Philosophie

Genau darum geht es ja, erst das ablegen von Dogmen ermöglicht überhaupt erst eine freie Wahl.
Nur dass jetzt ein neues Dogma geschaffen ist.

Dass jegliche Freiheit Illusion ist, ist eigentlich überflüssig zu erwähnen. Der Versuch, sich als Mensch mit Gegenständen auf eine Ebene zu stellen und nur im Sein zu sein, ist aus meiner Sicht eine Unmöglichkeit, der Zen an sich ein künstliches Konstrukt, das eine Definition vermeidet, indem es sich im Außersprachlichen wähnt. Es kommt jedoch auch nicht ohne Sprache aus. Wie leicht ist es da, auf einen bereich zu verweisen, der unerreichbar ist. Im Endeffekt bleiben dann nur die Erleuchteten, weil der Normalsterbliche diese Verstandesgrenzen nicht überschreiten kann.

Zen entzieht sich nicht, weil Zen sich ausserhalb begreift.
Das Außerhalb ist jedoch nicht beliebig. Es könnte ja bedeuten, es sei alles Andere, Nicht-Benennbare. Das kann nicht sien, weil du es mir gerade erklärst. Also ist es doch in Worte zu fassen.

 
Wesentlich mehr Gehalt dieses Mal, danke Rosenkatze! :super:

WAS ist diese Intelligenz?
Ich bin zwar kein Hirnforscher, aber ich denke, es ist unsere Fähigkeit, uns aus einer abstrakten Begriffs- und Regelwelt selbst zu betrachten, und über uns und unser Verhalten zu urteilen. Jedenfalls ist es nicht das, was man mit einem IQ-Test misst. ;)

Nehmen wir mal an, die Natur (die alles-umfassende) besteht aus nichts anderem als Gesetzen auf einer Menge von kleinsten Teilen. Die Natur verwendet zwar keine Begriffe, keine Logik und keine Wertung. Und dennoch gibt es Gesetze und Regeln. Das muss so sein, weil wir unter den selben Umständen (dem selben Kontext) die selben Wirkungen beobachten können. Da unsere einzige Möglichkeit zur konstruktiven Kommunikation Konsens in einer Begriffs- und Deutungswelt ist, müssen wir damit beginnen, Beobachtungen Namen zu geben. Und damit führen wir die Definitionen ein. Die Gesamtheit aller Definitionen und die darauf aufbauenden Konstrukte sind wiederum nur sinnvoll, solange die Natur uns mittels Beobachtungen bestätigt, dass unser Konstrukt vorerst nicht falsch ist (richtig ist es immer nur temporär).

Doch wozu die Natur modellieren? Die Modellierung durchläuft stets die folgenden Phasen:

  1. Modell erstellen und testen mittels realer Beobachtungen.
  2. Modell testen auf andere Beobachtungen, die nicht zu dessen Training verwendet wurden.
  3. Verlaufen die Tests positiv, kann das Modell auf Dinge angewendet werden, die noch gar nicht passiert sind. Und darin liegt der Sinn und die Stärke unserer Wissenschaften!


Wissenschaften ermöglichen es uns, mehr von den für unser Wohlbefinden dienlichen Eigenschaften der Natur zu entdecken und nutzen. Das alles hat noch nichts mit Moral und Wertung zu tun. Sondern alleine mit der Intelligenz.

Intelligenz ist kein System. Das System ist die Menge aller jener Modelle, die wir zum Verständnis der Natur und somit zu unserem Vorteil nutzen. Das System erklärt sich nicht selbst. Das System erklärt die Beobachtungen, die wir mittels unserem SEIN machen.

Es gibt so viele Ansichtsweisen und so viele Wege innerhalb der Logik mit denen wir Schachspielen können (kannst du schach?)
Du redest von Strategie, nicht von Logik. Die Logik des Schachs besteht aus dessen Regeln, ohne die es keinen Spass machen würde. Es WÄRE dann einfach ein Brett mit Figuren. ;) Und zu deiner Frage: Ja, ich "kann" Schach. Spiele aber nur ca. 5 mal pro Jahr. Am Schach selbst interessiert mich nebst der sozialen Komponente lediglich der Algorithmus, der den perfekten Schachspieler simuliert – und der immer gewinnt. :D

Es geht ganz einfach nicht um ein besser oder schlechter.
Doch, es geht immer nur darum. Immer. Also zumindest wenn es um irgendwas GEHT. Geht es um nichts, dann auch nicht um Gut oder Schlecht. Das ist natürlich – wieder trivialerweise – wahr.

es ist naiv von Dir gedacht, wenn du glaubst, dass die Intelligenz nur in die richtigen Hände fallen müsse.
DAS liebe Rosenkatze habe ich nirgends behauptet. Ich lege nur den Fokus auf das Positive.

wir sind nicht besser geworden.
Also schlechter? Und du behauptest, es geht nicht um gut oder schlecht? :rolleyes:

"Was wärst Du lieber, ein glückliches Schwein, oder ein unglücklicher Gelehrter"?
Ein glücklicher Gelehrter.

Lieber Gruss

NicM

P.S.: Hier hab ich noch was zum Schmunzeln gefunden, das im Entferntesten hierzu passt:

Why God Never Received A PhD

  1. He had only one major publication.
  2. It was in Hebrew.
  3. It had no references.
  4. It wasn't published in a refereed journal.
  5. Some even doubt he wrote it by himself.
  6. It may be true that he created the world, but what has he done since
    then?
  7. His cooperative efforts have been quite limited.
  8. The scientific community has had a hard time replicating his results.
  9. He never applied to the ethics board for permission to use human
    subjects.
  10. When one experiment went awry he tried to cover it by drowning his
    subjects.
  11. When subjects didn't behave as predicted, he deleted them from the
    sample.
  12. He rarely came to class, just told students to read the book.
  13. Some say he had his son teach the class.
  14. He expelled his first two students for learning.
  15. Although there were only 10 requirements, most of his students failed
    his tests.
  16. His office hours were infrequent and usually held on a mountain top.
  17. No record of working well with colleagues.
 
Nur dass jetzt ein neues Dogma geschaffen ist.
Wo? Worin siehst Du ein Dogma?

Dass jegliche Freiheit Illusion ist, ist eigentlich überflüssig zu erwähnen.
Ich finde es interessant, daß Du Deine Feststellungen immer nochmal als unangreifbar untermauerst. Sind die so instabil?Freiheit ist Wahrnehmung, in diesem Teil stimme ich Dir zu. Aber alles ist Wahrnehmung und besitzt nur Gültigkeit für den Betrachter. Darin liegt auch die tatsächliche Freiheit. Lasse ich mich von Denkmodellen in meiner Wahrnehmung beschneiden oder nicht.

Der Versuch, sich als Mensch mit Gegenständen auf eine Ebene zu stellen und nur im Sein zu sein, ist aus meiner Sicht eine Unmöglichkeit, der Zen an sich ein künstliches Konstrukt, das eine Definition vermeidet, indem es sich im Außersprachlichen wähnt.
Ich sehe es umgekehrt, der Versuch des Menschen eine eigene Ebene ausserhalb des sonstigen Seins darzustellen ist ein künstliches und illusionäres Konstrukt.

Wie leicht ist es da, auf einen bereich zu verweisen, der unerreichbar ist.
Das hab ich doch nicht getan. Auch im Zen wird das nicht getan. Ich verweise nicht und Zen verweist nicht. Und unerreichbar ist das schon gar nicht. Wer's aber über Sprache, Theorie, Denken oder Überzeugungen versucht, für den wird es unerreichbar. Das stimmt.

Im Endeffekt bleiben dann nur die Erleuchteten, weil der Normalsterbliche diese Verstandesgrenzen nicht überschreiten kann.
Ach, das kann jeder, nur eben nicht mit dem Verstand. Der Versuch mit dem Verstand dahin zu kommen, muss scheitern. Es gibt keine Grenzen zu überschreiten sondern nur zu akzeptieren, daß die nur Erfindung sind. Dann verschwinden die von allein.

Das Außerhalb ist jedoch nicht beliebig. Es könnte ja bedeuten, es sei alles Andere, Nicht-Benennbare. Das kann nicht sien, weil du es mir gerade erklärst. Also ist es doch in Worte zu fassen.
Nein, ist es nicht, ich hab's nichtmal umrissen, weil's eben nicht geht. Indem ich versuche es in Worte zu fassen, wirst Du versuchen diese Worte mit dem Verstand zu erfassen, es ist aber nicht mit dem Verstand zu erfassen, der bringt einen nur weg davon.
 
@Charlies_Berta:

Und wie kommt man ohne Verstand dahin? Meditation?

Und wie fühlt es sich dort an? Frei?

 
Und wie kommt man ohne Verstand dahin?
Ich hab nicht gesagt, daß man da ohne Verstand hinkommt, der ist dabei gleichgültig. Also den darf man durchaus behalten :D

Mir hat Meditation geholfen, aber das ist nur ein Hilfsmittel. Wer sich den ganzen Tag hinhockt und Löcher in die Luft starrt kommt auch keinen Meter weiter. Es geht nur um leben. Und das ist immer Praxis. Es ist eigentlich wurscht, was Du machst. Nur mach's einfach und nichts Anderes. Das ist schon Mediation und Zen.

Und wie fühlt es sich dort an? Frei?
Schwer zu erklären, ja, frei sicher. Zufrieden. Ruhig. Friedlich. Die in unserer Gesellschaft häufig gesuchte Ablenkung von sich selbst wird dann eher als störend empfunden. Und man ist sich selbst gut genug. Intuition, Wahrnehmung und Bewusstsein tritt in den Vordergrund, das streben nach Erfolg oder sonstigen "Werten" wird unwichtig.
 
Ok.

Und wie unterscheidet sich dann der Zustand eines Zen-Menschen (ein besserer Ausdruck fällt mir nicht ein, sorry ;) ) mit einem mit sich im Reinen stehenden selbstbewussten gelassenen Menschen?

Nur mach's einfach und nichts Anderes.
Alles, was das "Andere" also sein kann, ist "Mach's nicht.". Was also gleichkommt mit "den ganzen Tag hinhocken und Löcher in die Luft starren"? Aber: Das muss man doch auch erstmal MACHEN? ;)

 
Und wie unterscheidet sich dann der Zustand eines Zen-Menschen (ein besserer Ausdruck fällt mir nicht ein, sorry ;) ) mit einem mit sich im Reinen stehenden selbstbewussten gelassenen Menschen?
In gewisser Weise gar nicht. Zen ist was im Inneren, deswegen kann ich das im Aussen nicht beurteilen. ich kenne Menschen die den Weg des Zen gegangen sind ohne das zu wissen, ich hatte mein erstes Zen Erlebnis, da wusste ich mit dem Wort noch nichts anzufangen. Zen hat nur den Vorteil, daß es schon andere vorher mal gemacht haben und einem für die Dinge die man nicht in Worte fassen kann manche Worte geben die einem zumindest erstmal helfen. Meister Eckart zum Beispeil hat im Mittelalter das gleiche versucht zu beschreiben und der hat noch nie von Zen gehört. Zen ist nur ein Begriff. Man kommt da immer nur selbst hin, wer versucht Zen zu lernen kommt schon wieder weg.

Alles, was das "Andere" also sein kann, ist "Mach's nicht.". Was also gleichkommt mit "den ganzen Tag hinhocken und Löscher in die Luft starren"? Aber: Das muss man doch auch erstmal MACHEN?
Ja natürlich, wie gesagt, es ist immer nur Praxis, egal was man macht, man muss es machen, nicht drüber nachdenken. Aber eben auch nur das. Es geht dabei um Absichtslosigkeit. Das ist am schwierigsten zu lernen wenn man das nie gemacht hat. Nur tun, des tuns willen ohne damit etwas erreichen zu wollen.
 
Man kommt da immer nur selbst hin, wer versucht Zen zu lernen kommt schon wieder weg.
Das leuchtet ein.

Es geht dabei um Absichtslosigkeit. Das ist am schwierigsten zu lernen wenn man das nie gemacht hat.
Das ist wohl die bessere Erklärung. Ich denke zwar, dass es möglich ist, jegliche Absicht und damit jeglichen Verstand auszuschalten, und dennoch zu leben. Jedoch bezweifle ich, dass dabei irgendwas "Sinnvolles" rauskommt. Ist man erstmal in diesem Zustand – und ich nehme an, dass es nur ein temporärer Zustand sein kann – kann man entweder NICHTS tun, oder instinktiv bzw. intuitiv handeln. Aber es wäre mir nicht klar, WAS genau dazu gehören würde. Und wie man das umsetzen könnte, ohne Absicht.

Der Zen-Zustand hätte also nur in Konjunktion mit dem Absichts-Zustand eine Wirkung: Man wird eben zu einem ausgeglichenen Menschen. Nur behaupte ich, das man das auch ohne "Zen" kann.

 
Nur behaupte ich, das man das auch ohne "Zen" kann.
Möglich, ich weiß nur, daß ich's auf einem anderen Weg nicht geschafft hab.

Der Zen-Zustand hätte also nur in Konjunktion mit dem Absichts-Zustand eine Wirkung: Man wird eben zu einem ausgeglichenen Menschen.
Jetzt mus ich lachen, ja, so ging's mir erst auch, das war meine Absicht und mein Ziel, möglich war's mir aber erst, nachdem ich bemerkt habe, daß ich das nur erreiche indem ich immer mehr weglasse.

Ist man erstmal in diesem Zustand – und ich nehme an, dass es nur ein temporärer Zustand sein kann – kann man entweder NICHTS tun, oder instinktiv bzw. intuitiv handeln.
Das mit dem temporär ist schwierig zu beschreiben, also für mich war's erst nur temporär, aber es stabilisierte sich mit der Zeit und die temporären Phasen wurden länger. Ich verlier's heute auch ab und an noch, finde meißt aber schnell zurück wenn ich merke, es geht mir nicht so gut. Das Ergebins, da hast Du recht, ist vor allem intuitives Handeln. Im Sinnde der westlichen Wertevorstellung kommt tatsächlich nichts "sinnvolles" raus. So bin ich zum Beispiel im großen und Ganzen sorglos und konsumiere sehr wenig. Wirtschaftlich gesehen bin ich ein Desaster :D
 
So bin ich zum Beispiel im großen und Ganzen sorglos und konsumiere sehr wenig. Wirtschaftlich gesehen bin ich ein Desaster :D
Dennoch wäre so eine Haltung erstrebenswert (absichtsloses Handeln). Mir geht es ähnlich und ich verzichte z.B. seit Ewigkeiten bewusst auf ein Gefährt, das mich durch die Gegend kutschiert und m.E. eine große Anmaßung ist. Leider so gänzlich ohne Nachahmungseffekt. Selbst mein eigen Fleisch und Blut findet es zu asketisch.
 
Dennoch wäre so eine Haltung erstrebenswert (absichtsloses Handeln).
Darin liegt für mich der Unterschied, das absichtslose Handeln hab ich nie als erstrebenswert angesehen. Es war eher Zufall, daß ich herausgefunden habe, daß in der Absichtslosigkeit, daß verborgen liegt, was ich die ganze Zeit unbewusst gesucht habe. Glück und Zufriedenheit. In dem Moment wo ich das erstrebe, ist es schon nicht mehr absichtslos und ich verbau's mir selbst, weil es keine Definition gibt ab wann ich das erreicht habe und mit dem zufrieden sein anfangen kann. Genau das führt zum endlosen Streben nach mehr und zur angeblich menschlichen Gier. Die ist aber auch nur ein Konstrukt der selbst gemachten Sorge.

Mir geht es ähnlich und ich verzichte z.B. seit Ewigkeiten bewusst auf ein Gefährt
Und da ist noch ein Unterschied, ich verzichte nicht, das die von mir genannte Freiheit. Sobald ich die Überzeugung verliere etwas Bestimmtes zu brauchen, damit es mir gut geht, gibt es auch kein Verzichtsgefühl mehr. Du verzichtest ja drauf, um was zu erreichen, seien es Nachahmer, sei es das Gefühl dadurch besser zu sein. Erreichst Du das nicht, führt Dein Verzicht zum umgekehrten dessen was Du zu erreichen versucht hast. Ich rede überhaupt nicht von Selbstdisziplinierung aufgrund von Überzeugungen, die ist eher problematisch weil unterdrückte Bedürfnisse sich irgendwie oder irgendwo einen destruktiven Weg nach außen suchen. Verlier ich aber die Überzeugung xyz entsteht das damit zusammenhängende Bedürfnis gar nicht erst und ich brauch mir gar nicht den Stress machen irgendwas zu unterdrücken. Bis auf das stillen von Grundbedürfnissen, was zum Glück in unserer Gesellschaft Kinderkram ist, bleibt dann nicht mehr viel.
 
Ich kenne einen Menschen, der asketisch lebt und alles hat. Er hat alles und braucht doch nichts. Und sein tun ist kein wirtschaftliches Desaster, weil er,das was er tut, gerne tut, und durch sein tun andere ernährt und Arbeitsplätze schafft.

Das ganze Ding ist ein Selbstlaufer, weil alles spielerisch und mit Leichtigkeit von Statten geht. Es ist ein produktives, fröhliches Miteinander. Weil alles Handeln verinnerlicht ist und keiner Anstrengung bedarf. Das merken die anderen Menschen und gehen gerne dort hin. Wenn jemand eine hoch komplexe Tätigkeit, spielerisch ausführen kann, und freude dabei empfindet, ist er bei sich angekommen und hat in gewisser Weise eine meisterliche Ebene erreicht.

Dann wird und braucht nicht über einen wirtschaftlichen Nutzen nachgedacht zu werden, er kann sich von selbst ergeben. Und auch da spielt wieder die Liebe hinein. Die Liebe zur Tätigkeit. Wenn etwas aus und mit einer inneren Zuversicht ausgeübt wird, ist man auf diesem Gebiet zuhause und es bedarf keiner Anstrengung. Alles was meisterlich ist, ist auch immer spielerisch. Man macht es und es wird gut. Die Zuversicht und Hingabe spielen dabei eine große Rolle.

 
Ich wollte eigentlich der Absicht das Wort reden. Ja, es geht in der Tat um die Wahl von Lebensoptionen und mir geht es vor allem dadurch, mich besser zu fühlen.

Du verzichtest ja drauf, um was zu erreichen, seien es Nachahmer, sei es das Gefühl dadurch besser zu sein. Erreichst Du das nicht, führt Dein Verzicht zum umgekehrten dessen was Du zu erreichen versucht hast.
Warum sollte das verkehrt sein? So ein Auto wiegt locker eine Tonne und stellt fast jederzeit eine Gefährdung des menschlichen Lebens dar.

 
Ein glücklicher Gelehrter.
Nein nein nein, so verdirbst du ja den Spaß! Du musst schon eines von den beiden wählen... außerdem ist es erstaunlich, wieviel einem bei genau der Fragestellung in den Sinn kommt.

Also schlechter? Und du behauptest, es geht nicht um gut oder schlecht?
hab ich auch nicht.seit wann ist es zwingend, dass es schlechter ist wenn es nicht besser ist?

Ich bin zwar kein Hirnforscher, aber ich denke, es ist unsere Fähigkeit, uns aus einer abstrakten Begriffs- und Regelwelt selbst zu betrachten, und über uns und unser Verhalten zu urteilen. Jedenfalls ist es nicht das, was man mit einem IQ-Test misst.
Das, woraus du die Antwort hier gegeben hast, ist wiederum aus dem Intelligenzsystem.

Das System erklärt sich nicht selbst. Das System erklärt die Beobachtungen, die wir mittels unserem SEIN machen.
Unser SEIN braucht dieses System aber nicht. Dieses System kommt hinzu und verkauft uns etwas, das wir gar nicht brauchen. Wenn Du auf der Suche nach Etwas bist – bist du nicht angekommen, oder?

Wenn Du glaubst etwas zu brauchen – bist Du nicht vollständig, oder?

Der Verstand gibt uns Etwas, wovon er sagt dass wir dorthin müssen,

dass wir es brauchen, und genau damit führt er uns von uns weg. Wir sind angekommen und wir sind vollständig. Alles, was nicht jetzt ist, was nicht da ist – und etwa in der Zukunft, der Vergangenheit oder sonst wo zu finden sei, führt davon weg.

Systeme leben nur aus der Vergangenheit. Der verstand tut das auch, er lebt niemals im Jetzt, weil er all das vergangene zu etwas verbinden muss. Dieses Instrument, oder Werkzeug „Verstand“ ist auch niemals neutral, eben weil er immer an etwas behaftet ist. Wie willst du der Wirklichkeit die Möglichkeit der Erkennung einräumen, wenn du ein unneutrales Werkzeug benutzt?

Liebe Rosenkatze, Du scheinst einen ziemlichen Gedankesprung gemacht zu haben.(Charlies Berta)
ja, ich neige immer noch dazu, mich von so manchem Sprung packen zu lassen... :D
 
Also zu dieser Zen-Geschichte gibt es wohl nicht mehr allzu viel zu sagen. Scheint mir eher ne Tautologie zu sein. Nach dem Prinzip "A = A und haltet bitte euren Mund!" ;)

seit wann ist es zwingend, dass es schlechter ist wenn es nicht besser ist?
Es kann auch gleich bleiben. Aber ich nehme an, du meinst "Haustiere scheissen auf den Boden.". Warum? Weil das keiner Logik folgt.

Das, woraus du die Antwort hier gegeben hast, ist wiederum aus dem Intelligenzsystem.
Und aus welchem System heraus gibst du denn deine Antworten?

Wenn Du auf der Suche nach Etwas bist – bist du nicht angekommen, oder?
Doch, ich komme jeden Tag auf der Suche nach Etwas an. Meistens hilft dabei Google. Oder aber ich löse ein Problem mittels den diversen Begriffen, Modellen und Logiken, die ich in der Schule und im Studium gelernt habe. Und tatsächlich gibt es Menschen (mich eingeschlossen), denen das etwas bringt, und die danach glücklicher sind.

Systeme leben nur aus der Vergangenheit.
Das ist korrekt. Nur ist das nicht per se schlecht. Denn Vergangenes wiederholt sich nur allzu oft, nur in leicht anderem Kontext. Du beziehst wohl alle deine Aussagen auf dein aktuelles Befinden. Da gebe ich dir durchaus recht, dass es reichhaltiger ist, den Moment zu geniessen und zu leben, statt über gerade Passiertes nachzudenken und dieses bereits zu schubladisieren. Dafür hat man später auch noch Zeit (und es ist auch wichtig, dass man das bei gewissen Dingen tut, um überhaupt irgendwas zu lernen). Aber darum ist es mir in dieser Diskussion noch gar nie gegangen.

Wie willst du der Wirklichkeit die Möglichkeit der Erkennung einräumen, wenn du ein unneutrales Werkzeug benutzt?
Ich verstehe unter Erkennung etwas anders als unter Verständnis. Verständnis mittels Erkennung ist nicht möglich. Verständnis benötigt ein System. Erkennung des Hier und Jetzt benötigt kein System, das ist korrekt. Wie gesagt, davon habe ich hier auch nie geredet. Und wenn du das meintest, wäre es wohl geklärt. Wenn nicht, stellt sich mir die Frage, worum es hier denn überhaupt geht.

 
Da gebe ich dir durchaus recht, dass es reichhaltiger ist, den Moment zu geniessen und zu leben, statt über gerade Passiertes nachzudenken und dieses bereits zu schubladisieren. Dafür hat man später auch noch Zeit (und es ist auch wichtig, dass man das bei gewissen Dingen tut, um überhaupt irgendwas zu lernen). Aber darum ist es mir in dieser Diskussion noch gar nie gegangen.
wir haben auch noch nicht miteinander geredet ;) , aber sag doch mal, worums Dir genau gegangen ist?

Erkennung des Hier und Jetzt benötigt kein System, das ist korrekt. Wie gesagt, davon habe ich hier auch nie geredet. Und wenn du das meintest, wäre es wohl geklärt. Wenn nicht, stellt sich mir die Frage, worum es hier denn überhaupt geht.
ich bin mir nichtmal sicher, ob man es erkennen kann. aber wenns für Dich geklärt ist, ist das schön.

Doch, ich komme jeden Tag auf der Suche nach Etwas an. Meistens hilft dabei Google.
das habe ich nicht gemeint. Du unterteilst schon wieder, siehst Du: Es gibt den Zeitraum der Suche, auf der der Zeitraum des Findens folgt- gegebenenfalls aber auch des Nichtfindens, weil nicht jeder ist so ein Cleverpeter wie Du ist. ;) Aber selbst du wirst zugeben müssen, Dinge in deinem Leben die du gesucht oder glaubst gebraucht zu haben -nicht gefunden oder bekommen zu haben, richtig? Also muss auf deine Art der Suche immer eine Befriedigung folgen, damit das Gefühl von Glück sich einstellt. Das ist aber nur zeitweilen so, denn das Gefühl von Glück verschwindet auf diese Weise auch wieder, wenn das Bedürfnis nicht mehr gestillt wird. Du musst es ja jeden Tag suchen wie du sagst. Ausserdem kommen immer neue Bedürfnisse und Suchen dazu. Das geht ins Unendliche, aber kann man so dauerhaftes Glück finden?... und jetzt lass mal das Gefühl auf Dich wirken, wenn Du "auf der Suche" bist! Nach irgendetwas.... ich versuchs mal mit- es fühlt sich etwas ruhelos, unruhig an- oder? Und in diesem Zustand fühlst Du Dich auch nicht angekommen- weil Du nach dem "Finden" drängst. Du spürst richtig, dass du das jetzt "brauchst", um zufrieden zu sein.

Der Trick des Verstandes ist, uns im immergleichen Kreislauf von Suchen und Finden zu halten- mal mit Erfolg, mal ohne. Denn, und ich spekulier jezt mal ausnahmsweise, "was wäre wenn,- wir uns bereits da befinden, wo alles ist, wo keine Suche und auch kein Finden mehr ist?- wäre es dann nicht furchtbar egal, was der Verstand sagt? In so einem Zustand kann es uns nicht mehr die Bohne interessieren, was wir zu tun hätten um das und das zu sein. Und dieser Zustand, ist immer. Jetzt in diesem Augenblick. und jetzt, und jetzt und.... er existiert unabhängig von zeit.

desshalb frag ich, wenn du etwas suchst- bist du nicht angekommen, oder? - das ist der Weg, auf den der Verstand uns schickt.

Alles Liebe! Schönen Sonntag

 
Mich würde mal eines interessieren, kommt mir das nur so vor oder liest Du in jedem zweiten Satz Kritik an Dir?
Ich für meinen Teil finde, dass wir uns alle dieser stellen müssen. Wir leben schließlich miteinander und wenn ich mich mit meinem Leben beschäftige, geht es auch darum, ob ich mit meiner Lebensweise Anderen schade. Erweitere ich tatsächlich Horizonte mit irgendwelchen Reisen oder ist es eher Armutsbeschau? Und was für mich absichtslos ist, kann dennoch eine andere Tragweite für Andere haben.

Der Protagonist eines Buches fragt sich, ob die neue Generation nicht so sehr damit beschäftigt ist, im Moment zu leben, dass sie darüber vergisst, woher sie kommt. Ich schätze, ich weiß nicht, was es tatsächlich beinhaltet. Wenn ich immer im Moment lebe, darf ich denn Pläne für die Zukunft machen? Und welchen Stellenwert hat die Vergangeheit? Wenn ich in der Vergangeheit bin, dann bin ich dann momentan in ihr, oder?

 
aber sag doch mal, worums Dir genau gegangen ist?
Mit geht es darum, dass unsere Fähigkeit zu Denken und moralisch zu handeln eine wundervolle Gabe ist, die es uns erlaubt, tiefgründige Beziehungen zu führen und unser Zusammenleben so erfüllend wie möglich zu gestalten. Ich sage nicht, dass unser Verstand hinreichend für ein erfülltes Leben ist, sondern ich behaupte, dass er notwendig ist. Er gehört zu uns Menschen und ohne ihn sind wir unvollständig und genauso unfähig glücklich zu sein., auch wenn er uns manchmal zur Verzweiflung bringen kann.

So, und jetzt du: Worum geht es dir hier?

das habe ich nicht gemeint.
Ich weiss. :D Das war eine bewusst gewählte Antwort.

Also muss auf deine Art der Suche immer eine Befriedigung folgen, damit das Gefühl von Glück sich einstellt.
Jein. Du redest hier von zwei verschiedenen Dingen. Einerseits von Befriedigung und andererseits von Glück. Ich bin der Meinung, dass die Befriedigung durch Erreichen gesetzter konkreter Ziele im "Intelligenzsystem" (© Rosenkatze) einen grossen Teil zum resultierenden Glück beiträgt. So simpel es klingt, aber Erfolge, Aufmerksamkeit und Selbstbestätigung gehören zu unseren naturbedingten Grundbedürfnissen. Ein genauso wichtiger Bestandteil sind die intrinsischen Eigenschaften: Eine innere Stabilität, Ruhe, Ausgeglichenheit, Vertrauen zu sich selbst, Glaube an sich selbst, die Erkenntnis genauso wertvoll zu sein wie jeder andere auch. Die Fähigkeit, Momente zu geniessen ohne sie gleich zu analysieren gehört selbstverständlich auch dazu. Unser Verstand lebt von der "unteren" Ebene – Körper und Geist. Alleine ist er nutzlos.

Und dieser Zustand, ist immer. Jetzt in diesem Augenblick. und jetzt, und jetzt und.... er existiert unabhängig von zeit.
Ja. Dieser Zustand ist toll! Aber er alleine reicht nicht, um uns glücklich zu machen.

desshalb frag ich, wenn du etwas suchst- bist du nicht angekommen, oder?
Doch. Ich komme ständig an. Doch kaum bin ich das, will ich schon wieder weiter gehen. Zum nächsten Ziel. Somit bin ich ständig auf dem Weg. Das ist das, was ich brauche, um einen Sinn im Leben zu finden. Und dieser macht mich im Endeffekt glücklich. Verkehrt wäre es, die innere Zufriedenheit als Ziel einer Suche zu definieren. Da – und da gebe ich dir Recht – kommt man nie an. Und ein unerreichbares Ziel macht auf Dauer unglücklich.

 
So, und jetzt du: Worum geht es dir hier?
Mir geht es darum, hier mit Dir und anderen Menschen zu schreiben, und sich nahe zu sein, in dem was wir sind.

Ich sage nicht, dass unser Verstand hinreichend für ein erfülltes Leben ist, sondern ich behaupte, dass er notwendig ist. Er gehört zu uns Menschen und ohne ihn sind wir unvollständig und genauso unfähig glücklich zu sein., auch wenn er uns manchmal zur Verzweiflung bringen kann.
Lieber NicM. was glaubst du denn was unsere Intuition ist? Ist sie unintelligent?ich merke, du hast das Gefühl etwas zu velieren, wenn du den Verstand ablegen würdest, und so wie du ihn begreifst verstehe ich das auch. Jetzt, an dieser Stelle kann ich Dir leider nicht mehr mit logischen Argumenten oder Ähnlichem kommen und Dir bloss von mir aus sagen, dass es nicht verloren geht.

Hast du mal von den verschiedenen Körpern gelesen, die wir tragen? Der Emotionalkörper, der mentale Körper, der Lichtkörper usw... das sind natürlich alles gewissermassen wieder Versinnbildlichungen, die wir uns als Hilfe genommen haben, aber ich meine, es ist durchaus was dran.

Ganz liebe Grüße

Rosenkatze