wie herrlicher dieser tag,
auch er ist auferstanden,
beinah befürchtet ich,
er kam mir abhanden.
Schau70 ist's,
mein alter freund,
mein mentor und mein lerher,
und so verneig ich mich,
als bekennender verehrer.
Schon ward ich von angst geplagt,
du wärst von hier gegangen,
und ein haufen schachtel denker,
hält worte hier gefangen.
doch seh ich nun,
als mein entschluss schon wankte,
dein name, der text ein hochgenuss,
und fort war sie die schranke.
doch auch du, mein freund,
so scheint es mir,
bist dir noch nicht im klaren,
was endraum sich hat eingefangen,
drumm will ichs offenbaren..
nicht die bekannten zweifel sinds,
an mir, dem sinn des lebens,
auch nicht an liebe oder traum,
das wäre all vergebens.
dies alles lies ich hinter mir,
zumindest ihre zweifel,
doch entdeckte ich neulich nur,
dahinter neue teufel...
wie ein spiegel der verzerrt,
mit immer neuen gesichtern,
und sich in sich selber bricht,
und strahlt in tausend lichtern,
so steh ich nun auf der andern seite.
doch hinterm spiegel,
welch ein grauß,
da sieht es auch nicht besser aus.
Verlangen stehet hand in hand,
mit sehnsuchtsvollen träumen,
und jeder offenbart ein meer,
von spiegeln überschäumend.
Ich bins, und wieder nicht,
ein andres ich,
und doch ein teil von mir.
Etwas, das sich in mir bricht,
und gleichzeitig vereinet.
So bin ich einmal dies dann daß,
einmal trocken einmal nass,
mal brennt die flamme strahlend hell,
mal verlischt die glut zu schnell,
und nichts als kalter rauch bleibt da.
Doch diese bilder kenn wir ja,
wir wissen was wir alles sind,
sind denoch dümmer als ein kind,
das sich mit bettdecken beschützt,
damit der himmel nicht einstürzt.
Wir wissen um die bildgewallt,
um all unsre facetten,
wir flüchten uns in einzelheiten,
um den verstand zu retten...
doch nun mein freund die große frage,
die mich nun quält so manche tage,
was passiert, wenn bild in bild gespiegelt,
sich ein abbild daraus formt,
das nicht im glaß versiegelt.
was ist es was mit mir geschiet,
wenn ich mich selbst erkenne,
und jedes meiner vielen ich's
bei seinem namen nenne?
wo geht es hin, verschwindet es?
wird es zur neuen maske?
legt schicht für schicht das neue sich,
aufs alte, das verblaste?
wenn ja, was passieret dann,
wenn alle schichten sind verbraucht,
was bleibt wenn auch das letzte liegt,
ein ich oder nichts als rauch
ein rauch aus mir und doch nicht ich,
was versteckt sich unter dem letzten gesicht?
und schlimmer noch,
was wenns anders kommt?
was wenn sich ich und ich sich mischen,
funken fliegen, feuer zischen,
die masse brodelnt sich vereint,
und ein neues ich erscheint?
wie soll ich sagen ich bin ich,
bin ichs doch und wieder nicht,
da mit jedem neuen ich,
auf immer und unweigerlich,
ein teil des alten weichen muss...
was bleibt, frag ich mich da am schluss?
verstehst du nun,
mein freund was ich dir sage?
nicht nach dem ich, nicht nach der antwort,
trachtet meine frage,
sondern nach dem sinn.
Bin ich ich,wenn ich ich noch bin?
(endraum: im spiegelkabinet am versuchen die 7 jahre pech zu vermeiden und die spiegel, behutsam zu zerschneiden um ihren inhalt zu befrein...)