Es ist so schwer...

Man klettert auf den höchsten Berg, tut einen falschen Schritt und stürzt ab. Schlägt hart auf. Man rappelt sich wieder hoch, erklimmt den Berg von Neuem und stürzt wieder ab, und so weiter und so weiter. Das nennt man "Leben".

Bin auch nicht grundlos in diesem Forum unterwegs.

 
@birne

Man klettert auf den höchsten Berg, tut einen falschen Schritt und stürzt ab. Schlägt hart auf. Man rappelt sich wieder hoch, erklimmt den Berg von Neuem und stürzt wieder ab, und so weiter und so weiter. Das nennt man "Leben".
so kann man es auch sehen, ist aber nicht die version, die ich vertrete. wie wärs aber mit folgender variante.

man sucht sich einen berg, stürzt man, sucht man sich einen anderen, bis man erkennt, welche höhe die richtige ist. und bleibt man oben, erkennt man, dass die höheren berge nicht unbedingt die schönere aussicht bietet. das nennt man "leben"

immer auf den selben berg zu gehen, von welchem man stürzt, ist ziemlich dumm und hat nichts mit leben zu tun ;)

liebe grüsse

ritter

 
Hallo Ihr beiden,

das Gleichnis mit dem Berg mag für Birne gelten. Aber findet Ihr, daß es hierher gehört?

Bernds Situation ist doch gar nicht mit Birnes zu vergleichen. Birne hat es selbst in der Hand, wie er mit seinen Frauen umgeht und wenn sie sich von ihm abwenden (Anja oder wie so noch gleich hieß), dann ist sein Verhalten ja vielleicht der Grund. Daß Du hinterher Trauer trägst, Birne, wenn jemand deine Ex besser als Du behandelt und sie sich in ihn verliebt, ist deine eigene Schuld, sorry...

Ich glaube schon, Bernd weiß, wie das Leben läuft.

Also bleibt beim Thema.

Danke,

Tina

 
Hallo Bernd,

die Ängste, nie wieder vertrauen zu können, kennen sicher viele hier nur zu gut; nicht zuletzt deine Ex, die Dir offen von ihrem "Absturz" erzählt hat und die sich offenbar von DIR hintergangen fühlte (womit sie ja irgendwie auch Recht hat).

Aber wir vertrauen trotzdem immer wieder. Denn wieviel Chancen auf Glück verbaust Du dir, wenn Du nicht mehr vertraust? Es ist schließlich die Basis jeder Beziehung (sollte es zumindest sein; Gruß an Birne an dieser Stelle)

Daß Du in deiner jetzigen Situation traurig und vielleicht auch ein bißchen verbittert bist, ist verständlich. Aber Du lernst doch auch eine Menge daraus und kannst eine neue Partnerschaft irgendwann viel mehr schätzen und sie vielleicht durch deine Erfahrungen besser am Leben halten.

Wer weiß, wozu das alles gut ist. Vielleicht triffst Du bald eine Frau, die zu schätzen weiß, was Du zu geben bereit bist. Und vielleicht hast Du bald eigene Kinder? Daß Du Qualitäten als Vater hast, konntest Du ja schon beweisen...

Bleib' offen für das Neue und wenn Ihr beide wirklich füreinander geschaffen seid, wird sie es irgendwann feststellen und vielleicht um Dich kämpfen wie Du jetzt um sie kämpfst...

Tina

 
hallo bernd,

ich glaube deine fähigkeit dich & sie aufs genaueste zu analysieren und kritisch zu sein ohne je den liebevollen blick zu velieren ist sehr hilfreich, dass du aus der geschichte, wie auch immer sie ausgehen mag, erfahrener und gereifter herausgehen wirst.

die theorie, daß ihr alles zu beengt und zu "häuslich" geworden ist mag wirklich gut stimmen. ich bin gerade 29 jahre alt geworden, und wenn ich mir vorstelle ich hätte seit ein paar jahren eine "häusliche" beziehung (ohne bös klingen zu wollen, denn das ist bestimmt was wunderbares) - ich würde einen koller kriegen. und ich bin sogar zwei jahre älter als deine freundin, und ich betrachte mich eigentlich als ziemlichen kindskopf. vielleicht braucht deine freundin genau das gefühl sich nicht vor jemanden verantworten zu müssen, nochmal alles neu anzugehen, nochmal richtig loszustarten. vielleicht die nächte um die straßen zu ziehen und unvernünftig über die strenge zu schlagen.

und jetzt schlägt sie eben über die strenge, und dummerweise trifft es dich, weil du plötzlich auch zu "alten system" gehörst, und nicht zum neuen abenteuer.

"Noch vor zwei Wochen war ich ihr ein und alles, sie liebte mich, wollte mit mir alt werden, wir sagten es uns oft. Es ist schwer für mich zu begreifen dass das alles Lüge sein soll."

das was ihr vor zwei wochen noch gesagt habt, ist bestimmt keine lüge. es ist mit sicherheit ehrlich und aufrichtig gemeint. vielleicht habt ihr es euch ein paar mal zu oft gesagt. sowas nützt sich auch ab, und erscheint dann eben als käfig - nach dem motto: das ist der mann mit dem werde ich alt, hoppla, ich bin doch aber noch viel zu jung um schon alt zu sein ???

egal wie du handeln wirst, es ist der richtig weg. du schreibst so einfühlsam und behutsam und rücksichtsvoll, du wirst schon den richtigen ton treffen beizeiten.

liebe grüße

vreni

 
Hallo Bernd, ich habe deinen Beitrag gelesen und möchte dir erst einmal sagen, wie leid mir das für dich tut. Ich glaube nicht, dass deine Ex-Freundin sich selber einen Gefallen damit tut, gleich wieder in eine neue Beziehung einzusteigen aber was du für dich tun kannst, ist, dich darum nicht zu sorgen. Frage dich nicht, was mit ihr sein wird, sondern versuche jetzt erst einmal, wieder zu dir selbst zu finden und den Schmerz der Trennung zu verarbeiten.Finde für dich heraus, wie dein weiteres Leben aussehen soll und was du für Wünsche und Ziele hast. Quäl dich nicht selber damit, das du nicht verstehen und nachvollziehen kannst, wie sie vor kurzem noch von ihrer immerwährenden Liebe zu dir und einem gemeinsamen Leben mit dir gesprochen hat. Das war alles gestern und hat heute keine Gültigkeit mehr. Stelle dir die Frage nicht, ob der neue Partner deiner Ex-Freundin auch mit den Pflichten gegenüber den Kindern klarkommt, denn das ist jetzt seine bzw die Angelegenheit deiner Ex. Sollte sich das ganze dann irgendwann einmal als Irrtum oder als Strohfeuer ihrer oder seinerseits herausstellen, muss sie dann auch sehen, wie sie weiter damit klarkommt aber darüber darfst du dich im Moment nicht sorgen, denn immerhin hat sie sich in dem Glauben an eine neue Beizehung von dir getrennt und ist das Risiko eingegangen, alles und auch dich für jemand anderen Fremden aufzugeben. Für die Kinder ist das mit Sicherheit eine belastende Situation aber für deine Ex-Freundin anscheinend kein Grund, alles gewesene über Bord zu werfen. Es ist jetzt noch zu früh um an eine neue Beizehung zu denken aber auch diese Zeit wird kommen und vieleicht ist der Gedanke, auch einmal eigene Kinder mit einer anderen Frau in einer nicht vorbelasteten Beziehung dann auch nicht weiter schreckhaft für dich. Du bist 31 und noch so jung. Meine Situation war vor 4 1/2 Monaten übrigens ähnlich wie bei dir jetzt, ausser das -glücklicherweise - keine Kinder vorhanden waren. Meine Ex-Freundin lernte auch einen Arbeitskollegen kennen, verliebte sich in ihn, trennte sich nach 3 1/2 Jahren Beziehung von mir und zog aus. Liebesschwüre, Briefe und & Anrufe bekam ich noch bis kurz vor ihrer Trennung. Du hast jetzt eine schwere Zeit vor dir aber auch du wirst das schaffen und inzwischen sind hier im Forum ja einige schon wieder über den Berg, die man vor einiger Zeit noch als hoffnungslos beinahe schon aufgegeben hatte. Ich wünsche dir viel Kraft

 
Hallo Bernd,ach so, was ist deine Freundin für ein Sternzeichen und, falls du das weisst, was hat sie für einen Aszendenten ?

 
Hallo und erstmal ein ganz dickes Dankeschön an Tina, Vreni und Jesaja für die tröstenden, aufbauenden und vor allem ehrlichen und auch kritischen Worte. Sie helfen doch ungemein, und öffnen auch mir neue mögliche Blickwinkel um einfach besser zu verstehen.

Nun ist genau eine Woche vergangen, als ich meine letzten Sachen abgeholt habe. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag hat mich die kleine Jana jeden Tag angerufen, einfach um mit mir zu sprechen, oder hat auf meinen Anrufbeantworter gesprochen. Ein schönes Gefühl, einfach zu wissen das man noch für jemanden da sein darf. Am Freitag habe ich ihre Mutter gefragt, ob sie auch nichts dagegen hätte wenn wir regelmäßig Kontakt hätten. Sie hat überhaupt nichts dagegen einzuwenden. Am Samstag habe ich Jana abgeholt. Es war schon ein komisches Gefühl. Wieder die Wohnung zu betreten in der wir so glücklich waren. Meine Ex-Freundin war aber ganz freundlich, obwohl eine unsichtbare Wand nicht zu leugnen ist. Jana und ich waren im Mac, gingen einkaufen, fuhren bei meiner Mutter vorbei und spielten anschließend bei mir mit Knetgummi. Jana fing von sich aus zu erzählen an, die Trennung belastet sie doch auch sehr. Ihre Mutter hatte ihr alles erzählt, dass ich vor langer Zeit mit einer anderen Frau knutschte, dass sie das auch mit einem Arbeitskollegen tat, und das man das eigentlich nicht darf wenn man sich liebt. Deswegen haben wir uns gestritten und uns getrennt. Aber auch das sie einen neuen Freund (ihren Arbeitskollegen) hat. Diese Worte taten unheimlich weh, wird doch damit alles immer entgültiger. Jana genoss die Zeit bei mir, war aber oft auch sehr nachdenklich. Nachmittags setzten wir uns vor den Computer. Ich las eine Kindergeschichte, nahm diese mit dem Mikrofon auf und unterlegte den Text mit einer romantischen Klaviermusik, während Jana mir aufmerksam zuhörte. Ich wollte ihr das Stück auf CD brennen, dass hatte ich schon öfter gemacht. Und nach der Geschichte sprach ich noch einen Text, dass ich obwohl ich nicht mehr bei ihr bin doch immer bei ihr sein werde, in ihrem Kopf, in ihren Gedanken in ihrem Herzen und das ich sie ganz toll lieb habe.

Und da brach es aus ihr heraus. Sie weinte hemmungslos wollte sich überhaupt nicht mehr beruhigen. Sie will nicht, dass Mama und ich uns streiten, und sie will das alles wieder so ist wie vorher. Mein Gott, da brach es auch aus mir wieder heraus, warum musste denn alles nur so kommen? Ich drückte Jana ganz fest und kämpfte gegen meine Tränen an. Das war wohl der bewegendste Moment in meinem ganzen Leben.

Kurz bevor ich Jana zu ihrer Mutter brachte rief eine Bekannte an, und wir verabredeten uns für Abend. Ablenkung und Gespräche sind einfach die beste Medizin gegen Liebeskummer.

Ich fuhr Jana heim, und vorm Haus meiner Ex traf mich der nächste Messerstich. Ein neues Auto mit Nürnberger Nummer. Auch Jana wunderte sich, wer das wohl sein konnte. Ich erklärte ihr, dass es bestimmt der neue Freund der Mami ist, und er bestimmt auch so nett ist wie ich und das er sich riesig darauf freut die kleine Jana kennen zu lernen. Ich brachte Jana noch zur Haustüre, verabschiedete mich mit einem Kuss von ihr und wollte weg, nur noch weg! Die Gefühle die sich in mir abspielten während ich nach Hause fuhr möchte ich nicht beschreiben, weil ich diese nicht beschreiben kann. Aber jeder der ähnlich fühlt, wird diese nachempfinden können.

Abends ging ich mit meiner Bekannten weg, und wir unterhielten uns gut. Als ich gegen 2 Uhr nach Hause kam musste ich den Tag erst mal verdauen, bevor ich einschlafen konnte.

Am Sonntagmorgen kurz vor acht rief mich Jana wieder an. Das erste was ich wissen wollte war natürlich, ob sie den neuen Freund der Mami kennen gelernt hat. Es stellte sich heraus, dass es das neue Auto eines Onkels war. Im ersten Moment wusste ich nicht ob ich mich freuen sollte oder nicht, eine innere Erleichterung war aber zu spüren.

Am Montagmorgen rief ich bei der Mutter meiner Ex an. Es ging um das Geburtstagsgeschenk für den Sohn meiner Ex, er hat am kommenden Sonntag Geburtstag. Meine ehemalige „Schwiegermutter“ fragte mich, warum ich am Samstag nicht noch nach oben gekommen bin. Ich erklärte ihr das Missverständnis, und wir unterhielten uns noch eine Weile. Sie glaubt immer noch, dass es bei uns noch nicht vorbei ist, und dass sie es sich nicht vorstellen kann, dass ihre Tochter etwas mit ihrem Kollegen beginnt. Ihrer Tochter tue das Alleinsein im Moment einfach unheimlich gut.

Und ob da was liefe mit der Bekannten, mit der ich am Samstag aus war.

Schon lustig oder? Ich erklärte ihr, dass mir zuhause die Decke auf den Kopf fällt und ich einfach nur so viel Ablenkung wie möglich suche. Das ich froh bin mit jemanden darüber reden zu können, egal ob es jetzt ein Bekannter oder eine Bekannte ist. Und das ich die nächsten Wochen und Monate bestimmt nicht für eine neue Beziehung empfänglich bin, da mein Herz noch viel zu stark an ihrer Tochter hängt.

Und da keimt sie wieder auf. Hoffnung. Die Achterbahn setzt sich wieder in Bewegung. Oder ist es vielleicht auch nur Wunschdenken meiner „Schwiegermutter“?

Heute morgen rief ich sie noch mal an, und fragte, ob ich das Geburtstagsgeschenk für Daniel kurz vor der Arbeit vorbeibringen könnte. Ich möchte damit einer Begegnung mit meiner Ex aus dem Weg gehen, weil es einfach noch so unheimlich schmerzt. Sie sagte aber, es ist schon in Ordnung wenn ich am Sonntag das Geschenk persönlich vorbeibringe. Ihre Tochter habe überhaupt nichts dagegen. Und durch den Kontakt über die Kinder kann meine „Schwiegermutter“ sich gut vorstellen, dass es früher oder später bei uns auch wieder klappen könnte.

Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Ich bin doch dabei loszulassen, und jetzt wird mir wieder ein Rettungsseil meiner „Schwiegermutter“ vor die Füße gelegt, von dem ich nicht die geringste Ahnung habe ob es nicht wieder nur ein loses Fädchen ist.

Ich habe beschlossen, das Geschenk persönlich am Sonntag vorbeizubringen. Obwohl es schwer wird, probiere ich einfach ganz natürlich und locker zu wirken. Ohne große Worte, freundlich aber auch distanziert.

An Jesaja:

Meine Ex ist Sternzeichen Schütze.

Mal schauen, was die nächsten Tage so bringen.

Ich liebe diese Frau immer noch, und wünsche mir nichts sehnlicher, als dass wir uns verzeihen können und noch einmal von vorne beginnen dürfen. Aber dafür wäre es noch viel zu früh, ich glaube es würde nicht gut gehen. Darum bete ich, dass sie nichts mit ihrem Kollegen anfängt, das Alleinsein und die Ruhe genießt und sich ihrer Gefühle im klaren wird.

Gruß Bernd

 
Lieber Bernd,

versuche einfach, unabhängig von ihr glücklich zu werden. So wie sie gerade versucht, unabhängig von Dir glücklich zu sein. Sie braucht diese "Auszeit" offenbar zu einem für Dich sehr ungünstigen Zeitpunkt; aber jeder, der so eine Zeit für sich allein schon mal genossen(!) hat, weiß doch, wie wunderbar es sein kann, festzustellen, daß man auch allein gut klarkommt. Diese Ausgeglichenheit und das Wissen, auch allein glücklich sein zu können, ist in meinen Augen das Wichtigste, was ein Partner mit in eine Beziehung bringen sollte. (Jedenfalls achte ich verstärkt darauf)

Die andere Möglichkeit wäre vielleicht gewesen, auszuziehen aus dem Haus ihrer Eltern. Da ist aber die Trennung von Dir wohl die weniger aufwendige Alternative gewesen.

Daß die Kinder Dich lieben, weiß sie wohl; sonst würde sie Euch gar nicht erlauben, einander zu sehen. Geh' zu Daniels Geburtstag, weil Du ihn sehen willst; nicht wegen ihr. Er wird sich sicher freuen, Dich zu sehen.

Laß' den Kopf nicht hängen. Manchmal muß es ein paar Tage hintereinander regnen, damit wir die Sonnenstrahlen wieder richtig genießen können...

Tina

 
Hallo Tina,

danke. Du hast ja so recht.

Heute ist ein Tag, ich fühle wie ich nicht nur zwei sondern vier Schritte zurück gehe. Ich fühle mich einfach nur mies und vermisse sie so unendlich.

Sie genießt das alleine sein, genau so wie Du es geschrieben hast. Sie hat ihr Leben komplett umgestellt. Sie ist ordentlich und fleißig im Haushalt (war sie vorher nicht so...), hat sogar mit dem Rauchen aufgehört (Was ich übrigens toll finde).

Und ich spüre, dass die Hauptschuld eigentlich bei mir liegt. Nicht durch mein Knutschen mit einer Arbeitskollegin, sondern durch das Schweigen. Das ich ihr nichts gesagt habe, dass ich mir nichts anmerken haben lassen. Das kränkt sie, das hat sie so maßlos enttäuscht. Manchmal könnte ich mir wohin beißen, dass ich ihr diese alten Kamellen überhaupt erzählt habe.

Aber es ist so passiert. Ich empfinde eine so tiefe Liebe für diese Frau, ich kann es in Worten nicht ausdrücken. Weil diese Frau einfach eine ehrliche Liebe verdient hat. Und ich Idiot habe sie ebenfalls so maßlos enttäuscht.

Das macht mich zur Zeit einfach so fertig.

Das mir vor drei Jahren ein Ausrutscher passiert ist (nur ein geknutsche) ist schlimm. Hätte ich nur damals schon mit ihr geredet oder eben heute meinen Mund gehalten.

Irgendwann kann sie mir verzeihen, das hat sie gesagt. Aber es kann dauern bis diese Wunden heilen.

Sorry, ich schreibe ein bisschen wirr, aber heute ist ein Tag wo ich wieder in einem richtig tiefen Loch sitze.

Bernd

 
Hallo Bernd, sei versichert, auch wenn du ihr nichts von deinem "Ausrutscher"vor drei Jahren erzählt hättest, hätte sie dich verlassen. Sehr wahrscheinlich hätte sie dann das Argument, sich erst einmal über ihr Verwirrtsein über ihre Gefühle oder ihr VErliebtsein als Trennungsgrund angeführt. Den Ansatz, jetzt erst einmal zu schauen, welche Fehler du gemacht haben könntest, finde ich richtig aber geissel dich nicht zu sehr selber. Glaubst du ernsthaft, dass in einer starken Beziehung ein Kuss oder ein Verliebtheitsgefühl

zum Ende derselben führt. Du hast ihr durch dein Geständnis selber noch einen zusätzlichen Aufhänger geliefert. Was ich ein wenig verwunderlich finde ist, das sie gleich schon den Umzug in seine Nähe plant. Zunächst erzählte sie, sie sei über ihre Gefühle für diesen Mann verwirrt und sie wolle erst einmal für sich alleine sein, dann trifft sie sich mit ihm und ist auf einmal bereit, doch eine Beziehung mit ihm einzugehen und zu guter letzt plant sie einen Umzug in seine Nähe. Du glaubst nicht, wie bekannt mir das vorkommt. Bist du dir sicher, das da nicht schon länger etwas läuft ?In deiner Argumentation fällt mir auf, das du dir sehr viele Gedanken um ihre Kinder und um deren Wohlergehen machst aber du solltest dir auch darüber bewusst sein und dich einmal fragen, ob du möchtest , dass sie aus reinen Vernunftsgründen also wegen der Kinder bei dir bleibt. Du scheinst ein sehr guter und liebevoller Vater für die Kinder zu sein und ich bin mir sicher, deine Ex-Freundin weiss das auch abe sei dir dennoch darüber bewusst, das sie all`dies jetzt geopfert hat um mit jemand neuem und Fremden eine Beziehung einzugehen.

 
Jesaja, es ist hart, aber es ist anscheinend wahr. Auch wenn ich ihr nichts von meiner Affäre erzählt hätte wäre es vermutlich so gekommen.

Ich war heute morgen bei ihrer Mutter um das Geburtstagsgeschenk für Daniel abzugeben. Meine Ex war zu der Zeit schon außer Haus, deswegen fuhr ich heute morgen schon vorbei. Ich will und kann diese Frau im Moment einfach nicht sehen.

Jana war gerade beim Frühstücken und freute sich unheimlich mich zu sehen. Sie erzählte mir auch, dass heute Abend der neue Freund der Mami kommt (wenn er nach dem Training noch Zeit hat). Tja und wieder ein Dolchstoß ins Herz. Aber ich habe die Tatsache akzeptiert. Ich habe mich noch einige Zeit mit meiner ehemaligen „Schwiegermutter“ unterhalten. Keiner in der Familie begreift eigentlich was gerade vor sich geht, keiner kann so richtig verstehen dass meine Ex die ganze Sache so knallhart und auch so schnell durchzieht. Sie hat sich auch in den letzten Tagen ziemlich verändert, redet nur das nötigste mit ihrer Mutter und bleibt sehr distanziert. Keiner kommt mehr an sie ran. Kann ich auf der einen Seite auch verstehen. Ich denke mal, von der ganzen Familie kommen nur Ratschläge, Vorwürfe und was weiß ich noch alles. Dass man dann auf stur stellt und sich distanziert ist wohl logisch.

Ich bin mir sicher, dass sie mit ihrem neuen Freund zusammenziehen wird. Mit allen Risiken und Konsequenzen. Ihre Entschlossenheit und Kühle macht mir ehrlich gesagt schon ein bisschen Angst, was mich eigentlich nicht mehr zu kümmern bräuchte. Tut es aber.

Jetzt da auch der letzte Strohhalm umgeknickt ist, kann ich beginnen die Sache für mich abzuschließen.

Wenn ich denke, heute vor drei Wochen waren wir noch glücklich (waren wir dass? Ich dachte schon!) und schon ist man ausgetauscht. Tut schon verdammt weh.

Gestern ging es mir richtig gut. Habe wieder begonnen Hanteln zu stemmen. Nächste Woche beginne ich wieder mit dem Schwimmen und gehe regelmäßig mit meinem Bruder Joggen. Aber in der Vorweihnachtszeit werde ich noch oft, noch sehr oft an sie denken. An sie denken müssen. Und dass sie jetzt glücklich in den Armen eines anderen liegt. Grausam aber Realität.

Ich möchte diese Frau nicht wieder haben. Jetzt bin ich es, der verletzt ist.

In den ersten Tagen unserer Trennung habe ich immer und immer wieder den Fehler bei mir gesucht und gefunden. Ich war nicht ehrlich zu ihr. Habe ihr ein geknutsche verheimlicht, habe ihr verheimlicht dass ich einmal Schmetterlinge für eine andere Frau hatte. Das hat sie verletzt.

Aber ich hätte damals auch anders handeln können. Hätte schön nebenbei eine Affäre laufen lassen können, vielleicht sogar eine Bettgeschichte. Und mich dann in aller Ruhe entscheiden. Doch das kam für mich nicht in Frage. Nach dem Geknutsche wusste ich dass es einmalig bleiben würde. Ich wollte bei meiner „kleinen“ Familie bleiben. Ich habe den Kampf mit mir selbst gekämpft. Um meine Partnerin nicht zu verletzen. Habe ihr nichts gesagt. Und ich habe den Kampf relativ schnell gewonnen. Und ich habe meine Entscheidung weiß Gott bis heute nie bereut. War es wirklich ein so großer Fehler?

Sie hatte das gleiche Problem zu bewältigen. Sie wollte auch kämpfen, schrieb es mir in einem Brief, ich solle nicht aufgeben denn sie liebe mich. Ihr Kampf dauerte nur zwei Tage. Und wir verloren.

Momentan fühle ich Wut, Enttäuschung und eine Leere, aber auch Erleichterung.

Ich werde mein Leben wieder selbst in die Hand nehmen. Ich habe auch schon zwei Bücher gelesen (Ab heute ohne Dich – 50 Tipps... ist ein sehr gutes Buch und sehr hilfreich). Habe mir bei Amazon auch schon zwei neue Bücher bestellt (Bereit für eine neue Liebe... und irgendeines das die Angst vor einer neuen Beziehung nehmen soll).

Aber es wird noch Wochen dauern bis die gröbsten Schmerzen nachlassen werden und ich mich für neue Schmetterlinge öffnen kann. Aber die Zeit wird kommen, ich habe zuviel Liebe zu verschenken als das ich diese allein für mich behalten könnte. Und diese Gewissheit nimmt den Schmerzen im Moment die ärgste Wucht.

Irgendwann kann ich meiner Ex bestimmt verzeihen, dass weiß ich. Auch dass sie mich so schnell ausgewechselt hat, gegen einen langjährigen Single der es erst noch beweisen muss, dass er nicht nur eine Frau lieben kann, sondern auch deren Kindern ein guter Papa ist.

Und das die Kinder ihn auch als „neuen Papa“ akzeptieren. Diese Tatsache wird, denke ich, leider zu oft unterschätzt. Mit dem Wohl der Kinder steigt und fällt oftmals eine Liebesbeziehung. Aber unnütz mir da jetzt im Moment noch Gedanken zu machen.

Durch den regelmäßigen Kontakt zu „meiner“ Tochter werde ich wohl immer auf dem laufenden sein.

Hat von Euch diesbezüglich jemand Erfahrung?

Geht es gut wenn man von einer Beziehung in die nächste „springt“?

Und dann auch noch mit Kindern?

Gruß Bernd

 
Hallo lieber Bernd,

Ich möchte diese Frau nicht wiederhaben
Ich bewundere Dich für diesen Satz und hoffe, dass Du daran festhältst. Die Stimmungsschwankungen belasten doch so heftig, dass man oftmals wieder vor diesem wichtigen Schritt des Loslassens zurückschreckt.

Ich "freue" mich so sehr auf den Moment, wenn ich endlich sagen kann: Ich will ihn nicht mehr! :(

Leider habe ich das noch nicht geschafft und die Gefühle sind noch zu stark. Wie Du, fühle ich Wut und Enttäuschung und weiß auch nicht wie ich damit umgehen soll.

Ich wollte Dir auch noch einen Buchtipp geben. Habe mir einen Tag nach der Trennung das folgende Buch gekauft:

Wenn der Partner geht... Wege zur Bewältigung von Trennung und Scheidung - Doris Wolf.

Und es ist klasse. :super: Ich finde mich in jedem Satz wieder und es sind viele hilfreiche Tipps gegen die Gefühle nach einer Trennung: Wut, Enttäuschung, Sehnsucht, Hass und die abflauende Liebe. Naja, ein Patentrezept gibt es ja leider nicht. Warum hat eigentlich noch kein Forscher eine Pille gegen dieses scheiß Gefühl erfunden? :(

Es war sehr mutig, dass Du heute morgen zu ihrer Mutter gegangen bist und das Geschenk für Daniel abgegeben hast.

Der Dolchstoß war zu erwarten und Du hast ihn überstanden. Es ist sicher ein weiterer Schritt gewesen, auch wenn es sicher wehtut und einfach nur "brennt" in der Seele.

Manchmal ist Konfrontation vielleicht doch das Beste. Für Dich wird es natürlich nicht einfach werden, wenn Du immer "auf dem Laufenden" bist, denn man erfährt ja dann auch, dass der Expartner glücklich ist, während man selbst noch hart an seinem Glück arbeiten muss.

Ich habe so das Gefühl, dass wir (als die Verlassenen) in den letzten Wochen/Tagen unsere wertvolle Liebe, die wir zu verschenken haben, in die Luft gepulvert haben. Wir haben sie investiert in eine Sache, die leider schon längst erledigt ist. Ich hoffe für uns beide und alle anderen, dass wir diese Liebe irgendwann wieder verschenken dürfen und sie von einem tollen Menschen angenommen wird. Von einem Menschen, der sie wirklich haben möchte.

Das zu schreiben tut unheimlich weh ;( , denn ich wollte ja diese kostbare Liebe, die in mir steckt, meinem Exfreund schenken. Wollte mit ihm ein Leben aufbauen und wurde so jäh darin unterbrochen. Genau wie Du noch diese Gedanken hast "vor drei Wochen waren wir noch glücklich". Das spukt auch noch in meinem Kopf herum.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und finde es toll, was Du heute geschafft hast! :trost:

Liebe Grüße,

Meg

 
Hallo zusammen.

Ich denke, es ist das einzig Richtige, erst einmal Abstand zu gewinnen.

Der Gedanke "ich will den Partner nicht mehr wiederhaben" ist eine Schutzfunktion. Es hilft einem, den anderen als normalen Menschen und nicht übersteigert zu sehen. Jeder hat negative Seiten; die zu sehen, ist manchmal ganz heilsam...

Bernd, ich wünsche Dir, daß Du erst einmal wieder mit Dir selbst klarkommst. Genießen kannst Du das Alleinsein zwar jetzt noch nicht aber irgendwann wirst Du auch die Vorteile wiederentdecken. Und daß Du mit Dir selbst alleinsein kannst und auch glücklich bist, ist die Basis für eine neue Beziehung irgendwann.

Ich bleibe dabei, was ich oben schon gesagt habe (reine Vermutung). Deine Freundin macht jetzt das, was seit ihrer Teenagerzeit überfällig ist - sie löst sich. Von Dir, von ihrem Elternhaus. Und er ist nur das Sprungbrett dazu. Denn wie Du ja schon festgestellt hast: Der Neue ist gar nicht in der Lage, deine Position einzunehmen, weil er viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Aber erstmal ist deine Ex nicht allein und sie hat einen Ort, wo sie unterkommen kann. Sie hat offenbar den Mut nicht, sich ganz allein von zu hause zu lösen und auf eigenen Füßen zu stehen. Eine neue Liebe ist doch eine viel einfachere Entschuldigung für alles, was sie gerade tut als der wirkliche Grund (falls das tatsächlich der Grund ist und sie ihn schon so klar erkannt hat)

Sei nicht traurig. Du hast eine wunderbare Zeit mit ihr genossen und eines Tages wirst Du den Gewinn erkennen, den Du aus diesen traurigen Tagen mitnimmst. Du wirst stärker sein und reifer. Ablenkung und Vorfreude auf eine neue Beziehung sind gut, aber viele hier haben die Erfahrung gemacht, daß allein das bewußte Durchleben der Trauer hilft.

Viel Kraft dafür

von Tina

und an Maggie:

Erkenne deinen eigenen Wert. Er ist ein Depp, denn er hat Dich verlassen. Er wird Dich eines Tages ganz schrecklich vermissen, ganz sicher. Und Du wirst glücklich mit Dir selbst sein; Du wirst wissen, was Dir gut tut und was nicht und Du wirst froh sein, daß Du ihn los bist, denn Dir werden sich so viele Türen öffnen, die Du vorher gar nicht sehen konntest... Lerne, Dich selbst zu lieben. Denn dann bist Du nicht darauf angewiesen, daß andere dein Selbstwertgefühl aufrechthalten!

 
Danke Meg,

Danke Tina,

Loslassen ist so schwer, aber ich befinde mich gerade dabei.

Aber immer wieder holt einen die Vergangenheit ein,

am schlimmsten ist es in der Früh gleich nach dem Aufstehen.

Aber ich merke auch, dass ich Fortschritte mache.

Es stimmt, die Aussage das ich sie nicht mehr will ist eine reine Schutzfunktion um den Schmerz etwas zu dämpfen. Natürlich liebe ich sie immer noch. Aber zu dem Gefühl der Liebe dringt auch immer mehr das Gefühl der Enttäuschung dazu.

Einfach die Erkenntnis, dass man so schnell ausgetauscht werden kann, geht mir nicht in den Kopf.

Aber ich versuche, immer mehr nach vorne zu sehen.

Am Samstag war ich mit einer guten Bekannten Chinesisch Essen, danach waren wir bei ihr und haben noch Eis gelutscht. War ein schöner Abend, vor allem wurde ich etwas abgelenkt. Heute nach Feierabend werde ich schwimmen gehen.

Trotzdem kehren die Gedanken immer wieder zurück, es ist halt erst drei Wochen her und noch so frisch.

Ich werde meine Fortschritte und auch die Fortsetzung der Geschichte weiter hier ins Forum posten.

Danke an alle, die mir in den ersten drei Wochen nach der Trennung tröstend zur Seite standen, und die an meiner Geschichte anteil genommen haben.

Es ist toll, dass es Euch gibt. :klatsch:

Gruß Bernd

 
Hallo Bernd,

freut mich, dass es Dir auch ein bißchen besser geht.

Ich habe mich am Wochenende auch sehr abgelenkt und war bei alten Freunden. Das hilft immer noch am Besten.

Ich fühle auch am meisten die Enttäuschung, dass mein Ex sich so plötzlich für eine andere entschieden hat und mich einfach "ersetzt" hat.

Er möchte zwar meine Freundschaft, aber da fühle ich mich, als hätte ich mit seiner "Neuen" die Plätze getauscht. Jetzt darf sie mal die Partnerin sein und ich bin "nur" noch die beste Freundin. Das geht nicht.

Mir tut der Abstand zu ihm zur Zeit richtig gut und ich versuche so viele neue Leute wie möglich kennenzulernen und weiterhin offen auf die Menschen zuzugehen. Ich habe gemerkt, dass ich zunächst versucht habe, mich abzukapseln und auf alle Menschen geschimpft habe, kein Vertrauen mehr!

Aber das ist nicht richtig. Ein Mensch hat sich gegen uns entschieden - nicht die ganze Welt.

Tragischerweise war es der wichtigste Mensch in unsrem Leben und diese Lücke müssen wir jetzt füllen.

All die Pläne, die ich mit meinem Ex hatte, all die schönen Momente, die gewesen sind und noch kommen sollten - von all diesen Dingen verabschiede ich mich jetzt.

Täglich kommen andere Erinnerungen in mir hoch und täglich verarbeite ich ein Stückchen mehr. So müssen wir das einfach sehen. Wir verarbeiten die Trennung und stürzen nicht ins nächste Abenteuer, wie unsere Expartner. Ich finde, es ist der bessere, wenn auch schmerzhaftere Weg. Vielleicht haben wir die Chance aus unseren Fehlern und den Fehlern der Expartner zu lernen und irgendwann frei zu sein für eine gleichberechtigte, tolle und liebevolle Beziehung voller Vertrauen.

Ich dachte, ich hätte diese Beziehung geführt, aber da wurde mir ein Strich durch die Rechung gemacht. Darauf bin ich nun gefasst und werde versuchen MEIN Leben wiederzufinden, ohne mich gleich an den nächsten zu hängen.

Das Wochenende hat mir auf jedenfall gezeigt, dass es noch viele Menschen gibt, die mich mögen und dass es noch viele Menschen gibt, die ich mag. Es sind auf der Welt noch andere vertrauenswürdige, liebe Menschen zu entdecken für die wir jetzt leider noch keinen Blick haben. Aber vielleicht bald...

Sei ganz fest gedrückt und weiter so, wir sind auf dem richtigen Weg,

liebe Grüße,

Meg

 
Hi Meg,

es freut mich unheimlich für Dich, dass es auch bei Dir wieder aufwärts geht.

Gestern ging es mir auch richtig toll. Ich war schwimmen und fühlte mich danach echt gut. Habe mir gleich einen Wochenplan aufgestellt, den ich auch streng einhalten werde.

Montag, Dienstag und Freitag Schwimmen, Mittwoch und Donnerstag Fitnesstraining mit anschließender Sauna.

Gestern abend war ich noch mit einer guten Bekannten Kaffee trinken, und wurde dadurch prima abgelenkt. Eingeschlafen bin ich dann allerdings erst um 2 Uhr nachts.

Und dann passierte es, dass erste mal nach unserer Trennung. Ich hatte einen intensiven Traum. Von meiner Ex und von mir, von glücklichen Zeiten und dass wir uns wieder zusammengerauft haben. Das wir uns glücklich im Arm halten, Kuscheln, Knutschen und uns so unendlich festhalten. Der Traum war so real, so wunderbar, aber auch so unheimlich schmerzhaft als heute Morgen um sieben der Wecker klingelte.

Und da war er wieder der graue Alltag, alleine im Bett, der Traum zerplatzte wie eine farbenprächtige Seifenblase und lässt mich im öden Dezembergrau zurück.

Ich weiß, dass diese Träume kommen. Das sie sich gerade in der Anfangszeit immer wieder einschleichen.

Aber auch, das sie von mal zu mal weniger schmerzen.

Durch diesen trüben Tag muss ich durch, und heute Abend wenn ich im Wasser so meine Bahnen ziehen werde, wird es bestimmt wieder besser.

Dann denke ich an Menschen die ich mag, die mich mögen, die mich in dieser Zeit unterstützen. Und davon gibt es zum Glück einige, die einfach nur zuhören, die für einen da sind.

Meg, genauso wie bei Dir. Und doch kommen immer wieder die Momente durch an denen man an seinen Expartner denkt.

Was mir auch sehr hilft sind die Zusprüche vieler Freunde und Freundinnen, die uns und unsere Beziehung kannten. Sogar Freunde mit kritischer Stimme sind der Überzeugung, dass bei meiner Ex früher oder später der Katzenjammer kommt. Wenn die Schmetterlinge vorbei sind und der Alltag sich breit macht. Und das lindert meinen Schmerz etwas.

Und ich bin mir fast sicher, dass bei Deinem Ex dieses Gefühl früher oder später auch einsetzt. Denn vier Jahre kann man nicht so einfach verdrängen, vor allem wenn man gleich in eine neue Beziehung springt ohne die alte verarbeitet zu haben.

Liebe Meg, Dir weiterhin alles Gute,

und wir hören voneinander. :schmatz:

Jetzt geht es mir schon wieder etwas besser!

Gruß Bernd

 
Hallo Bernd,

ja, ich bin mir da auch sicher, dass er irgendwann bereut, mir so wehgetan zu haben und er ebenfalls enttäuscht von seiner neuen Partnerin ist. Ich kenne meine Exfreund ja nach den vielen Jahren sehr gut und weiß, dass er ein Mensch ist, der auch viel nachdenkt und dadurch auch mal in ein Loch fällt.

Diese Zeit wird bei Ihm kommen, wenn die erste Verliebtheit fort ist und sich die selben Alltagsprobleme einstellen, wie in unserer Beziehung.

Gestern abend ging es mir plötzlich sehr schlecht. Ich habe begonnen zu weinen und konnte nicht mehr aufhören. :heulen: Ich habe alte Briefe von mir und meinem Ex gelesen. :heulen:

Schließlich habe ich mich an mein Tagebuch gesetzt und plötzlich sprudelten die negativen Eigenschaften meines Exfreundes auf das Blatt. :tongue: Ich habe unsortiert alles aufgeschrieben, was mich gestört hat und Begebenheiten, bei denen er mich verletzt hat, obwohl wir noch in der glücklichen Zeit waren.

Das war ganz schön viel! :tongue: :tongue: :tongue:

Es hat sehr befreit.

Ziehe Deine Bahnen im Schwimmbad und halte Deinen Wochenplan durch. Das ist wirklich das Beste. Bei mir ist das Wochenende auch immer voll durchgeplant, damit ich nicht auf trübe Gedanken komme.

Die Träume sind sehr schlimm. Man ist abends noch gefasst und morgens wacht man auf und hat den Partner wieder ein Stückchen verloren. Er war im Traum da, und am Morgen ist er wieder fort. Ich rede mir einfach ein, dass es ein Stück vom Trennungsprozess ist und dass diese Träume helfen, den Schmerz zu verarbeiten.

Jeden Tag tut es ein bißchen weniger weh, jeden Tag bauen wir uns ein Stückchen mehr eigenes Leben auf. :super:

(Bei mir ist nur blöd, dass ich so nah an meinem Ex wohne, ich sollte vielleicht doch mal auf Wohnungssuche gehen, damit ich den totalen Abstand bekomme.)

Bis bald lieber Bernd und immer weiter so, wir schaffen das!

Meg

 
Hallo,

nun sind es schon vier Wochen, dass sich meine Ex-Lebensgefährtin von mir getrennt hat.

Natürlich ist es immer noch schlimm und es tut auch noch weh, aber ich spüre, wie es von Tag zu Tag besser wird.

Ich habe mein Leben wieder selbst in die Hand genommen. Ich habe mir ein Programm aufgestellt, dass ich bis jetzt konsequent durchziehe. Montag, Dienstag und Freitag 1.000 Meter schwimmen, Mittwoch und Donnerstag Fitnesstraining mit anschließender Sauna.

Am Anfang musste ich mich überwinden, aber mittlerweile macht es mir sehr viel Spaß, und ich freue mich heute Abend schon auf das Hallenbad. Es lenkt von den Trennungsgedanken ab, und außerdem sieht man viele neue Leute. Positiver Nebeneffekt ist ein fitterer Körper, was mein Selbstbewusstsein weiter steigert und mich gut fühlen lässt.

Am Samstag war ich mit 10 Freunden beim Mitternachtsbowling. Viele neue Leute, eine Mordsgaudi, sogar dass Flirten funktioniert. Aber auch nicht mehr, dafür hängt mein Herz einfach noch zu sehr an meiner Ex.

Meine Ex hatte am Samstag ihren 27. Geburtstag. Meine Gedanken waren sehr oft bei ihr, aber ich konnte und wollte mich nicht melden. Heute morgen habe ich bei ihrer Mutter angerufen um mich nach den Weihnachtswünschen der Kinder zu erkundigen. Natürlich interessierte es mich brennend, ob sie nun den neuen Freund (meinen Nachfolger) schon zu Gesicht bekommen hätten. Aber er war noch immer nicht da.

Meine Ex feierte ihren Geburtstag alleine. Und dann schießen einen wieder fragende Gedanken durch den Kopf. Wie fühlt sie? Ist sie glücklich in ihrer neuen Beziehung? Hat sie eigentlich schon eine neue Beziehung (Ihren Kindern hat sie es zumindest so verklickert)? Warum war sie an ihrem Geburtstag alleine? Dachte sie auch an mich, an unsere gemeinsame schöne Zeit? Sehnt sie sich vielleicht sogar zurück? Oder interessiert es sie überhaupt nicht mehr was ich tue, wie ich fühle, oder ob ich noch an sie denke? Viele Fragen auf die mein Herz so gerne eine Antwort wüsste, denn es möchte nichts sehnlicher als zurück zu ihr.

Mein Kopf ist da schon etwas weiter. Mein Verstand hält mir immer wieder einen Zettel vors Gesicht auf dem steht: NEIN! Sie hat die lange Beziehung wegen einem anderen beendet. Sie hat dich vor die Türe gesetzt. Ich bin jetzt auch fest davon überzeugt, wenn ich ihr mein geknutsche vor drei Jahren nicht erzählt hätte wäre es genauso gekommen.

Es ist zwar erst vier Wochen her dass unsere wunderbare Beziehung zu Ende ging, aber im Vergleich zu den ersten zwei Wochen fühle und sehe ich bei mir schon gute Fortschritte, die unmittelbar nach unserer Trennung undenkbar waren.

Der Horizont hellt sich langsam aber sicher auf. :super:

Gruß Bernd

 
Hallo Bernd,

freut mich, dass es Dir ein bißchen besser geht. Und ein dickes Lob dafür, dass Du Dich nicht bei Deiner Ex gemeldet hast an Ihrem Geburtstag! Ich denke, es ist Dir sicher schon schwer gefallen.

Aber damit signalisiert Du ihr ja auch, dass Du nicht "auf der Stelle" trittst und nur sie sich fortbewegt.

Freut mich!

Dein Ablenkungsprogramm scheint ja super anzuschlagen. Ich versuche auch weiterhin alles, um neue Freundschaften aufzubauen und es funktioniert. Liebe Menschen erkundigen sich nach mir, mein Telefon klingelt wieder und ich merke, dass ich gar nicht so alleine bin, wie ich mich fühle.

Naja, dann kommt ja auch mal wieder ein Moment, der grässliche Einsamkeit mit sich bringt, aber es ist aushaltbar, das kennst Du ja auch.

Die Fragen, die Du beschreibst, kommen mir so bekannt vor. Man hat ein ständiges Karussell voller Fragen im Kopf und kann es nur schwer oder manchmal gar nicht anhalten. Das macht mich dann immer so machtlos. Aber dann kommt mal wieder eine Ablenkung, die das Karussell für einige Momente zum Stillstand bringt. Ein wunderbares Gefühl. Wenn es auch manchmal nur 5 Minuten sind, oder auch mal eine halbe Stunde ohne den Gedanken an IHM - das tut so gut und gibt so viel Kraft und zeigt uns, dass es irgendwann immer mehr schöne Momente gibt ohne unsere Expartner. Ein Hoffnungsschimmer am Horizont, oder?

Viele Fragen auf die mein Herz so gerne eine Antwort wüsste, denn es möchte nichts sehnlicher als zurück zu ihr.
Leider, leider ist das ja noch der quälenste Punkt, nicht wahr?

Herz und Verstand sind sich zur Zeit so völlig uneinig und leben aber zusammen in uns drinne.

Es ist, als kämpfen sie unablässig gegeneinander. Nicht wahr?

Der Verstand schreit geradezu: NEIN! Vergessen! Verarbeiten! Aufhören!

Und das Herz jammert: Ich will sie/ihn zurück! Ich will aber! Ich will aber!

Manchmal fühle ich mich wie eine 4jährige, die ein Spielzeug von einer blöden Kuh weggenommen bekommen hat und es jetzt nur noch zurück will. Egal wie blöd das Spielzeug war, man will es zurück.

Vielleicht ist an unserem Schmerz manchmal viel gekränkte Eitelkeit dabei. Es ist etwas weg und man kann es nicht beeinflussen.

Naja, und der Punkt, dass der Expartner nun glücklicher ist, macht die Situation auch nicht einfacher. Aber diesen Punkt haben wir erkannt und wir beide lernen ja gerade damit zu leben und unser Leben wieder auszufüllen.

Puh, jetzt habe ich doch so viel geschrieben. Es macht so viel Freude und erleichtert so ungemein hier im Forum mit Menschen zu schreiben, die genauso fühlen.

Ich danke Dir auf jedenfall sehr, Bernd, es gibt mir so viel Mut, weil Du mich verstehst und immer die richtigen Worte findest!

Viele Grüße,

Meg