Unglücklich verliebt, schon über sechs Jahre

Anders

Neuer Benutzer
23. Sep. 2003
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Hallo, ich schreib hier mal rein, weils mir im Moment mal wieder so richtig mies geht. Zum Glück schon ne Weile her, daß ich dieses Gefühl hatte.

Ich bin jetzt 22 Jahre alt, wohne seit wenigen Wochen alleine, weg von zu Hause. Dort habe ich mich auf meiner damaligen Schule im Alter von 16 Jahren in ein Mädel aus meiner Klasse verliebt. Dies beruhte jedoch leider nicht auf Gegenseitigkeit. Bis vor ca. einem Jahr habe ich ihr oft hinterher getrauert; ich habe es einfach nie geschafft sie aus meinem Kopf rauszujriegen. Habe immer alles was ich ich tat und war mit ihr verglichen, und war der Meinung in allen Belangen schlechter abzuschneiden; sei es Aussehen, die Art auf Menschen zuzugehen, Beliebtheit ect.

Das letzte Jahr war ich eigentlich relativ zufrieden, habe endlich nicht mehr alles mit ihr verglichen und versucht meinen eigenen Weg zu gehen. Trotzdem, an sie denken mußte ich immer noch, wenn auch nicht mehr mit diesen negativen Gefühlen. Ich dachte wirklich, ich hätts überstanden.

Heute bin ich aufgewacht, nach einem langen und ziemlich abgefahrenen Traum. Dabei ging es neben allerlei anderer Dinge auch um dieses Mädchen (oder sollte ich heute besser Frau sagen?). was genau alles passierte weiß ich auch nicht mehr, und es würde auch zu weit führen. Jedoch durfte ich sie wie in einem Film am Ende in die Arme schließen. Das war der Moment wo ich aufwachte. Ihr glaubt nicht, wie sehr mich die nüchterne Realität erschlagen hat. Kein Mädchen, nur ich. Ich war sowas von unten, eben noch dieses wundervolle gefühl, das wonach ich mich immer gsehnt habe, und nun weg, alles nur ein Traum.

Habe früher schon öfter von ihr geträumt, aber meist eher die negative Schiene, ich bekomm sie eben NICHT. Was nicht heißen soll, daß das dann nach dem aufwachen wesentlich positiver empfunden wurde.

Ich weiß, dies Problem haben viele, nix besonderres auf dieser Welt. Und trotzdem kommt es einem immer so vor, als wen man der einzige Mensch sein sollte, der daran fast zerbricht. Woher kommen diese Gefühle nun wieder ich bin einfach verzweifelt. Sicher die neue Umgebung ist ungewohnt, Anschluß hab ich auch noch nicht gefunden, bin eher introvertiert und im Umgang mit Menschen recht scheu, obwohl sich das die letzten Jahre wirklich gebessert hat. Heimweh habe ich auch etwas, auch wenn ich mir das nicht gerne eingestehe. Muß mir halt n Hobby suchen, und ne kleine Tätigkeit nebenbei wär sicher auch nicht verkehrt, mal schauen.

Hoffe nur, ich falle nicht wieder in dieses tiefe Loch, in dem ich nun schon soviel zeit zugebracht habe. ich wünschte es gäbe einen Schalter den man drücken müßte um jmd zu vergessen, aber sowas gibts nun mal nicht. Ich schaffe es einfach nicht sie zu vergessen. Vielleicht will ich das ja auch nicht? Im moment weiß ich echt nicht mehr weiter, alles erscheint mir so sinnlos, bin halt wieder richtig gut deprimiert.

Nunja, das mußte ich einfach mal schreiben, und nun gehts auch schon n bißchen besser. Danke fürs Zuhören.

 
hi anders,

ich denke genau in einem punkt liegt dein problem. mir scheint du kannst nicht loslassen weil dieses gefühl der liebe ein highlight in deinem leben war. möglicherweise ist jetzt der punkt wo du dein leben in die eigene hand nehmen musst. du sagst es, ein hobby, tätigkeiten nebenbei. klar ist das nicht einfach wenn man schüchtern und introvertiert ist.

leider würde dir dieses mädchen dieses problem nicht nehmen. ich denke du setzt deine hoffnung auf glück in einen geliebten menschen, den du haben möchtest. nur funktioniert das nicht.

sieh doch deine lebenssituation (frisch ausgezogen etc) als chance jetzt richtig ins leben durchzustarten :) das macht doch freude. endlich mal auf den eigenene beinen stehen und innerlich rufen.... GROSSE WELT ICH KOMME... du wirst sehen, dann wirst du bald die liebe finden, die du verdients

:schmatz:

 
hallo anders,

jaja, unerwiderte liebe ist schlimm..mir gehts im moment ähnlich!

ichwill mehr von einem jungen, mit dem ich schon seit 7 monaten immer mal wieder was habe, er will aber nicht! und da sit echt hart!

aber kopf hoch....

das lenchen

 
Danke ihr beiden für die aufmunternden Worte. Nachdem der Tag nun fast gelaufen ist gehts mir schon ne Ecke besser.

Das mit dem Loslassen ist so eine Sache, ist immer schön gesagt und ja auch richtig, allerdings finde ich es seeeehr schwer, das in die Praxis umzusetzen. Ich würde nix lieber tun, als sie endlich zu vergessen, aber mir gelingt das einfach nicht, ka warum. Habe mich ja in den letzten sechs Jahren schon oft versucht darüber hinweg zu bringen, und wie gesagt, war auch guter Dinge, es geschafft zu haben. Ich warte nun die nächsten Tage ab, und hoffe morgen nicht mehr ganz so niedergeschlagen aufzuwachen.

Wird schon :super:

 
In Träumen verarbeitet wir unbewußt unsere Sorgen und Probleme, genauso auch Wünsche und Sehnsucht. Als es dir schelcht ging, hast du nur diese ausweglose Situation gesehen (=> eher negative Träume), doch nun überwiegt die Sehnsucht nach einer Freundin... Ich habe wohl das selbe Problem wie du, nämlich auf Menschen zu zugehen. Außer einfach mal rauszugehen (mit Freunden z.B. auf Partys, wo dann doch mal ein kleines Gespräch entsteht) und über seinen eigenen Schatten zu springen, bleibt dir nicht viel übrig. Du bist ja schon auf den Weg zur Besserung :]

Auch wenn es dir nicht hilft, aber du bist nicht der einzige, den es so geht...

 
Hey,

gaube du hast da so ziemlich das gleiche Problem wie ich.

Nur mit dem Unterschied das ich mit ihr zuasmmenlebe. Das schlimme daran ist es wird immer schwerer die emotionen unter Kontrolle zu halten.Eigentlich verstehen wir uns echt gut. Aber ich denke irgendwann werde ich mich wohl zurückziehen müssen, spätestens dann wenn sie sich in igendjemand anders verliebt.

Sie sagt zwar das würde sie nicht, aber ich glaube nicht daran.

Und ich weiss eins mit Sicherheit,wenn dieser Tag kommt verliere ich alles was mein Leben noch lebenswert macht, was danach kommt weiss ich nicht wahrscheinlich nicht mehr viel.

Man wird immer mehr zum Eigenbrödler nicht nur Menschenscheu

sondern irgendwie richtig Menschenfeindlich.

Man mag eigentlich gar keinen mehr sehen wollen. Irgendwie möchte ich die Hoffnung zwar nicht aufgeben. Aber das habe ich wohl schon, denn glauben tu ich schon jetzt an nichts mehr.

Halt die Ohren steif auch wenns schwer fällt

 
Hallo Anders,

hast Du dich mal gefragt, WARUM Du dich in sie verliebt hast? Sie ist doch im Grunde das genaue Gegenteil von Dir. Sie geht z.B. auf Menschen zu, was Dir schwer fällt...

Manchmal suchen wir uns so einen Menschen als Ergänzung.

Daß Du nicht mit ihr zusammengekommen bist, könnte am Ende dein großes Glück sein. Denn Du denkst drüber nach, was zu ändern in deinem Leben und Du wirst das auch schaffen. Schau mal, Du hast uns als wildfremden Menschen deine persönlichsten Gefühle offenbart. Das ist doch schon ein erster Schritt!

Am Ende wirst Du genauso auf Menschen zugehen können wie sie. Dann "brauchst" Du sie gar nicht mehr. Es ist natürlich einfacher, sich an jemanden "ranzuhängen", der extrovertiert ist und einen mitzieht. Aber stell' Dir mal vor, wie das wäre, wenn sie Dich nach - sagen wir - zwei, drei Jahren verlassen hätte. Du hättest nicht nur deine Liebe verloren sondern auch noch dein Umfeld - was ja eigentlich ihres war. Kannst Du mir noch folgen?

Also sieh' es doch mal so: Du kannst was draus lernen und das wirst Du. Manchmal verändern wir eben nur unter Schmerzen unsere uns selbst störenden Eigenschaften.

Und mal ganz nebenbei: es gibt auch eine Menge Frauen, die schüchterne Männer mögen ;-) Nur, weil sie Dich so nicht wollte, muß das also noch lange nicht heißen, daß Dich nie eine Frau mögen wird... Vielleicht kriegst Du es auch einfach nicht mit, wenn Dich jemand mag, weil all deine Gedanken noch um sie kreisen...

die Tina

 
Hallo Anders,

mit Manchem von dem, was du schreibst, sprichst du mir voll aus der Seele. Ich wohn auch allein in einer anderen Stadt, ein ganzes Stückchen weg von zu Hause. Bin vor fast genau einem Jahr ausgezogen. Und wie du bin auch ich ein eher introvertierter und schüchterner Mensch. Aber damals, bei meinem Auszug, hab ich gedacht, hey, jetzt geht das Leben los, Studentenpartys, massenhaft neue Leute, Unabhängigkeit, Freiheit...

Ich will dir jetzt nicht den Mut nehmen, aber bei mir ist bis heute nichts aus all dem geworden. Ich hab's einfach nicht geschafft und bin nicht wirklich glücklich geworden. Deswegen tut's mir richtig gut, dass ich daheim noch meine alten Freunde und meinen Freund hab. Obwohl auch mit ihm nicht alles super läuft.

Ich glaub, der Rat von den anderen ist schon nicht schlecht, jetzt richtig durchzustarten, dir ein Hobby zu suchen, neue Leute kennenzulernen, dich möglicherweise sogar neu zu verlieben. Aber wenn's nicht klappt, ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn du noch ein bißchen was hast, was dein Herz ausfüllt. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Einsamkeit noch schlimmer sein kann als unerfüllte Liebe.

Wünsch dir viel Glück!

Sonnie :)