Sexuelle Hörigkeit

Burkhard

Neuer Benutzer
12. Okt. 2002
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Hörigkeit ist eines der letzten wirklichen Tabus. Wir reden offen über Seitensprünge, Orgas­musschwierigkeiten und Abtreibungen. Nur über Hörigkeit, über die totale Abhängigkeit von einem Menschen, schweigen sich die Betroffe­nen aus. Sie fürchten die verständnislosen Seitenblicke, sich rümpfende Nasen, Ablehnung und Unverständnis von anderen.

Der Laie denkt bei dem Wort Hörigkeit meistens an eine bedingungslose sexuelle Unterwerfung. Nur:

Rein sexuelle Hörigkeit gibt es nicht. Hörigkeit ist grund­sätzlich eine psychische Abhängigkeit, eine Fixierung, die als Sucht anzusehen ist. Damit ist Hörigkeit eine Krankheit! Es handelt sich um eine neurotische Fehlhal­tung, um ein pathologisches Phänomen.

Wer hörig ist, unterwirft sich einem anderen bis zur Selbstaufgabe, läßt sich manipulieren, schikanieren, immer weiter in die Abhängigkeit treiben. Hörige sind einem anderen Menschen ergeben wie ein Hund.

Ihr ganzes Leben richtet sich nach ihm aus - und setzt sich damit natürlich auch einer möglichen Willkür aus. Zugleich spüren sie den krankhaften Wunsch, den Partner mit Haut und Haaren zu besitzen, ihn zu vereinnahmen, ihn aufzusaugen, jeden intimsten Gedanken von ihm zu erfahren. Sie sind unfähig, ihr eigenes Selbst abzugrenzen. Das unterscheidet Hörigkeit von einer gesunden, normalen Abhängig­keit, die Bestandteil jeder inni­gen Bindung ist. Hörigkeit hin­gegen ist eine Qual.

Seelisch starke Menschen werden kaum hörig werden. Diese Sucht betrifft Menschen, die mit einer leicht labilen Psyche ausgestattet sind. Oft entsteht der Hang zur Abhängigkeit im kindlichen Sozialisationsprozeß - und wird später durch eine neurotische Partnerschaft verstärkt.

Damit liegt ein wesentliches Problem auf der Hand: Einem „normalen“ Menschen ist der Hang des Partners zur Hörigkeit lästig. Das tötet seine Liebe und führt zur Trennung. Menschen, die zur Hörigkeit nei­gen, suchen sich aber meistens Partner, die ihre psy­chische Abhängigkeit fördern.

Der Hörigmachende und der Hörige bedingen sich gegen­seitig und bleiben nicht sel­ten ein Leben lang zusammen.

 
Gibt es einen bestimmten Grund, warum Du das hier gepostet hast?

 
Ja den gibt es-weil ich denke das nicht wenige Schwierigkeiten mit loslassen haben ( wie ich auch ), weil sie abhängig sind und es gar nicht wissen. Das hier ist ein Gedankenanstoss.

 
Nicht loslassen zu können muß nicht zwangsläufig was mit Hörigkeit zu tun haben. Da gibt es wohl viele verschiedene Gründe und Ursachen.

Denkanstoß ist in Ordnung; bloß gehört ein derartig "höriger" Mensch wie Du ihn beschreibst m.E. nach nicht in so ein Forum (wo es um praktische Hilfen geht) sondern auf eine Couch... (denn daß das in der Intensität krankhaft ist, darin stimme ich mit Dir überein)

Tina

P.S.: würde mich mal interessieren, ob das deine eigenen geistigen "Ergüsse" sind, die Du hier präsentierst...

Hast Du eine psychologische Ausbildung oder hast Du das irgendwo gelesen?

 
Ja, würde mich auch interessieren, ob das nicht deine eigenen Erklärungsversuche für deine eigene und persönliche momentane Situation sind.