liebe und tod. dieses thema wurde in letzter zeit vermehrt angeschnitten und beschäftigt mich sehr.
wir alle haben ein bedürfnis nach zuneigung, wir möchten beschützt, festgehalten, geliebt und beachtet werden. die eigenen gefühle mit einem geliebten menschen teilen, mit ihm das leben entdecken, höhen und tiefen durchleben, gemeinsam schwach sein, um gestärkt aus der krise hervorzugehen - was gibt es schöneres? auch ich lebe davon, dass immer wieder irgendwo irgendjemand auf mich wartet.
liebe ist wunderschön - solange sie unseren bedürfnissen nachkommt und uns gibt, wonach wir uns sehnen.
oft genug ist es ja nicht so. oft genug nimmt sie uns wieder weg, was sie uns gegeben hat, die liebe, und fragt nicht nach, ob wir damit einverstanden sind.
das tut weh, immer. ist ein riesiger schock. reisst uns in ein bodenloses loch, und es gelingt uns zunächst nicht mehr, aufzustehen. und wenn wir doch einmal so weit sind, dann überkommt's uns plötzlich wieder, aus heiterem himmel, mit einer heftigkeit, dass uns übel wird, dass wir weinen müssen und kotzen könnten vor lauter schmerz. "was hab ich diesem menschen denn getan", brüllt eine stimme in unserem kopf, "dass er mich so behandelt? ich liebe ihn doch, ich will ihm nur gutes und hätte gerne ein bisschen davon zurück, längst nicht so viel, wie ich ihm zu geben bereit bin, aber ab und zu ein zeichen, ein lächeln, ein gutes wort.
und wir wissen nicht, wohin mit unserer liebe.
wir sehen den geliebten menschen und können uns nicht entscheiden: sollen wir lachen oder weinen oder uns das herz halten, weil es so schmerzt? es dauert lang, manchmal viel zu lang, bis wir wieder so weit sind, uns aus unserer trauer zu schälen. manchmal gelingt es uns auch gar nicht, und wir gehen den ganzen tag wie auf brüchigen schalen, möchten uns bei der geringsten erschütterung verkriechen, unter der bettdecke oder hinter einem baum, und so tun, als wären wir gar nicht da.
manche schaffen es und stehen trotzdem irgendwann wieder gerade. bei anderen wird es schwieriger. weil sie geliebt haben bis zur selbstaufgabe. weil sie ihr ganzes leben in die hände ihres partners gelegt haben, und ihre selbstverantwortung gleich mit.
und das ist es, was mich so beschäftigt! auch ich bin schon hingefallen und konnte lange nicht mehr aufstehen. weil es nunmal schwierig ist und weh tut, loszulassen!
aber dann kommen welche und sagen, dass sie sich umbringen möchten. und geben die schuld an ihrem ableben dem menschen, den sie angeblich lieben. damit begeben sie sich einerseits in eine quälende abhängigkeit und weisen gleichzeitig jede selbstverantwortlichkeit von sich. die beweggründe dahinter kann ich nachvollziehen: wenn wir anderen die schuld zuschieben, fühlen wir uns zunächst entlastet, weil wir dann nicht über unseren eigenen anteil an der situation nachdenken müssen. das ist natürlich bequem.
was mir zu denken gibt, ist die tatsache, wie viele es sind, die sich in einer beziehung dermassen verlieren und aufgeben, dass sie sich kein lebenswertes dasein mehr vorstellen können, wenn sie einmal wieder auf sich selbst gestellt sind.
für mich hat das weniger mit selbstsucht und egoismus denn mit mangelndem selbstbewusstsein zu tun.
schlimm wird es vor allem, wenn menschen, die unsicher sind, die tendenz haben, alles, was sie selbst gerne wären, in den partner zu projizieren, statt selbst aktiv zu werden. diese menschen trifft eine trennung besonders hart, denn wenn der partner geht, nimmt er ja alles wieder mit. die versuchung ist gross, weiterhin passiv zu bleiben und die "schuld" (wenn man denn von schuld reden kann) auf den anderen abzuwälzen.
bis zu einem gewissen grad kann ich das nachvollziehen, allerdings nicht mehr dann, wenn man anfängt, richter zu spielen und anderen mit der strafe "tod" droht. da geht es m.e. nicht mehr um liebe, sondern um den verzweifelten versuch, jemanden gewaltsam an sich zu binden, jemanden zu besitzen, der eigentlich gehen möchte, und das finde ich verheerend.
denn nie, nie, nie im leben hat man das recht, jemanden zu besitzen!
"ja, soll denn etwas so schönes nur einem gefallen? die sonne, die sterne gehören doch auch allen", sang einst marlene dietrich, "ich weiss nicht, zu wem ich gehöre, ich glaub ich gehöre nur mir ganz allein."
ich bin überzeugt, dass jeder für sein leben, für sein wohlbefinden, sein glück und seine erfolge selbst verantwortlich ist. was nicht heisst, dass man ein leben im alleingang führen soll, im gegenteil: man hört ja im leben nie auf, von anderen zu lernen.
es ist aber ein himmelweiter unterschied, ob man "bloss" von anderen lernt oder ob man so weit geht, sich über andere zu definieren. letzteres endet immer in abhängigkeit,
den kern eines gesunden selbstbewusstseins findet man aber nur in sich selbst.
ich wüsste gerne, wie ihr darüber denkt
alles liebe
enfantfou
wir alle haben ein bedürfnis nach zuneigung, wir möchten beschützt, festgehalten, geliebt und beachtet werden. die eigenen gefühle mit einem geliebten menschen teilen, mit ihm das leben entdecken, höhen und tiefen durchleben, gemeinsam schwach sein, um gestärkt aus der krise hervorzugehen - was gibt es schöneres? auch ich lebe davon, dass immer wieder irgendwo irgendjemand auf mich wartet.
liebe ist wunderschön - solange sie unseren bedürfnissen nachkommt und uns gibt, wonach wir uns sehnen.
oft genug ist es ja nicht so. oft genug nimmt sie uns wieder weg, was sie uns gegeben hat, die liebe, und fragt nicht nach, ob wir damit einverstanden sind.
das tut weh, immer. ist ein riesiger schock. reisst uns in ein bodenloses loch, und es gelingt uns zunächst nicht mehr, aufzustehen. und wenn wir doch einmal so weit sind, dann überkommt's uns plötzlich wieder, aus heiterem himmel, mit einer heftigkeit, dass uns übel wird, dass wir weinen müssen und kotzen könnten vor lauter schmerz. "was hab ich diesem menschen denn getan", brüllt eine stimme in unserem kopf, "dass er mich so behandelt? ich liebe ihn doch, ich will ihm nur gutes und hätte gerne ein bisschen davon zurück, längst nicht so viel, wie ich ihm zu geben bereit bin, aber ab und zu ein zeichen, ein lächeln, ein gutes wort.
und wir wissen nicht, wohin mit unserer liebe.
wir sehen den geliebten menschen und können uns nicht entscheiden: sollen wir lachen oder weinen oder uns das herz halten, weil es so schmerzt? es dauert lang, manchmal viel zu lang, bis wir wieder so weit sind, uns aus unserer trauer zu schälen. manchmal gelingt es uns auch gar nicht, und wir gehen den ganzen tag wie auf brüchigen schalen, möchten uns bei der geringsten erschütterung verkriechen, unter der bettdecke oder hinter einem baum, und so tun, als wären wir gar nicht da.
manche schaffen es und stehen trotzdem irgendwann wieder gerade. bei anderen wird es schwieriger. weil sie geliebt haben bis zur selbstaufgabe. weil sie ihr ganzes leben in die hände ihres partners gelegt haben, und ihre selbstverantwortung gleich mit.
und das ist es, was mich so beschäftigt! auch ich bin schon hingefallen und konnte lange nicht mehr aufstehen. weil es nunmal schwierig ist und weh tut, loszulassen!
aber dann kommen welche und sagen, dass sie sich umbringen möchten. und geben die schuld an ihrem ableben dem menschen, den sie angeblich lieben. damit begeben sie sich einerseits in eine quälende abhängigkeit und weisen gleichzeitig jede selbstverantwortlichkeit von sich. die beweggründe dahinter kann ich nachvollziehen: wenn wir anderen die schuld zuschieben, fühlen wir uns zunächst entlastet, weil wir dann nicht über unseren eigenen anteil an der situation nachdenken müssen. das ist natürlich bequem.
was mir zu denken gibt, ist die tatsache, wie viele es sind, die sich in einer beziehung dermassen verlieren und aufgeben, dass sie sich kein lebenswertes dasein mehr vorstellen können, wenn sie einmal wieder auf sich selbst gestellt sind.
für mich hat das weniger mit selbstsucht und egoismus denn mit mangelndem selbstbewusstsein zu tun.
schlimm wird es vor allem, wenn menschen, die unsicher sind, die tendenz haben, alles, was sie selbst gerne wären, in den partner zu projizieren, statt selbst aktiv zu werden. diese menschen trifft eine trennung besonders hart, denn wenn der partner geht, nimmt er ja alles wieder mit. die versuchung ist gross, weiterhin passiv zu bleiben und die "schuld" (wenn man denn von schuld reden kann) auf den anderen abzuwälzen.
bis zu einem gewissen grad kann ich das nachvollziehen, allerdings nicht mehr dann, wenn man anfängt, richter zu spielen und anderen mit der strafe "tod" droht. da geht es m.e. nicht mehr um liebe, sondern um den verzweifelten versuch, jemanden gewaltsam an sich zu binden, jemanden zu besitzen, der eigentlich gehen möchte, und das finde ich verheerend.
denn nie, nie, nie im leben hat man das recht, jemanden zu besitzen!
"ja, soll denn etwas so schönes nur einem gefallen? die sonne, die sterne gehören doch auch allen", sang einst marlene dietrich, "ich weiss nicht, zu wem ich gehöre, ich glaub ich gehöre nur mir ganz allein."
ich bin überzeugt, dass jeder für sein leben, für sein wohlbefinden, sein glück und seine erfolge selbst verantwortlich ist. was nicht heisst, dass man ein leben im alleingang führen soll, im gegenteil: man hört ja im leben nie auf, von anderen zu lernen.
es ist aber ein himmelweiter unterschied, ob man "bloss" von anderen lernt oder ob man so weit geht, sich über andere zu definieren. letzteres endet immer in abhängigkeit,
den kern eines gesunden selbstbewusstseins findet man aber nur in sich selbst.
ich wüsste gerne, wie ihr darüber denkt
alles liebe
enfantfou