Wegwerfbeziehung

Yve84

Erfahrener Benutzer
10. Dez. 2010
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Nach 65 Jahren Ehe (zur eisernen Hochzeit) wurde ein Paar befragt, wie sie es geschafft haben so lange zusammen zu bleiben. Die Frau dachte ein paar Sekunden nach und antwortete:





"Wir wurden in einer Zeit geboren, in der man kaputte Dinge reparierte, anstatt sie wegzuwerfen..."


Das habe ich vor kurzem zufällig gelesen und fing an darüber nachzudenken. Und bei den Dingen, die hier teilweise geschrieben werden, warum es zu Trennungen kommt etc. war mir klar, die Dame hat recht...

 
Jein. Ich finde es gibt Beziehungen die man definitiv nicht kitten kann. Die dann nur aus irgendwelchen unbewussten / bewussten Fehlentscheidungen zu Stande kommen. Ich find nämlich, dass sich viel zu viele in einer Beziehung befinden die ihnen nich gut tut bzw. auf dem Weg in eine solche Beziehung sind. Ich finde, wenn man eine gewisse Zeitlang versucht hat eine Beziehung zu kitten ist es auch legitim diese zu beenden.

 
war mir klar, die Dame hat recht...
naja, recht oder unrecht gibt es hier glaube ich nicht. Andere zeiten andere lebensweisen und weisheiten.

Man könnte nämlich auch sagen: man musste reparieren, weil man für etwas neues kein geld hatte! ;-)

Damals waren frauen noch viel abhängiger vom mann, und ich glaube nicht, dass beide partner hier "repariert" haben, sondern es war meist die frau, die klein bei gab, den mund hielt, weil sie gar keine andere chance hatte...viele frauen mussten ganz schön viel einstecken und das über jahre .

Also mir ist es lieber, das beziehungen lebendig bleiben und man sich dann eventuell auch trennt, wenn es nicht funktioniert, als das mit gewalt an etwas festgehalten wird und einer oder auch beide drunter leiden...

B.

 
Ich sage auch eher Jein.

Es stimmt, dass heutzutage viel leichter etwas weg geworfen wird als früher, weil es heutzutage auch geht!

Sei es im Job oder Beziehung.

Und früher waren die Frauen abhängig von ihren Männern. Gerade wenn dann schon Kinder oder das Haus da war, was ja in der früheren Zeit meist realitv schnell ging, gab es für die Frau eigentlich keinen Ausweg mehr. Ob das jetzt der richtige Weg ist ist zu bezweifeln.

Ich muss aber auch sagen, dass ich schon finde das man heute oft viel zu leichtfertig mit einer Beziehung umgeht, nach dem Motto "ah da kommt jetzt was Besseres, mal schaun". Sobald es Streit gibt, kommt es sowieso schnell zur Trennung und die Wenigsten die ich kenne, versuchen an ihrer Beziehung zu "arbeiten".

Ich habe es selbst so erlebt in meiner letzten Beziehung, habe ich es gewagt ein Gegenwort zu äußern oder Streit anzufangen, stand meine Tasche schon vor der Tür. Ich bekam andauernd zu hören, dass das alles zu stressig ist für ihn und das er eine Beziehung möchte in der nicht diskutiert wird.

Ich habe ihn wirklich sehr geliebt, aber sobald es für ihn kompliziert wurde, nahm er Reißaus, anstatt sich hinzustellen und um uns zu kämpfen. Und dieses Schema beobachte ich sehr häufig, auch in anderen Beziehungen.

Jeder möchte den leichtesten Weg und im Endeffekt scheitert eine Beziehung nach der anderen.

 
Man kann doch eien Beziehung nicht mit einem Gegenstand vergleichen.

Eine kaputte Beziehung beeinträchtigt das Leben doch in einem ganz anderen Ausmaß als ein Gegenstand.

Außerdem ist ein Gegenstand etwas passives, statisches, das einer allein reparieren kann (oder auch nicht).

EIne Beziehung ist etwas flexibles, Änderungen durchlaufendes, an dem (mindestens) 2 Leute arbeiten müssen.

Für mich ist das Zitat einfach ein weiterer Kalenderspruch. Auf den ersten Blick klingt er toll, aber man darf ihn keine zwei Sekunden hinterfragen, sonst bricht die Aussage in sich zusammen.

 
Also ich finde, dass es teilweise stimmt. Man gibt heute viel zu schnell auf. Das hat aber nichts mit reparieren zu tun. Und zu der Zeit, wo sie geheiratet haben, war es doch ein Skandal, wenn man sich trennte, also hat man sich unter Druck wieder zusammen gerauft und es funktionierte irgendwie. Nach außen hin. Aber was war hinter der verschlossenen Tür? Die Zeiten haben sich geändert und man hat heute die Möglichkeit es zu sagen, wenn es einem in der Beziehung schlecht geht. Wie viele Frauen wurden damals denn unterdrückt und hatte nichts zu melden...? Da waren Eltern und Verwandte, die dahinter standen und sagten, du musst. Hat die Dame denn auch erwähnt, ob sie sich den Mann "selbst ausgesucht" hat oder wurde er für sie ausgesucht? Das sollte man auch alles bedenken.

Und wie Roya sagt: es ist kein Gegenstand...

 
Für mich ist das Zitat einfach ein weiterer Kalenderspruch. Auf den ersten Blick klingt er toll, aber man darf ihn keine zwei Sekunden hinterfragen, sonst bricht die Aussage in sich zusammen.
Genau das denke ich mir auch.

Man könnte nämlich auch sagen: man musste reparieren, weil man für etwas neues kein geld hatte! ;-)
Richtig.

Ich denke, dass die Beziehungsprobleme so ziemlich die selben waren, wie heutzutage.

Und früher waren die Frauen abhängig von ihren Männern.
Auch das ist ein Faktor, der heute nicht mehr in dem Maße vorhanden ist.

Abgesehen davon, kann man sich mittlerweile Scheiden lassen, wie bei einem Drive-In-Schalter und niemand sagt etwas.

Früher war es nicht so, denn niemand wollte das "Ansehen" verlieren.

Dazu kommt auch noch, dass man früher sicherlich einiges unterm Teppich gekehrt hat (Fremdgehen , Streitigkeiten, etc...)

"Wir wurden in einer Zeit geboren, in der man kaputte Dinge reparierte, anstatt sie wegzuwerfen..."
Man könnte dir Frau auch hinterfragen.

Natürlich war es damals so... möchte ich nicht bestreiten.

Aber wurden die Sachen nicht hauptsächlich geflickt, weil kein Geld für neues da war !?

Hätte die Frau nicht lieber auch etwas "Neues" gehabt, wenn sie die Möglichkeit dazu gehabt hätte ?

Ich würde auch sagen, dass man heutzutage zu schnell sachen einfach wegwirft, aber weiter würde ich mich nicht aus dem Fenster lehnen.

Für mich stellt sich einfach die Frage:

Hat sie "es" nicht weggeworfen, weil sie daran hing ? (Wie eine besondere Vase mit persönlichen Wert)

Oder hat sie "es" nicht weggeworfen, weil es die Umstände nicht erlaubt haben ?

Ist es die "wahre Liebe" oder "Gab es keine Alternativen" oder ist es einfach nur "Gewohnheit" ?

 
Natürlich waren die Zeiten anders und man hat eine Beziehung anders gelebt als heutzutage, aber wie Kristallsalz1 eben auch sagt, es gibt heute Menschen, die einfach reißaus nehmen, sobald es kompliziert wird anstatt sich anzuhören was der Andere zu sagen hat und ein Problem gemeinsam zu bewältigen.

Ich bin auch nicht der Meinung, dass man eine Beziehung mit einem Gegenstand vergleichen kann und natürlich gibt es Beziehungen, die sich einfach nicht aufrecht erhalten lassen. Ich würde niemals bei einem Mann bleiben, der mich z.B. schlägt oder ähnliches.

Mein Freund mag es auch nicht, wenn diskutiert wird, das hat aber wieder einen anderen Grund.

Wir besprechen Probleme und versuchen eine Lösung zu finden.

 
Naja. Aber der Meinung, dass heute alles easy ist, setze ich das gesamte "Fremdgeh-forum" gegenüber.

Da wird mit mittelalterlichsten Behauptungen jedwede Trennung als "unmöglich" dargestellt. Da ist nichts von aktiven, selbstentscheidenden, auf eigenen Beinen stehenden Frauen zu lesen. Sondern von Frauen die ein "tut mir leid, ich kann mich nicht von ihr trennen, hinnehmen als ob wir noch zu Zeiten leben würden, wo eine Trennung ein gesellschaftliches Makel bedeutet."

In jedem Kalenderspruch ist auch ein Körnchen Wahrheit und so auch in diesem. In unserer Zeit wird der Individualismus über die Gemeinschaft gestellt und mit deren Vorteilen und Nachteilen leben wir zur Zeit. Also umgekehrt zu der Zeit, als die Gemeinschaft und das was sie denkt über Individualismus gestellt wurde.

 
Sondern von Frauen die ein "tut mir leid, ich kann mich nicht von ihr trennen, hinnehmen als ob wir noch zu Zeiten leben würden, wo eine Trennung ein gesellschaftliches Makel bedeutet."
Super Justine, ich finde auch, daß sich so viele Frauen und auch Männer in einer derartigen Abhängigkeit begeben.

Klar ich kenne auch ein Paar: er aus der russischen Gefangenschaft gekommen, hat eine viel jüngere Frau aus "wirtschaftl. Gründen" (es mußte eine Frau im Hause sein zum Anpacken) und dieser Mann ist allerdings rührend und respektvoll zu seiner Frau...

Liebe ist nicht nur ein "Gefühl" - Liebe ist auch eine Entscheidung und hat was mit Verantwortung zu tun...es heißt nicht umsonst: kennen und liebenlernen...

Ich glaube schon, daß wir in einer Ex / Hopp Gesellschaft leben und sich das auf unsere Beziehung manifestiert...

Trotzdem finde ich es auch nicht ratsam, an einer Beziehung zu halten, die kaputt ist...

...aber so schlimm ist es ja auch nicht, dann sucht man sich über I.-net jmd neues - aber die Auswahl ist immer so schwer...ah...nee, die doch nicht - viell. finde ich ja über die oder jene Börse noch was besseres... :rolleyes:

Liebe Grüße

wy.