Warum zerbrechen so viele Ehen?

Pauline

Erfahrener Benutzer
28. Juli 2003
1.676
0
0
44
Hallo ihr.

Ich bin nicht verheiratet, hab damit also keine Erfahrung, aber ich würde gern wissen warum überhaupt noch geheiratet wird?

Um mich herum zerbrechen zu Zeit so viele Ehen und hier im Forum gibt es ja auch einige (Noch) Ehepaare die durch Lügen und Betrügen ihre Ehen/Familien aufs Spiel gestzt haben.

Bin ich die einzige die denkt, daß man den Menschen heiratet den man über alles liebt? Mit dem man den Rest seines Lebens teilen will?

Man tobt sich doch vorher aus.

Wenn die Gefühle in einer Ehe erkalten oder man sich gar neu verliebt dann kann man nichts gegen machen.

Aber man heiratet doch die Liebe seines Lebens und dafür tut man doch alles, oder?

Ich versteh das echt nicht mehr.

Ist denn eine Hochzeit nur ein Zeitvertreib geworden?

Man muß sich doch im Klaren sein was das bedeutet? Die Ringe tauschenund ewige Liebe und Treue schwören.

Man heiratet ja nicht irgendeinen Menschen, sondern DEN Menschen.

Wie seht ihr das denn?

 
also ich sehe das so:

ich muss nicht unbedingt einen vertrag in den händen haben um zu wissen mit wem ich mein leben teile und wenn ich liebe... das geht auch ohne heirat...

und solange nicht etwas ganz unerwartetes und bahnbrechendes passiert geh ich davon aus das ich nicht heiraten werde!

zudem liegt meiner meinung nach das problem darin:

ok, ich habe eine beziehung die von mir aus 1 jahr oder 7jahre dauert.. jedoch eine ehe ist was lebenslängliches... dh. ich bin 40 jahre verheiratet...

was in 40 jahren alles passieren kann brauch ich ja nicht sagen. was ist wenn ich nach 10 jahren drauf komme es gibt einen anderen zu dem ich mich hingezogen fühle... ich müsste mich scheiden lassen, lass dabei einen haufen geld auf der strecke, alle sind geschockt.. verwandte, bekannte etc.. dann hab ich auch kinder und allein deswegen kann ich mir wieder sorgen u. gedanken machen ob ich mich scheiden lassen soll oder nicht...

dh. man tut etwas was einem selber nicht gut tut um womöglich anderen nicht weh zu tun... und was ist dann mit mir? was ist mit meiner selbstachtung?

was ist mit meinem leben? das ich nicht so leben kann wie ich es für mich will?

wenn ich jedoch nur in einer beziehung bin, kann ich mich trennen.. ist zwar auch ziemlich schwierig jedoch brauch ich da keine scheidung sondern trenne mich und versuch das alles zu verkrafen und kann mich dann auf was neues einlassen...

oder das tun was ich will....

darum wärs auch zum überlegen ob man kinder haben will... den die können auch in einer partnerschaft vorkommen ohne heirat... was ist mit den kindern? das nächste problem... ich bleibe beim partner wegen den kindern .. und wieder die frage .. was ist mit mir? ...

tja, indem ich ein ziemlilcher ego bin.. sag ich das mal so.... jedoch ist es schlecht ein ego zu sein?

immerhin ist das mein leben und kein anderer lebt es und fühlt so wie ich!

 
Liebe Pauline,

das ist das Problem: man heiratet "den" Menschen und glaubt, er wäre etwas Besonderes. Durch diese zum Teil sehr überhöhten Gefühle und Erwartungen wird ein ansonsten auch mit Fehlern behafteter Mensch auf ein Podest gestellt. Und dort soll er dann für die nächsten 50 Jahre bis zur Goldenen Hochzeit stehen bleiben und die eigene Erwartungshaltung erfüllen.

Jemanden heiraten bedeutet vor allen Dingen, ihn so zu akzeptieren, wie er ist. Niemand ist vollkommen. Niemand ist ständig auf Wolke 7 rosarot.

Kannst Du Dir vorstellen, Deinen Partner auch nach 10 Jahren noch uneingeschränkt zu lieben, wenn er permanent seine Socken an Stellen liegen läßt, die Dich stören; wenn er vergißt, Dich mit einer Rose am ach so wichtigen Hochzeitstag zu überraschen? Verlangst Du, dass Dich Dein Partner auch noch uneingeschränkt liebt, wenn er im Grunde nach 5 Jahren Deine Nörgeleien an seiner Unordentlichkeit satt hat?

Es hat in aller Regel nichts mit dem Wunsch nach Austoben zu tun, wenn eine Ehe zerbricht. Sondern eher mit einem schleichenden Auflösungsprozeß aufgrund der ach so unwichtigen Alltäglichkeiten. Zwangsläufig findet dann oft die Suche nach jemand anderes statt, bei dem man dann die Aufmerksamkeit sucht, die es zuhause nicht mehr gibt.

Toleranz ist das Stichwort. Die Fehler des anderen lieben zu lernen. Ihm beizustehen, auch wenn er nicht um Hilfe ruht. Und immer selbst Liebe zeigen, nicht nur vom anderen erwarten.

Schnuti

 
So wie ihr das seht, hab ich das noch nicht wirklich gesehen.

Natürlich gehört Respekt und Toleranz dazu.

Was schnuti schreibt, zeugt wohl aus eigener Erfahrung?

Man soll nicht aus Bequemlichkeit oder wegen der Kinder eine Ehe aufrecht erhalten die eigentlich keine mehr ist, aber man muß sich doch vorher gründlich überlegen ob es wirklich der Partner fürs Leben ist.

Mir ist noch nie so aufgefallen, daß es in so vielen Ehen kriselt wie jetzt.

Aber wenn man wegen solcher Probleme alles hinschmeißen muß, damit es einem besser geht, hat man (meiner Meinung nach) vorher nicht genug nachgedacht.

Das ist ein so wichtiger Lebensabschnitt und den kann man nicht leichtfertig treffen.

Wenn ich nach 5 Jahren Partnerschaft heirate dann kenn ich doch die Fehler des anderen und die dürften mich dann auch nicht mehr in der Ehe stören.

LG

 
hmm naja, ich weiß nicht mir ging nach 4 jahren beziehung schon alles aufn keks...

bin ja mal gespannt ob ich es überhaupt 10 jahre mit einem aushalte ?!?

 
Hallo Pauline,

Trotz dass meine Ehe auch kaputt ist nach 17 Jahren glaube ich immer noch an die Ehe. Warum so viele Ehen kaputt gehen...Menschen ändern sich, Interessen ändern sich, die Liebe ändert sich. Manche Ehen verkraften diese Änderungen und beide passen sich gegenseitig an. Und diese Ehen halten über viele Dekaden und bleiben stark. Aber in andere Ehen, wachsen die Menschen doch auseinander. Einer geht fremd oder verliert einfach die Interesse in sein Partner.

Im Voraus kann man das aber doch nicht wissen ob eine Ehe hält oder nicht. John Lennon singt "All you need is Love" und das ist schon ein guter Basis für alle Beziehungen. Die Liebe versteht und verzeit und wächst. Auch über viele Jahren.

Viele Grüße!

Käfer

 
Wenn du es nicht 10 Jahre mit einem aushältst dann solltest du ihn wohl auch nicht heiraten. ;)

Irgendwann kommt derjenige mit dem du es aushältst.

Wenn du es allerdings immer 10 Jahre testest dann bist du mit 80 noch nicht verheiratet.

Aber wie eben bemerkt wurde, braucht man ja keinen Trauschein um glücklich zu sein.

LG

 
Kaefer 66

Mir hat mal jemand gesagt, die Ehe ist wie ein neues Paar Schuhe. Am Anfang drückt und kneift es überall, aber wenn man sie erst eingelaufen hat will man sie nicht mehr ausziehen.

Das stimmt ja dann nicht.

 
ich werde auch nicht heiraten! und ob ich kinder will das muss ich mir noch gut überlegen!

wünsch euch ein schöne WE

baba lg lady

 
Glaub mir...habe ich selber festgestellt. Wann nur eine liebt und der anderer nicht dann kann man nichts dagegen tun. Leider.

Viele Grüße!

Käfer

 
Ich glaube, wie kaefer, auch noch an die Ehe, würde selber aber nie heiraten wollen (was sich mit der zeit natürlich durchaus ändern kann), warum? Weil die Männer bei einer Scheidung verdammt schlecht wegkommen. Wer bekommt das Kind? Fast immer die Frau. Wer muss immer zahlen? Der Mann. Aus meiner Bekanntschaft kenne ich jemanden (d.h. Kennen ist zu viel gesagt, aber meine Eltern kennen ihn ziemlich gut), ein herzensguter Mensch, liebevoll und einfühlsam, das was sich die Frauen so wünschen und was ist passiert? Es hat leicht gekriselt in seiner Ehe, jedenfalls hat er es abwenden können und sie haben sich ein großes Haus gebaut. Doch sie überlegt es sich anders. Nun muss er ziemlich viel zahlen und sitzt ganz alleine in dem großen Haus herum. Es gibt auch viele die eine Ehe ausnutzen und das hat den Ruf einer "Ehe" schon geschadet, jedenfalls Grund genug für mich die Finger davon zu lassen. Es gibt da natürlich noch mehrer Geschichten in meiner Bekanntschaft, in denen so etwas ähnliches passiert ist, ist also nicht zu unterschätzen.

Nun kenne ich aber auch ein Ehepaar, das bereits Silberne Hochzeit gefeiert hat. Sie ist, als sie 16 war, zu ihm umgezogen. Er lebte in einer Großfamilie und so glücklich waren die anderen darüber nicht. Jedenfalls haben sie sehr früh geheiratet, in einer Phase, wie ich hier gelesen habe, in der man sich eigentlich austobt und ausprobiert. Nun ja, sie sind heute noch glücklich verheiratet und glaubt mir, sie hat es nie leicht gehabt, er hat manchmal seine Phasen und kann ein verdammtes Ego sein. Ohne Toleranz und Verständnis (und natürlich Respekt :) ) wären sie schon längst geschieden. Wie gesagt wurde sind Toleranz und Verständnis für eine Ehe unentbehrlich.

Der Vergleich mit den Schuhen passt hier nicht wirklich, eher umgedreht. Am Anfang ist immer alles schön und gut aber dann kann es passieren, dass sich der andere verändert, einen Fehler macht oder Gefühle sich ändern.

 
Hi

Ich habe haut nah mit erlebt, wie es ist, wenn sich verheiratete scheiden lassen... meine eltern haben das vor 3 jahren auch gemacht.

sie waren 12 oder 13 jahre verheiratet.

aber als das gefühl vom "frisch verliebt sein" erkaltet war, schtörten auf einmal die kleine und grösseren macken des anderen. die man früher an dem menschen geliebt hat. man streitet sich darüber, wieso der andere das macht, und es kommen immer mehr und mehr dinge hervohr, über die man früher nicht geredet hat.

bei meinen eltern wahr es dann soweit, dass sie sich, immer wenn der eine den anderen verletzt hatte, das retour geben wollte. so ging das immer weiter. bis mein vater auszog.

jetzt ist alles viel ruhiger geworden. sie haben es beide mehrere male wieder versucht, aber es klappte ganz einfach nicht mehr. da ist es besser, sich zu trennen.

die beiden können jetzt wieder normal miteinander reden und haben sich auch noch lieb, aber nur lieb.

es ist manchmal besser so, auch wenn man sich mal unsterblich geliebt hat.

nichts ist vergänglicher als die Liebe!
 
Stimmt, ich habe aus eigener - 17jähriger - Erfahrung gesprochen.

Sowohl mein Mann als auch ich - wir könnten jeder eine lange Liste von Dingen aufschreiben, die uns am anderen stören. Kleinkram - nichts wichtiges. Wenn man keine Einstellung zu den Marotten des anderen bekommt, sie vielleicht sogar als liebenswert empfindet, dann wird es schwer. Wenn dann eine schwere Krise kommt, ist es vorbei, weil die Grundlage fehlt oder ausgehöhlt wurde.

Ich denke, heutzutage bestimmen zu viele Egoismen den Umgang miteinander. Viele sehen nur sich selber und sind nicht oder nur wenig bereit, auf den anderen einzugehen. Sich selbst einmal zurückzunehmen. Die Erwartungshaltungen sind einfach überhöht. Niemand kann immer der Märchenprinz oder die Märchenprinzessin sein. Das ist doch nur Schauspielerei.

Möchte nicht jeder so geliebt werden, wie er ist?

 
Hallo Pauline,

Man verliebt sich in jemand weil sie so sind wie sie sind. Und komischerweise, stören diese Dinge später vielleicht. Und dann versucht der Partner genau diese Dinge zu ändern. Und wundert sich später dass er/ sie nicht mehr den selben Mensch ist in dem sie sich sich verliebt haben. Jede hat seine Fehlern/ Macken, Bedürfnisse und Wünsche. Beide muss das einfach akzeptieren und lernen damit umzugehen zu können, miteinander reden und vielleicht Komprimise machen. Man liebt sein Partner und das darf nicht allzuschwer sein.

Viele Grüße!

Käfer

 
Hallo Pauline,

eine gute frage ich habe gerade die Entscheidung hinter mir... ich habe mich nch 3 Jahren Ehe insgesamt 11 Jahre Beziehung von meiner Frau getrennt und ich kann nicht sagen warum es so gekommen ist. Ich habe mich im letzten Jahr neu verliebt. Und auf einmal ist alles anders ich kann es nicht erklären wieso weshalb es ist so es gab gründe warum eine neue in meine leben treten konnte aber diese Probleme hatten wir schon seit anfang der Beziehung aber irgendwann war es wohl zuviel und es ergab sich die Gelegenheit...

Ich habe auch immer gesagt das wird nie passieren.

Gruß Josh

 
Also, "den" Menschen gibt es bei 6,5 Milliarden Menschen wohl nicht, denn dann wäre es grosser Zufall, gerade diesen Menschen zu treffen.

Es gibt wohl viele Gründe, warum Ehen auseinander gehen.

An erster Stelle steht wohl die generelle Unfähigkeit der Menschen, Liebe und Verliebtsein, Wünsche/Hoffnungen und Realität zu unterscheiden. Da spielt natürlcih die Natur eine grosse Rolle, die uns zum Zwecke der Fortpflanzung mit diesen Gefühlen ausgestattet hat.

Wir finden Menschen anziehend, sprechen von direkt Liebe und gerade in der Balz-...Verzeihung...Kennlernphase wird da vieles übersehen, missinterpretiert und so weiter.

Nur bedeutet Liebe und Ehe, dass man sich auf ein gemeinsames Leben einstellt. Das ist nicht alles eitel Sonneschein. Es gibt Probleme, man lernt Fehler des anderen kennen und vor allem, und das dürfte der größte Unterschied zu früher sein, hat man heute ganz andere Möglichkeiten und Verlockungen in seiner Umgebung.

Früher kamen die Menschen kaum aus ihrer gewohnten Umgebung raus. Heute hat jeder ein Auto, ein Handy, viele haben Internet...

Durch eine größere Mobilität und unglaubliche Kommunikationsmöglichkeiten, der erhöhten Unanbhängikeit der partner voneinander und gewandelten Moralansichten wird die Ehe /Beziehung viel öfter in Frage gestellt und die Scheidung/Trennung an sich einfacher.

Das Neue hat immer seinen Reiz......man holt sich gern das Gefühl des Verliebtseins wieder, das spannende, was man anfangs bei seinem (Ehe-)Partner auch hatte, aber mit der Zeit öde geworden ist... auch, weil wahrscheinlich beide nichts für die Bezeihung tun, den Respekt vor dem anderen als etwas besonderes verlieren.

Liebe wächst aber...ist mit dem Anfang der Verliebtheit, den Schmetterlingen, nicht zu vergleichen. Liebe sollte selbstlos sein, also nicht das Besitzen des anderen als Ziel haben. Das scheint es aber kaum zu geben, Liebe bedeutet bei den meisten, den anderen haben zu wollen, ohne wenn und aber. Das ist für mich nur ein Verliebtsein, ein Begehren, wohl meist aus sexuellen Gründen. Strohfeuer, leicht vergänglich, aber immer wieder genauso leicht zu entfachen...

 
Du ziehst die Leute an, die Dich spiegeln, die sich mit dem identifizieren können, was Du projezierst.
Da is was verdammt wahres dran. Schade nur, dass es eben nicht immer ein Leben lang so ist. Menschen ändern sich im laufe ihres Lebens. Selbst eine "Seelenverwandschaft" kann sich eines Tages im Sand verlaufen. Es ist einfach der lauf der Dinge, darum zerbrechen Ehen. Man sagt die Welt dreht sich immer schneller, oder könnte man auch sagen: "wir drehen uns immer schneller?"

 
Auch wenn ich bis jetzt noch nie verheiratet war....

Mittlerweile wäre ich bereit dazu...ich denke das kommt mit dem Alter und der Reife/Erfahrung.

Ich halte nichts davon wenn Leute mit 18 oder 20 heiraten - da kommt bestimmt 10-20 Jahre später das Gefühl auf das man ja was verpasst haben könnte.

Wenn man sein Leben aber gelebt hat bis 30 oder so (nur als Beispiel, kommt auf eigene Erfahrungen an)..dann sieht man irgendwie das man eigentlich schon ziemlich alles was es so an sexuellen oder sonstigen Reizen ausprobiert hat und das es eben nun einfach schön ist einem Menschen den man liebt und kennt nun für immer um sich zu haben..in guten wie eben auch in schlechten Tagen :)

LG

Rhodan

 
Meine Eltern lassen sich nach 24 Jahren Ehe jetzt auch scheiden. Tja was soll man sagen in meinem Fall ist es auf jedenfall besser so. Hört sich krass an, aber warum sollte man zusammen leben wenn man sich nur noch streitet und nur noch das nötigste miteinander spricht. Dann lieber einen klaren Schlussstrich ziehen.