Kinderwunsch - zu lange Single oder mitten in den Wechseljahren?

PeaceandHope

Well-known member
04. Mai 2018
2.670
676
113
Ein nettes HALLO an die Kummergemeinschaft 🙂

Vor über 14 Jahren befand ich schon einmal in einer ähnlichen Gedanken- & Gefühlswelt.
Auch damals war ich Single, befand mich anfang 30. Abgesehen vom "allein sein" machte ich mir Sorgen und hatte nicht wirklich noch die Hoffnung in diesem Leben, das Glück zu bekommen, wie es ist schwanger und Mutter zu werden.
Umso älter man wird, desto geringer würden die Chancen werden "ein eigenes Baby in den Armen halten zu können.
Und auch zudem den richtigen Partner an seiner Seite zu haben, der das Glück perfekt macht.
Mein Wunsch mit dem Baby erfüllte sich mit fast 33.
Die Schwangerschaft verbrachte ich weiterhin als Single und daran hat sich bis Dato nichts geändert.

Nun komm ich wohl langsam bestimmt in die Wechseljahre.
Jetzt verspüre ich diesen Wunsch schon wieder seit einigen Monaten.

Leider bin ich nun keine Mitte 20 mehr... Wo ich den Partner für's Leben finde.
Mit dem ich auf einen positiven Schwangerschaftstest schaue. Mit dem ich mir Kosenamen für das Baby im Bauch überlege. Der mir den Bauch streicheln und mit dem Baby spricht.

Wünsche die sich bis jetzt nie erfüllt haben.
Bewusst wird einem das besonders, wenn man glückliche & werdenen/gewordenen Eltern sieht.

Man hat nur einmal dieses Leben. Die Zeit lässt sich auch nicht zurückdrehen....

Ich hoffe diese Sehnsucht verfliegt bald wieder.
Denn "Was nicht sein soll, sollte nicht so werden"
 
Ich habe Angst, dass es nie vorbei geht. Ich habe das auch, gerne hätte ich viele Kinder gehabt und die fehlen mir. Aber noch ein paar Jahre und wir sind Omas😉 Mein Kind hat mir versprochen, dass ich noch maximal 15 Jahre warten muss.
 
Du sagst es: dein Wunschtraum einer "vollständigen" Familie hat aich nicht erfüllt. Dennoch sind wir doch heutzutage soweit, dass man Mutter werden kann, wenn man denn möchte. Besprich Deine Möglichkeiten mit Deiner/Deinem Gynäkologin/e.

Der Wunsch ist da und verständlich. Sei Dir sicher, ob Du diesem nachgehen willst oder nicht. Anders Ausgedrückt: würdest Du es bereuen nicht alle Möglichkeiten abgeklärt zu haben?
 
Anders Ausgedrückt: würdest Du es bereuen nicht alle Möglichkeiten abgeklärt zu haben?
Doch schon. Ich denke das Alter ist relativ, allerdings ist dann ja noch das Single Dasein nicht automatisch weg.
Es ist einfach dieses Ganze drum herum mit der Schwangerschaft...umsorgt werden, Alles was werden Eltern bezw. Väter tun.

Klar soll ja auch Frauen geben, die suchen sich mal eben einen Erzeuger. Aber das möchte ich so nicht (mehr). Ich war schon in meiner ersten SS allein, hatte gesundheitliche Beschwerden, einen Stalker am Hals und einen totkranken Hund, der 12 Stunden bevor mein Kind per Kaiserschnitt kam, gestorben ist.
Es macht heut noch traurig wie ich alles allein durchgestanden habe.
Und wenn ich noch eine Chance habe schwanger zu werden, dann nicht so.
 
  • Sad
Reaktionen: Leela
Ich kann Deinen Wunsch ums umsorgt werden verstehen und ist absolut berechtigt. Gerade im Hinblick auch auf Deine Vergangenheit.
Muss es ein Partner sein? Hast Du inzwischen ein Umfeld aus Freunden, die Dich tragen würden?

Egal, welche Entscheidung Du machst. Wenn Du alles durchdacht hast, dann wird diese auch stimmen.
 
Muss es ein Partner sein? Hast Du inzwischen ein Umfeld aus Freunden, die Dich tragen würden?
Ich habe im Prinzip (hier) keine Freunde (mehr). Vor 4-5 Jahren habe ich 3 meiner engsten Freunde & einen Kumpel durch Tod verloren. Einer meiner engsten Freunde von ihnen war auch eine Bezugsperson von meinem Kind.
Es müsste nicht zwangsläufig ein Partner sein, aber mindestens ein bester Freund.
Ein Erzeuger ist nicht gleich ein (guter) Vater.
 
Deine Frage ob dein Kinderwunsch was mit deinem Singleleben oder mit den Wechseljahren zu tun haben könnte, irritiert mich ein bißchen. Ich vermute es ist weder das eine noch das andere. Es ist ganz einfach jemand bei sich haben wollen. Um den man sich kümmern kann. Der einem braucht, dem man Uneingeschränkt Liebe und Zuneigung und Zeit schenken kann.
Hast du dir mal überlegt eine Pflegschaft zu machen? Eine Bekannte von mir, auch alleinstehend, betreut und pflegt schon Jahrzehnte Kinder. Meist nur in einer "Kurzzeitpflege". Also Kinder die schnell irgendwo unterkommen müssen. Aber sie hat auch schon lange ein Mädchen das sie dann sogar adoptieren durfte.
 
Es ist ganz einfach jemand bei sich haben wollen. Um den man sich kümmern kann. Der einem braucht, dem man Uneingeschränkt Liebe und Zuneigung und Zeit schenken kann.
Der Ansatz ist sehr gut.
Mir wurde in der Vergangenheit allerdings auch oft gesagt "Du musst auch mal an Dich denken". Deshalb könnte es umgekehrt vielleicht genau so sein:

"Der sich um mich kümmert. Den ich brauche, der mir Uneingeschränkt Liebe und Zuneigung und Zeit schenken möchte."
 
Das von einem Kind zu verlangen wäre nicht richtig. Das Kind ist kein Ersatz für einen Partner.
Das habe ich auch nie behauptet.
Minusch schon geschrieben hatte...
Ich kann Deinen Wunsch ums umsorgt werden

dein Wunschtraum einer "vollständigen" Familie hat aich nicht erfüllt

Ich selbst bin ohne Vater aufgewachsen, mein Kind auch.
Vielleicht habe ich einfach immernoch den Wunsch nach einer Familie, den richtigen Partner und wenn es möglich wäre auch (noch) ein gemeinsames Kind.
Und nun bin ich mir halt nicht sicher woher dieser Wunsch kommt, einfach weil ich so lang allein schon bin und immer älter werde oder ob ich langsam in die Wechseljahre komme. Kann ja sein das man in den Wechseljahren so tickt.
 
Doch schon. Ich denke das Alter ist relativ, allerdings ist dann ja noch das Single Dasein nicht automatisch weg.
Es ist einfach dieses Ganze drum herum mit der Schwangerschaft...umsorgt werden, Alles was werden Eltern bezw. Väter tun.
Auch heute noch blicke ich manchmal zu Vätern, die mit ihren Kindern herumtollen, und mir tut das Herz weh. Aber es ist nun mal ein riesiges Glück, einen Partner zu erwischen, mit dem es passt.
Trotz Beziehung hatte auch ich nicht das Glück, zu tun, was Eltern so tun.
Ich selbst bin ohne Vater aufgewachsen, mein Kind auch.
Vielleicht habe ich einfach immernoch den Wunsch nach einer Familie, den richtigen Partner und wenn es möglich wäre auch (noch) ein gemeinsames Kind.
Ich leider auch, ohne Vater, und ebenso meine zwei Kinder. Dabei wollte ich das nie für mich.
Mit beiden Kindesvätern war ich in einer Beziehung. Bei Kind 1 war er keine große Hilfe, aber anwesend, wir hatten noch keine gemeinsame Wohnung, beide bei den Muttis wohnend, mit Geschwisterkind jeweils. Das war kontraproduktiv, es gab oft Streit. Als ich dann eine Wohnung bekam, wurde es nicht besser, weil er, wie bisher, keinen Finger krümmte, um diese in einen bewohnbaren Zustand zu versetzen. Irgendwann kam die Trennung, Kind war so 2 Jahre.
Bei Kind 2 wohnte der KV noch bei seiner Mutter, eigentlich wollte ich, u. a. durch Schwierigkeiten bei der Geburt, bei einem Kind bleiben. Er wünschte sich jedoch noch ein "eigenes".
Nun gut, überredet ... 😌
Was soll ich sagen ... er kümmerte sich kaum, schwere Sachen erledigen oder finanziell, durfte ich alles weiterhin alleine machen. Unser gemeinsames erstes Kind habe ich verloren. Da war ich schon sehr allein, kaum Verständnis oder Unterstützung ... Als dann unser Kind geboren war, war es mein großes Kind (10), das mich begleitete zum spazieren gehen oder so ... Der KV fuhr lieber zu seiner Familie ...
Diesmal habe ich nicht so lange ausgeharrt und mich getrennt. Nebenbei noch im Umzug gesteckt und zwei Todesfälle in der Familie.
Im Grunde war ich zwar jeweils in einer Beziehung, aber dennoch allein ...

Ein Partner wäre schön (gewesen), aber wie man oft genug sieht, gehen Beziehungen trotzdem auseinander. Das ist nur ein schöner Traum, und ob er wahr wird, steht in den Sternen. Im Nachhinein betrachtet, wenn ich mir z. B. den Vater von Kind 2 heute ansehe, mit seinem zweiten Kind daneben, dann bin ich manchmal versöhnt mit der Tatsache, dass er nicht so sehr an der Erziehung unseres gemeinsamen Kindes teilgenommen hat.

Ich habe fast alles anders gemacht als meine Mutti, und trotzdem stehe ich heute wieder alleine da, so wie sie auch. Ich dachte immer, genau deshalb könne ich es anders machen. Mir den Traum von einer "Familie" verwirklichen. Aber ich habe es auch bloß nicht hingekriegt. Total versagt ... 😞

Du hast bereits ein Kind, das muss dann auch erstmal passen mit einem neuen Partner.
Und nun bin ich mir halt nicht sicher woher dieser Wunsch kommt, einfach weil ich so lang allein schon bin und immer älter werde oder ob ich langsam in die Wechseljahre komme. Kann ja sein das man in den Wechseljahren so tickt.
Seit bei mir die Wechseljahre ganz offensichtlich wurden, stellte sich so ein Gefühl ein: Keine Möglichkeit mehr, nochmal schwanger zu werden ... das zu spüren, das wachsende Leben. Bin ich dann überhaupt noch eine "vollständige" Frau?
...
So in der Richtung waren meine Gedanken, die mich auch traurig machten. Obwohl ich bereits vorher keinen Kinderwunsch mehr hatte, hat mich das irritiert, so zu denken. Ich meine, Frau weiß das ja, wie es kommt, usw. . Aber dann der Tatsache ins Auge zu sehen, war nochmal etwas ganz anderes.
Es, diese Zeit der Möglichkeit, ist für immer rum. Das zu verinnerlichen war kein Selbstläufer.
 
  • Like
Reaktionen: Minusch
Ich meine, es ist ganz einfach ein Wunschtraum. Ein Wunsch der geträumt wird. Aber du hast ein Kind. Was vermisst du? Ich war 22 als mir gesagt wurde ich könne aus den und den Gründen nicht schwanger werden. Es war hart, aber ich konnte und wollte damit leben. Ok. Konzentriere ich mich auch Job und Hobbys. Was entgeht mir wenn ich ohne Nachwuchs bleibe? Jemand der für mich im Alter da ist? PaH, Blödsinn. Wieviel Freunde sind nach dem Studium weggezogen und die Eltern klagen darüber. Wieviel Kids führen Krieg mit ihren Eltern oder haben garkein Verhältnis. Das zählte für mich überhaupt nicht. Musste ich erst Mutter werden um mich vollständig zu sehen? Nein, auch das war keine Option für mich. Oder einfach nur Furcht vor dem allein sein? Aber ein Kind geht nur ein paar Jahre neben dir, dann biegt es ab in eine andere Richtung.
 
  • Like
Reaktionen: Minusch
Vielleicht habe ich meine Überschrift auch falls gewählt.
Im Prinzip fehlt einfach das familiäre Miteinander. Klar geht es auch ohne Mann, wir Frauen sind ja durchaus in der Lage ohne Männer klar zu kommen.
Könnte aber gut sein was Du sagst, Kinder werden älter und haben da ihr eigenes Leben. Mein Kind ist nun auch 13 und die Zeit läuft. Irgendwann wieder ganz allein, keinen den man umsorgt kann, keiner da der einen umsorgt.
Es war einfach ein schönes Gefühl ein Baby zu haben, das man groß zieht.
Früher wollte ich nie, das wenn ich mal ein Kind bekomme, das es ihm/ihr genauso ergeht wie mir. Ich wuchs bei meiner Mutter auf und mein älterer Bruder beim Vater. Ich bin immer als Kind zu Menschen gegangen, da wo die Familien komplett waren. Wo die Männer, noch Väter waren und nicht nur Erzeuger.
Patchwork Familien sind ja nicht schlecht, aber wenn man so schaut wieviel (junge) Frauen von mehreren Männern Kinder bekommen und die Kinder immer wieder für eine gewisse Zeit einen neuen Stiefvater vorgesetzt bekommen, das heiße ich nicht für gut. Oder die Männer die mit Frauen Kinder zeugen und sich dann gar nicht weiter drum kümmern (wollen).

Zudem kommt das ich eine körperliche Einschränkunghabe und nicht alles mit meinem Kind erleben kann wie es andere Single Mutti können, das mag auch ein Grund sein, das ich mir einen herzensguten Papa wünsche.
 
Vielleicht habe ich meine Überschrift auch falls gewählt.
Im Prinzip fehlt einfach das familiäre Miteinander. Klar geht es auch ohne Mann, wir Frauen sind ja durchaus in der Lage ohne Männer klar zu kommen.
Könnte aber gut sein was Du sagst, Kinder werden älter und haben da ihr eigenes Leben. Mein Kind ist nun auch 13 und die Zeit läuft. Irgendwann wieder ganz allein, keinen den man umsorgt kann, keiner da der einen umsorgt.
Es war einfach ein schönes Gefühl ein Baby zu haben, das man groß zieht.
Früher wollte ich nie, das wenn ich mal ein Kind bekomme, das es ihm/ihr genauso ergeht wie mir. Ich wuchs bei meiner Mutter auf und mein älterer Bruder beim Vater. Ich bin immer als Kind zu Menschen gegangen, da wo die Familien komplett waren. Wo die Männer, noch Väter waren und nicht nur Erzeuger.
Patchwork Familien sind ja nicht schlecht, aber wenn man so schaut wieviel (junge) Frauen von mehreren Männern Kinder bekommen und die Kinder immer wieder für eine gewisse Zeit einen neuen Stiefvater vorgesetzt bekommen, das heiße ich nicht für gut. Oder die Männer die mit Frauen Kinder zeugen und sich dann gar nicht weiter drum kümmern (wollen).

Zudem kommt das ich eine körperliche Einschränkunghabe und nicht alles mit meinem Kind erleben kann wie es andere Single Mutti können, das mag auch ein Grund sein, das ich mir einen herzensguten Papa wünsche.
Man wünscht dem Kind doch nur das Beste und das es all die schönen, tollen Dinge auch erleben kann/darf.
 
Habe ich erwähnt das ich im hohen Alter dann doch überraschend Mutter wurde? Mein Sohn hat Handicaps. Er wurde von mir schon sehr "betüttelt". Mit 14 hatten wir ein intensives Gespräch das er von mir eine Chance haben will "selbstständiger" zu sein. Es ist mir Schwer gefallenen loszulassen. Aber letztendlich habe ich es gemacht. Musste mich in andere Projekte stürzen, da mir plötzlich Inhalt fehlte. Hab mich sozial engagiert hier im Ort. Nach einem Jahr "ohne" Mamas Unterstützung kam er wieder. Probleme in der Schule, Probleme beim Sport... Ich war stolz auf ihn. Das er als er mich wieder brauchte, um Hilfe gebeten hat. Aber es war auch für mich eine Lehre. Ich musste lernen zu erkennen das er ein eigenständiger, autaker Mensch ist. Wir respektieren uns und helfen uns und unterstützen uns. Ich bin froh das es ihn gibt. Ich liebe ihn, aber jeder lebt so wie er es für richtig hält.
Ich finde, wenn dein Kind erst 13 ist, dann ist das noch eine Mammut Aufgabe.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Minusch
Vielleicht habe ich meine Überschrift auch falls gewählt.
Im Prinzip fehlt einfach das familiäre Miteinander. Klar geht es auch ohne Mann, wir Frauen sind ja durchaus in der Lage ohne Männer klar zu kommen.
... wollen es aber eigentlich nicht.
Könnte aber gut sein was Du sagst, Kinder werden älter und haben da ihr eigenes Leben. Mein Kind ist nun auch 13 und die Zeit läuft. Irgendwann wieder ganz allein, keinen den man umsorgt kann, keiner da der einen umsorgt.
Wie schade, wie Du und auch Sonnenschein aus HE das sehen. Aber ok, eure Kinder sind noch im Haus. 😉 Ich weiß selbst, man muss erst in der jeweiligen Situation sein, die Vorstellung davon reicht nicht aus. Das trifft ja auf so gut wie alle Lebenslagen zu.
Kinder haben das Recht auf ein eigenes Leben, und es ist wunderbar, zu sehen, wenn sie zurechtkommen.
Man ist doch nie mehr so ganz allein, wenn man (mind.) ein Kind hat. Vielleicht kommen bald Enkel ... Das Herz ist sowieso außerhalb, seit der Geburt. 👩‍👧‍👦 Die Gedanken sind dort, der Kontakt hoffentlich, auch wenn es wenig ist, immer zu wenig für uns als Eltern.
Meine Kinder erfüllen mich mit Stolz, jeden Tag, sie stehen auf eigenen Beinen, auch wenn eines mehr Unterstützung (in moralischer Form) braucht (?) als das andere. 🤗
Natürlich werden sie nicht mehr so umsorgt, man muss sich sehr zurücknehmen als Elternteil. Und sie selbst umsorgen einen auch nicht, sie wollen und sollen ihr eigenes Leben leben.
Ich war ja immer sehr eng mit meiner Mutti, sie hatte niemand, meine Schwester weit weg. Ich wünsche mir für meine Kinder, aus dieser Erfahrung heraus, dass sie einen eigenen Kreis um sich aufbauen. Auch, damit sie sich nicht so einsam fühlen, wie ich es tue, seit dem Tod meiner Mutti. Der verlässlichsten Person auf der Welt, wenn man (bildlich) mit dem Koffer in der Hand dasteht und alle sich abwenden ...

Meine zwei sind aus dem Haus, eins allerdings jetzt in direkter Nähe.
Ich habe nie vorher alleine gewohnt, da ich mein erstes Kind noch zu Hause wohnend bekommen habe. Also war ich nach Auszug bereits zu zweit. 😃 Kind eins zog kurz vor dem 18. Geburtstag zum damaligen Partner, Kind zwei wenige Jahre später, mit zarten zwölf, in ein Internat, um seinen Begabungen gerecht zu werden. Das war eine ganz schwere Entscheidung für mich, das zuzulassen, aber ich wollte ja das Beste, wie es jede Mutter (normalerweise) für ihre Kinder möchte. Worte wie "... so bewundernswert, das hätte ich nicht gekonnt, so zeitig ..." von wohlwollenden Elternteilen waren für mich eher verstörend als hilfreich.
Ich war in der Woche also nun allein, das war sehr schwer für mich.

Zunehmend sehne ich mich nach Familie, denke häufiger an die Zusammenkünfte bei Feiern, es war immer schön, Familie eben, nicht ohne Konflikte, aber die Gesellschaft war da. Ich vermisse das, denn wirkliche Freunde habe ich jetzt keine mehr. Evtl. eine, das wird sich zeigen in der nächsten Zeit.
Ich fühle mich einsam und allein, wenn mein in unmittelbarer Nähe wohnendes Kind nicht hier wäre, ich weiß nicht ... Aber ich versuche, mich zu beschäftigen und das zu tun, wovon ich immer geträumt habe.
Alleine - davon habe ich nie geträumt. Doch ich versuche, es mir bewußt schön zu reden. Nehme ich ein Buch zur Hand und es ist Mittag, aber ich habe weder Hunger noch Lust zu kochen, wen interessiert das? Und bin ich beim Einkauf oder spazieren und verzettle mich - na und? Niemand wartet auf sein Bier oder Abendessen oder fragt genervt, wo man gerade ist.
Ich kann spontan gehen und kommen wann ich will.
Klar ist das nicht das Leben, was ich mir wünsch(t)e, es ist aber das Leben, was IST. Ich kann es gerade nicht ändern. Ich muß es annehmen.
Denke ich an meinen Freund und weine darum, sehe ich deutlich, wie unabänderlich einige Gegebenheiten im Leben sind. So lange habe ich mich gewehrt und wollte immer gerade etwas anderes, als es gab ... Das darf man wollen, aber sollte die Gegenwart nicht vergessen. (So wie ich bisher.)

Es war einfach ein schönes Gefühl ein Baby zu haben, das man groß zieht.
Früher wollte ich nie, das wenn ich mal ein Kind bekomme, das es ihm/ihr genauso ergeht wie mir. Ich wuchs bei meiner Mutter auf und mein älterer Bruder beim Vater. Ich bin immer als Kind zu Menschen gegangen, da wo die Familien komplett waren. Wo die Männer, noch Väter waren und nicht nur Erzeuger.
Das verstehe ich sehr gut. Und bei Kind zwei wollte ich das noch mehr genießen als bei Kind eins. Die Schwangerschaft, das Baby, das Muttersein, alles ... Leider kam das Schicksal ganz schnell und gnadenlos dazwischen. Das Leben, mit dem man so wenig rechnet ...

Das mit den Erzeugern, so ist meine persönliche schmerzliche Einsicht, ist ein zunehmendes Phänomen der heutigen Gesellschaft. An dem sich auch bereits die ältere Generationen, also Deine und meine, beteiligen. Vielleicht, weil es freier klingt oder sorgloser oder modern oder "im Mainstream" oder was weiß ich ... Sie fühlen sich nicht mehr "gezwungen", sich zu binden, nur, weil ein Kind da ist. Und finanziell? Verantwortung? Das geben die Väter (und Mütter, die es so sehen) gern an den "Staat" ab. Es gibt Unterhaltsvorschuß und Kindereinrichtungen, da MUSS Mann nicht unbedingt, wenn Mann nicht will, die Frau wird nicht verhungern.
Ob diese Freiheit letzten Endes so mega-toll und bereichernd für ihr Leben ist, so viel toller und bereichernder als ein Leben mit / für ein Kind, entscheidet dann jeder Vater, jede Mutter, der / die sich nicht kümmern, für sich selbst. Ich kann es selbst nicht nachvollziehen.

Durch notwendigen Wohnungswechsel bin ich von der Großstadt auf`s Land gezogen, eigentlich war mit Partner geplant, der ist dann aber während des Umzugs abgesprungen, und ich habe es besonders aus einem Grund schnell bereut: In der Kleinstadt, im ländlichen Raum ... gab es plötzlich keine Alleinerziehenden mehr. Und die, die es waren, hatten ein ganzes familiäres Band in der Nähe. Das fehlte mir unendlich. In der Stadt hatte mein Kind gemischte Freundschaften, alleinstehende Elternteile und "richtige" Eltern. Alleinerziehende verstehen einen ganz anders ... Auf dem Land wird man beglotzt und beobachtet und beurteilt, besonders als Alleinstehender. Und da stört es einen auch mehr.
Heute wohne ich wieder in der anonymen Großstadt von damals.
Patchwork Familien sind ja nicht schlecht, aber wenn man so schaut wieviel (junge) Frauen von mehreren Männern Kinder bekommen und die Kinder immer wieder für eine gewisse Zeit einen neuen Stiefvater vorgesetzt bekommen, das heiße ich nicht für gut. Oder die Männer die mit Frauen Kinder zeugen und sich dann gar nicht weiter drum kümmern (wollen).
Deshalb war für mich nach dem (jeweils) ersten Versuch, einen Freund mit meinem Kind (zehn Jahre Altersunterschied, deshalb je Kind ein Versuch) bekannt zu machen, erstmal Schluß damit. Ich wollte das auch nicht.
Auf der einen Seite habe ich mir natürlich einen Partner gewünscht, auf der anderen Seite nicht nochmal das Hin und Her mit neuem Freund und Kind und immer wieder neue Gefühle. Ich dachte mir, die Jahre sind fix vorbei, und sind die Kinder groß, kann ich mich wieder intensiver umschauen ...
Man muß seine Entscheidungen oder seinen Erziehungsstil nicht verteidigen, sich nichts vorrechnen lassen, was man all die Jahre (nicht) gemacht hat, weil man allein manchmal gar nicht anders konnte, und es jetzt als "Fehler / Inkonsequenz / Verwöhnung" vorgezählt bekommt.
Klar wäre es schön, einen Partner zu finden, bei dem alles passt, aber ich für meinen Teil habe eingesehen, das ist nur ein Wunsch.
Ehrlich, mit 13 J. bei meiner Tochter, da wäre jeder Partner wieder gegangen. Und ich selbst hätte zum Aufbau einer Beziehung gar nicht die Nerven gehabt. 🥴😅😂
Mit 13 J. bei meinem Sohn schon eher, aber auch das wäre wohl nichts als eine Illusion gewesen. Er war sehr pflegeleicht, was Pubertät und so betrifft, aber er hat ein vermeintliches Handicap - seine Hochbegabung. Und das wird besonders von Außenstehenden leicht falsch interpretiert. Erklärungen helfen da wenig, deshalb war es letztenendes vertane Müh`.
Trotzdem hatte ich jemand im Auge und war dann, weil es nichts wurde mit uns, recht depri - was dem Kind auch wieder mehr geschadet als genützt hat, denn ich hing nur im Sessel rum. 🤨😢 Heute bedaure ich diese vertane Zeit sehr.



Zudem kommt das ich eine körperliche Einschränkunghabe und nicht alles mit meinem Kind erleben kann wie es andere Single Mutti können, das mag auch ein Grund sein, das ich mir einen herzensguten Papa wünsche.
Man wünscht dem Kind doch nur das Beste und das es all die schönen, tollen Dinge auch erleben kann/darf.
So ist es.

Habe ich erwähnt das ich im hohen Alter dann doch überraschend Mutter wurde?
Ja, Du schreibst hin und wieder darüber. :)
Mein Sohn hat Handicaps. Er wurde von mir schon sehr "betüttelt". Mit 14 hatten wir ein intensives Gespräch das er von mir eine Chance haben will
Im ersten Schuljahr hat sich mein Sohn beschwert, dass er noch von mir zur Schule gebracht wird (ich konnte es zeitlich einrichten). Ab dem nächsten Tag lief er alleine. 😪
Ich war sehr verletzt und ich hatte Bauchschmerzen dabei ...
😉
 
  • Thanks
Reaktionen: Sonnenschein aus HE
Ich finde, wenn dein Kind erst 13 ist, dann ist das noch eine Mammut Aufgabe.
Das finde ich auch.
Aus heutiger Sicht würde ich sagen: Belaste das Kind nicht mit so einer Aufgabe wie dieser, einen neuen Menschen in euer Leben zu lassen, einzubinden, wenn sie selbst (vermutlich) gerade ihren Platz sucht ... Es sieht von außen schöner = leichter aus, als es ist, so wie das Gras auf der anderen Seite auch grüner ist ...
Ausgenommen, es 💞 passiert unweigerlich. ;)
 
  • Like
Reaktionen: Sonnenschein aus HE
@ChaosMaus, das ist natürlich ein mega Rucksack den du da zu schleppen hast. Ohne Kinder wäre es sicher einfacher, aber nicht besser. Ich wollte früher gar nicht die Verantwortung für ein Kind übernehmen. Als ich diese Verantwortung hatte, wollte ich es gut und richtig machen. Wollte meinem Kind auf keinen Fall einen Ersatzpapa vorsetzen. Hab ich auch nicht. Das war nicht mein Ziel. Das es sich nach Jahren so ergab das der Kindsvater und ich wieder zusammen gekommen sind, war richtig gehend ein Glücksfall den ich bis heute zu schätzen weiß. Das mein Kind sich bis heute, trotz aller Schwierigkeiten so super entwickelt hat, macht mich stolz. Er ist ein sehr empathischer Mensch und wir reden viel miteinander. Von daher sage ich mir immer wieder, alles richtig gemacht. Aber ich habe gut reden. Hätte ich letztendlich nicht den Partner an meiner Seite gehabt zur Unterstützung, würde ich mich bestimmt genau so verloren fühlen...
 
Zuletzt bearbeitet: