extremst deprimiert

[Kimili]

Hallo Ihr Lieben...

im moment gehts mir ziemlich mies...weniger wegen meinem freund, aber wegen meinen eltern...seit dem ich ausgezogen bin, wollen die nichts mehr von mir wissen...wollen nichjt zu meinem geburtstag kommen...nix...naja...deswegen bin ich ziemlich down...nun das problem...

mein freund kommt aus ner ziemlich intakten familie...kann somit das alles nicht nachvollziehen...will mir helfen, kann aber nicht...d.h. es reicht schon, dass er mich in den arm nimmt...

nun habe ich mich selbst ziemlich von allem zurückgezogen...stehe sozusagen total neben mir...alles geht mir auf die nerven, alles ist mir zu viel...sogar mein freund...(ich liebe ihn über alles, aber ich kann im moment einfach nicht) wir wohnen zusammen...naja...und ich vernachlässige ihn vielleicht sogar...ich kann nicht essen...ich kann nix, außer auf dem sofa rumhängen...

habt ihr vielleicht einen tipp, was ich tun könnte um wieder "hoch" zu kommen und aus dem Loch rauszuklettern???

ich wäre euch sehr dankbar...

liebe grüße Kimili

 

[justsad]

hallo kimili

hattest du schon vor dem ausziehen probleme mit deinen eltern? bist du gegen ihren willen ausgeszogen? erzähl doch deine geschichte genauer, denn so ist es sehr schwierig, deine situation zu beurteilen!

so wie du dein leben im moment beschreibst, solltest du aufpassen, dass du nicht in eine depression verfällst....

versuche es doch mal, etwas rauszugehen an die frische luft. spatzieren, joggen, fahrradfahren... egal was. vorallem an der frischen luft und bewegung. das tut am körper gut und klärt auch etwas deinen kopf. mir hilf auch, wenn ich mir meine gefühle und gedanken aufschreibe. dann kann ich sie etwas ordnen und auch rauslassen... das sind so altbewährte 1. hilfe massnahmen....

aber erzähl doch etwas mehr....

viel kraft wünscht

justsad

 

[Kimili]

jaaa.das ist ne mega-lange geschichte...

meine eltern und ich, bzw meine ma und ich, das war immer so eine sache

also...

mein vater und meine richtige mutter haben sich scheiden lassen, da war ich etwa 2-3jahre alt...die frau war einfach krank...bzw ist...sie hatzte nen lover und meinte, da dieser keine kinder mag, dass mein bruder und ich sie in ihrem weiteren leben stören...

naja...auf jeden fall hat mein vater ne neue frau gefunden...

eigentlich sehe ich sie auch als meine mutter an...nur, um einige auszüge aus unserem zusammenleben zu nennen:

wenn ich sie umarmen wollte kam immer nur iiih...geh weg...oder

egal was ich gemacht habe es war falsch...mein bruder war immer "der arme junge"

wenn wir uns gestritten haben, was mal ne zeit lang mega-schlimm war-hatte ich einen monat zeit mich zu ändern, sonst hätten sie mich in ein internat gesteckt...

die kämpfe zwischen ihr und meiner oma wurden immer auf meinen schuletrn ausgetragen und am ende war ich immer die, die alle gegeneinander ausspielt

ich wurde von ihr immer als schlampe beschimpft, weil ich mein zimmer nicht aufgeräumt habe,

oder es wurde gesagt, dass ich wie meine richtige mutter bin...

ich wurde für ein falsches wort wochenlang ignoriert...

usw...

aber njichtsdestotrotz...habe ich beide sehr lieb...

naja...und als sich dann die möglichkeit bot mit meinem freund zusammenzuziehen...hab ichs getan,...da hat sie sogar geweint(hab ich zwar nicht verstanden, aber ok)

naja...im nachhinein ist mein vater wohl stolz auf mich

nun bin ich etwa 4 monate weg...und wenn ich nich anrufen würde, dann würde der kontakt komplett abbrechen...

wenn ich frage soll ich am sa kommen...kommt immer nur brauchst du nicht...

ich habe für meinen geburtstag ein frühstück organisiert und einladungen gemacht...und und und...

da kommt nur...ist n so...und überhaupt und meine couch...blablabla...

ich glaube, dass die tränen beim auszug nur da waren, damit mein vater nicht merkt, dass sie froh ist...denn wenn sie mich vermissen würden, dann würden sie auch anrufen...achja

mein vater...der wird bestimmt unter druck gesetzt...

so von wegen, wenn....dann zieh ich aus...!!!

tja was soll ich sagen...ich fühle mich allein, obwohl mein freund da ist...total allein gelassen...

was soll ich nur machen...ich könnte nur weinen...eingegraben unter einer decke...mit meinem teddy im arm...(den habe ich von meinem bruder bekommen, und der meldet sich auch nur, wenn er was braucht)

das ist so die kurfassung von den geschehnissen...

gruß kimili :heulen: :heulen: :heulen:

 

[justsad]

hallo kimili

hast du schon versucht mit deiner 'mutter' ernsthaft darüber zu reden? melde dich doch bei deiner mutter und lade sie in ein cafe (neutraler ort) ein. dann kannst du ihr ja sagen, dass dich eure beziehung, wie sie ist, belastet, weil du das gefühl hättest, sie hätte ein problem mit dir. du seist nun aber kein kind mehr und es sei an der zeit, dass sie dir ganz ehrlich, ohne rücksicht, sagt, was sie von dir hält und was sie von dir oder eurer beziehung erwartet. vielleicht sind vieles missverständnisse. vielleicht ist sie überfordert in der mutterrolle. es kann aber auch gut sein, dass sie eifersüchtig auf dich ist, weil du halt (egal, was du vielleicht denkst) die frau nr.1 im leben deines vaters bist!!!

du solltest zuerst ganz offen mit ihr über euch reden und sehen, was passiert. zu verlieren hast du ja nichts. ausserdem bist du ja in einem alter, wo sich die mutter zu so einer art guten freundin entwickeln sollte, denn eine 'mama' im klassischen sinn brauchst du nicht mehr... vielleicht kommt sie mit einer solchen rolle besser klar, als mit der mutterrolle... versuch wirklich ein gespräch von 'frau zu frau' mit ihr zu führen! und wenn du glück hast, nimmt sie das angebot einer freundschaft an...

liebe grüsse und nur mut, sie ist auch nur ein mensch, der ängste und sorgen hat, wie du!

:trost:

justsad

 

[Sibylle]

hallo kimili

als ich mit 22 von zu hause weggezogen bin, auch noch in eine fremde stadt, hatte ich auch ziemliche schwierigkeiten mit meiner mutter (meiner vater war eh nie da und sie sind auch geschieden). ich hatte dann sicher mehr als ein halbes jahr überhaupt keinen kontakt mit meiner mutter, weil das zerwürfnis einfach zu gross war. viele missverständnise und keine toleranz dem anderen gegenüber.

sicher habe ich sie in dieser zeit auch vermisst und es kam mir befremdet vor, nicht mehr mit meinen eltern zu reden. aber es musste einfach sein.

nach diesen monaten voller stille habe wir uns langsam wieder angenähert. und heute, also etwa sieben jahre später, habe ich das beste verhältnis zu ihr. sie ist zu einer freundin geworden, die mir bedingungslos zur seite steht. ich respektiere und liebe sie sehr.

das loslösen vom elternhaus und der weg zur selbständigkeit ist für euch alle nicht einfach, auch für deine eltern nicht. sie sind sicher auch traurig, dass du nicht mehr bei ihnen bist, nur können sie es vielleicht nicht zeigen, was so wichtig wäre für dich.

lass euch einfach ein bisschen zeit.

ich wünsche dir von ganzen herzen, dass ihr wieder zueinaner findet.

deine sibylle

 

[Kimili]

das problem ist, dass ich schon zig mal versucht habe mit ihr zu reden...


auch allein...und auch mit meinem vater


sie blockt ab...immer...keine chance ein normales gespräch zu führen...





aber ich danke euch für die tipps





und sibylle...das was du sagst scheint mir im moment auch das sinnigste zu sein...


es tut nur so weh...ich hab nie echte liebe erfahren...zumindest nicht richtig...





aber vielen dank schonmal





eure kimili :heulen:

 

[Djinny]

Ich habe mit 22 die Kraft gefunden, mit meiner Mutter den Kontakt abzubrechen. Nachdem wir einen heftigen Streit hatten, in dem ich ihr anbot, ich könne Sie gerne umbringen, damit dies ihren Schmerzen, der Scheisse und der Dunkelheit, die ihr Leben begleiten, ein Ende bereitet. Damit sie mich da nicht ständig mit reinzieht.

Ich erkannte, dass die Phasen des schoenen Scheins unweigerlich gefolgt waren von ihren kranken Verhaltensweisen. Ich nahm mir vor, mich nie wieder in meinem Leben von jemanden derart an die Grenze bringen zu lassen. Das einzige was mich davon abgehalten hat war, dass ich im Leben nie ein Rechtsanwalt sein könne wegen Vorstrafe, und dass ich vermutlich Schuldgefühle mit mir herumschleppen würde.

Da gibt ein eine jahrelange Leidensgeschichte dazu, eine Beziehung zwischen einer Tochter und ihrer manisch-depressiven Mutter. Ein Außenstehender wird das kaum jemals nachvollziehen können.

Dass Deine Mutter nun von einer Dich offensichtlich ablehnenden Frau ersetzt wurde, macht die Situation nicht leichter. Jeder Mensch braucht die Sicherheit, von seinen (Ersatz)Eltern bedingungslos geliebt zu werden.

Meine jeweiligen Freunde konnten das Loch im Herzen nicht kompensieren, das konnten sie nie. Das Gefühl der Einsamkeit im Herzen muss mal selbst besiegen. Und nichts war für mich schwerer im Leben.

Für mich war der erste Schritt, zu akzeptieren, dass die eigene Mutter krank ist. So langsam gelingt es mir. Es ist deshalb so schwer, weil man von der instinktiv angelegten Idealisierung der Eltern weg muss. Diese Einsicht (nicht die theoretisch-abstrakte, sondern die konkret-emotionelle) macht einen verstehen, dass es nicht die eigenen Defizite sind, warum man teilweise so abgelehnt wird. Irgendwann habe ich verstanden dass ich nicht schuld bin daran, dass es ihr so schlecht geht.

Man braucht Freunde, die einen stützen.

Und braucht jemanden, der objektiv ist, mit dem man reden kann. Ich habe mir irgendwann psychologische Unterstützung gesucht, weil die Dinge mich immer wieder eingeholt haben.

Wenn man es schafft, sich ein eigenes Zuhause zu geben, ist man sehr viel weiter.

Nach 3 Jahren habe ich gemerkt, dass ich über dem Berg bin. Dass ich das erste Mal in meinem Leben emotional eigenständig bin.

Nach einem weiteren halben Jahr stehe ich dem ganzen mit etwas Souveräntiät gegenüber. Der Hass auf sie ist weg, die Distanz ist endlich da. Nicht vollständig, aber zu grossen Teilen. Ich bin heute 25 und stehe kurz vor Abschluss meine Studiums. Die Einsamkeit ist weg. Ich habe begriffen, dass ich etwas wert bin (immer noch im Prozess )

Dein Freund ist damit überfordert, das zu kompensieren wenn das auch nur ähnlich lief wie bei mir. Was Du tun kannst: reden, reden, reden. Mit Außenstehenden. Wenn Deine Stiefmutter sich ändern muss damit es zwischen Euch funktioniert, musst Du sie alleine lassen. Du kannst sie nicht ändern. Du kannst nur Dich selbst ändern.

Ich glaube da an Psychologen

Ich wünsch Dir alles Gute, lass die Ohren nicht hängen.

 

[Kimili]

ich danke dir sehr für deine antwort...das lässt echt hoffen, eines tages emotional unabhängig zu sein...ich hab da aber noch einen sehr weiten weg vor mir, der vielleicht auch irgendwann an einem psychologen heranführt...im moment geht es mir einigermaßen...aber wer weiß, wie es noch kommt...ich danke dir sehr

liebe grüße kimili