Hi ihr, ich habe mir vor kurzem mal einfach Gedanken über den Liebeskummer an sich gemacht und habe eine kleine pseudo-wissenschaftliche Abhandlung verfasst. Vielleicht kann sie dem einen oder anderen mal nützlich sein:
Kleine Abhandlung über Liebeskummer
Inhalt:
1. Einleitung
2. Die 4 Grundarten des Liebeskummers
3. Mögliche Erscheinungsformen des Liebeskummers
4. Die 5 Stadien des Liebskummers
5. 22 Allgemeine Techniken und Verhaltensweisen gegen Liebeskummer:
1. Einleitung:
Es herrscht allgemein der Gedanke vor, dass Liebeskummer ein typisches Teenager-Problem sei. Deshalb hat der Liebeskummer als Negativ-Gefühl und schwierige Phase des Lebens einen eher „niedlichen“ Ruf und wird im Allgemeinen belächelt. Das mag daran liegen, dass Liebeskummer ein Gefühl oder eine Phase ist, die irgendwann komplett überwunden wird und an die man, spätestens in einer neuen Beziehung, lächelnd zurück denkt und den Kopf schüttelt. Das unterscheidet den Liebeskummer z.B. von der Trauer, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist.
Man sollte Liebeskummer dennoch nicht unterschätzen. Genau wie die Trauer ist er ein Gefühl des Vermissens, der Einsamkeit und das Gefühl, in ein tiefes, dunkles Loch zu fallen und für kurze Zeit keinen Sinn mehr im Leben zu erkennen. Nicht umsonst wählen in Deutschland jedes Jahr viele hundert Menschen (nicht nur Teenager) aufgrund von Liebeskummer den Freitod.
Liebeskummer kann jeden in jedem Alter und Lebensabschnitt treffen, Lebenserfahrung schütz nur bedingt davor. Charaktereigenschaften wie Selbstvertrauen und die Fähigkeit, Gefühle effektiv verdrängen zu können, sind da schon eine bessere Abwehr. Alle, die diese Fähigkeiten nicht besitzen und im Gegenteil sogar eher sensibel sind, trifft der Liebeskummer wie ein Hammerschlag und wird in einer bestimmten Phase (meist ganz zu Anfang) als ebenso schlimm empfunden, wie die Trauer um einen Toten.
2. Die vier Grundarten des Liebeskummers:
Es gibt vier Hauptarten von Liebeskummer, die sich (normalerweise) in Dauer und Schwere unterscheiden, besonderes wenn man unterschiedliche äußere Einflüsse bedenkt:
Vermissen des Partners
Heimliche Liebe
Unerwiderte, verschmähte Liebe
Trennung nach einer Beziehung
Im Normalfall ist das Vermissen des Partners (andere Stadt, anderes Land, bestimmte Situationen, in denen er nicht zugegen ist) eine schwache Form des Liebeskummers. Sie tritt zeitweise und nur in bestimmten Situationen auf und lässt sich durch einen Anruf oder einen Brief so weit mildern, dass sie (wenn auch unterschwellig allgegenwärtig) kaum noch zu spüren ist.
Die heimliche Liebe ist meist ein Ausdruck von Scham, Angst vor Zurückweisung, mangelndem Selbstvertrauen und Schüchternheit. Sie ist normalerweise nicht von langer Dauer, da sie meist aus der Distanz (also ohne den Schwarm näher zu kennen) praktiziert wird und sich abschwächt, wenn man das Objekt der Sehnsucht einige Zeit lang nicht sieht. Diese Form des Liebeskummers ist (normalerweise) eine eher Schwache und tritt tatsächlich hauptsächlich im Teenageralter auf. „Sich jeden Tag in einen anderen verknallen“ ist nach der Pubertät eher ungewöhnlich. Viele glauben, ein Geständnis der Liebe könnte hilfreich sein, einen längeren Anflug von heimlicher Liebe zu verkürzen, weil man Klarheit erlangt. Oft ist dem auch so, im schlimmsten Falle jedoch entsteht daraus die verschmähte, unerwiderte Liebe.
Die Unerwiderte, verschmähte Liebe kann ausgesprochen lange dauern, wenn man ständig die Nähe des anderen sucht und sich (meist) unberechtigte Hoffnungen macht. Im schlimmsten Falle kann dies dazu führen, dass man in jeder Geste und jeder Tat des anderen einen bewussten oder unterbewussten Annäherungsversuch zu erkennen glaubt und so die Hoffnung immer wieder aufsteigt. Besonders hartnäckig ist diese Form des Liebeskummers in Situationen, in denen man keine Möglichkeit hat, dem Objekt der Begierde aus dem Weg zu gehen (wie z.B. bei Schulkameraden, Arbeitskollegen usw.). Sobald dieser Einfluss verschwunden ist, schwächt sich das Verliebtsein meist sehr schnell ab und verschwindet in wenigen Wochen ganz. Diese Form des Liebeskummers ist durchaus nicht zu unterschätzen, denn der Leidende ist immerhin (vielleicht über Jahre hinweg) „dauerverliebt“. Das bedeutet: ein Herzklopfen, wenn nur der Name fällt oder man ihn liest, ein unbeschreibliches Glücksgefühl, wenn man den anderen sieht oder er oder sie anruft. Aber auch Trauer und Wut, wenn der oder die Geliebte einen Partner hat oder zum 100. Mal bestätigt, dass für eine gemeinsame Beziehung keine Hoffnung besteht. Das eigene Gefühlsleben ist sozusagen ständig abhängig vom Leben eines anderen, eigene Interessen und Freunde treten oft dahinter zurück.
Die schlimmste Form des Liebeskummers ist jener nach der Beendigung einer Beziehung. Sie ist auch die komplexeste und ihre Dauer und ihr Verlauf wird von einer Vielzahl äußerer Umstände beeinflusst: wie lang die Beziehung war, ob es gemeinsame Freunde gibt, ob es gemeinsamen Besitz wie eine Wohnung gibt, ob man zusammen Kinder hat, ob man verlassen wurde oder selbst verlassen hat, ob man betrogen wurde oder selbst betrogen hat, ob man sich einvernehmlich und friedlich oder mit einem großen Streit getrennt hat, ob man nach der Trennung merkt, dass man den anderen doch noch liebt oder eben nicht, usw. Sogar das Geschlecht des Leidenden spielt eine Rolle. Während Männer eher dazu neigen, sich einzuigeln und still vor dich her zu leiden, gehen Frauen häufiger aus, treffen Freundinnen und Freunde, vertrauen sich ihnen an und verändern sehr oft auch ihr Äußeres. Generell scheinen Frauen besser mit Liebeskummer umgehen und ihn auch schneller überwinden zu können, eine Regel ist dies aber nicht.
3. Mögliche Erscheinungsformen des Liebeskummers:
Genau so vielfältig wie die Gründe für Liebeskummer sind seine Auswirkungen und Symptome:
Schlaflosigkeit
Unkonzentriertheit (Probleme am Arbeitsplatz oder in der Schule)
Appetitlosigkeit (Magenknurren, aber weder Hungergefühl noch Appetit)
Magenprobleme (Übelkeit, ständiger Druck, ein inneres „Zerreißen“ und Durchfall)
Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme („Frustfresser“ sind seltener als man glaubt)
Einsamkeitsgefühle (selbst wenn Eltern und Freunde für den Leidenden da sind)
Ohnmachtsgefühl (Hilflosigkeit, in ein tiefes Loch fallen, Gefühlen ausgeliefert sein)
Allgemeine Lustlosigkeit (Melancholie, nichts wirkt ablenkend, nichts macht Spaß)
Extreme Stimmungsschwankungen (von Hoffnung, Glücksgefühlen über Selbstvorwürfe, tiefe Trauer bis hin zu blankem Hass gegen den Ex-Partner, seinen neuen Partner, manchmal sogar gegen Freunde, die eher zu dem Ex-Partner halten)
Suizid-Gedanken (keinen Sinn mehr im Leben sehen - eine der seltensten aber sicher auch die schlimmste aller Erscheinungsformen von Liebeskummer)
Man könnte annehmen, der Liebeskummer verleiht Superkräfte: man isst nicht, verspürt aber weder Hunger noch Appetit, man schläft nicht, hat aber so viel Energie, dass man kaum weiß wohin damit. Doch das hat einen hohen Preis: Gewichtsverlust, Unausgeglichenheit, Zittern und andere körperliche Folgeschäden. Das Vermissen des Partners nach einer längeren Beziehung ist eine im höchsten Maße unangenehme Sache, besonders wenn man ihn oder sie noch liebt, vielleicht sogar zusammen gewohnt hat. Man verliert nicht nur den Lebenspartner, sondern auch eine wichtige Stütze, eine Bezugsperson und vielleicht auch gleichzeitig den besten Freund. Ein Umstand, der ein Loch in das bisherige Leben des an Liebeskummer Leidenden gerissen hat. Viele schöne Erinnerungen tauchen aus den Tiefen des Gedächtnis auf, und gleichzeitig weiß man, dass diese schönen Momente nie wieder mit dieser Person erlebt werden können. Es entsteht auch häufig die Angst, all diese Tätigkeiten (wie z.B. in Kino gehen, schwimmen gehen, eine bestimmte Fernsehsendung sehen, ein bestimmtes Reiseziel besuchen), nie wieder ohne den Partner tun und genießen zu können. Daraus entsteht Frust, Angst, Melancholie und das Gefühl, ohnmächtig zu sein.
Viele an „Liebeskummerpatienten“ leiden darunter, dass sie sich immer wieder (mesit unbeabsichtigt) selbst quälen, indem sie ständig über die vergangene Beziehung nachdenken, und den Wunsch vergrößern, den Ex-Partner sehen und berühren zu wollen. Quälende Sehnsucht, Selbstvorwürfe am Scheitern der Beziehung und ein tiefes Gefühl der Einsamkeit sind die schlimmsten geistigen Symptome des Liebeskummers, ein ständiger Druck und ein inneres Zerreiß-Gefühl im Magen und eine rapide Gewichtsabnahme machen ihn auch körperlich spürbar.
Stimmungsschwankungen bestimmen den Alltag, den man trotz des eigenen Ausnahmezustandes weiterhin meistern muss. Sie gehen von „sich Hoffnungen machen“ bis hin zur blanken Wut gegen den Partner. Dies wird noch verschlimmert, wenn der Ex-Partner sich schon nach kürzester Zeit anderweitig tröstet oder den Leidenden während der Beziehung sogar betrogen hat. Dann richtet sich der Hass gleich auf zwei Personen und man ist ständig versucht, einen Keil zwischen die neue Beziehung zu treiben, obwohl sich der Leidende im Normalfall im Klaren darüber ist, mit derartigen Aktionen die unangenehme Situation noch zu verschlimmern.
Ende Teil 1
Kleine Abhandlung über Liebeskummer
Inhalt:
1. Einleitung
2. Die 4 Grundarten des Liebeskummers
3. Mögliche Erscheinungsformen des Liebeskummers
4. Die 5 Stadien des Liebskummers
5. 22 Allgemeine Techniken und Verhaltensweisen gegen Liebeskummer:
1. Einleitung:
Es herrscht allgemein der Gedanke vor, dass Liebeskummer ein typisches Teenager-Problem sei. Deshalb hat der Liebeskummer als Negativ-Gefühl und schwierige Phase des Lebens einen eher „niedlichen“ Ruf und wird im Allgemeinen belächelt. Das mag daran liegen, dass Liebeskummer ein Gefühl oder eine Phase ist, die irgendwann komplett überwunden wird und an die man, spätestens in einer neuen Beziehung, lächelnd zurück denkt und den Kopf schüttelt. Das unterscheidet den Liebeskummer z.B. von der Trauer, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist.
Man sollte Liebeskummer dennoch nicht unterschätzen. Genau wie die Trauer ist er ein Gefühl des Vermissens, der Einsamkeit und das Gefühl, in ein tiefes, dunkles Loch zu fallen und für kurze Zeit keinen Sinn mehr im Leben zu erkennen. Nicht umsonst wählen in Deutschland jedes Jahr viele hundert Menschen (nicht nur Teenager) aufgrund von Liebeskummer den Freitod.
Liebeskummer kann jeden in jedem Alter und Lebensabschnitt treffen, Lebenserfahrung schütz nur bedingt davor. Charaktereigenschaften wie Selbstvertrauen und die Fähigkeit, Gefühle effektiv verdrängen zu können, sind da schon eine bessere Abwehr. Alle, die diese Fähigkeiten nicht besitzen und im Gegenteil sogar eher sensibel sind, trifft der Liebeskummer wie ein Hammerschlag und wird in einer bestimmten Phase (meist ganz zu Anfang) als ebenso schlimm empfunden, wie die Trauer um einen Toten.
2. Die vier Grundarten des Liebeskummers:
Es gibt vier Hauptarten von Liebeskummer, die sich (normalerweise) in Dauer und Schwere unterscheiden, besonderes wenn man unterschiedliche äußere Einflüsse bedenkt:
Vermissen des Partners
Heimliche Liebe
Unerwiderte, verschmähte Liebe
Trennung nach einer Beziehung
Im Normalfall ist das Vermissen des Partners (andere Stadt, anderes Land, bestimmte Situationen, in denen er nicht zugegen ist) eine schwache Form des Liebeskummers. Sie tritt zeitweise und nur in bestimmten Situationen auf und lässt sich durch einen Anruf oder einen Brief so weit mildern, dass sie (wenn auch unterschwellig allgegenwärtig) kaum noch zu spüren ist.
Die heimliche Liebe ist meist ein Ausdruck von Scham, Angst vor Zurückweisung, mangelndem Selbstvertrauen und Schüchternheit. Sie ist normalerweise nicht von langer Dauer, da sie meist aus der Distanz (also ohne den Schwarm näher zu kennen) praktiziert wird und sich abschwächt, wenn man das Objekt der Sehnsucht einige Zeit lang nicht sieht. Diese Form des Liebeskummers ist (normalerweise) eine eher Schwache und tritt tatsächlich hauptsächlich im Teenageralter auf. „Sich jeden Tag in einen anderen verknallen“ ist nach der Pubertät eher ungewöhnlich. Viele glauben, ein Geständnis der Liebe könnte hilfreich sein, einen längeren Anflug von heimlicher Liebe zu verkürzen, weil man Klarheit erlangt. Oft ist dem auch so, im schlimmsten Falle jedoch entsteht daraus die verschmähte, unerwiderte Liebe.
Die Unerwiderte, verschmähte Liebe kann ausgesprochen lange dauern, wenn man ständig die Nähe des anderen sucht und sich (meist) unberechtigte Hoffnungen macht. Im schlimmsten Falle kann dies dazu führen, dass man in jeder Geste und jeder Tat des anderen einen bewussten oder unterbewussten Annäherungsversuch zu erkennen glaubt und so die Hoffnung immer wieder aufsteigt. Besonders hartnäckig ist diese Form des Liebeskummers in Situationen, in denen man keine Möglichkeit hat, dem Objekt der Begierde aus dem Weg zu gehen (wie z.B. bei Schulkameraden, Arbeitskollegen usw.). Sobald dieser Einfluss verschwunden ist, schwächt sich das Verliebtsein meist sehr schnell ab und verschwindet in wenigen Wochen ganz. Diese Form des Liebeskummers ist durchaus nicht zu unterschätzen, denn der Leidende ist immerhin (vielleicht über Jahre hinweg) „dauerverliebt“. Das bedeutet: ein Herzklopfen, wenn nur der Name fällt oder man ihn liest, ein unbeschreibliches Glücksgefühl, wenn man den anderen sieht oder er oder sie anruft. Aber auch Trauer und Wut, wenn der oder die Geliebte einen Partner hat oder zum 100. Mal bestätigt, dass für eine gemeinsame Beziehung keine Hoffnung besteht. Das eigene Gefühlsleben ist sozusagen ständig abhängig vom Leben eines anderen, eigene Interessen und Freunde treten oft dahinter zurück.
Die schlimmste Form des Liebeskummers ist jener nach der Beendigung einer Beziehung. Sie ist auch die komplexeste und ihre Dauer und ihr Verlauf wird von einer Vielzahl äußerer Umstände beeinflusst: wie lang die Beziehung war, ob es gemeinsame Freunde gibt, ob es gemeinsamen Besitz wie eine Wohnung gibt, ob man zusammen Kinder hat, ob man verlassen wurde oder selbst verlassen hat, ob man betrogen wurde oder selbst betrogen hat, ob man sich einvernehmlich und friedlich oder mit einem großen Streit getrennt hat, ob man nach der Trennung merkt, dass man den anderen doch noch liebt oder eben nicht, usw. Sogar das Geschlecht des Leidenden spielt eine Rolle. Während Männer eher dazu neigen, sich einzuigeln und still vor dich her zu leiden, gehen Frauen häufiger aus, treffen Freundinnen und Freunde, vertrauen sich ihnen an und verändern sehr oft auch ihr Äußeres. Generell scheinen Frauen besser mit Liebeskummer umgehen und ihn auch schneller überwinden zu können, eine Regel ist dies aber nicht.
3. Mögliche Erscheinungsformen des Liebeskummers:
Genau so vielfältig wie die Gründe für Liebeskummer sind seine Auswirkungen und Symptome:
Schlaflosigkeit
Unkonzentriertheit (Probleme am Arbeitsplatz oder in der Schule)
Appetitlosigkeit (Magenknurren, aber weder Hungergefühl noch Appetit)
Magenprobleme (Übelkeit, ständiger Druck, ein inneres „Zerreißen“ und Durchfall)
Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme („Frustfresser“ sind seltener als man glaubt)
Einsamkeitsgefühle (selbst wenn Eltern und Freunde für den Leidenden da sind)
Ohnmachtsgefühl (Hilflosigkeit, in ein tiefes Loch fallen, Gefühlen ausgeliefert sein)
Allgemeine Lustlosigkeit (Melancholie, nichts wirkt ablenkend, nichts macht Spaß)
Extreme Stimmungsschwankungen (von Hoffnung, Glücksgefühlen über Selbstvorwürfe, tiefe Trauer bis hin zu blankem Hass gegen den Ex-Partner, seinen neuen Partner, manchmal sogar gegen Freunde, die eher zu dem Ex-Partner halten)
Suizid-Gedanken (keinen Sinn mehr im Leben sehen - eine der seltensten aber sicher auch die schlimmste aller Erscheinungsformen von Liebeskummer)
Man könnte annehmen, der Liebeskummer verleiht Superkräfte: man isst nicht, verspürt aber weder Hunger noch Appetit, man schläft nicht, hat aber so viel Energie, dass man kaum weiß wohin damit. Doch das hat einen hohen Preis: Gewichtsverlust, Unausgeglichenheit, Zittern und andere körperliche Folgeschäden. Das Vermissen des Partners nach einer längeren Beziehung ist eine im höchsten Maße unangenehme Sache, besonders wenn man ihn oder sie noch liebt, vielleicht sogar zusammen gewohnt hat. Man verliert nicht nur den Lebenspartner, sondern auch eine wichtige Stütze, eine Bezugsperson und vielleicht auch gleichzeitig den besten Freund. Ein Umstand, der ein Loch in das bisherige Leben des an Liebeskummer Leidenden gerissen hat. Viele schöne Erinnerungen tauchen aus den Tiefen des Gedächtnis auf, und gleichzeitig weiß man, dass diese schönen Momente nie wieder mit dieser Person erlebt werden können. Es entsteht auch häufig die Angst, all diese Tätigkeiten (wie z.B. in Kino gehen, schwimmen gehen, eine bestimmte Fernsehsendung sehen, ein bestimmtes Reiseziel besuchen), nie wieder ohne den Partner tun und genießen zu können. Daraus entsteht Frust, Angst, Melancholie und das Gefühl, ohnmächtig zu sein.
Viele an „Liebeskummerpatienten“ leiden darunter, dass sie sich immer wieder (mesit unbeabsichtigt) selbst quälen, indem sie ständig über die vergangene Beziehung nachdenken, und den Wunsch vergrößern, den Ex-Partner sehen und berühren zu wollen. Quälende Sehnsucht, Selbstvorwürfe am Scheitern der Beziehung und ein tiefes Gefühl der Einsamkeit sind die schlimmsten geistigen Symptome des Liebeskummers, ein ständiger Druck und ein inneres Zerreiß-Gefühl im Magen und eine rapide Gewichtsabnahme machen ihn auch körperlich spürbar.
Stimmungsschwankungen bestimmen den Alltag, den man trotz des eigenen Ausnahmezustandes weiterhin meistern muss. Sie gehen von „sich Hoffnungen machen“ bis hin zur blanken Wut gegen den Partner. Dies wird noch verschlimmert, wenn der Ex-Partner sich schon nach kürzester Zeit anderweitig tröstet oder den Leidenden während der Beziehung sogar betrogen hat. Dann richtet sich der Hass gleich auf zwei Personen und man ist ständig versucht, einen Keil zwischen die neue Beziehung zu treiben, obwohl sich der Leidende im Normalfall im Klaren darüber ist, mit derartigen Aktionen die unangenehme Situation noch zu verschlimmern.
Ende Teil 1