Hallo Kleines,
da habe ich deine schlimmsten Stunden wohl verschlafen *beschämtguck*
Es ist überhaupt nicht wichtig, wie lange eine Beziehung dauerte. Da hast Du absolut Recht. Manchmal ist es allerdings auch so, daß sich in die Trauer, den Menschen, den man so sehr liebt, verloren zu haben, auch andere Gefühle mischen. Ist oft nicht leicht, das auseinanderzuhalten, wenn es passiert.
Zum Beispiel hatte ich das Gefühl, als Mensch abgelehnt worden zu sein. Mit allen positiven und negativen Eigenschaften. Kann das bei Dir auch so sein? Wenn es deine erste große Liebe war, denkst Du vielleicht auch, daß Du nie wieder diese Vertrautheit, diese intensiven Gefühle für einen anderen Menschen fühlen wirst. Mir hat eine Freundin damals sehr geholfen als sie mir sagte, daß ich mich noch sehr oft verlieben werde und daß ich noch viele wunderbare Männer kennenlernen werde. (Es hat sich tatsächlich bewahrheitet)
Das mit der Freundin finde ich persönlich nicht so gut. Hast Du schon mal versucht, ihm einen Brief zu schreiben? So richtig altmodisch auf Papier... Wenn eure Telefongespräche so aus dem Ruder laufen, ist das eine gute Möglichkeit. Erstens kann er Dir nicht widersprechen, was es ungemein erleichtert, Dinge auszusprechen (bzw. aufzuschreiben) und er sieht, daß Du dir Gedanken gemacht hast und ihn immer noch liebst. Und das hat er dann Schwarz auf Weiß. Nächster Vorteil: Du kannst noch mal überdenken, was Du geschrieben hast und den Brief erst abschicken, wenn Du mit dem, was drinsteht, wirklich leben kannst. Und dann mußt Du den Brief ja auch gar nicht abschicken. Manchen hier hilft es schon, diesen Brief zu schreiben, um die eigenen Gedanken zu ordnen...
Was deinen traurigen Morgen angeht:
Durchlebe die Trauer, auch wenn es sehr wehtut. Das sind genauso wertvolle Gefühle wie die Schmetterlinge, wenn Du verliebt bist oder die Liebe, die Du sicher auch sehr intensiv empfunden hast. Du kannst aus dieser Zeit viel mitnehmen, es macht Dich stärker und Du lernst Dich selbst besser kennen. Vielleicht tut die Zeit bei Euch ja auch ihr Übriges und er vermisst Dich genauso wie Du ihn. Daß er sein Leben erst einmal in den Griff kriegen will, finde ich sehr klug und "gesund". Er will Dich vielleicht nicht mit seinem Gefühlschaos belasten und ehe er noch mehr kaputt macht, bringt er erst einmal sein Leben in Ordnung... Ist doch wirklich vernünftig (wenn das wirklich der Grund ist)
Das Durchleben der Trauer schließt aber im übrigen nicht aus, daß Du dir selbst Blumen schenkst oder leckere Brötchen kaufst und gemütlich morgens frühstückst (ja, wahrscheinlich kriegst Du nichts runter; aber das geht allen so...)
Dein Leben geht nämlich auch für Dich weiter und es kann trotzdem schöne Momente für Dich bereithalten.
Und wenn Du mal wieder traurig bist, frage Dich doch mal, ob es wirklich so erstrebenswert wäre, keine solchen schlimmen, traurigen Gefühle zu haben. Schließlich fühlst Du ja auch die positiven Dinge intensiver. Das ist etwas sehr wertvolles
Und zum Schluß noch ein paar Zeilen, von denen ich leider nicht weiß, wer sie verfaßt hat, die Dir aber vielleicht ein paar Tränen trocknen helfen:
Laß' den Kopf nicht hängen. Sonst siehst Du die Sterne höchstens in einer Pfütze. Und da sind sie nicht so schön...
Alles Liebe,
die Tina