hilflos und verzweifelt und kein Land in Sicht...

Alex1967

Erfahrener Benutzer
22. Jan. 2003
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Ich bin mit meinem Partner jetzt nahezu 10 Jahre zusammen gewesen. Es war nicht immer leicht, aber ich dachte, wir hätten uns Vertrauen geliebt... Seit 12 Wochen ist nun raus, dass er der Vater eines Kindes von seinem weiblichen besten Kumpel ist. Es war unfassbar, denn ich kenne das Kind bereits seit einem Jahr und meine Vermutungen in diese Richtungen wollte ich mir einfach nicht eingestehen. Die letzten eineinhalb Jahre waren sicherlich die schönsten Beziehungsjahre meines Lebens bisher... und ich war mir sicher, dass wir zusammen eine Lösung für diese neue Situation finden würden... Er war hin und her gerissen zwischen seinem Kind, sprich zu seiner "neuen" Familie zu wechseln oder ein "UNS" zu wählen. Eine andere Lösung kam für ihn nach einigem hin und her nicht mehr in Frage. Er will für das Kind und auch seinem "Kumpel" gegenüber die 100%ige Verantwortung übernehmen, nicht zulassen, dass gar ein Anderer als er die Vaterstelle einnimmt, was schlussendlich zu einer Trennung unserer Beziehung in beiderseitigem Einverständnis geführt hat. Ich liebe das Kind auch und schätze die Mutter des Kindes... und da sie beide glauben, dem Kind eine "intakte" Familie bieten zu können.... wie hätte ich da sagen sollen "Bleib!", obwohl es mich fast umbringt. Uns drei Erwachsenen gehört die Firma und somit sehen zumindest mein Ex und ich uns derzeit fast jeden Tag. Dass wir uns nach wie vor lieben steht außer Frage, aber wir kämpfen gegen dieses Gefühl an, denn er will diesen "Versuch" zu einem Erfolg machen. Wir wollten heiraten und selbst Kinder haben, aber er denkt, dass er dann dem jetzigen Kind gegenüber einen Verrat begeht... Er ist bereit, unsere Liebe zu opfern, auch wenn er selbst sichtlich darunter leidet. Er sucht nicht nach einem Weg, alles unter einen Hut zu bringen und sieht nur das Scheitern des Versuches als Misserfolg an. Ein Scheitern, weil er mich als Partner mehr liebt, ist nicht akzeptabel für ihn. Viele, die jetzt vielleicht denken, er ist doch selbst Schuld, hat dich betrogen und belogen und sich am Ende für sie entschieden... all denen kann ich nur zustimmen... nur wenn wir uns sehen ist da soviel Gefühl von beiden Seiten! Ich versuche, ihn aus meinem Herzen zu drängen, weil die Situation so aussichtlos ist. Versuche nach vorne zu schauen und an mich zu denken, aber all das geht mal mehr und mal weniger. Es zerreißt mich innerlich, dieses Zustand zu akzeptieren. Natürlich könnte ich die Firma verlassen, aber leider ist das alles mehr als kompliziert und unrealistisch... An manchen Tagen gehe ich ihm aus dem Weg wo ich kann, an anderen suche ich förmlich seine Nähe - und ihm geht es ebenso. Es steht außer Frage, dass wir uns mehr lieben als je zuvor - wahrscheinlich gerade, weil wir nicht zusammen sein dürfen. In irgendeinem Beitrag habe ich gelesen, dass man an das Negative am Partner denken soll, an all das was nicht gut war... Ich kann nur sagen, jeder hat seine Schwächen und ich habe für mich die Einstellung, dass man im anderen die Schönheit sehen soll und die Unvollkommenheit an sich selbst. Ich versuche ihn fortzustoßen, die Hoffnung auf eine andere Lösung zu begraben, weil er nicht nach einer anderen Lösung sucht... aber es ist zum Verzweifeln, ich finde keinen Schlüssel und kein Land in Sicht. Ich versuche mich in die Arbeit zu stürzen und breche ein, wenn ich ihn dann sehe... ich versuche mich abzulenken so gut ich kann und denke doch die ganze Zeit an ihn... Ich denke, eine Liebe für ein Kind zu opfern, ist das Eine... damit zu leben das Andere. Mein Leben hat sich innerhalb von 8 Wochen komplett verändert... Ich habe das Gefühl, dass es an die Wand gefahren wurde und ich immer noch feststecke... Meine Freunde sagen, dass die Zeit helfen wird... zu gerne würde ich ihnen glauben! Ich soll nicht mehr auf ihn hoffen, soll nicht länger auf ihn warten, soll nach vorne schauen und an mich denken... Alles weise Worte, nur die Umsetzung gelingt mir nicht! Wir lieben uns und werden uns auch immer lieben... Ich habe in den letzten Wochen gelernt, wie ein Kind die "Welt" verändern kann... welchen Preis man bereit ist dafür zu bezahlen. Er hat für seinen "Fehltritt" einen "Gegenwert" erhalten... die Liebe seines Kindes und seiner neuen Frau.. mir bleibt nur noch die Erinnerung und die Eigenverantwortung für mein Leben. Und ich gebe ehrlich zu, dass die Akzeptanz der Trennung, mir zumindest derzeit noch, völlig fremd ist.. ich mich total beschissen fühle, nicht glauben kann, dass er einen Zustand geschaffen hat, als hätte mich das Leben aus dem "Leben" genommen... Ich höre oft die CD "Mensch" von Grönemeyer... er hatte einen Verlust, der nicht zu ändern war... wie kann ein Mensch, der mich liebt, so tun als wäre es in unserem Falle das Gleiche? Diese Frage stelle ich mir immer wieder und zweifle dann auch an seiner Liebe... denke, es ist für ihn "nur" noch der Trennungsschmerz, der ihn weinen lässt... fange an zu glauben, dass es die wahre Liebe unter Erwachsenen nicht wirklich gibt, wenn ein Kind an einem anderen Ort wartet... Wie kann ich mich "entlieben" von ihm, neu lieben, neu hoffen mit all diesen Gefühlen in mir und keinem bisschen Abstand... Das Kind hat ihn wundersam verändert... wie kann so etwas Wunderbares zwei sich liebende Menschen dennoch trennen?

 
Hallo liebe Alex

diese geschichte ist wirklich sehr traurig. Wäre er denn bereit eine partnertherapie zu machen? ich denke das würde euch allen sicher was bringen.

wie wärs, wenn du einfach mal für ne weile verreisen würdest? und am besten schaust du dich nach einem anderen job um. denn solange du ihn immer wieder siehst wirst du ihn nie vergessen.

ich hoffe dass die zeit deine wunden heilen wird. aber eben, dies wird noch lange dauern, aber glaub mir, irgendwo geht immer wieder ein türchen auf. du musst nur daran glauben.

alles gute

m

 
Hallo Mondkind,

vielen herzlichen Dank für Deine aufmunternden Worte. Aus der Firma aussteigen und einen neuen Job suchen, habe ich alles schon durchgecheckt - würde zu diesem Zeitpunkt - unster Unternehmen kaputt machen, weil ich ja ausbezahlt werden müsste, was sie sich derzeit nicht leisten kann. Und somit würden viele mit dran hängen, die gar nichts dafür können. Da sie ihn denke ich liebt und er für sich herausfinden muss, ob er sie mehr als einen Kumpel liebt, damit es für ein Leben zu zweit im Sinne des Kindes reicht, wird eine Partnertherapie o.ä. nichts bringen. Ich könnte es nur für mich in Anspruch nehmen, wenn ich es für richtig hielte. Soweit bin ich noch nicht - und ehrlich gesagt, kann oder will ich nicht glauben, dass es in der Umsetzung zwischen den beiden funktioniert. Ich werde ihm denke ich schon noch eine ganze Weile die "Tür" auflassen; versuche aber vor allem für mich wieder einen Weg zu finden. Das gelingt mal mehr und mal weniger - du weißt sicher was ich meine.

Habe mich sehr über deinen Beitrag gefreut.

Liebe Grüße

Alex

 
Hi Alex,

gutes Baujahr, dieses 1967 :)

Er erfährt etwas völlig Neues. Die Liebe zu einem Kind, zu SEINEM Kind.

Eine Liebe (über verschiedene Arten der Liebe wurde bereits viel im Forum geschrieben), die unerschütterlich ist.

Ob er es für sich richtig macht oder nicht, wage ich zu bezweifeln. Dennoch verstehe ich seine Entscheidung.

Sollte er für Dich ebenso empfinden wie Du für ihn, kann er seinen Trennungsschmerz durch die ständige Anwesenheit seines Kindes kompensieren. Diese Möglichkeit bleibt Dir leider verwehrt.

Ich an Deiner Stelle könnte nur damit umgehen, indem ich, ohne Rücksicht auf die wirtschaftliche Konsequenz, jeglichen Kontakt abbreche.

Ich habe so gehandelt und bereue keine dieser Entscheidungen. Allerdings habe ich für meine Exfrau zum Zeitpunkt der Trennung seit mindestens 5 Jahren keine Liebe mehr empfunden. Der Kinder wegen hätte ich diesen Zustand auch noch Jahrzehnte "ausgehalten". Zwei meiner Kinder habe ich so "verloren". Ein Besuchsrecht ist kein emotionaler Vergleich eines gemeinsamen Lebens und das damit verbundene Erleben des Aufwachsens.

Aber auch damit lernt man umzugehen.

Wieder gut ging es mir, als ich mein "früheres" Leben konsequent hinter mich ließ, meine Sachen packte und 300 km weit wegzog.

Für mich war es die einzige Chance auf ein lebenswertes "neues" Leben.

Gruß

Fly

 
Hallo Fly,

zuerst einmal vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag.

Ich bin mir völlig darüber im Klaren, dass es für mich der "leichtere" Weg wäre, wenn ich alle Brücken hinter mir lassen würde. Nur habe ich den Glauben an ein UNS noch nicht aufgegeben und ich bin es mir schuldig, wenn ich sage, er ist die Liebe meines Lebens, ihm zumindest noch eine zeitlang die "Tür" aufzulassen. Vielleicht lieg ich wirklich irgendwann ganz unten und ziehe dann doch die absolute Lösung vor mit allem was dazu gehört... nur soweit bin ich noch nicht. Ich versuche nach mir und nach vorne zu schauen und solange ich nicht bereit bin, werde ich ihn zwar loslassen aber nicht aufgeben. Vielleicht muss mich das Leben eines besseren belehren, aber ich kann mir einfach noch nicht vorstellen, dass dieses Kind mit allem Wunderbaren was dazu gehört, diesen "Preis" fordert. Ich gebe Dir allerdings in einem Punkt vollkommen recht; er kompensiertdie fehlende Liebe von mir hin zu dem Kind. Aber kann das auf Dauer reichen? Ich will, dass er solange bleibt, bis er merkt es funktioniert oder den Versuch als gescheitert betrachten kann ohne sich jemals Vorwürfe machen zu müssen. Er genießt das Kind so wie du es geschildert hast und ein "Nur-besuchen-dürfen" würde ihn "umbringen". Ich denke, ich würde lügen, wenn ich voraussagen könnte, was sich bei mir in den nächsten Monaten alles tun wird... ich weiß es nicht. Ich versuche zumindest die Energie auf mich zu richten. Das gelingt mir mal mehr, mal weniger. Auf jeden Fall lerne ich gerade jeden Tag etwas über mich dazu.

Dieses Forum ist eine feine Sache und ich denke, dass es allen ein bisschen weiterhilft, mit dem leider so bekannten Liebesschmerz fertig zu werden.

Nochmals vielen Dank, Fly

Liebe Grüße

Alex

 
Ich hatte ein besch... Nacht... wieder eine mehr. Ich wache schweißgebadet auf, schau neben mich und das Bett íst leer... Er war gestern kurz hier, wir haben uns gehalten und uns dann schnell verabschiedet, weil wir beide Tränen in den Augen hatten, wie so oft in den letzten Wochen. Es sieht alles so aussichtlos aus... Wie kann, wie könnte ich jemals gegen ein Kind bestehen?

Alex

 
Hallo Alex,

vielleicht tröstet es ein bisschen, dass andere auch eine besch... Nacht hatten - ich habe gar nicht geschlafen, ist auch eine Methode :)

Aber eigentlich wollte ich wissen, wie denn die Frau in diesem Dreiergespann die Geschichte sieht ? Es mag verwegen klingen, aber .... wäre eine Beziehung zu dritt in irgendeiner Form denkbar ? Wegen des Kindes muss man sich sicherlich keine Sorgen machen; wenn es geliebt, später aufgeklärt und tolerant erzogen aufwächst, wird es keine Probleme haben, vor der Gesellschaft zu der unkonventionellen Art seiner Eltern zu stehen (und überhaupt... die Gesellschaft... pfff)

Er liebt Dich, wie stark liebt er sie ?

Brücken abbrechen und wegziehen, hmm, ich weiß nicht, es würde so verdammt viel dranhängen.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute !

Madita

 
Hallo Alex,

oh Himmel, ich sehe gerade, dass Du WEIBLICH bist ! Bitte verzeih´, ich weiß nicht, warum ich von vornherein angenommen habe, Du seist ein Mann.... Du musst ja sonst was von meinem Beitrag gedacht haben.

Das wirft natürlich ein ganz anderes Licht auf die Sache.

Nun, ich glaube, hier ist warten angesagt.... einen Umzug halte ich wegen der schwerwiegenden Konsequenzen immernoch für falsch. --- Weißt Du, ich glaube, Deine Karten sind nicht die schlechtesten: Was soll denn bedeuten, er muss erst rausfinden, ob er sie liebt; dafür hat er doch sicherlich schon genug Zeit gehabt !

Es mag sein, dass er im im Moment noch etwas rigoros reagiert... sein Fehltritt ist Dir noch nicht allzu lange bekannt, und er will vielleicht sein Gewissen beruhigen, besser: sich selbst wieder in Ordnung bringen, indem er die volle Verantwortung für sein Kind übernimmt (was ihn, eben letzteres allein betrachtet, natürlich ehrt).

Nein, also, "intakte Familie", wie soll das denn funktionieren.... eine große Gaukeilei wäre diese Version lediglich. Und meine Güte, man kann doch einem Kind Liebe, Geborgenheit und ein Familiengefühl auch ohne Schema F (Mutter und Vater, verheiratet) geben !

Wie hat er sich eigentlich in der Zeit nach der Geburt des Kindes und vor der Aufklärung des Betruges verhalten ?

Nochmals alles Gute :)

Viele Grüße

Madita

 
Hallo Madita,

ich finde deine beiden Beiträge ganz lieb und bin Gott froh, dass ich mich mit Dir austauschen kann. Du hattest ja wohl auch eine Besch... Nacht und bist sicherlich genauso k.o.

Ich weiß gar nicht genau, wie sie denkt. Ich habe mit ihr gesprochen als die Entscheidung noch ausstand. Ich sollte vielleicht anders beginnen...sorry. Sie liebt ihn abgöttisch, schon seit sie sich kennen. Immer Heimlichkeiten, immer Geheimnisse... sie "lebt" seit 1998 in unserer Beziehung und hat immer nur den ausschließlichen Kontakt zu meinem Freund gesucht. Von seiner Seite her, war er immer für sie da. Umgekehrt hat er sich ihr aber nie geöffnet. Sie war für ihn eben der Kumpel mit dem man Spaß haben, rumbubeln und lachen kann. Bei mir hat er nur die Probleme gesehen und den Alltag. Vor 1 1/2 Jahren hat sich das dann geändert und unsere Beziehung wurde so intensiv wie nie zuvor. Im nachhinein könnte man, kann man, sagen, dass er wusste, dass sich die Situation vollkommen verändern kann, wenn er der Vater des Kindes ist. Er hat dann, denke ich gemerkt, was er hat und wie schrecklich der Verlust für ihn wäre... Sie ist während der Schwangerschaft bei uns ein und ausgegangen als wenn nichts wäre - natürlich hat sie den direkten Kontakt zu mir vermieden. Sie hat erst als durch den Vaterschaftstest klar war, wer der Vater ist, mit ihrem Freund endgültig die Trennung eingeleitet. Ihr Ex und meiner kennen sich. Und ihrer war auf meinen immer schon eifersüchtig und zu recht. Nicht, weil dabei das Fremdgehen passiert ist, sondern weil sie meinem Ex die Aufmerksamkeit geschenkt hat, die eigentlich ihm hätte gehören müssen. Und so sehe ich es bei uns auch. Für meine Ex ist sie denke ich auch eine Liebe... was für eine weiß ich nicht. Mein Bauch sagt mir, dass sie ihre Unbeschwertheit verloren haben und dass er sie als Mutter seines Kindes und als Freund liebt, aber (noch) nicht als Partner. In den ersten 10 Monaten des Kindes war das Kind oft in der Firma. Ein Arzt hatte ihnen erzählt, dass der Vaterschaftstest erst dann absolute Sicherheit geben wird. Und als es dann Fakt war wollte er keinen Tag mehr im Leben des Kindes versäumen, obwohl er heftig mit sich gekämpft hat wegen uns. Aber eine andere Konstellation, als die die er gewählt hat, konnte er sich schlussendlich nicht vorstellen. Er will nicht, dass ein anderer als er, Vaterstelle übernehmen könnte - und das wäre über kurz oder lang - passiert. Auch will er sich niemals vorwerfen müssen, es nicht versucht zu haben, wenn doch die Möglichkeit, es zu versuchen, bestanden hat. Es ist wirklich besch... und wie sie tatsächlich denkt, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass sie ihn will und dass sie nichts unversucht lassen wird an ihn ranzukommen. Sie ist, denke ich nicht seine Geliebte, denn dann hätte er sich leicht von mit trennen können und wir würden auch nicht zusammen weinen um den Verlust. Ihm ist bewusst, dass er auch sexuell einen Weg finden muss, wenn der Versuch erfolgreich sein soll.. mit heiraten und allem was dazu gehört.

Ich frage mich nur, wie er das bewältigen will, wenn er mich so liebt und vermisst wie er sagt. Ein Scheitern des Versuches, weil er mich liebt, ist für ihn nicht akzeptabel..ist doch zum verrückt werden... Oh madita, ich weiß, dass ich gar nichts tun kann, außer nach mir zu schauen und doch bringt es mich fast um...

Liebe Grüße

Alex

 
Hallo Alex,

deine Geschichte ist sicherlich nicht zu vereinfachen, dennoch ging mir beim Lesen meistens ein : "Der ist ganz schön egoistisch" durch den Sinn.

Wenn sie für ihn immer nur Kumpel war, warum hat er dan mit ihr geschlafen? Und warum kann er den Gedanken, dass ein anderer jemals die Vaterrolle übernimmt nicht ertragen? Das ist irgendwie überzogen, das Kind ist von ihm und nicht sein Eigentum. Antworte bitte nicht mit der 100 % igen Verantwortung. Die beinhaltet nicht, dass er wegen des Kindes alles über den Haufen wirft, es sei denn er würde sich unabhängig davon für die andere Frau entschieden haben. So kann er sich selber immer wieder seine große Opferbereitschaft vorsagen, die im Grunde auf tönernen Füßen steht und das Glück eines anderen Menschen zerbricht.

Auf solchen Trümmern kann man keinen guten, neuen Bezihungen aufbauen.

So eine Situation kann auch eskalieren, wenn er angeblich nur wegen des Kindes zu ihr geht und versucht sie zu lieben.

Und glaubst die Mutter des Kindes wird still halten, nachedem sie ihn jetzt hat? Du wirst von ihr sicher als stetige GEfahr empfunden, auch wenn Du Dich so korrekt verhälst wie Du es tust.

Es muß eine Möglichkeit geben Dich aus der Firma zurückzuziehen, vielleicht auch sukzessive-denn Du zahlst bei dieser Situation unheimlich drauf, in jeder Hinsicht.

Du ziehst Dich zurück, Du hälst die Firma mit am Laufen, du sitz,t meines Erachtens auf einem Kessel voll Dynamit, weil jede Entscheidung die für das angebliche Wohl des Kindes getrofen wurde und wird, auf Deinem Rücken ausgetregen wird.

Ich bin überzeugt, dass Du ihn liebst und auch, dass er Gefühle dir gegenüber hat aber Du mußt irgendeine Insel finden auf die Du Dich stellen müsstest um Dir erst einmal einen Überblick zu verschaffen.

LG

justine

 
@ Madita

Vielleicht magst Du mal erklären, warum Du einem Mann eine Dreier-Beziehung vorschlagen würdest und es bei einer Frau für absolut abwägig hälst???

@ Justine

Ich finde es absolut in Ordnung, dass er an das Wohlergehen seines Kindes und an das seine denkt.

Alex sieht doch auch ihr eigenes Glück schwinden.

Falls dieses als Egoismus gedeutet wird, kann sich hier im Forum wohl niemand davon frei sprechen.

@ Alex

Es tut weh, ganz böse sogar! Aber umbringen wird es Dich nicht!

Hast Du Dir vielleicht mal Gedanken über eine zweiwöchige Auszeit gemacht?

Du solltest ausprobieren, wie es Dir geht, ohne ihn zu sehen oder irgendwelchen Kontakt zu pflegen.

Als einer von drei Gesellschaftern ist ein zweiwöchiger Urlaub doch sicherlich zu realisieren...!?

Gruß

Fly

 
Hallo Alex,

jetzt wollte ich mich auch mal bei dir melden.

Ich denke der Vorschlag von FlyBy mit dem Urlaub ist nicht schlecht.

Unser Problem scheint mir da bis zu einem gewissen Grad ganz ähnlich zu sein. Auch du/ihr braucht Zeit um euch klar zu werden was los ist und wie es weitergehen kann.

Wobei das in deinem Fall wohl noch schwerer ist wenn du genau weisst das die "Konkurrenz" da ist.

Nur was ändert es wenn du da bleibst - ausser das es dir weh tut ihn ständig mit ihr zu sehen.

Ich hoffe für dich das DU für DICH wieder alles ins reine bringst.

Gruss Tigger

 
@ Fly:

Natürlich würden sich auch in einer Mann-Mann-Frau-Dreierbeziehung Eifersüchte nicht vermeiden lassen, aber es hätte im vorliegenden Fall (wenn er denn die angegebene Konstellation hätte) sicherlich geholfen, dass der Erzeuger des Kindes offensichtlich sexuell zwischen den Fronten steht.... ich persönlich könnte wohl - wenn auch schweren Herzens - u.U. eine Dreiecksbeziehung in Kauf nehmen, wenn mein Freund mehr oder wenig plötzlich schwul werden würde. Aber hier - Frau gegen Frau - und besonders nach dem, was Alex nun geschrieben hat, kommt eine Dreierbeziehung überhaupt nicht in Frage.

Liebe Alex,

unabhängig von der Frage, ob sich irgendjemand von Egoismus freisprechen kann, ist klar, dass er viel Bockmist gebaut hat. Sie geht über Monate hinweg bei Euch ein und aus, beide haben geahnt, dass das Kind von ihm sein würde, er aber lässt sich nichts anmerken bzw. intensiviert die Beziehung zu Dir, vielleicht auch aus einem schlechten Gewissen heraus ? Ziemlich unverschämt, oder ? Das solltest Du in Deine Überlegungen mit einbeziehen. Leider läuft das auf das bekannte "Sich-die-negativen-Eigenschaften-des-anderen-bewusst-Machen" hinaus. Mein "Freund" hat eigentlich auch eine Freundin, das Ganze ist völlig inakzeptabel, für ihn aber unglaublich bequem. Was für einen miesen Charakter er doch hat, denke ich manchmal und bekomme an seiner Stelle ein schlechtes Gewissen seiner Freundin gegenüber, die ich übrigens gar nicht kenne. Ich hoffe, dass mich diese Seiten an ihm, die ich nicht verleugnen kann, über kurz oder lang von ihm abbringen werden, auch wenn ich im Moment noch verrückt werde bei dem Gedanken, nicht mehr in der gewohnten Weise mit ihm umzugehen. - Wir wohnen zusammen in einer WG, das verkompliziert die Sache, aber das nur am Rande.

Zurück zu Dir ! Deine Konkurrentin wird kämpfen, was das Zeug hält; sicher, Du stellst eine permanente Bedrohung dar. Aber ganz gewinnen wird sie wohl nie, Pech gehabt. Dafür bringt er viel zu viele Gefühle für Dich auf (und die spielt er ja wohl nicht, oder ?). Sie ist ja überhaupt eine echte Nummer... es drängt sich schon der Gedanke auf, dass sie eine langfristige Strategie verfolgt hat; es so lange bei dem Typen versuchen, den man eigtl. will, bis der einen schwängert, und dann den eigenen Freund verlassen... werde ruhig wütend auf sie, vergiss den Respekt, das schafft hin und wieder einen klaren Kopf. Im Zuge dessen kannst du gleich nochmal über das Verhalten Deines Freundes nachdenken. Auch Wut auf ihn kann Dir vorübergehend den Rücken stärken. Ich dachte selbst jahrelang, Vernunft, Einsicht, Mitgefühl und Verständnis bringen einen unweigerlich ans Ziel, wurde aber oft eines besseren belehrt.

Mache Dir darüber hinaus bewusst, dass er mit ihr nie ganz glücklich werden wird, wenn er (auch) Dich liebt. Falls Du ihm verzeihen kannst (es geht nicht nur um den One-night-stand allein, sondern um sein monate-, jahrelanges Schweigen), kannst Du ihn immernoch nach einiger Zeit wieder aufnehmen. Ich denke ja wie gesagt nicht, dass es bei den beiden auf Dauer klappt...

Alles Liebe

Madita

 
Das verstehe ich, danke!

Den Gedanken einer Konstellation:

Schwul - Bi - Hetro

hatte ich überhaupt nicht...

Das erklärt es :eek: )

 
Hallo an alle,

vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt, aber Madita hat es in ihrem Beitrag nochmal so aufgegriffen, dass ich denke, dass sie weiß was ich meine.

Es ist in meine Augen egoistisch zu denken, dass es das Beste für das Kind sei, wenn er trotz aller Gefühle die er für Alex hat und der "angeblich" nicht vorhandener für die Mutter des Kindes, keinen anderen Vater als sich selber akzeptieren kann.

Ich teile Maditas Ansicht, dass immer etwas fehlen wird und ich bin mir nicht sicher ob es für ein Kind nicht u. U. sehr viel belastender ist zu merken, dass da zwischen den Eltern irgend etwas nicht stimmt, als dass die Tatsache, Mama und Papa können nicht miteinander, aber das hat nichts mit mir zu tun, besser ist.

Mein Ex hat auch einen Sohn und die Mutter des Kindes war ein "More Night Stand"

er ist der Vater des Kindes und kümmert sich soweit es (auch von der Mutter ihrer Seite möglich ist) um seinen Sohn.

Der ist ein Sonnenschein und hat jetzt xy-Papa und z-Papa und kein Problem damit. Er wird von allen geliebt und das ist wichtiger als ihm eine Scheinwelt zu bieten.

Oder, die Gefahr ist die, dass der Partner von Alex ihr gegenüber nicht ehrlich ist und für die Mutter viel mehr Gefühle hat, als er eingesteht, aber das spricht tendenziell gegen das, was sie erzählt.

Ich habe einfach bei der Schilderung kein gutes Gefühl, wie Madita es auch so gut zusammengefasst hat, die Mutter des Kindes ist doch recht beharrlich auf ein Ziel losgegangen und hat "gewonnen" wenn ich den Ausdruck benutzen darf- weil es bei diesen Sachen sicherlich keine Gewinner gibt.

Und ich leide mit Alex, die so vor vollendete Tatsachen gestellt wird unter dem Deckmantel der guten Gründe, die sie zur völligen Handlungsunfähigkeit verdammen und sie somit nur gute Miene zum bösen Spiel machen kann. Und sie liebt ihn und denkt an ihn, das Kind, an die Mitarbeiter und hat sehr viel in der Waagschale was sehr schmerzhaft werden kann und dabei noch das Gefühl, dass er gut handelt.

Ich empfinde diese Situation schon beim Lesen als absolut schmerzhaft und schwierig. Und wenn ich den Begriff Egoismus noch einmal anbringen darf, was hindert ihn denn daran sich für Alex auch eine andere Lösung mit auszudenken als : "Friß und stirb"??

justine

 
hallo,

also, ich muss justine absolut zustimmen. mir kommt dein exfreund auch sehr egoistisch in seinem verhalten vor. es ist fuer ein kind auf jedenfall schlimmer, wenn die eltern eigentlich gar nicht zusammen sein wollen und es nur fuer das kind tun (spreche hier uebrigens aus eigener erfahrung, ich war wirklich froh, als sich meine eltern endlich scheiden liessen). in dem fall trifft das zwar nur auf ihn zu und nicht auf sie, aber da sind doch die probleme vorprogrammiert. also, da tut mir das kind viel mehr leid, als wenn es irgendwann mal zwei liebende vaeter haette. nur weil ER nicht "teilen" will und mit einem evtl. ersatzvater nicht zurechtkaeme, sollen alle leiden?? denn seine zukuenftige frau wird sicher auch leiden, wenn ER mit dem herzen eigentlich nicht bei ihr, sondern bei dir ist. ehrlich gesagt, ich bin mir nicht ganz sicher, ob das von ihm nicht doch auch ne faule ausrede ist??? bist du dir ganz sicher, dass er dich wirklich noch so sehr liebt? dann wuerde er sowas doch nicht wirklich durchziehen...?

ich wuerde ihn auf jedenfall nochmal mit allem konfrontieren und vielleicht auch ein gespraech zu viert suchen, naemlich mit dir, ihm, seiner kumpeline und vielleicht einem partnerberater? ist seine kumpeline eigentlich gluecklich damit, dass er nur wegen dem kind bei ihr bleibt?

ich wuensch dir alles gute!

lena

 
Hallo Justine,

vielen herzlichen Dank erst einmal für deine beiden ehrlichen Beiträge.

Ich kann nur aus meiner Sicht sprechen und kann daher nur sagen, ich weiß nicht, welche Gefühle er seinem weibl. Kumpel entgegen bringt, wenn er sagt, er liebt sie. Ich weiß nur eines mir absoluter Sicherheit, er hätte sie nie zum Partner genommen, wenn das Kind nicht da wäre. Ich bin mir auch im Klaren darüber, dass es für ihn nicht "nur" Pflichterfüllung dem Kind und der Mutter gegenüber ist. Es hört sich vielleicht seltsam an, aber ich kann ihn aus seiner Perspektive sogar verstehen. Es ist natürlich auch eine gro0e Portion Egoismus dabei, wenn er keinen anderen "Vater" zulässt. Nut hatte er zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit geboten bekommen, diese Stelle "wahrhaftig" einzunehmen. Er weiß auf so viele Fragen, die er sich selbst stellt, keine Antworten. Ich will ihn jetzt nicht in Schutz nehmen, denn ich denke, im Gegensatz zu mir, hat er auch ein wunderbares Geschenk als "Gegenwert" bekommen. Und ich gebe Dir auch recht, es wird auf meinem "Rücken" ausgetragen - und ich lasse es zu! Oh, es ist so kompliziert, den Sachverhalt darzustellen... Am Anfang habe ich auch gedacht, warum sucht er keine Lösung mehr, die mich beinhaltet... Er hat mir eigentlich selbst die Antwort geliefert... er hat das Kind nach zwei Monaten besucht und gedacht - wenn das mein Kind ist, ist alles, was war, vorbei! Er hat den Gedanken, ein UNS für das Kind aufzugeben, bereits viel früher gesetzt... Er denkt, das Kind kann für seinen "Fehltritt" nichts, sprich es ist vollkommen unschuldig an der Situation und er ist an der Reihe, die Verantwortung zu übernehmen - für sie und das Kind. Jeder aus ihrer und seiner Familie hat ihm signalisiert, dass es den "Versuch" wert ist und er ist kein Mensch, der sich von anderen etwas sagen lässt, aber es hat SEIN Denken bestätigt. Und seit er mit dem Kind jeden Tag zusammen ist, spüre ich, dass er zumindest von dem Kind niemals mehr lassen wird... so blöde sich das anhört, egal um welchen Preis, selbst wenn es ihn seine Seele kostet oder gerade weil es ihn seine Seele gekostet hat. Unter all diesen Vorzeichen kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es zwischen den beiden dann letztendlich funktionieren kann... aber vielleicht will ich es auch zum derzeitigen Zeitpunkt nicht akzeptieren...kann durchaus sein! Er ist VOR dem ganzen Entscheidungsprozess definitiv ein Egosist gewesen und er redet sich auch ein, dass der Preis zwar hoch, aber bezahlbar ist... Ich erkenne diesen Menschen einfach nicht wieder... er ist gewachen durch das Kind, durch den Trennungsschmerz, durch den Verlust... den er rückgängig machen könnte, wenn er die Konsequenzen dafür tragen könnte - er kann sie nicht tragen - verstehst du was ich meine? Es "bringt" ihn fast "um" mich verloren zu sehen, aber seinem Kind einmal sagen zu müssen, wir haben es nicht versucht, bringt ihn auch um. Oh, es ist wirklich grausam und ganz klar, er will es so und macht es für sich.. Das sage ich mir jeden Tag, um einen neuen Weg für mich zu finden... Die Tastache, dass ich eine neue Beziehung haben könnte bevor er für sich geklärt hat, ob dieser Versuch zum Scheitern verurteilt ist, treibt ihn definitiv voran, aber wer kann schon sagen, wann dies sein wird. Ich hoffe, ich komme aus diesem Dilemma irgendwie und ganz schnell raus...

An welche Möglichkeit denkst du denn Justine, wenn du sagst, es hätte oder könnte auch eine Lösung mit mir geben?

Liebe Grüße

Alex

 
Ob er sich richtig entschieden hat wage ich, wie gesagt, auch zu bezweifeln.

Da ist aber nicht nur sein Kind. Dazu gehört die Mutter, und diese scheint ihm auch Liebe zu schenken.

Das Wort Egoismus erweckt irgendwie immer den Eindruck eines "Urteils".

3 Menschen empfinden Glück, für einen Menschen bedeutet diese Situation Unglück.

Nachempfinden kann ich Alex dieses Leid sehr wohl, aber als egoistisch würde ich den Vater deswegen nicht bezeichnen.

Und wenn, dann in dem Maße, wie jeder von uns egoistisch wäre. Jeder würde seinem Glück entgegenlaufen. Auch wenn ein anderer Mensch zurückgelassen werden muss.

Gruß

Fly

 
Hallo Fly,

auch dir recht herzlichen Dank für die aufmunternden Worte. Es wird mich nicht umbringen, nein, das denke ich auch nicht. Mit Auszeit und Urlaub habe ich mir bereits Abstand verschaftt, über das Ganze nachzudenken. Aber selbst jetzt, könnte ich selbst mit einem noch so langen Urlaub, keinen "wirklichen " Abstand erreichen - weißt du wie ich meine? Jeden Tag sage ich zu mir, er war bereit Dich aufzugeben, also lass von ihm! Wie kann ich das aber, wenn ich seinen "Versuch" für unrealistisch halte, er es aber für möglich hält?! Und gleichzeitig so intensive Gefühle im Spiel sind? Mir ist heute klar, dass er tatsächlich wählen wollte, nicht nur musste - was ihm wichtiger war! Nur, wie kann man zwischen einer Partnerliebe und einem Kind wählen? Eine Lösung mit mir, hätte ihm den "totalen" Zugriff auf sein Kind verwehrt und wahrscheinlich über kurz oder lang unsere Beziehung geschrottet. Jetzt ist es umgekehrt.. die unerfüllte Partnerliebe sitzt hier und er ist beim Kind! Objektiv betrachtet, bricht ihm die "fehlende" Liebe von meiner Seite genauso das Herz. Im Moment geht er davon aus, dass er in ihr diese Partnerliebe auch finden kann und dass das aber noch warten kann. Vielleicht wartet er auch nur darauf, dass ich wieder jmd. finde damit er mir gegenüber keine Verantwortung mehr tragen muss... ich weiß es auch nicht. Ich liebe ihn Fly und glaube mir, es mangelt nicht an Liebe von seiner Seite - er will nur dieses Kind einfach nie mehr ganz hergeben, außer sein Versuch scheitert am Alltag. Was soll ich tun, um dennoch innerlich frei zu kommen?

Liebe Grüße

Alex