Liebe oder Abhängigkeit

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Tobias

Guest
Hi,

jetzt, wo ich so langsam merke dass das Leben immer noch Lebenswert ist, verspüre ich das Bedürfnis meine Geschichte loszuwerden.

Ich begann vor etwa 1 Jahr eine Ausbildung als Jugend und Heimerzieher in einer Einrichtung mit ca. 360 behinderten jungen Menschen und über 120 Mitarbeitern. Wie kann es anders sein befand sich dort ein Mädchen im dritten Ausbildungsjahr, die ich vom ersten Augenblick an interessant und ansprechend fand. Sie mich anscheinend auch. In den ersten Tagen fand ich heraus, dass sie eine kleine Tochter hat. Damals zwei Jahre alt inzwischen ist sie drei. Leider war sie auch in einer Beziehung, allerdings nicht mit dem Erzeuger des Kindes. Kurz nach den ersten kurzen Kontakten ging sie zwei Monate auf die Schule die ca. 300 Kilometer von unserer Einrichtung entfernt ist. Als sie dann wieder da war dauerte es nur wenige Tage als ich mich bei unserem, bereits zweiten gemütlichen Videoabend, über sie beugte und einfach küsste. Sie machte sofort mit. Nun, am Anfang war es nur Spielerei. Das sagte ich Ihr auch und sie hatte damit keine Probleme. Die Probleme folgten allmählich als der Kontakt sich nicht legte und ich weiterhin fast jeden Abend nach Dienstschluss bei Ihr war und fast immer Zärtlichkeiten mit ihr austauschte. Ich muss dazu sagen das Ihr damaliger Freund auch etwa 300 Kilometer entfernt Studierte und so nur etwa jedes zweite Wochenende da war.

Gegen Weihnachten letzten Jahres erfuhr ich dann von einem Kollegen, das er ein Verhältnis mit Ihr hat. Ich ging hin und beendete das Tächtelmächtel ohne sie auf meine Information anzusprechen. Leider sollte es das immer noch nicht gewesen sein. Mein Kollege war schlauer als ich es war und beendete den Kontakt zu ihr zügig. Noch eine Information zwischendurch. Diese Einrichtung ist eine Art Internat und die meisten Mitarbeiter wohnen ebenfalls hier. So auch diese Kollegin, der Kollege und ich. Ich nahm den Kontakt wieder auf. Ich weiß nicht mehr warum oder auf welche Art und Weise, aber es geschah. Ich fühlte mich zu dieser Zeit nicht einsam oder schlecht. Das kam dann erst. Es ging so weiter wie es einst aufhörte. Ich war jeden Abend bei Ihr und fing auch bald an bei Ihr zu schlafen. Immer noch mit dem Wissen das sie ein Freund hatte. Ihre Tochter began so langsam mich zu fragen ob ich Ihr Papa sei. allerdings war ich nicht der einzige Mann bei dem sie das tat (siehe z. B. Kollege). Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht mit Ihr geschlafen, auch wenn es möglich gewesen wäre. Dass wusste ich. Dann irgendwann nach einem Kinobesuch (die Tochter war bei Ihrer Mutter) waren wir bei mir und fingen uns an zu küssen. Als es dann fast so weit war, sagte ich das ich nicht mit Ihr schlafen wolle. Das war ein schwerwiegender Fehler, denn sie reagierte total gekränkt und begann sich wieder anzuziehen. Was tut Mann da, wenn er seit einer halben Ewigkeit keinen Sex mehr hatte und es sowieso nur gerade so geschafft hat dem Gewissen mehr zu gehorchen als den natürlichen Trieben. Und Ihren äußeren Reize waren (sind) auch sehr bestechend. Natürlich bin ich ins Bad geflitzt und habe dort nach einem Kondom gesucht. Als ich dann mit einem bereits ganz verstaubten Präservativ zurückkam, lag sie immer noch im Bett (bzw. der Matratze). Wir schliefen miteinander. Es war kein sehr- wie soll ich sagen- ausgeglichener Sex. Also wir hatten einige Probleme damit uns auf eine Stellung zu einigen. Haben aber viel gelacht und hatten Spaß dabei.

Der Kontakt war ab diesem Zeitpunkt noch intensiver und Gefühle kamen so langsam mit ins Spiel. Ich habe die Zeit mit Ihr sehr genossen. Angeblich hat auch sie angefangen mich zu lieben. Nun irgendwann kam der Moment in dem ich, während meines Urlaubes, eine SMS von Ihr bekam. Sie lautete etwa so: "Mit Markus ist es vorbei, ich bin bereit für eine Beziehung mit Dir. Ich liebe Dich!" Ich freute mich natürlich wie ein Irrer und konnte das Ende dieses Urlaubes gar nicht mehr abwarten. So kam es. Mit einer kurzen etwa einwöchigen Unterbrechung (sie wußte nicht mehr was sie für mich empfindet) waren wir von nun ab ein Paar. Es sprach sich schnell rum. Ich gewöhnte mich so langsam an die Vaterrolle und fühlte mich richtig wohl in dieser Familie und war froh endlich die Frau gefunden zu haben, mit der ich mir eine Zukunft wirklich vorstellen konnte. An Ihrem Geburtstag war es wieder soweit (sie wußte nicht mehr was sie für mich empfindet) und die Beziehung scheiterte. Trotzdem verbrachte ich immer noch die Nächte bei Ihr und sie sagte sie empfindet zu viel um von mir wegzukommen. In dieser Woche habe ich sehr viel geheult und hatte Problem Ihre Wohnung zu verlassen, weil ich nicht sicher war ob es mein letzter Aufenthalt dort sein würde. Eines Mittags, stand ich an der Tür und musste bitterlich weinen. dann kam auch noch die kleine, Klammerte sich an mich und wollte mich gehen lassen. Ihre Mutter zog sie zurück und sagte, las Ihn. Also lief ich schnell an mein Auto um nicht von irgendwelchen Internatsbewohnern gesehen zu werden, fuhr auf einen Parkplatz und heulte wie ein kleines Kind mit gelegentlichen Wutausbrüchen und der Frage "Warum ausgerechnet mir?" in meinem Kopf. Nach zehn Tagen (sie wußte nicht mehr was sie für mich empfindet) kam dann die letzte Nacht bei Ihr. Ich war abends bei einem Kollegen (siehe der Kollege, mit dem sie bereits etwas hatte) Ich rief sie von da aus an, erreichte sie aber nicht. Kurze Zeit später entdeckte sie die Nummer auf dem Display Ihres Handys und rief zurück. Anscheinend in dem Glauben er würde hätte eine frage oder ein Anliegen an sie. Er sagte Ihr das ich kurz weg bin um etwas aus meiner Wohnung zu holen. Keine Lüge, das war auch nicht das Problem! Als ich hörte, das sie angerufen hatte, ging ich zu Ihr. Sie lag schon im Bett und studierte die Bedienungsanleitung Ihres neuen schnurlosen Telefons, das wir am selbigen Tag kaufen waren. Sie war furchtbar patzig, auch wenn sie es nicht zugab und sich weiterhin auf die Bedienungsanleitung konzentrierte. Ich legte den Schlüssel Ihrer Wohnung auf den Nachttisch und sagte Ihr sie könne ihn mir wieder geben wenn sie das wünschte. Dann war sie doch für ein Gespräch bereit und entschärfte die Situation wieder. Ich blieb natürlich die Nacht bei Ihr. Konnte kaum schlafen und machte mir viele Gedanken. Als ich am nächsten Morgen aufwachte ließ ich den Schlüssel liegen und nahm meinen DVD- Player unter den Arm und sagte Ihr das ich ihn brauchen würde. Sie sagte nur "es ist Deiner"! Die Woche darauf war ich noch zweimal bei Ihr. Das erste mal (es stand bereits ein neuer DVD- Player auf dem Fernseher, von Jörg einem alten Kumpel von Ihr...) suchte ich das Gespräch. Aber es war sinnlos, denn sie konnte nicht darauf eingehen. Beim zweiten mal, lagen meine letzten Utensilien bereit fein Säuberlich auf auf einem Haufen. Ich trank den Tee den sie mir anbot, nahm meine Sachen und ging.

Das ist jetzt etwa einen Monat her. Wir sehen uns häufig auf der Arbeit (Gott sei Dank arbeiten wir in zwei verschiedenen Gebäuden) und bemühen uns dann nicht anzugucken. Leider auch nicht immer möglich denn wir leiten eine Freizeitgruppe zusammen und sind daher an gewisse Absprachen und Kontakte gebunden. Ich sprach immer nur dienstlich zu Ihr, in einer gewissen "dienstlichen Sprache". Sie versuchte noch einmal mich auf persönlicher Ebene anzusprechen, was ich ablockte. Mir viel es so schwer. Unglaublich schwer. Ich nahm den restlichen Abend frei. Seit dem haben wir nur noch dienstlichen Kontakt.

Seit etwa drei Wochen hat sie wieder einen neuen. Ich glaube es ist der Vater der kleinen und der Mann von dem sie sich vor etwa einem dreiviertel Jahr scheiden ließ.

Ich ertappe mich immer noch bei Fantasien über eine glückliche Beziehung mit Ihr. Manchmal falle ich immer noch in -ich will nicht sagen Depressionen- tiefere Stimmungen. Es tut immer noch täglich weh. Mein Herz fängt immer noch an zu rasen, wenn ich sie sehe. Würde so gerne den Kontakt absolut abbrechen, was nun einmal leider nicht möglich ist.

Habe ich mich abhängig von Ihr gemacht? Ist es wahre Liebe gewesen? Denn am Anfang war da kein Gefühl! Ich weiß es gibt keinen Rat und keine Lösung außer die Zeit. Aber ich würde mich dennoch über Resonanz freuen.

Tobias

 
Lieber Tobias, :)

die Frage nach Abhängigkeit oder Liebe ist immer schwer zu beantworten.....mir ging es einmal ähnlich, war auch nicht verliebt, dann doch und dann ließ er mich fallen..

Ich weiß nicht, warum man manchmal so reagiert, aber wenn einen jemand "umwirbt"..ist man ja total geschmeichelt und mit der Zeit gewöhnt man sich an diese Schmeicheleien und wenn sich der andere Part DANN plötzlich rar macht....dann kann es schon passieren, daß er für einen umso interessanter wird...

Ob das nun allerdings Liebe ist??? Ich kann darüber in Deinem Fall nicht urteilen, aber meine persönliche Meinung ist, daß sie Dich nicht geliebt hat.

Sie hatte schon eine Affäre mit Deinem Kollegen, während sie in einer Beziehung war, und dann noch mit Dir...innerhalb eines Internates...das klingt alles sehr danach, daß sie permanent Bestätigung von Männern sucht....(Wie alt ist sie eigentlich?)

Also ich finde es gut, daß Du den privaten Kontakt abblockst, denn sie wird wahrscheinlich wieder so lange probieren, bis Du darauf eingehst, um sich dann wieder rar zu machen.....

Ein psychologisches Spielchen, was einen kaputt machen kann......

Was hattet ihr eigentlich außer dem Sex und der Tochter an gemeinsamen Interessen? Hattet ihr auch eine Wellenlänge bei Gesprächen usw.? Konntet ihr euch auch ohne Sex vergnügen? Das alles geht aus Deinen "Zeilen" nicht so richtig hervor, wäre aber wichtig, um die Situation besser einschätzen zu können.

Aber alles in allem würde ich Dir raten sie zu vergessen- harte Worte, leicht gesagt- ich weiß...Jedoch meiner Meinung nach spielt sie mit den Gefühlen anderer, weil sie mit sich selber ein Problem hat.

Hoffe, ich konnte Dir etwas helfen....

:trost:

HAUCH :rolleyes:

 
Danke Hauch,

vielen, vielen Lieben Dank für Deine Antwort.

ja natürlich konnten wir uns auch ohne Sex Vergnügen, gegen Ende dieser Beziehung war das eh keine Frage mehr. Allerdings hat sie ständig von der Arbeit geredet, auch wenn mir das sehr auf die Nerven gegangen ist. Das sie sich Bestätigung sucht ist mir klar den wie sonst wäre so ein fliegender Wechsel zwischen so vielen Männern möglich.

Ich muss sehr oft an sie denken und beginne langsam wieder die Schuld bei mir zu suchen. Was natürlich ein Fehler ist. Aber auch ich habe während dieser Zeit Fehler gemacht.

Sie ist zwei Jahre älter als ich und somit 24 Jahre alt.

Gute Frage mit der Wellenlänge. Möglicherweise habe ich mich einfach angepasst um es zu sein. Ich wollte einfach das es klappt. Ich habe es mir so sehr gewünscht. Der Gedanke daran das sie mich nicht geliebt hat tut schrecklich weh. Ablehnung ist halt etwas furchtbares. Auch wenn ich inzwischen auch meine Meinung ist. Die Frage die ich mir hier allerdings stelle ist warum hat sie es Ihren Eltern gesagt und zugelassen das es in der ganzen Einrichtung publik wird.

Es ist alles so unklar. Ich kann normalerweise Situationen recht gut analysieren, doch dieses mal schaffe ich es einfach nicht Klarheit zu gewinnen.

Es geht auch nicht so sehr darum was wir gemeinsam erlebt haben, sondern darum was ich jetzt in Kopf und Herz erleben muss. Ich habe diese Art Gefühle noch nicht verspürt. Auch wenn ich vier Jahre lang ´mit einem Mädchen zusammen war und sie auch geliebt habe. Am Ender dieser Beziehung habe ich nicht so gelitten wie ich es dieses mal tat und oft noch tue.

Tobias

 
Hallo Tobias,

sei mir nicht böse, aber nach allem, was Du geschrieben hast, würde ich mich Hauch anschließen. Es klingt so als suchte sie permanent die Bestätigung von außen, weil sie sich selbst nicht wertschätzt. Sie hat das Glück (oder das Unglück), sehr gut auszusehen. Die kurzsichtige Perspektive kann sicher für eine Weile ausreichen, um die Leere im Innern zu füllen, "er findet mich körperlich attraktiv; will mit mir schlafen also bin ich liebenswert und toll"...

Auf Dauer funktioniert das aber leider nicht mehr. Spätestens, wenn die Zeit ihre Spuren hinterläßt und die Attraktivität nachläßt, sollte man andere Möglichkeiten gefunden haben, um sich selbst zu bestätigen.

Die Liebe sollte zumindest am Beginn ausschließlich sein. Wenn ich einen Menschen liebe, ist kein Platz in meinem Herzen für einen anderen. Nicht mal oder erst recht nicht für sexuelle Annäherungen...

Ich denke, es geht Dir da ähnlich. Du bist in deinen Grundfesten erschüttert. Du schreibst, daß Du normalerweise Situationen gut analysieren kannst. Bei einem selbst versagt diese Fähigkeit aber meist ;-)

Sieh' es als Erfahrung. Du würdest nicht (mehr) mit glücklich werden können, weil immer diese Gedanken an ihre Untreue anderen gegenüber in deinem Hinterkopf herumschwirren würde.

Loslassen ist die schwerste Lektion nach so einer Beziehung. Versuche es.

Finde wieder zu Dir selbst. Zu deinen Prinzipien. Zu den Dingen, die Dir wichtig sind in einer Beziehung.

Ich will nicht sagen "sei froh, daß Du sie los bist" aber eines Tages wirst Du diesen Gedanken vermutlich von selbst denken. Wenn Du dich in eine liebe, ehrliche, aufrichtige Frau verliebst und alles so ist, wie es sein sollte...

Freue dich auf diese Liebe, die irgendwo da draußen auf Dich wartet.

Tina

 
Lieber Tobias,

zum Thema Abhängigkeit: Ich glaube, die ist immer da, wenn man liebt, denn der geliebte Mensch ist ja dann eine wichtige Quelle für Lust und Frust in Deinem Leben, und jeder Partner ist darauf angewiesen, daß der andere nach Kräften gut mit dieser Tatsache umgeht.

Ich wünschte, ich könnte Dir mehr schreiben, Du wirkst noch soo aufgewühlt, kein Wunder, ist ja auch wirklich noch nicht lange her. Iim Moment kann ich Dir wohl nur mein Mitgefühl ausdrücken :trost:

Der Kommentar mag jetzt wenig nützen, aber die Zeit wird Ihres dazutun.

Liebe Grüße

Anna

 
Vielen Dank für die Antworten.

Ich muss so oft an die kleine Denken, denn sie war schon verwirrt als ich sie kennenlernte und wird jetzt sicher noch verwirrter sein.

Manchmal denke ich auch daran, das ich sehr froh sein kann, das ich sie los bin. Doch dieses Gefühl wechselt permanent. Ich wünschte mir so oft ich wär bei Ihr. Würde das Kind sehen und beide in den Arm nehmen können. Mit Ihr wie früher auf der Chouch liegen. Ihr Kopf auf meiner Brust und den Duft Ihrer Haare in meiner Nase haben. Sie berühren zu können. Trozt all den schlechten Gefühlen die ich hatte vermisse ich sie.

Tobias

 
hallo Tobias,

laß' die schönen Gefühle genauso zu wie die traurigen.

Es wäre doch schlimm, wenn im Nachhinein nur noch negative Erinnerungen übrig bleiben würden.

Du kannst sie gleichzeitig lieben aber feststellen, daß Ihr nicht zusammenpaßt. Das geht. Ändern kannst Du ja nun sowieso nichts mehr... Und daß Du jetzt erkennst, wie sie mit Dir gespielt hat, hat doch mit dem Gefühl in deinem Herzen nichts zu tun. Das gehört in deinen Kopf...

Es ist außerdem ihre Tochter, nicht deine. Du kannst nichts für sie tun. Akzeptiere es.

Tina

 
Das es Ihrer Tochter ist, weiß ich. Doch leider fühle ich mich verantwortlich für sie. Dieses Gefühl bekomme ich nicht los. Sie tut mir schrecklich leid, wenn ich darüber nachdenke wieviele Pseudoväter sie noch vorgesetzt bekommt. Im Moment wird mir alles genommen, was ich liebe. Heute Nacht ist in mein Auto eingebrochen worden und neben Radio und CD- Wechsler wurden Dinge gestohlen die ich zum Musik machen brauche und sehr viel Geld kosten. Nun ist es weg wofür ich fast ein Jahr gespart habe und das wird keine Versicherung übernehmen. Es wäre schön einen Menschen an meiner Seite zu haben der mich tröstet. Der mich in den Arm nimmt und mir sagt das er mich liebt ohne Ihn gleich wieder zu verlieren.

Wäre gerne nochmal so richtig glücklich. Aber solche Dinge rauben mir ständig die Kraft es zu sein. Irgendwann war ich mal glücklich...

 
Lieber Tobias,

kann Dich leider nur gedanklich umarmen, was ich aber gern tun will... *cyberhug*

Es mag sehr schlimm für Dich sein, daß alles zusammenzukommen scheint. Die Welt hat sich aber nicht gegen Dich verschworen, sie ermöglicht Dir nur einen neuen Blickwinkel auf die wirklich wichtigen Dinge.

Daß Dir die Sachen gestohlen wurden, ist traurig. Und es mag sein, daß Du mich für überheblich hältst, wenn ich Dir sage, daß die doch gar nicht wirklich wichtig waren. (denn das sind sie für Dich ja schon, nachdem Du so lange dafür gespart hast)

Du bist offenbar ein sehr gefühlvoller Mensch und Du hattest ja auch schon eine lange, glückliche Beziehung. Du wirst wieder einer wunderbaren Frau begegnen, mit der Du glücklich sein wirst. Und diese Erfahrung, die Du gerade machen mußt, wird Dir helfen, diese neue Beziehung so zu gestalten, daß Du dich damit wohlfühlst...

Vielleicht hat all das Furchtbare, was Dir gerade zustößt wenigstens den einen Sinn:

Es zeigt Dir, daß Du stark genug bist, all das allein zu ertragen. Erkenne deine eigene Stärke. Manche brauchen dazu eine schlimme Krankheit - bei Dir ist es eine zerbrochene Liebe und ein Autoeinbruch (so gesehen hattest Du ja noch richtig Glück ;-)

Daß ihre Tochter noch viele Väter haben wird, ist ja noch gar nicht sicher. Vielleicht verliebt sich auch deine Ex eines Tages richtig in einen Mann und wird mit ihm glücklich... Und so verantwortungslos wird auch sie nicht sein, daß sie das Wohl ihres Kindes total aus den Augen verliert (in so einen Menschen hättest Du dich doch wohl auch nicht verliebt, oder?)

laß' los und freu' dich auf das Neue, das auf Dich zukommen wird.

Tina

 
Danke Tina, für die Umarmung und die tröstenden Worte. Ja ich denke ich habe die Kraft all das zu ertragen. Hat vielleicht auch etwas damit zu tun das ich recht realistisch eingestellt bin. Nur hat Liebe nicht wirklich etwas mit der Realität zu tun. Ein verliebter Mensch kommt einem Psychotiker gleich. Auf jeden Fall sind es die gleichen Symptome. So fühle ich mich auch den ich verliere zu oft in dieser Zeit die Realität aus den Augen und suche nach dem Sinn den ich irgendwann mal gefunden hatte.

Ich weiß das ich nicht aufgebe oder an diesen Dingen verzweifle, aber ich bin es nicht gewohnt so zu leiden. Es ist einfach zu viel. Ein Freund von mir wurde letzte Woche Donnerstag von einem Lastwagen überfahren und meine Gedanken schwirrten total wirr zwischen diesem Mädchen und dem Freund hin und her. Zum Trauern bin ich noch nicht gekommen. Habe auch nicht mehr die Kraft dazu, denn ich habe alles raus gelassen so wie es ging. Mein Verstand kommt einem Schwamm gleich. Alles vermischt sich und ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Trotzdem immer noch fähig meine Arbeit zu machen. Aber ich isoliere mich sehr von dem was zwischen Arbeit und Arbeit liegt. Beschäftige mich mit unnötigem Zeitvertreib und schaue viel Fernsehen.

Aber nach diesem Loch kommt bestimmt wieder ein Hoch. Und vielleicht werde ich irgendwann dieser wunderbaren Frau begegnen. Die Frage ist nur ob ich dann bereit bin diese Risiko nochmal einzugehen. Natürlich würde ich es, aber die Angst verletzt zu werden wird wahnsinnig groß sein.

Ich werde jetzt schlafen gehen und hoffen dass sie wenigstens die Cola im Auto liegen lassen die ich heute gekauft habe...! Nein wirklich. Ich sehe es inzwischen mit Humor, denn was bleibt mir anderes übrig.

Tobias