warum man lebt

darkness

Neuer Benutzer
09. Jan. 2003
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hi

ich bin neu in diesem forum. ich bin durch zufall darauf gestossen und will jetzt und hier die chance wahr nehmen, mich erlich über das obengenannte thema zu sprechen.

kurz zu meiner vorgeschichte:

seit ca. 3 jahren quäle ich mich mit den gedanken meinem leben ein abruptes ende zu setzen. ich komm mit mir und meiner umgebung in in einklang und sehe keinen sinn hinter meinem dasein.

ich bin auf der suche nach hilfe bereits vielen menschen begegnet, denen es genauso geht.

seit einem halben jahr nehme ich Johanniskraut. Für diejenigen, welche nicht wissen was das ist: es ist rein pflanzlich und wirkt gegen depressionen etc.

wenn es ganz schlimm ist, drehe ich auch ab unz zu eine und versuche mich im verkifften zustand zu beruhigen. ca. ein halbes jahr war ich mit einer psychologin in kontakt.

seit diesen Massnahmen fühle ich mich wirklich besser und hinterfrage nicht mehr ständig mein ganzes leben.

vor einigen tagen hat mir meine beste freundin etwas ziemlich schlimmes vor die füsse geknallt.

sie hat mir vorgeworfen, ich möge ihren Freund nicht. Dazu muss ich vielleicht sagen, dass er in der selben klasse ist wie ich. ich kann es nicht verstehen, wie sie mir das vorwerfen kann. es ist auf keinen fall so wie sie sagt und ich habe nie irgendwas negatives über ihn geäussert.

nun, doch schon über eine woche her, quälen mich ihre worte immer noch ungemein.

ich habe angst, wieder in ein grosses schwarzes loch zu fallen.

könnt ihr mich helfen. wie würdet ihr eurer freundin begegnen, wenn sie euch diese dinge vorwerfen würde.

vielen dank für eure antworten.

eure darkness

 
hallo darkness!

also wenn ich jemandem so etwas vorwerfe, dann bin ich davon überzeugt, dass es stimmt (as welchen gründen auch immer). sie denkt es jedenfalls. und das verletzt sie wahrscheinlich auch, deswegen die vorwürfe. mach ihr klar, dass es nur ein missverstänsnis ist. wenn du nichts tust, wird sie erst recht glauben, dass was dran ist.

zum thema warum man lebt kann ich nur sagen:

"die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen" (Pearl S. Buck)

oder

"Das Leben hat genau so viel Sinn als wir selber ihm zu geben im Stande sind" (H.Hesse)

also: schau dein leben an, und registrier die kleinen freuden, die es lebenswert machen.

ich finde, schon die kleinsten kleinigkeiten sind es wert, das zu erleben. Kinder sind einem darin die besten Vorbilder.

das gefühl, die ersten warmen sonnenstrahlen im frühling auf der haut zu spüren...ein Lächeln, das einem geschenkt wird.... ein Vogel, den man wegfliegen sieht...

ich finde, das sind geschenke, die man oft gar nicht mehr wahrnimmt, aber es sind so kleine schöne Freuden, die ich in meinem Leben niemals missen möchte

Ich wünsch dir, dass du mit deiner Freundin wieder ins Reine kommst und sich das Missverständnis aufklärt.

das wird schon! :]

 
hi alena

es hat mich gefreut, dass innert so kurzer zeit jemand auf mein eintrag geantwortet hat.

ich finde es schön, wie du die welt siehst. und in seltenen zeiten, sieh ich sie aus dem gleichen winkel wie du. das gibt kraft, verleiht hoffnung.

ich muss dir zustimmen, dass selten ein mensch ein solcher vorwurf aus der luft greifft.

ich wäre froh gewesen, wenn sie das gespräch mit mir gesucht hätte, um diese angelegenheit zu kläre. kurze zeit, nachdem sie mir ihre gedanken geäussert hatte, und ich mich vom ersten schockerlebnis, traurigkeit und wutanfall erholt hatte, habe ich mich mit ihr in verbindung gesetzt. es schiehn danach, als wenn die sache gegessen sei. doch gestern, schrieb sie mir als antwort auf meine frage, ob ihr freund am sa. auch mit kommen wolle zum bowling (es war eine nett gemeinte frage), ob ich mir dessen wirklich sicher sei.

diese antwort ihrerseits, gibt mir erneut anlass, zudenken, dass sie mir nicht glaubt, und das ist genau das dramatische an dieser ganzen geschichte, dass ich mich an einem punkt sehe, an welchem ich das gefühl habe, ich werde von meiner besten freundin nicht ernstgenommen.

 
du musst hir erst versichern, dass es ein missverstänsnis ist. wenn sie wirklich glaubt, dass du was gegen ihn hast und du dann so ne frage stellst, kommt das auch irgendwie komisch. da könnte man sich verarscht vorkommen...

red mit ihr. viel glück!

 
Hallo Darkness,

wo ist dein Selbstbewußtsein, wo ist dein Lebenswille?

Wenn deine Freundin so ein Gerücht hört, kann sie Dich ja auch fragen und Du kannst ihr antworten, daß das nicht stimmt. Ihr seid doch wohl alt genug, um Euch mal ein paar Minuten wie zwei erwachsene Menschen zu unterhalten. Geh' auf sie zu und sage ihr, daß das nicht stimmt. Punkt. Und wenn sie eher einem Gerücht glaubt als Dir, ist sie vielleicht keine so gute Freundin, wie Du glaubst...

Wieso wirft Dich denn eigentlich so ein kleines, doofes Gerücht (das nicht der Wahrheit entspricht) so aus der Bahn??? Mein Gott, das ist eine dumme Geschichte; deshalb mußt Du nicht gleich über den Sinn des Lebens nachdenken!

Und selbst wenn Du ihren Freund wirklich nicht ausstehen könntest, wäre das noch keine Katastrophe. Jeder hat ein Recht auf seine Meinung. Und Du mußt ihn ja nicht mögen...

Also, selbst wenn das so wäre, wäre das noch kein Grund, ihr nicht mehr unter die Augen treten zu können oder sich Tag und Nacht Gedanken zu machen...

Was Du mit deinem Leben machst, ist natürlich deine Sache. Aber eines Tages MUSST Du sterben; vielleicht wirst Du früher als Dir lieb ist, vor das Problem gestellt sein, daß deine Lebenszeit Dir viel zu kurz erscheint und Du noch so viel erleben möchtest.

Viele Mädchen in deinem Alter sind jetzt schon mit dem unfreiwilligen Tod konfrontiert. Es ist ein Schlag ins Gesicht derer, die leben möchten und sich jeden Tag, jeden Sonnenaufgang, jeden neuen Morgen erkämpfen, wenn jemand wie Du, der gesund ist und noch alles vor sich hat, seinem Leben aus scheinbar nichtigen Gründen ein Ende bereiten möchte.

Auch der Regen ist wichtig; nicht nur die Sonnenstrahlen, die hier beschrieben wurden. Es macht also auch Spaß, im Regen rumzulaufen und z.B. danach heiß zu baden. Eis zu essen, ins Kino zu gehen, zu verreisen, ferne Länder zu sehen, interessante Menschen kennenzulernen, irgendwann mal Kinder zu bekommen, Musik zu hören, zu lesen, zu lieben...

Freue Dich, daß Du am Leben bist. Nichts ist vollkommen. Und wenn es gerade mal bergab geht, wird es auch mal wieder besser werden.

Ein schöner Spruch verdeutlich dies:

Sei in der Trauer nicht zu traurig und im Glück nicht zu glücklich. Denn nichts ist von Dauer.

Je nachdem, von welchem Blickpunkt aus man den Spruch liest, macht er entweder vorsichtig oder hoffnungsvoll...

Wenn Du wirklich depressiv bist, ist das eine Krankheit, die behandelt werden muß. Stell' Dir mal vor, wie sich jemand fühlt, der eine schwere Grippe hat (hattest Du ja vielleicht schon mal). Man hat vielleicht kurzzeitig auch keine Lust mehr, zu leben. Doch die Medikamente machen einen wieder gesund und dann kann man über seine Gedanken vielleicht nur noch lachen.

Also, mach' was aus deinem Leben. Du hast dein Glück selbst in der Hand. Nutze diese Chance...

Das Leben IST schön!

Tina

 
hi Tina

vielleicht kennst du den Spruch:

Live is just a dream on the way to death.

als ich diesen spruch vor ca. 3 jahren das erste mal las, traff er mich mitten ins herz. er fasste meine gefühle in worte.

immer wieder höre ich von leuten jedoch diesen Spruch:

wenn du traurig bist und sterben willst, denk an die, die traurig sind, wiel sie sterben müssen.

natürlich hat auch dieser spruch ein wahres gesicht, jedoch bin ich der Meinung, dass er diejenigen Menschen anspricht, welche gerade mal schlecht drauf sind und ohne zu überlegen alles hinschmeissen. natürlich im kleineren Rahmen.

als ich das erste mal vor ca. 4 jahren damit konfrontiert wurde, dass ich bei Dingen, welche meine Mitmenschen zum totlachen brachte, nichts empfinde, wusste ich nicht warum. oder anderst gesagt ich stellte mir die frage nicht.

verschiedene Mitschüler kamen immer wieder auf mich zu. wollten wissen, was mit mir sei, warum ich so traurig in dies welt schaue.

ich suchte nach gründen fand jedoch keine. ich konnte nicht sagen: hey, mein freund hat schluss gemacht oder sorry, aber meine Schwester hatte einen unfall.

es gab keinen bestimmten Grund. ich fing mich an von meinen Mitmenschen zu lösen, blieb lieber zuhause, verbarg mich im bett. es wurde zum alltag, dass mich jede nacht, wenn ich bis spät noch wach lag, ein riesen heulkrampf packte.

es ging soweit, dass ich versuchte meinem inneren schmerz auszudrücken.

ich habe angefangen an meinen Pulsadern rumzuschnipseln.

später ist es nun zu einem Ritzen geworden.

Mit diesen Schnitten am Unterarm versuche ich meinem nicht sehbaren inneren SChmerz ausdruck zu verleihen, damit ich mir selber sagen kann: schau, dass ist es was dir schmerzen und sorgen bereitet.

ich weiss, dass man sagt, dass depressionen eine Krankheit ist, bei welcher man einen Arzt aufsuchen muss. doch dieser schritt erfordert viel kraft.

nur schon, bis ich mich gewagt habe, über e-mail kontakt, mich mit einer psychologin zu unterhalten hat jahre gedauert.

wie lange wird es da noch gehen, bis meine "Krankheit" geheilt ist?

 
Als ich das Thema hier gelesen hab, hat mich fast jede Zeile traurig gemacht. Ich weiss nicht ob ich dich genau

verstehen kann darkness, aber ein wenig auf jeden fall! Manchmal frag ich mich auch wieso überhaupt noch leben? Wen würde es stören wenn ich sterben würde?? Nicht viele....

Mit seinen Gefühlen ist man irgendwie alleine, keiner der dich richtig verstehen kann...

Stimmt, man sollte sich dann mit die guten Dinge des Lebens beschäftigen, aber irgendwie überwiegt das schlechte, und man will einfach nur weg, weg laufen von hier....

Vielleicht hat es den Sinn, dass man das leben meistern soll!

~daniela~

 
hey darkness!

du hast dir bestimmt schon oft drüber gedanken gemacht, was dir in deinem Leben wichtig ist. welche menschen du liebst, und was dir freude bereitet. oder gibt es das bei dir nicht?

wenn du weißt, was es ist, versuch doch diese dinge auszuleben und zu genießen. ich weiß, es ist immer leicht als außenstehender große reden zu schwingen. den schritt selber zu tun, dinge in seinem leben zu ändern erfordern viel kraft und nicht nur das. es ist nie so leicht, sein leben einfach zu ändern.

mit viel worten ist dir nicht groß geholfen. du musst dir selber "in den arsch treten" (sorry für die ausdrucksweise), dich von dingen lösen, auch wenns schwerfällt, das heißt von sorgen, und aufhören, dich zu verkriechen.

ich selber bin eigentlich ein sehr lebensfroher mensch. das war aber nicht immer so. zwischen 10 und 15 jahren war ich selber oft sehr deppressiv. (jetzt nicht sagen, die pubertät war schuld, war eher später dran, und es gab auch tatsächliche gründe dafür).

ich hatte probleme, und habe sie mit niemandem außer mit mir selber geteilt. hab nachts heulanfälle bekommen, litt teilweise unter angstzuständen (vor dingen, die ich heute nicht mehr nachvollziehen kann) und hab die welt ganz anders betrachtet als heute. ich sah mich auf der einen seite und die welt (das heißt alle anderen menschen auf der anderen). als ob sie sich gegen mich verschworen hätten, das hat mich immer sehr niedergeschlagen.. das einzige, was mich gehalten hat, war mein hund (der starb vor 2 jahren dann) und mein hang zur natur. das war das einzige, mit dem ich mich wirklich verbunden gefühlt habe.wenn ich im gras lag, bienen beobachtet hab, fühlte ich mich plötzlich verstanden.

es war nicht so, dass es dafür einen grund gab. aber keiner stellte fragen, alles war so klar! und so selbstverständlich da "draußen" (mein damit alles was so in der natur keucht und fleucht).. und es war egal, was und wer man war.

tja,aus diesem ewigen kummer bin ich rausgekommen, als ich meinen jetzt ex-freund kennengelernt habe. ihm hab ich sehr viel zu verdanken, und bin heute noch froh, dass ich ihn getroffen hab. ich hab durch ihn gelernt, über meine probleme zu sprechen (und das hat enorm befreit), mich einfach mal anderen gegenüber zu öffnen und meine gedanken preis zu geben.

unter richtigen depressionen litt ich ja denk ich nie, aber die depressiven phasen (so nenn ich das jetzt mal) wurden durch Reden einfach weniger.

inzwischen seh ich die welt mit etwas anderen augen. hab die menschen in mein leben richtig miteinbezogen und sie lieben gelernt. hab gelernt, wie schön es ist, freunde zu haben, und geschwister...

eigentlich sollte man jeden tag mit einem lächeln beginnen, weil wir hier und heute leben dürfen. (realisieren würd ich das nie, weil ich ein morgenmuffel bin ;) )

ich will damit nur sagen (angebunden an meine erste antwort), dass das unser Leben viel mehr schöne Seiten in sich birgt, als wir vielleicht auf den ersten Blick zu erkennen vermögen. durch nichtstun, fallen sie uns nicht in den schoß. man muss aufstehen, die welt entdecken, sie erfahren und vor allem erLEBEN!

in diesem sinne, wünsch ich dir alle Freude dieser Welt :)

alena