Finde es gut, dass du zu ihm gesagt hast, dass er für sich und sein Kind aufhören sollte und nicht für dich.
Ich habe mal jemanden kennengelernt, der behauptet hat, er kiffe seit mehreren Jahren nicht mehr. Er rauche ab und zu an einem Wochenende oder im Urlaub CBD. Als ich ihn nicht weiter sehen wollte, da es für mich auch sonst nicht passte, sagte er zu mir, er kiffe wieder wegen mir.
Es ist nicht leicht, wenn man verantwortlich gemacht wird für das Suchtverhalten eines anderen.
Wenn er selbständig ist und arbeiten kann, für euch einkauft und kocht, ist es vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis seine Arbeit anfängt darunter zu leiden.
Ich kannte einen Mann, der verheiratet war und ein eigenes Geschäft hatte. Wegen seiner Spielsucht verlor er sein Geschäft und auch seine Frau. Die Frau hatte Angst, mit ihm eine Zukunft aufzubauen. Ich sah ihn manchmal auf der Strasse. Er lief herum in Klamotten, die Löcher hatten und gelben Schweissflecken auf den Hemden. So ging er dann täglich in Spielcasinos und laut seiner Frau verlor er manchmal bis zu CHF 30‘000 an einem Wochenende. Sucht ist nicht einfach und wird oft heruntergespielt. Eine Frau, deren Sohn mit meinem Sohn in einer KITA betreut wurde, sah ich oft in einer Bar (von aussen). Irgendwann hatte ich mit ihr Kontakt und roch immer Alkohol an ihr. Sie erzählte mir, während ihrer Schwangerschaft habe sie Kokain konsumiert und sogar noch kurz vor der Geburt ihres Sohnes. Ihr Sohn hatte furchtbare Folgen erlitten am Herz. Und später wurde ihr mitgeteilt, ihr Sohn könne nicht mehr zur KITA kommen, weil er vor gar nichts Angst hätte. Er verletze sich ständig und halte alle ständig auf Trab. Diese Frau sagte zu mir, die Behörden wären ihr auf dem Hals, nur, weil sie ,,ab und zu mal etwas trinke.“
Sie spielte einfach alles herunter. Ein Onkel von mir, den ich aber nie kennenlernte, starb sehr jung wegen Organversagen aufgrund übermässigem Alkoholkonsum. Ich bin froh, dass du dich schützst und dich von ihn diszanzierst. Er ist deswegen natürlich nicht gleich der Teufel, aber sein Herz an einen solchen Menschen zu vergeben, ist nicht leicht. Wenn er sich nicht helfen lassen will, kannst du nichts mehr tun. Deine Aufgabe ist, für dein Kind die gesündeste Umgebung zum Aufwachsen zu schaffen und als Frau und Mutter hast du einen Mann verdient, der dir das Leben noch mehr verschönert und nicht verkompliziert. Ich wünsche dir alles Gute von Herzen