Hi Elwood,
das kann ich näher beschreiben. Es wird aber etwas länger dann....
Wir waren zwei Jahre glücklich zusammen, gerade ein halbes Jahr zusammengezogen, da sagte sie, sie geht ein halbes Jahr nach Barcelona. Wir hatten das nicht besprochen, sie hatte es einfach so gemacht. Ich fand das gar nich so schlimm, weil ich Ihr nicht im Weg stehen wollte, wenn sie ihre Träume erfüllt. Es passte auch, weil ich langsam an mein Examen denken musste.
Die Zeit als sie weg war, war für uns beide hart, als sie wieder kam, hatten wir die beste Zeit, glaube ich.
Wir waren sehr glücklich, die Zeit war entspannt und wir hatten nie so viel Sex.
Nach 2-3 Monate wurde mein Examen wieder ein Thema, sie drängelte ständig, weil danach wir eine neue Wohnung würden suchen können. aber wir konnten das ausräumen und sie versprach mir, mich endlich beim Examen zu unterstützen. Dem war allerdings nicht so...
Am Tag als meine Examenshausarbeit kam, machte sie in einem Park Ihre Geburtstagsparty. Das war sehr lustig, bis ich sie dann vor den Augen aller mit einem mir bis dahin fremden Mann rumknutschen sah. Ich bin dann ruhig nachhause gegangen, um ein paar Freunde zu uns zu bringen und hab mich dann auch ins Bett gelegt. Sie kam dann, hat geheult und gesagt, sie würde sich niemals von mir trennen. Wir haben uns dann am nächsten Tag verlobt.
In den nächsten Wochen, Hochsommer musste ich dann viel tun, Hausarbeit, fürs Mündliche lernen. Sie war da viel unterwegs und hat mich zuhause sitzen lassen. Auch das fand ich noch ok, weil ich sie nicht gebrauchen konnte und auch nicht belasten wollte. Aber ich kam mir auch einsam vor, dachte aber, nach dem Examen wird das wieder. Ich wusste auch, dass sie oft Boule spielen geht und in der Clique auch der besagte Mann mit von der Partie war. Doch was soll man da machen? Es verbeiten? Nutzt das was? Nach und nach wurde ich zwar stutzig, weil sie unregelmäßig spät nachhause kam und auch tagsüber immer mal wieder ohne ersichtlichen Grund wegging. Schließlich gestand sie mir, dass sie sich in einen anderen Mann verliebt habe, eben diesen Mann. Tja, das war ne gute Zeit, 6 Wochen bis zum Examen und die Beziehung am Boden.
Der Rest war die schlimmste Zeit meines Lebens. Sehr viel Stress und Prüfungspanik. Daneben war sie viel weg, ich hörte viel von Freunden und hatte schließlich auch ein Gespräch mit dem Mann, ohne ihr Wissen.
Er hat mir viele gemeine Sachen erzählt. Dass er schon so und so oft mit ihr geschlafen habe, sie nur noch mein Examen abwarte, sie mich auslache, ihr das und das nicht an mir passen würde (teilweise intime Dinge), aber auch ein paar Ssachen über sie usw..
Ich habe ihn aber kaum ernst genommen, weil er das nur erzählt haben kann, um mir weh zu tun oder meine Verlobte schlecht zu machen. An dem Abend rief sie, obwohl wir gerade erst zwei Tage vorher beschlossen hatte, dass sie jeglichen Kontakt zu ihm abbricht, bei ihm an. Ich habe dann kurz mit ihr gesprochen und sie hatte ne Entschuldigung parat.
Danach habe ich mit dem Mann etwas heisser diskutiert und er hat mich rausgeschmissen.
In der Nacht und am nächsten Tag habe ich ihr einiges erzählt, was ich am Abend vorher "erfahren" hatte, einige Fiesheiten und Lügen auch über sie. Aber sie glaubte mir schon gar nichts. das ist auch eine bittere Erfahrung, wenn sich jemand so in eine Beziehung zwischen sich gut kennenden Menschen drängen kann.
Die nächsten Wochen waren entsprechend hart. Sie hat wieder viel Zeit mir ihm verbracht und kam manchmal gar nicht nachhause.
Ich habe verzweifelt versucht, mir ihr zu reden, wei weh das tut. Aber das hat natürlich eher geschadet. Und bewirkt, dass der Typ mich aufgelauert hat, um mich "gewaltig" zur Rede zu stellen, aber ich war schneller. Naja, aber ich lebte von nun an etwas in Angst. Und sie glaubte mir diesen Zwischenfall auch nicht.
Eine Woche vor meinem Examen habe ich mich von ihr getrennt, die Verlobung aufgelöst, weil ich kurz vor dem Wahnsinn war. Wenn man den ganzen Tag weint, kann man auch nichts anderes mehr tun. Mein Examen hatte ich bereits abgeschrieben, weil ich mir nicht vorstellen konnte, da auch nur ein Wort im Mündlichen rauszukriegen. Sie hatte wohl auch sehnlichst auf den Schluss gewartet, wollte aber wohl wirklich bis nach meinem Mündlichen warten...andererseits machte der
andere auch gerade seine Diplomarbeit, die er 3-4 Wochen nach meinem Mündlichen abgeben musste. Ich denk mal darauf hat sie wohl auch gewartet.
Es ist dann noch was passiert, aber das passt hier nicht rein.
Die letzte Woche vor dem Examen und die nach dem Exmane bis sie schließlich auszog waren wie vorher, nur dass jetzt auch der Typ in unserer Wohnung anzutreffen war. Ich kann es mit Worten nicht beschreiben, wie ich mich gefühlt habe.
Das Examen hab ich dann mit Hängen und Würgen bestanden, aber es behindert mich heute etwas in meiner freien Berufswahl.
Es ist auch heute nicht leicht daran zurück zu denken.
Aber ich kann sagen, dass ich den Menschen, wenn man die letzte Zeit wegnimmt, wirklich über alles geliebt habe oder noch liebe. Es ist mir schon klar, dass es diesen Menschen nicht (mehr) gibt oder auch nie gegeben hat.
Was mir aber Liebeskummer bereitet, ist dass der Typ gewonnen, ich mich so getäuscht habe. Ich traue heute meinen Gefühlen nicht mehr, glaube an viele Dinge nicht mehr, die früher so wichtig für mich waren. Es ist sehr schwer, Zugang zu meinem Innersten zu bekommen, auch wenn ich jemanden noch so sehr mag und vertraue. Ich kann Vertrauen zu Menschen fassen, aber nicht mehr zum Leben. Das liegt aber nicht nur an der Geschichte sondern auch an einer früheren Beziehung in der ich glücklich war und die durch den Tod des Partners zu Ende ging.
So, ich glaube, das reicht erst mal....o)