Trennung obwohl wir uns lieben...

Birdy

Benutzer
01. Sep. 2002
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Ich bin jetzt schon ein paar mal hier gewesen und habe mir eine ganze Reihe der Beiträge durchgelesen. Schließlich habe ich mich entschieden, meine eigene Geschichte zu schreiben. Vielleicht kann mir ja irgendwer etwas tröstliches antworten.

Seit zwei Wochen bin ich - mal wieder muß ich sagen - von meinem Freund getrennt. Unsere Geschichte ist sehr kompliziert, wie ja wahrscheinlich jede einzelne Geschichte. Als wir uns kennenlernten, waren wir beide noch verheiratet. Er kam als neuer Kollege in die gleiche Firma in der ich arbeite. Leider war ich (bzw. bin es immer noch) mit unserem Chef verheiratet, obwohl unsere Ehe aber schon vorher recht scheiße (sorry) war. Wir wurden erst Freunde. Die allerbesten. Er hat mir tierisch geholfen durch die Zeit der Trennung von meinem Mann und als wir beide uns von unseren jeweiligen Ehepartner getrennt hatten und neue Wohnungen bezogen hatten, wurden wir ein Paar. Und ich schwöre, keinen Mann vorher habe ich je so geliebt wie ihn! Ich weiß es. Und ich bin mir absolut sicher. Und bei ihm ist es genau so. Jetzt fragt man sich wahrscheinlich, was passiert ist... Tja, wir haben es nicht geschafft, mit unserem unterschiedlichen Bedürfnis nach Nähe fertig zu werden. Er wäre gerne sofort zusammen gezogen, er hätte gerne jede Minute mit mir verbracht, er konnte nicht nachvollziehen, warum ich nach meiner mißglückten Ehe ab und an etwas Zeit für mich brauche und allein sein möchte. Ich könnte Stunden weiter schreiben. Tatsache ist jedoch, daß wir uns vor zwei Wochen getrennt haben, obwohl wir uns beide lieben. Und jetzt geht es mir so scheiße (nochmal sorry), daß ich nicht weiß, wie ich durch den Tag kommen soll. Zu allem Überfluß habe ich jetzt auch noch zwei Wochen Urlaub. Wir wollten zusammen nach Mallorca fliegen. Lastminute. Das hat sich ja nun zerschlagen. Wir hatte eine vergleichbare Situation schon einmal vor einem Jahr. Damals bin ich nach sechs Wochen zu ihm gegangen. Wir haben uns gedrückt und alles war wieder ok. Aber wirklich geändert hat sich nichts danach, die Probleme sind die gleichen geblieben. Mein Gedankengang jetzt ist der, daß ich erst mal mein Leben sortieren will, Scheidung durchbekommen und so, und dann einen Neuanfang mit ihm möchte. Ich kann mir nicht vorstellen, ohne ihn zu sein. Ich liebe ihn.

Puh, ist wahrscheinlich alles etwas konfus, was ich hier geschrieben habe, aber ich stelle es trotzdem mal ein. Vielleicht schreibt ja irgendwer was drauf und "rettet" mich über ein paar Minuten vor der Heulerei.

 
Hallo flyby, hallo birdy!

zu mindest passen eure nicks gut zusammen: flieg vorbei, kleines vögelchen! ;)

auch ich will versuchen, dich, birdy, noch ein zwei minuten zu beschäftigen:

ich habe eine ganz andere sicht auf dein problem, da ich selber schon mal in der situation deines partners war. allerdings in einer vollkommen anderen lebensumgebung: es war meine erste beziehung, ich war noch nie verheiratet und selbst eine wirkliche, lange beziehung fehlt noch in meinen erfahrungen. vielleicht kann dir die sicht aus der entgegengesetzten richtung trotzdem etwas bringen:

ich denke, daß in eurer situation ein paar punkte überl(i)ebenswichtig sind. zum einen fiel es mir immer verdammt schwierig, das freiheitsbedürfnis meiner freundin zu akzeptieren. zwar war uns beiden im prinzip klar, daß sie mehr freiheit und ich mehr nähe wollte, aber eben nur im prinzip. wir haben nie wirklich tiefgreifend dieses problem "ausdiskutiert" - uns zusammen gedanken darüber gemacht. das, denke ich, müßte der erste schritt sein hin zu einer ständigen, unablässigen kommunikation über dieses problem. du solltest ihm auch danach immer wieder von deinen gründen erzählen. du läßt ihn dadurch spüren, daß du keine freiheit willst, um dich aus der beziehung zu lösen, sondern weil du ein paar sachen überdenken mußt. du mußt ihm das gefühl geben, daß er trotz zeitlicher oder räumlicher distanz an deinem leben voll beteiligt ist. so etwas hätte ich mir damals sehr gewünscht.

zum anderen ist es irgendwie fast immer so, daß dem recht gegeben wird, der mehr distanz will. ich gehöre ja, anscheinend genauso wie flyby, im forum auch eher zu der distanzfraktion :) ... einige haben das auch schon zu gunsten eines tieferen lebens der gefühle kritisiert. in deinem fall will ich mich auch zum teil auf diesen standpunkt stellen. wieso sollte er dir deine freiheit geben, wenn du ihm nicht auch seine geborgenheit und anerkennung gibst? mit anderen worten: der goldene pfad der mitte ist eher der richtige, wenn die beziehung überleben soll. damit komme ich zu meinem ersten punkt zurück: ohne eine echte kommunikation darüber werdet ihr diese mitte nie finden!

naja, das alles ist natürlich aus meiner persönlichen sicht geschrieben und passt demnach eigentlich auch nur auf mich. vielleicht kannst du ja doch irgendetwas rausziehen. würd mich auf jeden fall für dich freuen.

und dann bin ich stillschweigend davon ausgegangen, daß dir die beziehung wirklich wichtig ist - auch wichtiger als ein teil deiner freiheit. denn ich glaube nicht, daß du eine beziehung führen kannst, in der du deine gesamte freiheit behälst.

alles gute, ich hoffe, ihr zwei findet den für euch besten weg,

~tank

 
Hallo Fly!

Danke für Deine Antwort. Sicher ist einiges Wahres an dem, was Du schreibst. Leider kann ich es aber nicht mit mir und meinem Freund in Verbindung bringen bzw. akzeptieren, daß es tatsächlich so "einfach" sein könnte. Insbesondere meine ich damit natürlich Deinen letzten Absatz. Er ist so einfach und simpel und im Prinzip ist es ja genau das, was ich versuche, mir einzureden. Wenn er wirklich der ist für den ich ihn halte, nämlich mein wirklicher Deckel, dann kann ich mir ganz in Ruhe diese Zeit nehmen um für mich zur Ruhe zu kommen und mein Leben neu zu sortieren. Und irgendwann, wenn ich meine eigenen Egoismen genügend ausgelebt habe, bin ich bereit, auf sein großes Nähebedürfnis eingehen zu können. Dann können wir zusammen ziehen, wie es ja immer für später unser Plan war, vielleicht tatsächlich noch einmal heiraten, Kinder kriegen, alles, was wir wirklich schon sehr früh miteinandern wollten. Später eben.

Es gibt dabei nur ein Problem. Ich vermisse ihn fürchterlich, und das hilft nun wirklich überhaupt nicht dabei, irgendwie zur Ruhe zu kommen. Diese Trennung fühlt sich so derartig falsch für mich an, daß ich ab und zu fast lachen müßte, wenn ich nicht so mit heulen beschäftigt wäre. Dazu kommt natürlich auch noch die Angst, daß er zurück in seine Heimat gehen könnte. Er kommt aus Polen, ist vor einigen Jahren dann wegen seiner ersten Frau nach Deutschland gekommen und wollte eigentlich auch nicht zurück gehen wegen mir. Aber wer weiß, ob es dabei bleibt...

Gestern habe ich meinen Adoptivsohn aus den Ferien abgeholt. Er lebt zwar bei meinem Exmann, kommt aber jeden Tag nach der Schule erst einmal zu mir. (Ist ne komplizierte, längere Geschichte...) Er war mit Freunden irgendwo in der Eifel auf einem Bauernhof und war total begeistert. Er hat sofort gesagt, daß das auch ganz super für uns drei wäre und daß wir da unbedingt mal hinfahren müßten. Ich hab's nicht fertig gebracht, ihm zu erzählen, daß wir uns getrennt haben...

Ich stelle mir gerade vor, irgendjemand, der mich kennt, stöbert aus Langeweile oder so zufällig in diesem Forum rum. Jeder erkennt mich sofort anhand meiner Geschichte.... Und jeder hält mich dann wahrscheinlich für völlig durchgeknallt, daß ich das hier alles runterschreibe. Aber was soll's, es befreit etwas, und so langsam ist es mir auch zu unangenehm, meine Freundinnen ständig mit dem gleichen Thema und der Heulerei zu nerven.

Also, Gruß an alle, die mich (er)kennen.

 
Hallo tankshooter,

also wenn dieses Forum ganz spontan etwas bringt, dann ist es wirklich die Tatsache, daß man plötzlich ganz viele Menschen hat, die man anschreiben und anheulen kann und die sich dann echt Gedanken über einen machen und versuchen, einen Rat oder etwas Trost zu geben. Das ist einfach nur wirklich schön! Danke an jeden dafür.

Daß Du stillschweigend davon ausgegangen bist, daß diese Beziehung sehr wichtig für mich ist, ist schon sehr richtig. Sag mir irgendeinen kitschigen Gedanken den es über die Liebe gibt und ich schwöre Dir, ich habe ihn mit ihm gespürt. Es ist ein unglaubliches Wissen, das ich habe, wenn es um ihn geht. Das ganz sicher Wissen, daß er mein Mann ist. Daß er derjenige ist, mit dem ich alt werde, daß er "meine Bestimmung" ist. Man kann so etwas nicht beschreiben ohne unglaublich kitschig zu werden...

Es geht bei uns - glaube ich - nicht um Freiheit. Das ist es auch nicht, was ich suche/brauche. Die Konstellation war zu Anfang wirklich sehr beschissen und irgendwie haben wir es wohl nicht geschafft, das zu überwinden. Meine erste Priorität damals waren meine beiden Adoptivkinder, vor allem der Jüngere (er wird im Oktober 13). Die hatten schon 'ne Menge Scheiße in ihrem Leben durchgemacht und es ist mir tierisch schwer gefallen, sie jetzt wieder "im Stich" zu lassen. Ich habe meinen Freund vielleicht als zu selbstverständlich genommen. Für mich ist diese Liebe unglaublich selbstverständlich. Er ist Tag und Nacht, rund um die Uhr bei mir, in mir. Er beeinflußt alles, was ich tue, weil er eben MEIN MANN ist. Ich habe geglaubt, er fühlt es genau so. Wahrscheinlich habe ich ihn völlig überfordert.

Und inzwischen ist die Situation so verfahren, daß nur noch die Trennung möglich war. Trotzdem hoffe ich natürlich inständig, daß wir uns wieder finden. Ich weiß, daß es weder heute noch morgen möglich sein wird. Aber vielleicht in ein paar Monaten. Wenn er sich selbst wiedergefunden hat... Wenn er das Selbstbewußtsein, daß ich ihm vielleicht durch meine "Stärke" genommen habe, wiedergefunden hat. Paradoxer Weise hatte ich diese "Stärke" nur durch ihn...

Jetzt muß ich es irgendwie alleine schaffen. Mein Sohn ist aus den Ferien zurück und kommt ab morgen wieder jeden Tag zu mir. Für ihn muß ich und will ich da sein. Ich habe so lange gewartet, bis ich die beiden zusammen gebracht habe. Ich wollte meinen Sohn nicht überfordern und auch nicht riskieren, daß er sich an jemanden gewöhnt, der dann auch wieder geht. Inzwischen waren wir zu dritt im Urlaub und er findet meinen Freund voll cool.

Irgendwie hab ich's auf ganzer Linie verrissen...

Und ehe ich jetzt im Selbstmitleid versinke, höre ich wohl erst mal auf. Ich bin aber sehr froh, auf diese Seite gestoßen zu sein!

 
Jetzt ist es zweieinhalb Wochen her seit wir uns getrennt haben, und so langsam schleicht sich tierische Angst ein. Was ist, wenn ich völlig falsch liege mit meinem Gedankengang, daß wir erst einmal Abstand brauchen, um jeder für sich sein Leben zu sortieren? Was ist, wenn wir uns nicht wiederfinden? Heute ist einfach nur Angst gegenwärtig. Und völlige Rastlosigkeit.

Der Gedanke, ihn wirklich nie wieder zu drücken, zu küssen... ist unerträglich. Und übermächtig vorhanden heute...

Und es ist erst kurz vor halb zwei.

 
Liebe Birdy,

diese Gedanken werden leider die nächste Zeit immer wieder kommen. Es ist schwer, diese dann zu verdrängen, aber eine andere Möglichkeit haben wir leider nicht. Ich bin seit zwei Monaten getrennt, aber ich hab auch heute noch regelmäßig dieses Gefühl. Es hilft leider nichts, aber wir müssen die Zeit einfach verstreichen lassen. Ich weis es klingt jetzt hart, aber es ist leider so. Versuch dich abzulenken, geh schwimmen oder zum Radfahren. Mach irgendetwas, damit du dich ablenkst. Kopf hoch, es wird alles irgendwann, wahrscheinlich schon bald, viel besser.

LG Chris

 
Lieber Chris,

danke für Deine Nachricht. Es tut einfach - wenn auch nur für kurze Momente - sehr gut, Kontakt zu haben, auch wenn man die betreffende Person gar nicht kennt.

Und heute ist eben so ein Tag, an dem es mich völlig zerreißt. Ich weiß nicht genau, welche Geschichte Du hast, ich habe nur aus ein paar Nachrichten von Dir an Vreni entnommen, daß Deine Freundin wohl nicht recht entscheiden konnte, was sie wollte. Wenn Du Lust hast, erzähl mir mal näheres.

Am schwierigsten für mich ist es, zu akzeptieren, daß wir uns wirklich lieben - und daran glaube ich wirklich ganz fest - daß es aber trotzdem nicht funktioniert. Es ist so unglaublich schizophren. Daher kam ja auch mein Gedanke, daß wir nur etwas Zeit brauchen, um unsere Leben zu sortieren und daß es dann funktionieren wird. Ich weiß natürlich auch, daß diese Hoffnung jeden Heilungsprozeß völlig unmöglich macht und darin liegt natürlich auch mein großes Problem. Wie soll ich mein Leben sortieren, wenn ich nur darunter leide, daß er nicht mehr da ist?

Er hat mich durch die total schwierige Zeit meiner Trennung von meinem Exmann begleitet. Er war mein allerbester Freund, meine Stütze, mein Held... Und meine ganz große Liebe!

Bitte, gib mir bloß nicht den Tip, einfach wieder zu ihm zu gehen, meinen Stolz hinunter zu schlucken und es noch einmal zu versuchen... Ich weiß ganz genau, daß es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn hat. Wir waren jetzt drei Jahre zusammen. Das erste Jahr noch jeder in seiner früheren Ehe, die letzten zwei Jahre wirklich zusammen. Und seit diesen zwei Jahren haben wir uns gegenseitig Streß gemacht. Und immer wieder bin ich zurück zu ihm, weil ich dachte, daß das doch völliger Schwachsinn ist, weil wir uns doch lieben. Es hat sich nie was geändert.

Meine Scheidung steht jetzt bald an. Und wenn die durch ist, dann gehe ich zu ihm... Oder vielleicht auch nicht, ich weiß es noch nicht, ich tröste mich mit dem Gedanken, wenn es - so wie heute - unerträglich wird...

Und immernoch ist es erst viertel nach drei.

Puh, es ist unglaublich, wie sehr der Körper weh tun kann ohne offensichtliche Schäden...

 
Hallo Birdy,

danke für deine Antwort. Du kannst meine Geschichte lesen: der Titel ist: WARUM IMMER ICH . Würde mich freuen, wenn du sie liest, damit du siehst, dass es nirgends so einfach ist.

Liebe GRüsse aus Freising bei München

 
Oh wow, bei Dir ist ja auch so ziemlich alles vorhanden, was man für eine wirklich beschissene Zeit braucht...

Ich hab ganz zuerst mal eine Frage: Du hast über Deine Exfrau nur einen Satz ganz zu Anfang geschrieben, nämlich daß Du gefühlsmäßig völlig am Ende warst, als sie ausgezogen ist. Was ist daraus geworden?

Daraus ergibt sich dann vielleicht auch die Frage, ob Du eventuell nur einen "erträglicheren" Schmerz gesucht hast mit Deiner Freundin, über die Du nun soviel schreibst. Das sind nur Überlegungen, ich kann völlig daneben liegen, und hoffe, Du nimmst mir diese Frage nicht übel.

Und was Deine Freundin betrifft, habe ich gleich mehrere Fragen.... Warum hat sie ihre Kinder sofort mit einbezogen in Eure Geschichte, und zwar so sehr, daß sie Dich sogar PAPA nennen? Sie muß eine sehr egoistische Ader in sich haben, so etwas zu tun, wenn sie in Wirklichkeit noch so zerrissen ist, wie es sich jetzt gezeigt hat.

Ganz toll finde ich die Tatsache, daß Du die Kinder so angenommen hast und sie jetzt sogar vermißt. Das zeugt von einer ziemlichen menschlichen Größe. Und daß Du es sogar auf den Hund ausweitest bringt mein Herz zum lächeln.... ;) (Ich habe selbst zwei Hunde...)

Ich hoffe sehr, Du kannst Dir diese große Gefühlsbereitschaft erhalten.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mal wieder schreiben würdest. Vielleicht erzählst du mir etwas mehr von Deiner Beziehung zu den Kindern zum Beispiel. Es interessiert mich sehr, wie andere solche Umstände empfinden. Meine eigene Geschichte ist selbst sehr geprägt von Kindern, obwohl sie nicht meine leiblichen sind.

Vielleicht bis bald, liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet.

 
guten morgen birdy,

vielen dank für deine antwort. du sprichst meine frau an. es ist so, dass meine frau praktisch ohne vorwarnung ausgezogen ist. wie gesagt, war diese situation auch grausam, aber zwischen meiner frau und meiner freundin gibt es einen massiven unterschied. meine frau ist eine starke frau, steht als lehrerin mit beiden beinen fest im leben und hat genau gewusst was sie macht und meine freundin war, bzw. ist auch heute noch, so hilfsbedürftig. das mit meiner frau passierte ende okt 01 und ich hab sie gefragt, ob es sich lohnen könnte um sie zu kämpfen. sie verneinte es und gestand mir, dass sie diesen schritt bereits seit 5 monaten plant. dies war der grund, weshalb ich nicht lange um sie gekämpft hab. wir hatten und haben auch heute keinen streit. den kontakt, den wir haben, der ist zwar gedämpft aber nicht schlecht oder sogar böse. der trennungsgrund meiner frau von mir war wahrscheinlich unser unerfüllter kinderwunsch :-(

du kannst mir glauben, dass ich am anfang meiner beziehung zu claudia (freundin) oft in mich gesehen hab, ob es nicht nur als tröstung ist. aber glaube mir, es war mit sicherheit nicht so. wie ich schon in meiner geschichte geschrieben hab, war die claudia so verkorkst und dann kam einer, der sich um sie annahm, der ihr die liebe gab, die sie nie bekommen hat. die kidis waren vom ersten tag an von mir begeistert. es dauerte nicht lange und sie waren wirklich sehr auf mich fixiert. plötzlich hatte sie eine familie, in der fast alles heil war. die kinder fragten täglich wann ich wieder komme. Ich hab sie in mein herz geschlossen als ob es meine eigenen kinder waren. eines tages ging es los, dass die kleine Jenny (3 Jahre) fragte, ob ich jetzt ihr neuer papa wär. claudia und ich wir sahen uns an und sie sagte, "wenn du dast auch willst, ich wäre sehr glücklich". Von dem Zeitpunkt an wurde ich von beiden kids, auch von sascha 5 Jahre, immer mehr als papa angesprochen. vielleicht hätte ich damals schon dagegen steuern müssen. das schlimmste an der trennung für mich ist, dass claudia behauptet, die kinder fragen nicht nach mir. das tut sooooooo weh. ja auch der hund geht mir ab. er ist ein shelty und heisst JOSCHY. eine ganz treue seele. wenn ich z.b. nachts aufstand um zur toilette zu gehen, tapste er hinter mir her und wartete bis ich wieder rauskam und legte sich dann wieder in sein körbchen.

mir fehlen die kinder sehr. jenny hat jetzt am sonntag geburtstag. ich hab ihr gestern ein päckchen geschickt. ob sie es ihr gibt, geschweigedenn sagt, dass es von mir ist, bezweifle ich. es sind erinnerungen die einfach so schmerzen. wir haben uns ja das letztemal am 1.7. gesehen und zwar als wir aus der türkei zurück kamen. auf dem rückflug schlief jenny fast 3 stunden auf meinem schos und sagte während sie mich ansapperte "PAPI ICH HAB DICH SO LIEB". Ich ahnte damals aber schon, dass sie sich trennen will. Wenn ich dir das jetzt erzähle, muss ich aufpassen, dass nicht die eine oder andere träne fliesst. :-(

tut mir leid, ich melde mich wieder.

ich umarme dich und denk an dich

Liebe Grüsse aus dem verregnetem Ingolstadt (hier arbeite ich)

Christian

 
Hallo Chris,

danke Dir für Deine offene Antwort. Ich möchte gerne ein paar Dinge dazu sagen, was ich so denke, wenn ich das lese. Wenn ich Dir zu nahe trete mit meiner Meinung, dann sag es mir bitte, ich möchte Deine ohnehin schon nicht gerade so tolle Zeit nicht unnötig schwerer machen.

Es klingt für mich sehr danach, als hast Du ein dringendes Bedürfnis, gebraucht zu werden und zu helfen. Das kommt schon gleich im ersten Absatz durch. Du nennst als entscheidenden Unterschied zwischen Deiner Frau und Deiner Freundin die Hilfsbedürftigkeit. Was hat das mit dem Gefühl von Liebe zu tun?

Auch was Du über die Kinder schreibst geht ein bißchen in die Richtung. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe selbst die beiden Kinder meines Exmannes adoptiert, ich bin auch so ein ganz kleines bißchen mit dem Helfersyndrom "gestraft".

Vielleicht hilft es Dir ein wenig, Dir klar zu machen, worum es Dir eigentlich geht. Nämlich einen Menschen zu finden, mit dem man sich eine kleine Familie bis hin zum Hund aufbaut und der einen braucht. Und wenn das so ist, dann solltest Du Dir zu gegebener Zeit einen Menschen suchen, den Du um seiner selbst willen liebst und nicht weil er Deine Hilfe braucht.

Ich hoffe sehr, ich habe Dich nicht irgendwie verletzt mit meinen Worten. Ich habe einfach mal meine Gedanken aufgeschrieben.

Würde mich freuen, wieder von Dir zu hören.

Liebe Grüße aus dem ebenfalls leicht verregneten Dortmund.

 
Hallo Birdy,

einerseits sagst du mir, ich solle diese gabe behalten, anderseits meinst du, es wär nicht so richtig. wie gesagt, ich habe mir mit sicherheit viele gedanken gemacht, ob es richtig ist, so schnell nach der trennung von meiner frau eine neue beziehung einzugehen. aber es ist nach und nach immer mehr liebe geworden und ist es auch heute noch. das steht vorallem fest. ich mache mir jetzt sorgen um meine exfreundin, da ich weis, dass sie viele fehler macht und um meine frau brauch ich mir keine sorgen zu machen, da sie wie ebenfalls bereits erwähnt, voll mit beiden beinen im leben steht und weis was sie will.

ob es liebe oder bedürftigkeit war, glaub mir ich habe mich diesbezüglich mehrfach durchleuchtet und kam immer wieder zu dem entschluss, dass es liebe war (ist)

Mittlerweile scheint hier schon richtig schön die Sonne.

Liebe Grüsse Chris

 
Hallo Chris,

ich hoffe, ich habe Dich nicht verärgert. Wie gesagt, es waren nur meine spontanen Gedanken beim lesen deiner Nachrichten.

Ich wünsche Dir, daß Deine Freundin wieder zu sich kommt und erkennt, was für einen wertvollen Menschen sie da einfach "wegwirft". Und ich hoffe, sie erkennt, daß man nicht jeden Tag und an jeder Straßenecke einen Menschen trifft, den man liebt und der einen zurückliebt. Das ist etwas ganz besonderes...

Vielleicht kannst Du mir noch einen Rat bzw. ein Urteil zu folgender Situation geben: mein Freund und ich haben jetzt seit drei Wochen keinerlei Kontakt mehr. Obwohl wir ja in der selben Firma arbeiten, haben wir uns weder gesehen noch gesprochen oder gemailt oder sonstiges. (Ich habe allerdings auch seit dieser Woche Urlaub). Gestern abend habe ich meine Freundin getroffen. Sie erzählte mir, daß er heute abend zu ihrem Mann nach Hause gehen würde, um dort ein Bier zu trinken. Ich muß dazu sagen, daß er während unserer Beziehung nicht wirklich einen "eigenen" Kontakt zu meinen Freunden aufgebaut hat. Wenn mal Feiern waren oder so, haben sie sich gesehen und natürlich auch miteinander gesprochen, aber sonst nicht. Kannst Du mir erklären, warum er ausgerechnet JETZT anfängt, Kontakt zum Mann meiner besten Freundin aufzubauen? Können Männer da so sehr trennen?

Ich stelle mir diesen Abend ganz grausam vor. Ich meine, er hat entschieden, jeglichen Kontakt abzubrechen, weil es einfach zu weh tut, aber dann geht er einen Abend zu denen nach Hause, wo eigentlich alles nach mir schreit? Der sieben Monate alte Sohn der beiden ist mein Patenkind, die Hunde waren regelmäßig bei mir in Pflege, das ganze Haus ist mit mir verbunden. Tut das nicht einfach nur weh???

Wenn Du Zeit hast, schreib mir doch mal aus männlicher Sicht dazu.

Bis dann, liebe Grüße

Birdy

 
Liebe Birdie!

Ich glaube mit diesen Gefühlen wirst du noch einige Zeit zu kämpfen haben. Ich würde mich ihm aber nicht aufdrängen, sondern einfach noch ein bisschen abwarten was passiert. In der Zwischenzeit darfst du dich aber nicht verrückt machen lassen (das ist wie immer leichter gesagt als getan, das weiß ich schon ?( ). Geh' mit Freunden weg und tu einfach Dinge die dir Spass machen. Mit der Zeit wird sich alles von selber lösen. Vielleicht findest du ja sogar irgendwann Gefallen an deiner Unabhängigkeit. Und falls er sich überhaupt nicht mehr meldet, war er den ganzen Stress sowieso nicht wert!

Also, lass den Kopf nicht hängen!!

liegrü Britta

 
Liebe Britta,

vielen Dank für Deine Nachricht. Wie ich schön ein paar mal gesagt habe, tut es einfach tierisch gut, von Menschen zu hören, die man eigentlich gar nicht kennt, die aber trotzdem versuchen, ein paar tröstende Worte zu finden. Danke!

Ich hoffe sehr, daß ich es durchhalten werde, mich nun erst einmal nicht mehr bei ihm zu melden. Das Schwierigste ist, daß ich weiß, daß er die Beziehung sofort wieder aufnehmen würde, wenn ich zu ihm ginge, aber wir hatten das in den letzten knapp zwei Jahren schon zu oft und es hat sich nie etwas geändert. Ich weiß, daß ich jetzt Zeit für mich brauche, es ist nur so, daß die Gefühle teilweise nicht zu kontrollieren sind und man einfach nur glaubt, man zerreißt.

Gefallen an einer gewissen Form von Unabhängigkeit habe ich übrigens schon immer gehabt. Das war und ist unser größtes Problem. Mein Freund kommt nicht damit zurecht, daß ich ein Mensch bin, der hin und wieder allein sein möchte und daß ich noch nicht wieder mit ihm zusammenziehen möchte.

Abwarten und versuchen, nur jeden einzelnen Tag zu sehen und das Beste rauszuziehen...

Danke für's lesen und antworten.

Birdy

 
Irgendwie wird es nicht besser..... Ist es Euch auch so gegangen, daß Ihr jede Nacht vom anderen geträumt habt? Es ist absolut real. Er ist dann einfach wieder da und alles ist gut. Und dann wache ich auf und könnte sofort heulen. Und dann setze ich mich an den PC, lese im Forum alle neuen Berichte, baue mich ganz langsam über den Tag hinweg wieder etwas auf, bis die nächste Nacht und der nächste Traum kommt.

Es ist so tierisch anstrengend, nicht aufzugeben...

 
Hallo Birdy,

du hast mich vor ein paar Tagen gefragt, weshalb er plötzlich diesen für dich ungewöhnlichen Kontakt zu dem Mann deiner Freundin sucht. Sehr schwierig zu beantworten. Wir Männer suchen uns dann natürlich auch jemanden zum reden. Ich weis ja nicht, ob er andere Freunde hat, zu denen er auch hätte gehen können. Wenn ja, dann wollte er vielleicht dort hin gehen, wo du auch vielleicht mal per Zufall hin kommst. Wir Männer kombinieren da und hoffen dabei. Verstehst du was ich meine? Vielleicht kannst du ja herausfinden, überwas die Männer sprechen, ob es vollkommen belangloses ist, oder ob es sich um dich dreht. Es ist sehr schwierig.

Zu deinem heutigen Posting kann ich dir nur sagen, dass ich das Problem mit der Nacht, mit dem schlecht schlafen oder sogar Träumen nicht (mehr) hab. Bei mir gehts immer erst am Morgen los, dann aber denke ich jede Stunde mehrmals zurück und genau das ist verkehrt. Aber wir müssen weitermachen, denn nur dann sind wir irgendwann geheilt. Wir müssen an uns und unsere Kraft glauben. Tust du das?? Wenn ja, dann schaffst du es auch, bald darüber hinweg zu sein und "neu" zu leben.

Ich denk an dich und nehm dich in den Arm und pass auf dich auf. OK??

LG Chris

P.S. War am Samstag in Dortmund, hab dich aber nicht

gesehen :)

 
Hallo Chris,

wer weiß, vielleicht haben wir uns ja doch gesehen am Samstag :) Was hast Du hier gemacht? Ist 'ne schöne Stadt, stimmt's? :verliebt:

Ich glaube an mich und meine Kraft. Eigentlich jedenfalls. Aber Du wirst selbst wissen, daß einen das oft nicht wirklich weiter bringt. Manchmal will man ja auch gar nicht stark sein, weil das dann ein Schritt weiter weg ist vom Partner. Und zumindest von mir kann ich ganz klar sagen, daß ich es noch lange nicht akzeptiert habe... Ich weiß, daß das falsch ist, aber ich kann auch nicht wirklich was dagegen tun. Ich rede mir natürlich oft ein, daß ich ihn nicht zurück möchte, daß wir nicht zusammen gepaßt haben, daß ich jetzt nach vorne sehen muß, all das Zeug eben, was man vom Kopf her weiß, aber nicht wirklich in der Seele hat. Aber tief in meinem Innersten kann ich es eben einfach nicht glauben, was ich mir da versuche einzureden. Er ist doch mein Deckel...

Ich kann gut und auch gerne alleine sein. Ich habe mir vor knapp zwei Jahren, als meine Ehe in die Brüche ging, mit viel Kraft und Energie meine eigene Wohnung gekauft und mir auch noch einen Balkon dran gebaut. Ich war (und bin) sehr stolz darauf und habe es immer genossen, einfach hier zu sein und sie mir anzusehen. Sie war mein Zeichen von Befreiung aus der Ehe, die wirklich alles andere als einfach war.

Ohne IHN hätte ich es nicht geschafft...

Manchmal erfüllt mich das einfach mit Dankbarkeit. Dann weiß ich daß er ein ganz besonderer Mensch für mich war/ist, und erstaunlicher Weise tut es in solchen Momenten nicht ganz so weh. Aber oft ist es einfach nur schmerzhaft, weil ich diese Wohnung jetzt nach und nach neu "definieren" muß.

Ach, Chris, wir werden es schaffen. Irgendwann und irgendwie. Und versuche immer Dir klarzumachen, daß die Menschen, die zusammen gehören sich immer ein zweites Mal treffen..

Liebe Grüße aus Dortmund

Birdy

 
ich finde es einfach nur toll, wie ihr euch gegenseitig mut macht und unterstützt...

überlege schon die ganze zeit, was ich dazu schreiben soll... jedoch kommuniziert ihr so gut miteinander, da möchte ich nicht unterbrechen und etwas falsches wagen ... ;)

vielleicht hilfts auch nur, wenn ihr wisst, dass man euer geschehen verfolgt...

gruss an beide.. :schmatz: (den kuss natürlich nur an birdy... :D )

gruss

ritter