen Situationen, dass er nie mit mir so glücklich sein kann wie er es mit seiner Ex-Freundin war. Z.B. erzählt er regelmäßig noch von seinem früheren Hobby, das er zusammen mit der Ex ausgeübt hat, wie toll er das fand und dass es ihm fehlt. Oder eben was er alles mit ihr im Bett gemacht hat, was ja so toll war mit ihr. Und das macht mich ziemlich fertig. Insbesondere in Situation, in denen ich durch seine Erzählungen oder anderen Triggern an sie erinnert werde, wirft mich das völlig aus der Bahn. Teilweise macht mich das tage- oder sogar wochenlang extrem traurig. Zusätzlich macht es mir in solchen Momenten extrem schwer Gefühle für ihn zuzulassen. Es ist teilweise so, als würde ich einfach wieder auf 0 gepolt werden und müsste meine Gefühle wieder von neu aufbauen für ihn. Es kam auch schon 2 Mal vor, dass ich so fertig war, dass ich schon kurz davor war, alles zu beenden, um diese Traurigkeitsgefühle nicht mehr ertragen zu müssen.

Übrigens bin ich nur eifersüchtig auf ihre gemeinsame Vergangenheit. Er wohnt jetzt z.B. auch wieder in seiner Heimatstadt, wo auch die Ex wohnt, und sieht seine Ex noch mehrmals im Jahr in einer Gruppe, da sie gemeinsame Freunde haben. Das macht mir tatsächlich recht wenig aus, weil ich ihm da schon vertrauen kann, dass er sich nicht mehr für sie interessiert (das hat er mehrmals von sich aus gesagt). Außerdem macht mir die kurze Beziehung, die er noch kurz vor mir hatte, auch überhaupt nichts aus. Er meinte zwar mal, dass er die Freundin aus der kurzen Beziehung auch geliebt hat, aber diese sehe ich aufgrund der Kürze der Beziehung trotzdem nicht als „Bedrohung“. Das Problem ist für mich wirklich diese Kombination aus erster großen Liebe und mehrjährige Beziehung, die mir das Gefühl geben, meinen Freund niemals so glücklich zu machen, wie sie es damals getan hat. Außerdem fühle ich mich aufgrund meines eher schlechten Selbstwertgefühls auch nicht so hübsch wie sie, was nochmal das Gefühl verstärkt, nicht mithalten zu können. (Ja, ich bin dumm, ich habe sie auf Instagram gesucht und mir ihre Instagram Fotos angeschaut… Sie entspricht genau dem Beuteschema von meinem Freund (hat er mir mal erzählt) und ich bin eigentlich eher das Gegenteil).

Ich möchte diese Gefühle so unglaublich gerne loswerden oder wenigstens lernen, besser damit umgehen zu können. Leider fällte es mir sehr schwer, so offen meinem Freund davon zu erzählen, da ich nicht als die blöde eifersüchtige Freundin dastehen will. Er weiß mittlerweile, dass ich es nicht mag wenn er so viele Sachen über die Ex-Beziehung erzählt, und da hat er sich glücklicherweise auch stark zurückgenommen. Außerdem kennt er meine generellen Zweifel, dass wir nicht perfekt zusammenpassen (aufgrund der Interessen) und dass mich das teilweise sehr traurig macht und ich das Gefühl habe, ihn nicht glücklich machen zu können. Er geht auch wirklich toll damit um und ich merke, wie wichtig es ihm ist, dass ich glücklich bin und es mir gut geht. Dass diese Gedanken aber auch zum großen Teil mit seiner Ex zusammen hängen, habe ich ihm bisher aber verschwiegen.

Habt ihr Tipps, wie ich mich verhalten soll? Welche Gedanken würden mir helfen, besser mit solchen Triggern umzugehen? Und was haltet ihr von der Idee, wenn ich beim nächsten Treffen mit der Freundesgruppe (und der Ex) auch einfach mal dabei bin? Ich weiß genau dass das sehr unangenehm für mich wäre, aber vllt könnte es ja auch hilfreich sein um zu merken, dass sie auch nur ein normaler Mensch ist wie ich, und mittlerweile ihr eigenes Leben mit neuem Freund usw. lebt.

So, es tut mir leid für den langen Text. Falls ihr es bis zum Ende geschafft habt, schonmal vielen vielen Dank für eure Zeit. Ich hoffe, dass ich hier vielleicht ein paar von euch hilfreiche Tipps haben.

Liebe Grüße,

Jana
Hallo Jana,

ich habe deinen langen Text gelesen. Für dein Alter finde ich nachdem sogar, dass Du eine doch sehr selbstreflektierte Persönlichkeit bist, die sich trotz aller empfundenen "Schwierigkeiten" eher von Herzen leiten lässt. Bei deinem Freund sehe ich das ebenso, auch wenn Dich das gerade irritieren mag.

Er scheint allerdings "typisch männlich" eher gerade aus zu denken und zu re-den, ohne sich dabei bewusst zu sein, sich damit durchaus auch mal schnell um "Kopf und Kragen" reden zu können. Vielleicht aber, wirst Du es im Laufe deines Lebens sogar eher zu schätzen lernen, ist jemand tatsächlich eher offen, direkt  und frei, gerade heraus. Daraus könntest Du z.B. sogar für dich selbst etwas Positives lernen. Ahja, sieh an: gerade aus eurer "Gegensätzlichkeit"!

Du wirst im Alter um die 28 herum, eher selten einen Mann finden (!), der hier so klar sogar Beziehungsprobleme von früher erkannte, zu seinen Gefühlen trotzdem steht und offen bleibt für neues. Ist das alles wirklich so, hast Du

m.E.n. eher sogar mit ihm einen "Glückstreffer" gelandet. Unabhängig davon,

ob ihr als Team darüber hinaus auch gut funktionieren werdet bzw. der "Funke"

beidseitig springt.

Denn, wie ich meine, seid ihr nach so u.a. gerade erst einem Jahr immer noch ganz frisch in eurer Kennenlernphase. Diese wird auch "nie" wirklich enden, da man jeden Tag neues über den anderen i.d.R. erfährt, lernt usw. usf. Das Leben

selbst ist ja auch nicht wirklich eintöntig. Festzuhalten wäre demnach hier m.M.n. also: nix mit nach "6 Monaten war das Kennenlernen vorbei usw.".

Was seine Ex angeht, denke ich ebenso wie Du selbst, dass er das grundsätz-lich weder böse, noch gegen dich persönlich gerichtet meint. Ich vermute eher,

dass er solche "Stories", wie u.a. die Sache mit dem "gemeinsamen Orgasmus" allein deshalb erzählt, weil er damit eigentlich ausdrücken möchte, dass mit Dir

auch gern so zu erleben bzw. Dir das auch so geben zu können.

Nicht nur aus diesem Grund denke ich, dass es besser wäre, Du würdest ihm

hier einfach ebenso direkt und offen, aus deiner Ich-Perspektive, bei einer sol-

chen Gelegenheit lieber mal erklären, wie sich das eben genau in diesem Mo-

ment für dich anfühlt, wie es dich blockiert usw., anstatt ihm etwas verbieten

zu wollen (was eh nur eure Vertrauensbasis beschädigen würde). Und dann

sage ihm doch aus ebenso deiner Ich-Perspektive, was Du Dir hier von ihm

"konkret besser" wünschen würdest. Z.B., dass er dann sagen könnte: "Ich

weiß zwar noch nie wie mein Schatz, aber weißt Du was, ich fänd es total

schön, kämen wir irgendwann dazu, gemeinsam unseren Orgasmus zu erle-

ben". Eben, weil er Dir dieses schöne Erleben gern geben wollen würde.

Er kann hier also durchaus lernen, solche "Erzählungen" in Wünsche um-

zuformulieren, die wohl auch dahinter stecken?!

Recht dürfte er auch darin haben, dass ihr sicher keine "gemeinsamen Hobbies" haben, pflegen und hegen müsst, damit es prima mit euch als

Paar passt. Toleranz, Freude aneinander, Vertrauen und Humor u.a., sind

hier viel verbindender. Mach Dich also nicht selbst verrückt und erkenne

an, dass Gegensätze oft sogar viel anziehender sind, kann man sich für-

einander tatsächlich begeistern. Gleichnis bedeutet oft eher sogar, dass

kaum bis keine Toleranz gewünscht bzw. geboten werden kann. Da muss

der Partner also vor allem eher funktionieren, als dass er sein dürfte wie

er wirklich ist und dafür sogar noch geliebt wird.

Und solltest hier mehr lernen, selbst offener und direkter mit ihm zu sein,

anstatt dich in Selbstzweifel usw. zu übergeben.

Die Länge einer Ex-Beziehung sagt im Übrigen rein nichts darüber wirklich aus, wie bindungsfähig jemand ist! Ebenso wenig, das von Dir vermutete "Beuteschema" eine Aussage dazu zulässt, ob Du -so wie Du bist- nicht

trotzdem die einzige Kerze in seinem Liebesleben sein wirst/ bist usw.

Im Übrigen finde ich deine Idee, zu einem solchen Treffen dabei sein zu wollen, wo seine Ex selbstverständlich auch anwesend ist, prima und kann deiner Argumentation hierzu nicht nur komplett folgen. Sondern bitte auch, weshalb solltest Du dich davor "drücken"?

Überdenke für dich (eure Beziehung) auch nochmal, ob es von Dir wirklich eine

so gute Idee gewesen ist, deinem Freund verbieten zu wollen, dies und jenes

offen anzusprechen. Damit ist im Zweifel nämlich nicht dein "Heil" besiegelt,

sondern eher der Untergang einer offenherzigen Beziehung. Es ist m.E.n. hin-

gegen aber recht, wie Du dich unter bestimmten Fauxpas-Formulierungen wohl

fühlst, so dass er daraus eben lernt, aus eigener ICH-Perspektive stattdessen

lieber direkt seine Wünsche zu äußern. Ich vermute mal, dass ihn das weniger

selbst blockiert und so dann auch gelingen wird.

Sollte er hingegen doch nur ein Märchenerzähler sein, läge das dann aber nicht

an Dir usw. Männer und Frauen funktionieren auch im Heute in vielen Bereichen immer noch unterschiedlich, was man nicht verkennen sollte. Und nicht jedem ist es -trotz besten Willen dazu- gegeben, sich einer diplomatischen Sprache

usw. zu bedienen bzw. direkt zu verstehen, wie das Gesagte bei "Frau"/ dem Empfänger ankommt bzw. anders (als gedacht) ankommen könnte.

In dieser Hinsicht kannst Du also sicher noch so einiges selbst aktiv tun und bewirken. Ob es was bringt bzw. euch nützt, wird sich erst mit der Zeit zeigen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lieben Jana

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass seine Äußerungen bei dir diese Eifersuchtsgefühle und Ängste auslösen. Grundsätzlich finde ich es auch eine gute Idee ihm dies mitzuteilen. Indem du offen darüber sprichst, gibst du ihm die Möglichkeit etwas zu ändern oder klarzustellen, wie er das genau meint und sich zu deinen Befürchtungen zu äussern. 

Gleichzeitig finde ich es aber auch wichtig, dir bewusst zu machen, dass die Ängste, Unsicherheit und Eifersucht deine Gefühle sind. Er kann dir diese nicht abnehmen, selbst wenn er sein Verhalten ändert. Es liegt an dir, einen guten Umgang mit diesen Gefühlen zu erlernen. 

Vielleicht könnte man seine Erzählungen von "früher mit der Ex" auch etwas anders Interpretieren: Er teilt seine Erlebnisse mit dir, weil er dir vertraut und etwas von ihm mit dir teilen möchte? Vielleicht erinnert er sich in bestimmten Situationen nicht deshalb an die Ex, weil sie "besser" oder er glücklicher war, sondern weil ihn sein aktuelles Glück mit dir an frühere ebenso glückliche Situationen erinnert?

Manchmal neigt man dazu möglichen "Gefahren" für die Beziehung überproportional viel Aufmerksamkeit zu schenken und darüber die Dinge zu übersehen, die Sicherheit vermitteln könnten. Manchmal hilft es, ganz bewusst auf diese verbindenden Dinge zu achten. Verbringt er gerne Zeit mit dir, ist er präsent, teilt ihr kleine Alltagsfreuden und -leiden? Vielleicht sagt er es dir nicht so direkt aber es gibt bestimmt Anzeichen dafür, dass er glücklich ist mit dir und dich schätzt so wie du bist. 

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo liebe @Lilly 22,

ich danke dir sehr für deinen sehr ausfühlrichen Text, und vor allem die Anregungen, wie ich an mir selbst arbeiten kann oder mit meinem Freund zusammen besser im Bezug auf diese Situationen kommunizieren kann. Ich sehe es genau wie du, dass diese Probleme mit meiner Eifersucht natürlich nicht allein durch die Erzählungen meines Freundes entstehen, sondern dass auch ich noch viel lernen kann, wie ich damit umgehen kann und sogar etwas positives darin sehen kann.

Anscheinend habe ich meinen Freund im Text gut beschrieben oder du konntest ihn gut interpretieren: Denn ich empfinde viele Eigenschaften, die du über meinen Freund genannt hast (offen, ehrlich, selbstreflektiert) genauso wie du und weiß das tatsächlich auch sehr zu schätzen. Vielleicht ist das in meinem Eingangstext nicht so gut rübergekommen. Wenn es um die Offenheit bei z.B. intimen Details mit der Ex-Freundin geht, ist mir das leider momentan doch zu viel.

Ich vermute eher,

dass er solche "Stories", wie u.a. die Sache mit dem "gemeinsamen Orgasmus" allein deshalb erzählt, weil er damit eigentlich ausdrücken möchte, dass mit Dir

auch gern so zu erleben bzw. Dir das auch so geben zu können.

Nicht nur aus diesem Grund denke ich, dass es besser wäre, Du würdest ihm

hier einfach ebenso direkt und offen, aus deiner Ich-Perspektive, bei einer sol-

chen Gelegenheit lieber mal erklären, wie sich das eben genau in diesem Mo-

ment für dich anfühlt, wie es dich blockiert usw., anstatt ihm etwas verbieten

zu wollen (was eh nur eure Vertrauensbasis beschädigen würde). Und dann

sage ihm doch aus ebenso deiner Ich-Perspektive, was Du Dir hier von ihm

"konkret besser" wünschen würdest. Z.B., dass er dann sagen könnte: "Ich

weiß zwar noch nie wie mein Schatz, aber weißt Du was, ich fänd es total

schön, kämen wir irgendwann dazu, gemeinsam unseren Orgasmus zu erle-

ben". Eben, weil er Dir dieses schöne Erleben gern geben wollen würde.

Er kann hier also durchaus lernen, solche "Erzählungen" in Wünsche um-

zuformulieren, die wohl auch dahinter stecken?!
Das macht einfach sooo viel Sinn für mich! Das hat mir ein bisschen die Augen geöffnet, danke 😍 Ich war irgendwie immer so in meinem Kummer und Ablehnung gegenüber dieser Geschichten gefangen, weil ich sie einfach nicht ertragen habe, dass es mir gar nicht bewusst war, wie schade es wäre ihm solche Erzählungen zu verbieten. Und wie viel Vertrauen und Offenheit so ein Verbot auch zerstören kann. Eigentlich ist es ja toll, wenn er so offen mit mir reden kann und möchte, und es ist, wie du gesagt hast, eine Beschädigung für die Beziehung wenn wir nicht mehr so offen reden können. Auch wenn es mir bei dem Thema noch unglaublich schwer fällt, offener zu sein, werde ich mir deine Ratschläge zu Herzen nehmen. Insbesondere ihm zu erklären, wie er stattdessen kommunizieren könnte ist glaub ich unheimlich hilfreich. Denn er meint es ja, wie schon mehrmals gesagt, wahrscheinlich nicht böse, aber erkennt meines Erachtens nach noch nicht, dass man solche Wünsche auch anders kommunizieren könnte.

Übrigens ist er nicht nur sehr offen zu mir, sondern er arbeitet auch aktiv an seiner eigenen Offenheit, weil dieser Punkt ihm sehr wichtig ist in einer Beziehung. Und bei den aller allermeisten Themen kann ich es auch bei ihm, weil diese gegenseitige Vertrauen im Prinzip schon da ist. Von daher macht es objektiv gesehen auch überhaupt keinen Sinn, warum ich mich bei diesem Thema mit der Ex-Freundin dann verstecken sollte.

Im Übrigen finde ich deine Idee, zu einem solchen Treffen dabei sein zu wollen, wo seine Ex selbstverständlich auch anwesend ist, prima und kann deiner Argumentation hierzu nicht nur komplett folgen. Sondern bitte auch, weshalb solltest Du dich davor "drücken"?
Danke für die Ermutigung. Ein Treffen mit der Ex-Freundin in der Gruppe wird bestimmt hilfreich sein, und wahrscheinlich am Ende doch viel "normaler" und unspektakulärer als ich es mir gerade vorstelle.

Überdenke für dich (eure Beziehung) auch nochmal, ob es von Dir wirklich eine

so gute Idee gewesen ist, deinem Freund verbieten zu wollen, dies und jenes

offen anzusprechen. Damit ist im Zweifel nämlich nicht dein "Heil" besiegelt,

sondern eher der Untergang einer offenherzigen Beziehung. Es ist m.E.n. hin-

gegen aber recht, wie Du dich unter bestimmten Fauxpas-Formulierungen wohl

fühlst, so dass er daraus eben lernt, aus eigener ICH-Perspektive stattdessen

lieber direkt seine Wünsche zu äußern. Ich vermute mal, dass ihn das weniger

selbst blockiert und so dann auch gelingen wird.
Auch ein sehr objektiver und hilfreicher Punkt. Vielen vielen Dank nochmal für deine zahlreichen Ratschläge! Ich werde mir deinen Text bestimmt noch ein paar weitere Male durchlesen und einige Handlungen meinerseits überdenken und ein offenes Gespräch mit meinem Freund suchen.

Liebe Grüße,

Jana

 
Liebe @mauerblume,

vielen Dank dir für deine Einschätzung.

Ich denke auch, dass ich selbst mit den Gefühlen klarkommen muss. Es ist nicht Aufgabe meines Freundes, mir diese Eifersucht und Unsicherheiten zu nehmen. Trotzdem denke ich, dass eine offene Kommunikation dennoch sehr wichtig ist, und ich es ihm deswegen mitteilen sollte. So wie es Lilly im obigen Text geschrieben hat: ohne ihm zu verbieten über solche Themen zu reden und auch ohne ihn für meine Gefühle verantworlich zu machen, sondern einfach damit er es weiß und auch meinen Standpunkt verstehen kann und die Chance hat, auch selbst an seiner eigenen Kommunikation zu arbeiten. Denn woher soll er es sonst wissen, wenn nicht von mir?

Vielleicht könnte man seine Erzählungen von "früher mit der Ex" auch etwas anders Interpretieren: Er teilt seine Erlebnisse mit dir, weil er dir vertraut und etwas von ihm mit dir teilen möchte? Vielleicht erinnert er sich in bestimmten Situationen nicht deshalb an die Ex, weil sie "besser" oder er glücklicher war, sondern weil ihn sein aktuelles Glück mit dir an frühere ebenso glückliche Situationen erinnert?
Es erstaunt mich immer wieder, wie man solche Erzählungen über die Ex, die für mich zunächst zu 100% negativ waren, am Ende doch auf so viele Weisen auch positiv interpretieren kann. Auch deine Interpretation macht irgendwie total Sinn. Ich glaube du hast auch recht damit, dass man sich generell leider viel zu oft auf die negativen Seiten einer Beziehung, oder auch generell im Leben, versteift. Wenn ich so darüber nachdenke, kenne ich da so viele Beispiele aus meinem Umfeld und von mir selbst! Selbst wenn ich die Erzählungen komplett negativ wahrnehme, ist es trotzdem durchaus möglich, dass es daran gar nichts Negatives auszusetzen gibt. Das werde ich auf jeden Fall hiervon mitnehmen.

Vielen Dank dir mauerblume, ich werde versuchen daran zu arbeiten, mich nicht direkt auf die erste negative Emotion zu versteifen, die ich empfinde, wenn mein Freund mal wieder einer seiner Geschichten oder Details "auspackt".

Liebe Grüße, Jana

 
Trotzdem denke ich, dass eine offene Kommunikation dennoch sehr wichtig ist, und ich es ihm deswegen mitteilen sollte. So wie es Lilly im obigen Text geschrieben hat: ohne ihm zu verbieten über solche Themen zu reden und auch ohne ihn für meine Gefühle verantworlich zu machen, sondern einfach damit er es weiß und auch meinen Standpunkt verstehen kann und die Chance hat, auch selbst an seiner eigenen Kommunikation zu arbeiten. Denn woher soll er es sonst wissen, wenn nicht von mir?


Da bin ich absolut deiner/eurer Meinung. Für mich gehört zu Offenheit und Vertrauen in einer Beziehung auch, dass ich auch meine verletzlichen Seiten zeigen darf. Erst wenn mein Partner weiss, dass bestimmte Dinge für mich schwierig sind/mich überfordern oder verletzen, hat er die Möglichkeit darauf Rücksicht zu nehmen. Nicht im Sinne eines Verbots, aber so, dass er weiss wo meine Grenzen und "wunden Punkte" sind und damit überhaupt erst die Möglichkeit hat, nicht immer wieder unabsichtlich genau auf diese Punkte zu drücken oder Grenzen zu überschreiten.

ich werde versuchen daran zu arbeiten, mich nicht direkt auf die erste negative Emotion zu versteifen, die ich empfinde,
Das klingt doch gut - die Emotionen einfach wieder gehen lassen statt dich von ihnen verleiten lassen in das Panik-Gedankenkarussell einzusteigen... Aber mach dir nicht zu viel Druck, es ist okay wenn du weiterhin hie und da Angst, Unsicherheit oder Eifersucht verspürst. Ich finde es braucht schon eine große Portion Selbstsicherheit um so ganz gelassen mit solchen Aussagen umzugehen und ich persönlich hätte definitiv auch erstmal Mühe damit. Ich hatte früher ziemlich grosse Probleme mit Eifersucht, gleichzeitig hatte ich aber den Anspruch an mich selbst "offen", "tolerant" und überhaupt nicht eifersüchtig zu sein. Also hab ich versucht die Eifersucht und Ängste einfach wegzudrücken oder sie mir "auszureden" und mich selbst für diese "falschen" und "unberechtigten" Gefühle verurteilt... Das hat überhaupt nicht funktioniert und alles nur noch schlimmer gemacht... Unterdessen fällt es mir leichter diese Gefühle einfach anzunehmen. Statt mich für sie zu verurteilen und mehr "Toleranz" von mir zu verlangen, versuche ich mich zu beruhigen/Mut zusprechen/trösten und dann geht das Leben weiter. Die Gefühle sind zwar unangenehm aber letztlich "nur" Gefühle, die kommen und gehen auch wieder. Was ich damit sagen will: Nimm dir die Zeit die du brauchst und sei geduldig mit dir selbst, niemand wird von einem Tag auf den anderen total selbstsicher und unsere Verletzbarkeit macht uns auch menschlich. 

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute für die Gespräche mit deinem Freund und hoffe, dass ihr dabei vieles klären könnt und sich deine Befürchtungen entkräften!

 
Nimm dir die Zeit die du brauchst und sei geduldig mit dir selbst, niemand wird von einem Tag auf den anderen total selbstsicher und unsere Verletzbarkeit macht uns auch menschlich.
Ja du hast vollkommen recht. Ich bin da leider auch oft viel zu streng mit mir, und konnte einige Punkte nachvollziehen bzw erkenne mich selbst darin wieder (dass ich die Eifersucht gar nicht zulassen will und mir gegenüber nicht tolerant bin, und mir zu viel Druck mache). Danke für deine Worte - das hat mir nochmal verdeutlich, dass das Ganze nicht von heute auf morgen passieren muss.

Liebe Grüße, Jana

 
Ich würde die Freiheit, über alles in der Beziehung sprechen zu  können, nicht aufgeben, weil mir etwas wehtut. Umgekehrt passiert es sicherlich, dass du Dinge sagst, die ihm wehtun. Wir empfinden manchmal Schmerzen, weil jemand etwas sagt, das schmerzt.

Es kann sein, dass er mit ihr glücklicher war als mit dir. Daher idealisiert er die vergangene Beziehung nicht unbedingt, sondern schildert es so, wie es für ihn war. Kannst du das ertragen? Das könnte die entscheidende Frage sein. Wenn er darüber nicht mehr sprechen darf, ist sein Gefühl immer noch da. Es kann aber sein, dass er mit dir irgendwann so glücklich ist, dass es ihm egal ist, wie es damals in der Beziehung war.

 
Es kann sein, dass er mit ihr glücklicher war als mit dir. Daher idealisiert er die vergangene Beziehung nicht unbedingt, sondern schildert es so, wie es für ihn war. Kannst du das ertragen?
Hallo liebe serene. Nein, kann ich aktuell nicht. Würde ich aber gerne. Hast du denn Tipps, wie man so etwas besser ertragen kann oder damit umgehen kann?

Wenn er darüber nicht mehr sprechen darf, ist sein Gefühl immer noch da
Ja, das sehe ich auch so. Ich will es ihm trotzdem sagen, dass es mich verletzt, denn auch ich habe das Recht darüber mit ihm zu sprechen. Man muss halt echt den Spagat hinbekommen, sodass es am Ende kein Verbot ist. Also ihm mitteilen dass es weh tut, aber gleizeitig ihm auch nicht verbieten darüber zu sprechen. Gar nicht so einfach...

Liebe Grüße, Jana

 
Aber es ist dein Problem, dass es dir wehtut. Wenn du es ihm sagst, behält er es für sich. Ich bin mir nicht sicher, ob dann was gewonnen ist. 

 
Mhh, aber denkst du denn, dass ich mir auch immer wieder diese intimen Sachen anhören muss und damit selber klarkommen muss? Ich persönlich kenne das z.B. aus meinem Umfeld eher so, dass man eigentlich nicht intime Details beim aktuellen Partner ausplaudert, egal ob diese Erlebnisse super schön waren oder nicht.

 
Welche Gedanken würden mir helfen, besser mit solchen Triggern umzugehen?


Nein, kann ich aktuell nicht. Würde ich aber gerne. Hast du denn Tipps, wie man so etwas besser ertragen kann oder damit umgehen kann?


Das sind gute und wichtige Fragen - und ich bin leider nicht sicher, ob ich dazu hilfreiche Antworten liefern kann... Befinde mich wohl diesbezüglich selbst noch in einem Lernprozess... Aber ich werfe einfach mal ein paar Ideen als Denkanstösse in den Raum und hoffe, es wird nicht zu wirr:

Ich persönlich kenne das z.B. aus meinem Umfeld eher so, dass man eigentlich nicht intime Details beim aktuellen Partner ausplaudert, egal ob diese Erlebnisse super schön waren oder nicht.
- Ich kenne das in meinem Umfeld auch eher so wie du. Dein Freund handhabt das offenbar anders - und das ist erstmal ja einfach eine Tatsache, die man erstaunt/überrrascht/interessiert zur Kenntnis nehmen kann. Und dann die zweite Tatsache: "Oh, das tut mir aber verdammt weh, ich weiss gar nicht, wie ich damit umgehen soll". Auch das kann man erstaunt/überrascht/interessiert zur Kenntnis nehmen. Und dann vielleicht fragen: Woher kommt denn plötzlich dieser Schmerz? Was ist es genau, was da bei mir getriggert wird? Angst, verlassen zu werden? Angst, nicht zu genügen? Kratzt es am Selbstwergefühl, dass ich offenbar nicht die einzige Frau in seinem Leben bin? Was genau ist so unaushaltbar schmerzhaft?

- Versuche zu unterscheiden zwischen dem, was dein Freund effektiv sagt und deinen Interpretationen des Gesagten. Er sagt z.B. "Dies und das war so toll mit der Ex." Du interpretierst: "Er fand das mit ihr viel toller als mit mir, ich kann nicht mit ihr mithalten, er findet mich nicht so toll und ist gar nicht glücklich mit mir, vielleicht liebt er mich gar nicht und geht irgendwann zu ihr zurück, ich bin ja eh nicht gut genug und wenn er jetzt noch merkt, dass ich eine eifersüchtige Nervensäge bin dann will er mich sicher nicht mehr...". Wie du bei den Antworten der TE hier sehen kannst, gäbe es noch viele andere mögliche Interpretationen, je nach persönlicher Lebenserfahrung, Sozialisierung etc. "hört" jede etwas anderes aus demselben Satz. Die Interpretationen haben also mehr mit Dir zu tun als mit dem was er effektiv sagt. Hier kannst du ansetzen.

- Damit eröffnen sich vielleicht auch alternative Reaktionsweisen. Wie reagierst du üblicherweise in diesen Situationen? Ziehst du dich zurück, wechselst das Thema, reagierst du abweisend oder fragst du neugierig nach? Z.B. die Situation mit dem "gemeinsamen Orgasmus": Wenn man die ganzen Interpretationen mal beiseite lässt, könnte z.B. eine mögliche Antwort auf seine Bemerkung zu lauten: "Das klingt nach einem tollen Erlebnis. Sowas würde ich auch gerne mal erleben. Ich habe Angst, dass ich das nie so erleben werde, das macht mich gerade etwas traurig." Damit anerkennst du, was er sagt und sein Recht das frei zu äussern, bleibst gleichzeitig ganz bei dir und teilst deine Gefühle mit ihm - nicht als Vorwurf und ohne Anspruch, dass er etwas ändern muss. Daraus ergibt sich dann vielleicht eine Unterhaltung, die verbindend ist, anstelle eines trennenden Rückzugs deinerseits in eine Endlosschleife aus Schmerz und Ängsten.

- Wenn es schmerzt, kümmere dich um deinen Schmerz. So wie du es bei körperlichen Schmerzen auch tun würdest. Ohne dich dafür zu verurteilen sondern selbstfürsorglich, liebevoll und zugewandt. So wie du vielleicht einer guten Freundin in einer schwierigen Situation beistehen würdest. Versuche Methoden zu finden, um dich in akuten Situationen selbst zu beruhigen - tief durchatmen, eine Rund im Wald laufen, durch die Wohnung tanzen, weinen... Sich selbst zu beruhigen ist nicht ganz einfach, lässt sich aber üben.

meine generellen Zweifel, dass wir nicht perfekt zusammenpassen (aufgrund der Interessen) und dass mich das teilweise sehr traurig macht und ich das Gefühl habe, ihn nicht glücklich machen zu können.
- Kann es sein, dass dir hier deine eigenen Vorstellungen einer "idealen" Beziehung in die Quere kommen? Niemand passt "perfekt" zusammen, das gibt es nicht. Unterschiedliche Interessen können in einer Beziehung eine grosse Bereicherung sein. Nur weil er mit der Ex gemeinsame Hobbies hatte, muss das mit dir nicht auch so sein. Ihr wollt ja eure eigene, einzigartige Beziehung leben und nicht seine vorherige Beziehung "reinszenieren" mit dir als "Ersatzschauspielerin"... Es ist zwar schön, zum Glück des Partners beizutragen, aber du bist nicht dafür verantwortlich, dass er glücklich ist. Das ist allein seine Verantwortung. Sollte er mit dir nicht glücklich (genug) sein, dann liegt es an ihm etwas zu ändern. Solange er mir dir zusammen sein will und dir das so sagt, darfst du darauf vertrauen, dass dies auch so ist. Du bist richtig, so wie du bist. Mit deinen Eigenheiten, Hobbies, Interessen und Wünschen. Es klingt in deinem Text ein wenig so, als wärst du sehr auf sein "Glück" fokussiert. Was ist mit deinem Glück und deinen Wünschen und Vorstellungen ans Leben allgemein und an die Beziehung?

- Vor einem möglichen Gespräch mit ihm kannst du vielleicht für dich zuerst versuchen zu klären, was genau du dir von einem Gespräch erhoffst und erwartest. Hast du einen konkreten Wunsch an ihn oder möchtest du ihm einfach deine Gefühle mitteilen? Was erwartest du dann von ihm? Dass er dir versichert, dich zu lieben und mir dir glücklicher zu sein als mit der Ex? Ist das eine realistische Erwartung? Würde es das Problem lösen und das bereits Gesagte ungehört machen?

- Und schliesslich noch ein Zitat: "Vertreiben lasse ich [die Eifersucht] mich nur, wenn Menschen sich mit den Beweggründen beschäftigen, die sie mich rufen liessen: mit ihrem brüchigen Selbstwertgefühl, mit der inneren Haltung, nicht zu genügen oder "falsch" zu sein, mit ihrem fehlenden Mut, sich anderen zuzumuten." (Baer/Frick-Baer, Das ABC der Gefühle)

 
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