Es ist zum Verzweifeln. Da muss ich 42 Jahre werden, um immer noch in die gleichen Fallen, die ich mir selbst stelle, zu tappen. Unglaublich.
Ich habe mich auf Silvester bei einer online-Partnersuche in einen Mann verliebt. Eigentlich erst im Neuen Jahr, denn da haben wir uns gleich zum Neujahrs-Brunch getroffen.
Auf dem Foto sah er eigentlich netter aus, als real - aber das habe ich schnell übersehen. Wie ich auch übersehen habe, dass er mich gleich nach ein paar Minuten schon geküsst hat. Einfach so - aber so einfach ist es nun doch nicht.
Dann habe ich bereits am ersten Tag seine Wohnung kennen gelernt. Dort habe ich mich gleich unwohl gefühlt. Ein Gefühl, dem ich auch einiges an Beachtung geschenkt habe. Aber das wäre doch zu oberflächlich von mir, einen Menschen nach seiner Wohnung zu beurteilen....
Ein paar Tage später waren wir schon ein Paar - und ich spürte, dass wir überhaupt nicht zusammen passten. Nichts gefiel mir an ihm, außer vielleicht seinem Kleidungsstil. Aber weder sein Äußeres, seine Art, mich zu liebkosen, sein Geschmack in der Wohnungseinrichtung (furchtbar - vom Geschirr bis hin zum WZ-Schrank alles ohne persönliche Note), seine Art mich zu mustern, seine kleinen Hände, das defekte Klo in der Wohnung, das defekte Licht, sein von meinem Geschmack völlig abweichender Musikgeschmack, seine Art Auto zu fahren (mit dem Gesicht an der Windschutzscheibe klebend) und so weiter - alles störte mich so sehr, dass ich noch nicht einmal Lust dazu hatte, mit ihm einen Spaziergang in der Nähe meiner Wohnung zu unternehmen. Ich schämte mich mit ihm
Aber irgendwas fesselte mich an ihn - irgendein Gefühl sagte mir, dass er mich doch liebte. Er war doch kein Arschloch, das mich z.B. ignorierte, mir nicht zuhörte, mich schlug - das war er nicht. Also lag es an mir? War ich wirklich einfach nur oberflächlich? Was machte mich so unsicher? So unsäglich unsicher?
Und dann beendete ich die Beziehung. Ich sagte ihm offen und ehrlich, was ich alles nicht mochte, was mich störte, aber auch was ich an ihm gemocht habe.
Er war betroffen und meinte nur, er würde das alles so nicht sehen. Nach zwei Tagen hielt ich es nicht mehr aus und rief ihn wieder an. :mauer: Warum? Wie konnte ich nur so schwach sein? Es war nur der Wunsch nach Nähe, der Traum von der großen Liebe, eine Illusion. Verbunden mit seiner Nähe - wie ich glaubte - würde alles wie durch einen Zauber wahr werden. Und er kam zurück. Aber schon nach ein paar Stunden empfand ich wieder mein inneres Unwohl Gefühl. Ich konnte es nicht mehr leugnen. Und diesmal verlor ich ihn -
ich musste - vor meinem Computer sitzend - mit ansehen, wie er unter seinem Pseudo im Partnersuche-Netz wieder auf die Suche ging. Und er wurde fündig - denn ich konnte genau verfolgen, welche Frau (es war eben auch sein Typ) sich gleichzeitig mit ihm aus dem Netz verabschiedete - und kurz darauf war sein Telefon besetzt.
Das saß. Nur 6 Stunden - nachdem er mir noch per Handy 'Ich liebe dich' gesimst hatte - telefonierte er mit einer anderen Frau.
Ich bin ziemlich sicher, dass er sich gerade jetzt auf ein erstes Treffen mit ihr vorbereitet.
Das Schlimme ist - er tut nichts unrechtes. Denn ich konnte ihn nicht so lieben, wie er war. Und das hätte ich viel früher erkennen können. So dass ich ihn nicht so nah an mich heran gelassen hätte. Jetzt kann ich nur hilflos mit ansehen, wie er seinen Weg weitergeht. Und ich - ich sitze hier und weine und habe das Gefühl, irgendwie einen großen Fehler gemacht zu haben. Ich vermisse ihn - trotz allem. Oder ist es nur die Illusion? Eines ist sicher - mein Schmerz ist Realität. Und meine Tränen. Meine Trauer. Morgen...vielleicht scheint morgen ja wieder die Sonne...aber diese Hoffnung will mir nicht so richtig helfen. Jetzt tut es weh, jetzt zieht sich alles in mir zusammen, jetzt schlägt mein Herz wie wild bei dem Gedanken, er könne sich gerade mit einer anderen Frau köstlich amüsieren. Ich fühle mich sehr verletztlich. Austauschbar. Wie ein Gebrauchsgegenstand. Männer können das wohl so einfach. Eben noch ein Liebesgeständnis an die eine, gleich ein nettes Hallolächeln für eine andere Frau. Es tut weh. Du Mistkerl - warum hast du meine Grenze damals so schnell überschritten? Ich kam da nicht mit, bei deinem Tempo. Musstest du mich gleich nach ein paar Minuten schon küssen? Hätte ich dir vielleicht eine dafür knallen sollen? Nein - es hat mir doch gefallen. Du hast mich berührt. Und es hat mir gut getan. Zunächst. Warum habe nicht meine Grenzen wahren können? Ich war so schwach. So hilflos. Und eigentlich dürfte ich es nicht sein. Ich kann auch anders. Aber nicht bei dir. Hoffentlich, hoffentlich berührst du mich nicht wieder. Sollte es bei deinen anderen Dates Grenzen geben, die du nicht überschreiten kannst. Bitte, bitte komm zurück zu mir - nein, du darfst nicht zu mir zurückkommen...sonst bin ich wieder verloren. Und alles beginnt wieder von vorne - erkennst du dich - so lautete dein Motto...
...Was für ein Jahr...2003.
Wer von euch hat ähnliches erlebt? Wer von euch fühlt sich klein, erbärmlich und verlassen - ohne verlassen worden zu sein. Wer teilt mit mir seinen Kummer? Oder seine Wut? Ich freue mich über jede Zuschrift, jeden Kommentar, jede Geschichte...
Alles Liebe...
Ich habe mich auf Silvester bei einer online-Partnersuche in einen Mann verliebt. Eigentlich erst im Neuen Jahr, denn da haben wir uns gleich zum Neujahrs-Brunch getroffen.
Auf dem Foto sah er eigentlich netter aus, als real - aber das habe ich schnell übersehen. Wie ich auch übersehen habe, dass er mich gleich nach ein paar Minuten schon geküsst hat. Einfach so - aber so einfach ist es nun doch nicht.
Dann habe ich bereits am ersten Tag seine Wohnung kennen gelernt. Dort habe ich mich gleich unwohl gefühlt. Ein Gefühl, dem ich auch einiges an Beachtung geschenkt habe. Aber das wäre doch zu oberflächlich von mir, einen Menschen nach seiner Wohnung zu beurteilen....
Ein paar Tage später waren wir schon ein Paar - und ich spürte, dass wir überhaupt nicht zusammen passten. Nichts gefiel mir an ihm, außer vielleicht seinem Kleidungsstil. Aber weder sein Äußeres, seine Art, mich zu liebkosen, sein Geschmack in der Wohnungseinrichtung (furchtbar - vom Geschirr bis hin zum WZ-Schrank alles ohne persönliche Note), seine Art mich zu mustern, seine kleinen Hände, das defekte Klo in der Wohnung, das defekte Licht, sein von meinem Geschmack völlig abweichender Musikgeschmack, seine Art Auto zu fahren (mit dem Gesicht an der Windschutzscheibe klebend) und so weiter - alles störte mich so sehr, dass ich noch nicht einmal Lust dazu hatte, mit ihm einen Spaziergang in der Nähe meiner Wohnung zu unternehmen. Ich schämte mich mit ihm
Aber irgendwas fesselte mich an ihn - irgendein Gefühl sagte mir, dass er mich doch liebte. Er war doch kein Arschloch, das mich z.B. ignorierte, mir nicht zuhörte, mich schlug - das war er nicht. Also lag es an mir? War ich wirklich einfach nur oberflächlich? Was machte mich so unsicher? So unsäglich unsicher?
Und dann beendete ich die Beziehung. Ich sagte ihm offen und ehrlich, was ich alles nicht mochte, was mich störte, aber auch was ich an ihm gemocht habe.
Er war betroffen und meinte nur, er würde das alles so nicht sehen. Nach zwei Tagen hielt ich es nicht mehr aus und rief ihn wieder an. :mauer: Warum? Wie konnte ich nur so schwach sein? Es war nur der Wunsch nach Nähe, der Traum von der großen Liebe, eine Illusion. Verbunden mit seiner Nähe - wie ich glaubte - würde alles wie durch einen Zauber wahr werden. Und er kam zurück. Aber schon nach ein paar Stunden empfand ich wieder mein inneres Unwohl Gefühl. Ich konnte es nicht mehr leugnen. Und diesmal verlor ich ihn -
ich musste - vor meinem Computer sitzend - mit ansehen, wie er unter seinem Pseudo im Partnersuche-Netz wieder auf die Suche ging. Und er wurde fündig - denn ich konnte genau verfolgen, welche Frau (es war eben auch sein Typ) sich gleichzeitig mit ihm aus dem Netz verabschiedete - und kurz darauf war sein Telefon besetzt.
Das saß. Nur 6 Stunden - nachdem er mir noch per Handy 'Ich liebe dich' gesimst hatte - telefonierte er mit einer anderen Frau.
Ich bin ziemlich sicher, dass er sich gerade jetzt auf ein erstes Treffen mit ihr vorbereitet.
Das Schlimme ist - er tut nichts unrechtes. Denn ich konnte ihn nicht so lieben, wie er war. Und das hätte ich viel früher erkennen können. So dass ich ihn nicht so nah an mich heran gelassen hätte. Jetzt kann ich nur hilflos mit ansehen, wie er seinen Weg weitergeht. Und ich - ich sitze hier und weine und habe das Gefühl, irgendwie einen großen Fehler gemacht zu haben. Ich vermisse ihn - trotz allem. Oder ist es nur die Illusion? Eines ist sicher - mein Schmerz ist Realität. Und meine Tränen. Meine Trauer. Morgen...vielleicht scheint morgen ja wieder die Sonne...aber diese Hoffnung will mir nicht so richtig helfen. Jetzt tut es weh, jetzt zieht sich alles in mir zusammen, jetzt schlägt mein Herz wie wild bei dem Gedanken, er könne sich gerade mit einer anderen Frau köstlich amüsieren. Ich fühle mich sehr verletztlich. Austauschbar. Wie ein Gebrauchsgegenstand. Männer können das wohl so einfach. Eben noch ein Liebesgeständnis an die eine, gleich ein nettes Hallolächeln für eine andere Frau. Es tut weh. Du Mistkerl - warum hast du meine Grenze damals so schnell überschritten? Ich kam da nicht mit, bei deinem Tempo. Musstest du mich gleich nach ein paar Minuten schon küssen? Hätte ich dir vielleicht eine dafür knallen sollen? Nein - es hat mir doch gefallen. Du hast mich berührt. Und es hat mir gut getan. Zunächst. Warum habe nicht meine Grenzen wahren können? Ich war so schwach. So hilflos. Und eigentlich dürfte ich es nicht sein. Ich kann auch anders. Aber nicht bei dir. Hoffentlich, hoffentlich berührst du mich nicht wieder. Sollte es bei deinen anderen Dates Grenzen geben, die du nicht überschreiten kannst. Bitte, bitte komm zurück zu mir - nein, du darfst nicht zu mir zurückkommen...sonst bin ich wieder verloren. Und alles beginnt wieder von vorne - erkennst du dich - so lautete dein Motto...
...Was für ein Jahr...2003.
Wer von euch hat ähnliches erlebt? Wer von euch fühlt sich klein, erbärmlich und verlassen - ohne verlassen worden zu sein. Wer teilt mit mir seinen Kummer? Oder seine Wut? Ich freue mich über jede Zuschrift, jeden Kommentar, jede Geschichte...
Alles Liebe...