Hamsterrad

Bergwelt

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19. Nov. 2013
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Da steck ich nun seit langer Zeit wieder einmal in einer Krise. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich es raus hatte, weiss wie es geht, glücklich zu sein, einfach so, grundlos. Und viele Monate lang ging es mir super gut.

Ja, Pustekuchen, mehr als nur eine andere Bühne war das aber nicht...

Diesmal war der Sport dran. Und wie so oft schon auch in anderen Bereichen, kurz vor dem Ziel, war alles aus. Es folgt dann nicht nur eine Enttäuschung darüber, dass es nicht geklappt hat, sondern es geht bei mir viel tiefer. So tief, dass alles, was ich vorher mit Freude gemacht habe, auch alltägliche Sachen, sich nur noch fad und bedeutungslos anfühlen. Ich bin blockiert und habe eine innere Unruhe, als wäre ich auf Entzug :mauer:

Etwas verändern muss ich dringend. Aber ich will die Bühne nicht mehr wechseln und ich will Herausforderungen/Grenzerfahrungen nicht mehr dazu brauchen, dass es mir gut geht.

Ich will raus aus diesem Hamsterrad. Bloss, ich weiss nicht, wie..

 
Klar darfst du ;-). Mein Knie machte nicht mehr mit und jetzt habe ich eine mehrmonatige Pause aufgedrückt bekommen.

Ziele nicht erreichen, klar ist doof, gehört aber halt irgendwie dazu. Nur fällt mir auf, ist das ein nicht enden wollender Kreislauf, rückblickend läuft es jedesmal nach dem gleichen Schema ab, nur immer wieder mit anderen Elementen.

 
Nur fällt mir auf, ist das ein nicht enden wollender Kreislauf, rückblickend läuft es jedesmal nach dem gleichen Schema ab, nur immer wieder mit anderen Elementen.
Tja meine Gute so ist das Leben. Nicht immer schaffen wir das, was wir uns vornehmen. Jeder Mensch durchläuft harte Prüfungen im Leben, wie diese ausfallen liegt meistens in unserer Hand. Ausser, wie in Deinem Falle, höhere Gewalt oder besser gesagt das Alter und Schicksal schlagen zu. Davor ist niemand gefeit.

Ich gehe damit mitlerweile anders um, als noch vor 10 Jahren. Da war ich echt verbissen und war jedesmal down als ich mein Ziel nicht erreicht habe. Heute sage ich mir schlussendlich, jeder Rückschlag bringt mich meinem Ziel ein Stück näher. Und iwi braucht man doch auch gewisse unerreichbare Ziele, sonst wird das Leben echt langweilig :D   Aus meiner Erfahrung und meinem eisernen Willen heraus Kraft schöpfend, habe ich vor einigen Wochen einen Etappensieg errungen. Ich hatte mir geschworen eine Prüfung die ich ablegen musste mit 0 Fehlern zu schaffen, und siehe da, es gelang mir.

Versuch einfach Dingen ihren Lauf zu lassen, und wenns dann nicht klappen sollte nimm Dir vor es nächstemal anders zu machen oder es ganz bleiben zu lassen.

Etwas verändern muss ich dringend. Aber ich will die Bühne nicht mehr wechseln und ich will Herausforderungen/Grenzerfahrungen nicht mehr dazu brauchen, dass es mir gut geht.
Hmm wird schwierig, denn das eine schliesst das andere nicht aus ;) Was genau gedenkst Du denn zu ändern?

 
Ich hatte mir geschworen eine Prüfung die ich ablegen musste mit 0 Fehlern zu schaffen, und siehe da, es gelang mir.
Na, dann herzliche Gratulation :)

Was genau gedenkst Du denn zu ändern?
Wenn ich das wüsste, würde ich hier nicht schreiben

Ich brauche Grenzerfahrungen, dass es mir gut geht. Und das will ich ändern. Ich will raus aus dem höher, schneller, weiter.. nur, wenn ich damit aufhöre so wie jetzt, gehts mir ziemlich beschissen...

 
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Nach welchem Schema?

Das Du Dir was vornimmst, was wenn es erreicht ist, endlich dazu führt, dass Du für immer glücklich und freudestrahlend durch's Leben läufst und Dir die Sonne aus dem Hintern scheint?

Dieses Schema muss schief gehen.

1. Gibt es nichts zu erreichen. So lange etwas zu erreichen ist damit es einem endlich gut geht, impliziert das sofort unter den gegebenen Umständen, heute, kann es mir nicht gut gehen da ich xyz (beliebig einzusetzender Unsinn) noch nicht habe.

2. Selbst wenn man das begriffen hat, geht es einem immer noch an manchen Tagen miserabel. Man hat Durchfall, Haarausfall und was weiss ich noch für Fälle. Das Leben kotzt einen an und alles ist sowieso Scheisse und für den Arsch. Nur mit dem Unterschied, dass es einen einfach nicht stört, weil es ja nichts zu erreichen gibt.

Das Leben ist ein Hamsterrad und wird es immer bleiben. Wenn man es aber als Fidget Spinner sieht, ist das auch in Ordnung so.

Dein Hamsterrad ist aber nicht das Leben, sondern Dein Versuch das Leben dorthin verbiegen zu wollen wo es vermeintlich hingehört. Da rennt man sich nur den Schädel ein.

Gehört aber auch zum Fidget Spinning dazu.

 
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Ich will weder Menschen, Objekte noch Hobbys dazu brauchen müssen, damit es mir gut geht.

Ist vielleicht ein seltsames Thema. Irritiert war auch eine Kollegin von mir, als ich mit ihr darüber sprach. Ich kann's aber nicht anders beschreiben. Und wenn ich es noch mehr erklären würde, wären es auch nur Wiederholungen von dem, was ich bereits geschrieben habe.

Rurouni, Bert, vielen Dank trotzdem für eure Zeilen

 
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Ich will weder Menschen, Objekte noch Hobbys dazu brauchen müssen, damit es mir gut geht.
Wow! Willst Dich jetzt in die Bude einschliessen und Dich mit Dir selbst beschäftigen!? Glaub mir der Scheiss funzt nicht! Ich habs 8 lange Jahre gemacht und gebracht hat es mir nur Isolation.

Andere Menschen fragen sich womit es ihnen besser gehen könnte und Du hast alles davon :D Und trotzdem willst Du alles von Dir wegstoßen!? Komische Logik...

Lass mal sehen keine Menschen huh? Verdammt! Schmeiss alle Spiegel ein! In erster Linie bist Du nämlcih der Mensch den Du am meisten brauchst :p

Objekte? So ne Wohnung ohne Inhalt wäre mir persönlich zu karg!

Hobbys...ganz klare Zustimmung braucht man nicht! Um himmelswillen, da könnten ja Menschen und auch Objekte vorkommen :D

Ich hab DIE Lösung für Dich! Schaff Dir eine eigene Dimension an, die absolut leer ist. Sollte Doch deinen Vorstellungen entsprechen, hm?

Mal Spaß beiseite Mädel. Was ist wirklich los mit Dir?

 
Boah, ist das echt so schwer zum Verstehen? 

Ich versuch's jetzt noch einmal mit Beispielen, und die sind nicht aus meinem Leben.

Dieser Mann, ich brauche ihn, ohne ihn kann ich mir ein Leben nicht mehr vorstellen

Wow, der ist aber super, ich bin total gern mit ihm zusammen

Ohne das Handy fühle ich mich richtig verloren

Das Handy ist ganz ok

Bei diesem Job erhalte ich viel Bewunderung und Anerkennung

Ich gehe arbeiten, weil mir die Arbeit spass macht

Siehst man in diesen Sätzen irgend einen Unterschied?

 
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Für mich ist da ein verständlicher Unterschied. Dazu habe ich eine Frage.

Wie ernst nimmst Du das? Liegt da der Hase im Pfeffer?

Soll heissen, was passiert wenn es Dir schlicht und einfach passiert, dass Du Anerkennung suchst. Oder ähnliches. Selbstkritik?

 
Ich komme an meine Grenzen.....

Obengenannte Aussagen waren nur Beispiele (NICHTS aus meinem Leben) um zu zeigen, was ich meine mit etwas brauchen und etwas tun aus Freude. 

Ja, Bert, es gibt diesen Unterschied. Und den nehme ich sehr ernst. Aus diesem Grund habe ich dieses Thema ja eröffnet!!

Ich will raus aus dem "brauchen"!! Kannst du das nachvollziehen?

Mensch, warum ist das so schwierig zum Erklären?

 
Ich verstehe Dich ja, dass Du raus aus dem Brauchen willst.

Und damit beginnst Du das 'raus aus dem Brauchen' zu brauchen.

Lassen statt wollen. Annehmen statt erreichen.

 
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Boah, ist das echt so schwer zum Verstehen? 
Whoooa mach langsam Mädel :D Ich ergebe mich! Ich überlasse Dich mal der lieben guten Berta :D Ich hab ein paar Whiskey und ne gute herrliche Zigarre hinter mir, und Du kleine bist mir dann doch bisi zu stressig ^^ Ich klink mich an dieser Stelle aus.

*duck und wech*

 
Hey, Rurouni, das war nicht böse gemeint. Es war ein Verzweiflungsruf, weil ich das was ich ausdrücken wollte nicht so schreiben konnte dass es dann auch von Anderen verstanden wird... und wenn du nicht geschrieben hättest, würde ich immer noch händeringend nach Antworten suchen. Ich hab sie zwar noch nicht, jedoch habe ich jetzt einen ganz kleinen Funken Hoffnung  :)

was passiert wenn es Dir schlicht und einfach passiert
Da ist eine Menge Wut, weil es mir erst bewusst wird, wenn ich auf die Schnauze falle, Enttäuschung, dass es schon wieder passiert ist und Selbstkritik, weil ich den Wechsel von Freude zu Brauchen nicht bemerkt habe.

Lassen statt wollen. Annehmen statt erreichen
Aber gerade mit dem Lassen habe ich so grosse Mühe. Darum mache ich Runde um Runde und komme nicht raus. Das ist etwas was ich nicht auf die Reihe kriege.

 
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Hey, Rurouni, das war nicht böse gemeint. Es war ein Verzweiflungsruf, weil ich das was ich ausdrücken wollte nicht so schreiben konnte dass es dann auch von Anderen verstanden wird... und wenn du nicht geschrieben hättest, würde ich immer noch händeringend nach Antworten suchen. Ich hab sie zwar noch nicht, jedoch habe ich jetzt einen ganz kleinen Funken Hoffnung  :)
Na dann bin ich ja schwer beruhigt ^^

Ich habe 8 lange Jahre geschwiegen und mit keinem Menschen geredet, habe nach Antworten auf Fragen gesucht die ich nicht kannte. Verlustängste prägten die 8 Jahre, und nahmen mir die Möglichkeit mich einem anderen Menschen nocheinmal zu widmen. Hass und Zorn auf mich selbst, die Unfähigkeit einen Menschen zu beschützen, trotz dessen das ich lange Jahre Soldat gewesen bin, haben mich beinahe an den Abgrund geführt.

Ich habe mich in meine eigenen vier Wände verbannt, wollte einfach loslassen, wollte beiden folgen die ich einst verloren hab. Aber ich hatte nicht den Mut loszulassen, und tief in mir glimmte noch immer ein kleiner Funke. Klein, aber er war da...

Diesen Ring aus Feuer und Flammen zu durchbrechen, war für mich einer der schwersten Aufgaben meines Lebens. Doch irgendwann tat ich den ersten Schritt. Ich liess mich wieder von der Sonne bescheinen die ich so verabscheute, liess wieder Menschen an mich näher heran, ging Freundschaften und Beziehungen ein. Akzeptierte wieder Leben das mich umgibt.

Heute segle ich wieder auf dem Meer des Lebens. Es ist rau und schlägt hohe Wellen die immerwieder gegen meinen Bug peitschen, aber ich halte das Steuer fest in meinen Händen, weiche keinen Grad von meinem Kurs ab, egal wie wie hoch die Welle ist die auf mich zurast. In der Ferne sehe ich das Licht des Leuchtturms, das unbeirrt leuchtet und mir den Weg zu neuen Ufern weist. Er ist mein Ziel und ich werde ihn erreichen, wie jeder Mensch ihn irgendwann erreichen wird.

Entfache den Funken der Hoffnung und lass ihn auflodern, stelle Dich den Herausforderungen. Schaffst Du es mal nicht, dann rappel Dich auf und setze neu an. Gib nicht auf, das Leben ist immer noch schön :)

 
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Weil das lassen nicht erreicht werden kann. Ist man Aktivität, Veränderung, erreichen gewohnt, versucht man sehr lange das Lassen zu erreichen. Weil erreichen ja immer das Werkzeug war, was man einsetzt.

Da das erreichen von Lassen unmöglich ist, beginnt man das Hamsterrad immer schneller zu drehen. Und je schneller es dreht, um so schneller muss man mitlaufen.

Denn wenn man anhält, fühlt es sich durch den Schwung an wie wenn man in der Waschmaschinentrommel sitzt. Das ist erstmal sehr, sehr unangenehm.

Das Lassen beginnt man, wenn man müde vom Rennen ist. Manchmal unfreiwillig freiwillig, manchmal gänzlich unfreiwillig.

Manchmal durch Resignation, manchmal durch Begreifen aus unbekanntem Grund, manchmal durch Depression.

Frag Dich nach der Hauptursache Deines Antriebs. Dem Antrieb der der Grund für Dein gesamtes Handeln ist.

Du wirst wahrscheinlich etwas finden wie Selbstverbesserung. Verbesserung im Aussen. Was auch immer. Irgendwas muss noch verbessert werden, weil es einfach nicht gut genug ist. Vielleicht Du selbst.

Dann hebel diesen Antrieb aus indem Du Dich fragst, was wäre wenn es gut genug wäre? Was wäre, wenn ich gut genug wäre? Wenn ich die ganze Zeit bereits gut genug bin?

Lass die Frage tiefer sacken, beschäftige Dich mit genau dieser Frage. In genau dieser Fragestellung. Nimm Dir Zeit dafür.

Wenn Du das tust, kann es passieren, dass Du für einen Moment in ein antriebsloses unbekanntes Loch fällst. Dort findest Du das Lassen. Und das Lassen Dich.

 
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So wie ich es geschafft habe mich aufzurappeln, so wird es Dir auch ganz sicher gelingen. Du machst auf mich keinen labilen Eindruck, noch habe ich das Gefühl das Du nicht weisst was Du möchtest. Segle einfach drauf los.

 
Viele Jahre lang war mein Leben Fremdbestimmt und ich hockte tief im "schwarzen Loch", konnte für mich nicht einstehen und damit ich keine Angriffsfläche bot, machte ich mich so gut wie es ging unsichtbar. Bis dahin kannte ich auch gar nichts anderes. Es war normal für mich.

Nur dank meinem Antrieb kam ich da raus. Er half mir, ein Selbstbestimmtes Leben zu führen, selber entscheiden zu können und ich hatte auch das erste Mal ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle.

Das Problem ist jetzt aber, dass ich nur die Seiten gewechselt habe. In der Aktivität geht es mir zwar bedeutend und um Längen so viel besser, aber jetzt bin ich abhängig von meinem Antrieb.

Ohne diesen Antrieb ist das schwarze Loch wieder da. Wobei es das "schwarze Loch" natürlich nicht gibt, und trotzdem fühlt es sich so real an.

Und es ist auch nicht so, dass ich "nur" Angst davor habe. Seit der Antrieb weg ist, sinke ich immer tiefer. Mir fehlt das Gefühl für mich, ich mache Sachen, die mir nicht guttun, lasse Dinge schleifen die wichtig sind, mein Nervenkostüm ist wahnsinnig dünn und ich habe keine Energie mehr..

Ich weiss, was ich machen muss, damit es mir wieder gut geht und ich da raus komme. Aber so will ich das nicht mehr. Und nichts tun, da habe ich eine irrsinnige, fast schon eine Todesangst davor, darin wieder hängen zu bleiben, dass ich mich überhaupt gar nicht mehr spüre und dann wieder handlungsunfähig werde und die Kontrolle verliere. Aber auch mit der Kontrolle weiss ich, dass es sie nicht gibt, und trotzdem gibt sie mir ein Gefühl von Sicherheit.