Zerbrochenes Glas

lalelu

Neuer Benutzer
22. Nov. 2002
9
0
0
60
Aus gegebenen Anlass möchte ich hier mal eines meiner eigenen Gedichte reinschreiben zu einem Thema das mich bereits zum zweiten Male in diesem Jahr mit ungeahnter Wucht einholt

;(
ZERBROCHENES GLAS

warum.gif


Das Herz zerbrochen so wie Glas


ich fühle, doch ich weiss nicht was.






Die Seele krank, mag nicht mehr denken



die Gedanken lassen sich nicht lenken.






Der Rücken krumm und endlos ausgelaugt



das Haus der Liebe nur auf Sand gebaut.






Die Schritte schwer wie Blei jetzt gehn



kann nicht mehr weiter, bleibe stehn.






Die Hände lahm, sich nicht bewegen



nicht fühlen können und nichts geben.






Die Ohren taub, versteh nichts mehr



nichts hören will, es fällt zu schwer.






Die Augen keinem Blick mehr trauen



nicht wagen in das Licht zu schauen.






Der Mund wie zugeklebt und still



nichts sagt und auch nichts reden will.






Die Hoffnung weg, nicht mehr zu sehen



und das was bleibt nicht mehr verstehen.






Die Sehnsucht aber ist noch greifbar nah



und das leise Gefühl als wärst Du noch da.


Lalelu © 2002


 
[ALIGN=center]MANCHMAL

Manchmal komme ich mir vor


wie ein getretener Hund



der das Beissen verlernt hat



und dankbar ist



wenn man ihn streichelt


Lalelu © Oktober 2002[/ALIGN]

 
..[ALIGN=center]VERLORENE TRÄNEN

rose04.gif


Eisig die Seele


Verlassen das Herz



Genommen die Liebe



Vergehen im Schmerz






Müde das Auge



Schweigsam der Mund



Zertreten die Gefühle



Welt plötzlich eckig, nicht rund






Geraubt die Kraft



Getrübt der Blick



Verloren die Tränen



Und es gibt kein Zurück


Lalelu © November 2002[/ALIGN]

 
[ALIGN=center]GEWEINTE ZEICHEN

fantasie9.jpg


Gedanken in die Ferne reisen


Hin zu Dir mein Herz



Tränen gehen mit des Weges



Geweinte Zeichen voller Schmerz



Ich wünscht’ ich könnt mit ihnen fliehen



Doch ich kann mich nicht mehr bewegen



Machtlos schau ich ihnen nach



Sie sind wie Du mein ganzes Leben



Boten einer grossen Sehnsucht



Nach Dir und Deiner Liebe



Von der ich manchmal glaube



Das ich sie doch vielleicht verliere



Beklemmend nahe dieser Schatten



Er schaudert mich und nimmt mich ein



Vertrauen haben wir uns doch geschworen



Und doch bin ich mit dieser Angst allein



Vertreib die Zweifel, nimm sie weg



Nur Du alleine hast die Kraft



Zeig mir ich liebe nicht vergebens



Sag mir das diese Liebe alles schafft


Lalelu © November 2002[/ALIGN]

 
Ja...die Gedichte, Zitate usw. sind alle von mir...deswegen steht mein copy darunter ;)

 
Einfach Zeit nehmen und lesen

TELEFON

fractale1.gif


Ein Glas Rotwein in der Hand


Das wievielte weiss sie nicht mehr



Sie weiss nur noch das sie losfuhr



Losfuhr um neuen zu holen



Mitten in der Nacht



Doch nun ist es gut – sie ist versorgt



Wein, Zigaretten – nur zwei Dinge fehlen



ER & KLARHEIT



Vor ihr der Aschenbecher brechend voll



Der Qualm der nächsten Kippe steigt nach oben



Malt blaue Fäden durch den Raum



QUALM



Das einzige was sich mit dem Wein bewegt



Und wieder rinnt ein Schluck durch ihre Kehle



Abstossend, widerlich und trotzdem gebraucht



Seelenfutter, denn Kummer frisst alles auf



Ein Blick auf das Telefon



Ja, das Telefon ist schuld – warum rief sie an?



Hätte sie es nur nie getan – doch sie hats immer getan



Noch immer klingen seine Worte in ihren Ohren



Sie drangen vom Ohr bis in ihr Herz



Wie ein Dolch spiessten sie die Liebe auf



Liessen es verbluten in dieser Nacht



Ein Schluck aus dem Glas – er schmeckt noch immer nicht



Der Griff zur Zigarettenschachtel



Das Zippo schnippt auf und wieder zu



Ein tiefer Zug, die Lunge brennt – egal



Die Augen auch !



Vom Qualm? NEIN – von Tränen



Tränen die noch immer kullern – unaufhörlich



Der nächste Schluck



Ein Tropfen rinnt aus ihrem Mundwinkel



Tropft auf ihr Shirt und bahnt sich den Weg



Bis auf die Haut auf der sie noch seine Hand fühlt



Seine brennend heissen Küsse – seine feuchte Zunge



Jetzt spürt sie nur noch den Rotweintropfen



Sie schliesst kurz die Augen und träumt



Träumt vom letzten Wochenende



Von Ihm und von der gemeinsamen Liebe



Den Worten die er sprach



Worte?



Da war doch was – ach ja – das Telefon



Der Rotwein zieht sie an – sie lässt ihn gewähren



Stellt das Glas wieder ab – schaut kurz hoch



Geht in die Küche und füllt es erneut



Ein Schluck auf dem Weg zurück



Die nächste Zigarette strahlt sie an



Sie macht Kringel beim ausatmen



Kleine runde Kringel



Und sieht durch den Kringel was sie am PC schreibt



Jetzt in diesem Moment



Sie schreibt sich den Kummer von der Seele



Trinkt ihn weg – Raucht ihn weg



Hilft es?



NEIN



Es macht es noch schlimmer



>> EGAL <<



Ein Blick zur PC-Uhr



05:36



wann rief sie ihn an?



Asche fällt auf die Tastatur – sie bläst sie weg



Der schwarze Schreibtisch hat tausend graue Punkte



Egal – alles egal



Gedanken wandern zurück



Es geht leichter mit dem nächsten Schluck



Dem nächsten tiefen Zug



Wie immer hat sie seit 01:15 versucht ihn anzurufen



Wie jeden Tag – nein – wie jede Nacht



Wozu Liebe doch fähig ist



Liebe kennt keinen Tag und keine Nacht



Sie kennt nur sich selbst



Egoistisch – Mörderisch



Nimmt Deine Gedanken ein



Gnadenlos



Ein wunderschöner Tod



Die Hand sucht das Glas



Augen zu und 4 Schluck geraubt



Das Zippo schnippt wieder



In Wellen steigt der Rauch auf



Graublau



Blau?



Seine Augen sind blau



Sie liebt seine Augen



Seine oft hilflos und erwartend schauenden Augen



Wie oft blickte sie hinein – ganz tief



Schaute dahinter



Sah ihm in die Seele – sah den Menschen



Den Mann den sie so liebt



Über alles liebt



Sie weint wieder



Die CD läuft im Hintergrund schon das x-te Mal



Ihre Lieblings-CD



>> MASTER OF CHANT <<



Immer wenn sie meint sterben zu müssen



Dann sucht sie Trost in dieser Musik



RETURN



Sie darf nicht enden diese Nacht



Musik hilft manchmal



Musik die unter die Haut geht



Haut?



Die Augen schliessen sich beim nächsten Schluck



Er ist so zärtlich



Seine Hände – Gott wie liebt sie die



Diese Hände die so stark aussehen



Und doch soviel Sanftmut besitzen



Sie würde sie jetzt küssen wenn er hier wäre



Ein Schluck Wein macht es leichter sie nicht zu fühlen



Sie würde alles geben wenn er jetzt hier wäre



ALLES



Einfach Alles



Schnipp – das Zippo klingt und erinnert



Erinnert an Ihn



Dieses Geräusch lässt sie nicht los



SCHNIPP



Immer wieder lässt sie es schnippen



Nur um ihn bei sich zu glauben



Die Stimme auf der CD singt:



“Don’t give up – please don’t give up”



"NICHT AUFGEBEN"



Wie einfach das doch klingt



Doch Es geht nicht



Zu frisch sind die letzten Wunden



Sie weint – weint fürchterlich



Ihr Herz zerreisst in diesem Moment



Trinken – es hilft nur trinken



Sie macht das Glas leer auf ex



Nachschub – es reicht noch nicht



Am Kühlschrank erinnert sie sich



„VERTRAUEN“



Das Wort lässt sie nicht los



In seiner letzten SMS stand:



„Bitte vertraue mir!!!“



Sie vertraut ihm blind schrieb sie zurück



Und doch sitzt sie hier und weint



Weint weil er ihr nicht vertraut



Nicht sagt was passiert ist



Er sie in dieser Nacht sterben lässt



Einfach so



06:30



Schluss jetzt - Ich ertrage es nicht mehr



Es hilft nur eines



Sinnlos betrinken – Schatz entschuldige



Ich weiss es ist ein Trugschluss



doch es hilft in diesem Moment






Aber glaube mir



ICH VERTRAUE DIR



Denn



ICH LIEBE DICH


Lalelu © Oktober 2002

(Ich vertraute und doch habe ich ihn jetzt verloren - es bricht mir das Herz)


 
lalelu,

der zigarettenrauch scheint bei mir im zimmer zu schweben. so realistisch hast du das geschrieben. liegt das daran, daß du die frau bist, die sich dort betrinkt, um ihren kummer zu verdrängen und die guten zeiten wieder "wirklich" werden zu lassen?

auch wenn nicht, wirklich ein - naja, schöner kann man gar nicht so wirklich sagen - ein sehr bewegender text.

~tank

 
Ja Du hast recht...es ist meine Gesichte, mein Erlebtes und meine Liebe die da verloren ging... ;(

 
Wow.....solche Geschichten kann letzten Endes wirklich nur das Leben schreiben...

Thomas!

 
absolut fesselnde zeilen. man empfindet sich direkt als anwesend. WAHNSINN !!!

 
wow ich konnte alles regelrecht fühlen so gut hast du das gschrieben! wirklich ein text der sehr unter die haut geht!

Brokenblacksoul

 
Ich danke Euch allen - wenn der Anlass nicht so traurig und endlos schmerzend wäre, dann würde ich jetzt stolz sein...doch ich kann es nicht...kann und tu nur noch eines...dieser Liebe jede Sekunde des Tages und jede Sekunde der Nacht nachweinen ;(

Ob ich es je begreifen kann? Ob es irgendwann einmal nicht mehr so weh tut?

 
[ALIGN=center]WIEDER UND WIEDER

blumelicht.gif


Wieder bin ich alleine mit mir


Wieder ist niemand hier bei mir






Wieder und wieder frage ich warum






Wieder und wieder,



doch es bleibt alles stumm






~~ °°° ~~






Wieder rannte ich in mein Verderben



Wieder sah ich die Hoffnung sterben






Wieder und wieder frage ich warum






Wieder und wieder,



doch es bleibt alles stumm






~~ °° ~~






Wieder wünsch ich jetzt Du wärst hier



Wieder siegt diese Sehnsucht in mir






Wieder und wieder frage ich warum






Wieder und wieder,



doch es bleibt alles stumm


Lalelu © November 2002[/ALIGN]

 
Wunderschöne Zeilen die Du da geschrieben hast. Sie haben mich sehr berührt!!!

Der Wein, die Zigaretten und der Pc. So oft mein nächtlicher Ablauf.

:trost: :trost: