Hamsterrad

Viele Jahre lang war mein Leben Fremdbestimmt und ich hockte tief im "schwarzen Loch", konnte für mich nicht einstehen und damit ich keine Angriffsfläche bot, machte ich mich so gut wie es ging unsichtbar. Bis dahin kannte ich auch gar nichts anderes. Es war normal für mich.
Du bist nicht alleine es gibt viele die solche Lebensabschnitte hinter sich haben.  

Nur dank meinem Antrieb kam ich da raus. Er half mir, ein Selbstbestimmtes Leben zu führen, selber entscheiden zu können und ich hatte auch das erste Mal ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle.
Sei stolz auf dich das schaffen nicht alle. Hast du dir mal überlegt was genau hinter deinem jeweiligen Antrieb sitzt? 

Das Problem ist jetzt aber, dass ich nur die Seiten gewechselt habe. In der Aktivität geht es mir zwar bedeutend und um Längen so viel besser, aber jetzt bin ich abhängig von meinem Antrieb.
Das ist eine Erkenntnis, nutze sie und versuche das dahinter zu finden. Vielleicht ist es genau das loslassen ohne Angst das du fallen kannst. 

Ohne diesen Antrieb ist das schwarze Loch wieder da. Wobei es das "schwarze Loch" natürlich nicht gibt, und trotzdem fühlt es sich so real an.
Ein Wichtiger Schritt du weisst es ist nicht real, und du kennst schon beide Seiten du hast schon viel geschafft. 

Und es ist auch nicht so, dass ich "nur" Angst davor habe. Seit der Antrieb weg ist, sinke ich immer tiefer. 
Vielleicht brauchst du einen leichteren Antrieb? Erstelle Listen, mache nur 2-3x die Woche Sport, geh nicht jedesmal übers Limit. 

Mirfehlt das Gefühl für mich, 
Komm zur Ruhe lerne dich auch im leerlauf kennen und Spüren. 

ichmache Sachen, die mir nicht guttun, lasse Dinge schleifen die wichtig sind, mein Nervenkostüm ist wahnsinnig dünn und ich habe keine Energie mehr..
Du kannst das, nutze das Gefühl das du kennst wenn du dich mit deinem Antrieb so gut Gefühlt hast. Stelle es dir vor und dann pack eins nach dem anderen an. 

Das war meine "hilfe" als ich so mitten drinn hing! So ein indirekter Antrieb. Eine Rückgewinnung des bereits Erlebten. 

Ich weiss, was ich machen muss, damit es mir wieder gut geht und ich da raus komme. Aber so will ich das nicht mehr. Und nichts tun, da habe ich eine irrsinnige, fast schon eine Todesangst davor, darin wieder hängen zu bleiben, dass ich mich überhaupt gar nicht mehr spüre und dann wieder handlungsunfähig werde und die Kontrolle verliere. 
Das ist gut das du weisst was dir nicht gut tut. Nimm das als Obergrenze und Taste dich zu dir selber vor, Schritt für Schritt. 

Aberauch mit der Kontrolle weiss ich, dass es sie nicht gibt, und trotzdem gibt sie mir ein Gefühl von Sicherheit.
Jeder Mensch braucht das Gefühl von Sicherheit, das ist normal. Du musst all deine guten Erkenntnisse einfach richtig für dich Ordnen, dann ergibt vieles einen Sinn. 

Du darfst dich gerne auch per PN melden damit es nicht zu viel wird. 

 
  • Thanks
Reaktionen: Bergwelt
Auch wenn es nicht das ist, was Du hören willst, musst Du jetzt genau da durch.

Du kennst Seite A und warst unglücklich und dachtest auf Seite B wird alles besser. Jetzt hast Du Seite B kennengelernt und sie war eben nicht besser sondern nur die andere Seite. Beides sind Versuche Kontrolle zu haben und zu behalten. Das ist auch erst mal richtig so, zuerst muss man die Fehler machen um zu erfahren, dass sie nichts bringen.

Jetzt öffnet sich dieses Loch und ja, der drohende Kontrollverlust macht Todesangst. Doch dort wo Kontrolle nicht mehr gebraucht wird, dort wo A und B nicht mehr existieren, dort ist das Leben. Ungewohnt. Beängstigend. Dort funktioniert alles erlernte nicht mehr.

Du wirst Dich noch eine ganze Weile wehren, aber da wo Du bist, bringt alle Gegeblnwehr nichts mehr. Je mehr du Dich wehrst, um so anstrengender wird es. Vielleicht wird es Dir gelingen Dich für Tage oder Wochen noch an alten Konzepten festzuhalten oder neue zu errichten. Aber auch das wird jetzt nicht mehr anhalten, da Du sehr schnell merkst, es ist wieder der gleiche Scheiss anders angemalt.

Jetzt verstehe ich, wo Du gerade bist. Und auch Deine Sprachlosigkeit das zu vermitteln. Hab ich auch durch. Die unangenehmste Sache dabei und gefühlt echt schlimm.

Macht alles nichts, alles was nicht das ist, was Du nicht bist, wirst Du jetzt nicht mehr behalten können, egal wie Du Dich bemühst.

Irgendwann gibst Du auf und das Leben verschluckt Dich. Und dann lebst Du.

Es wird nichts anders sein und sich alles verändern.

Du wirst es verstehen.

Buchempfehlung für jetzt, Mindcrash und Spielen statt Kämpfen, beide von Werner Ablass.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Wolkenschieber, wenn Bert's Ausführungen bei mir nicht gehen sollten, werde ich einige Sachen davon in Zukunft beherzigen und im Auge behalten. Ganz vielen Dank für deine Nachricht.

Darf ich ehrlich sein Bert? Ich hab' Rotz und Wasser geheult nachdem ich Deinen Text gelesen habe. Ich bin so unglaublich erleichtert. Du verstehst tatsächlich was ich sagen wollte.

Wirklich unglaublich, ich kann's noch gar nicht richtig fassen.

Weder in meinem Umfeld kann es jemand nachvollziehen, noch fand ich im Internet irgend eine Literatur darüber. Ich war sehr Nahe daran, das Ganze als eine Einbildung anzusehen und wegzudrücken.

Was deine Nachricht betrifft, ich versteh zwar was du geschrieben hast und wie entscheidend sie ist, nur ist da eine grosse Abwehr um das Ganze wirklich zu begreifen....Aber das wird sicher noch irgend wann kommen.

Und vielen Dank für die Buchempfehlungen. Ich besorge sie mir so bald wie möglich.