In der vergangenen Woche habe ich ihn gefragt, ob er noch Gefühle für mich hat. Darauf hat er gesagt, dass er diese Frage nicht beantworten kann. Ich wäre eine wunderbare Frau, und er möchte mich gerne behalten wie seine beste Freundin, da er mit mir über alles reden kann.
Für mich ein absoluter Schock, dass ich das nur auf Nachfrage erfahren habe. Wie gesagt, sein Text im Forum bezog sich sehr stark auf Vertrauen. Ich bin jetzt knapp über 60 und total entsetzt, dass mir in diesem Alter so etwas noch passiert. Eigentlich bodenständig und Lebensweg, und dachte mich könnte nichts mehr erschüttern. Nun steht Weihnachten vor der Tür. Seit ich ihn kenne war ich jedes Jahr ab dem ersten Weihnachtsfeiertag bei ihm. Auch hierzu gab es dieses Jahr eine alleinige Entscheidung, er würde die Weihnachtsfeiertage mit einem Freund verbringen, was ich auch nur auf Nachfrage erfahren habe. Im Moment weiß ich nicht mehr ein noch aus.
Wie sind eure Meinungen hierzu?
Für mich klingt es so, als wäre alles wesentliche gesagt.
Er möchte Dich als beste Freundin, mehr nicht. Erfüllend scheint das für Dich nicht zu sein, da er viel über seine Probleme redet. Die Reisen usw, das fehlt Dir.
Ich hatte zehn Jahre eine Beziehung, in der immer ich zu ihm gefahren bin, nicht sehr viele Kilometer, aber immer mit Tasche packen usw. Mich hat das mit der Zeit schon sehr belastet, und mehr als ein Besucher-Feeling kam nicht auf. Das Taschen schleppen war nicht so mein Traum mit zunehmenden Alter.
Ich finde es immer wieder grauenvoll zu hören, entweder ganz oder gar nicht. Warum wird/muss ein Mensch so bestraft werden, der zumindest gute Freundschaft möchte. Das werde ich nie verstehen.
Ich habe es nie so gehandelt habt, weil ich das eben nicht nachvollziehen kann, einen Menschen aus dem Leben zu werfen, als hätte es ihn nie gegeben.
Ich auch nicht. Bisher.
Ich bin auch stets bemüht, ein gutes Verhältnis zu bewahren, Wenn man sich einmal sehr nahe stand, warum soll man so tun, als wäre nie etwas gewesen?
Aber wir sind nicht im Wunschkonzert. Eigentlich ist es auch ein wenig egoistisch, weil man nicht gänzlich auf den Menschen verzichten will, dem man / der einem mal viel bedeutet hat. Aber einer leidet meist doch darunter.
Ich habe, wenn Kinder im Spiel sind, immer eine offene Tür. Und doch war der berühmte Stich im Herzen, als ich den Kindesvater mit seiner inzwischen dann auch schon Ex traf, damit sich unsere Kinder, also die Halbgeschwister, kennen lernen.
Warum tut man sich das an? Früher war es bisschen "geregelter", Schluß ist Schluß, aber heute muß immer jeder mit jedem befreundet bleiben, irgendwie. Seit meinem letzten Ex will ich auch nicht "irgendwie" bei ihm in Erinnerung sein. Da spielt natürlich sehr viel Verletztheit eine Rolle, aber bei ihm habe auch ich zum ersten Mal in meinem Leben gesagt: Ganz oder gar nicht.
Das hat auch seinen Grund, da ich ihn schon seit inzwischen 40 Jahren liebte, dann waren wir eben die zehn Jahre zusammen, dann war ich ihm nur eine Nachricht "wert". Bis heute hat er sich nicht mehr gerührt, obwohl er auch der Mensch ist, der mit allen Ex befreundet bleiben will. Und es auch größtenteils ist. Aber ich kann nicht, ohne schmerzlich berührt zu sein, mit ihm einfach nur Kaffe trinken oder mal reden, ganz belanglos. Weil ich meine Gefühle für ihn nicht einfach abschalten kann. Deshalb lieber ein klarer Schnitt. Ein Abschied wäre sehr nötig gewesen, ein Gespräch, aber Freunde - das kommt mir bei ihm nicht in den Sinn!
Ich habe mal "Diese Drombuschs" gesehen, da war ich 17. Genau da fiel ein Satz (so wie ich ihn in Erinnerung habe) den Chris zu Tina sagt: Er möchte sie nach der Trennung nie wieder sehen, und das meine er liebevoll.
Das habe ich, bis ich mit meinem Ex zusammen war, nie verstanden. Ist es nicht so schön, mit einem Ex immer noch befreundet zu sein, ihn zu sehen, mit ihm reden zu können ...?
Nein, wenn es nichts als Schmerz ist, dann nicht. Man muß auch auf sich aufpassen. Nicht immer Wunden aufreißen.
Mir erschließt sich auch der Sinn nicht. Man wird aussortiert und geht trotzdem weiter hin? Ich gehe doch auch nicht regelmäßig zu einer alten Arbeitsstelle Kaffee trinken, wenn ich gekündigt wurde.
Als ich jung war, fand ich es toll, zur Disko mit dem Ex quatschen, wie cool und großzügig das doch aussieht, von beiden Seiten.
Es kommt sicher auch sehr darauf an, was für eine Art und Weise der Trennung es war. Und wenn man z. B weiterhin zusammen arbeitet, ist es gut, wenn man sich noch versteht.